Bremsscheibe vorne will sich nicht vom Auto trennen.

Mercedes CLK 208 Coupé

Wie man auf den Bildern sehen kann haben wir sämtliche Sachen ausprobiert. Ich bekomme die verdammten Scheiben einfach nicht runter. Hat jemand eine Idee?

Bevor jemand fragt ob die Bremsscheibe am Boden aufliegt, Nein sie war weit vom Boden entfernt. War wohl nur eine unguenstige Foto Perspektive..jpeg
Haben es mit einem Gummihammer und einem Kupferhammer versucht..jpg
Mit Gewalt liess sie sich auch nicht abziehen..jpg
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Von aussen schlagen auf die Reibfläche: Da reist gerne die Reibfläche ab und der Topf bleibt stecken
Von hinten auf die Reibfläche schlagen: Gute Methode, aber Bremsscheibe immer wieder etwas weiter drehen
Schlagabzieher bringt nichts, da der auf die NAbe geschraubt wird, und somit wirkungslos ist (nennt sich Flughammer)
Das Problem ist nicht, das die Scheibe auf die Nabe drauf rostet, das Problem liegt dahinter. Innen am Topf HINTER der Nabe rostet die Scheibe dick auf, und dieser extreme Rostbund geht dann nicht über die Radnabe. Da hilft auch kein Rostlöser, der hilft nur, wenn die Scheibe ein wenig auf dem Zentrierbund fest sitzt.

Es gibt eine Methode mit der Flex, sprich Einhandwinkelschleifer und Trennscheibe. Damit zieht man eine Linie zwischen zwei Radschraubenlöchern quer hindurch bis nach aussen (also am Bremsscheibentopf) Hier trennt man dann so tief, bis man kurz vor der Auflagefläche der Nabe ist. Dann schwächt man seitlich der Schnittstelle noch etwas den Bremsscheibentopf mit der Flex, schlägt anschließend das kleinere Stück des Bremsscheibentopfes mit Hammer und Meisel nach unten weg. Damit geht die Spannung aus dem Bremsscheibentopf raus und die Scheibe sollte sich dann von hinten mit dem Hammer herunter klopfen lassen.
Diese Methode birgt aber eine GEFAHR!!!!!! (Nur für Fachleuchte zu empfehlen!!!)
Schneidet man zu tief, beschädigt man die RAdnabe, die dann zu ersetzen ist. (inklusive Radlager)
Auch braucht man für diese Arbeit sehr gutes Feingefühl für die Flex, ein gutes Augenmaß und klar, Schutzbrille!

#Die geschädigte Fettkappe kann Geräusche machen, da diese sich mit der Radnabe ja mitdreht und wenn sie zerdrückt ist, dann schleift sie auf dem Achsstumpf, was zum einen Geräusche machen kann, zum anderen ergibt das MEtallabrieb, der das Radlager schädigt.
So rostig wie das klingt, würde ich hinterher mit der Flex und einer gezopften Drahtbürste die Auflagefläche auf der RAdnabe als auch die Zentrierung gründlich entrosten. Mit der Hand wirst du dich bei der Auflagefläche wohl totschleifen, bis die sauber ist.

Fettauftrag auf die RAdnabe: Hier wäre ich sehr vorsichtig. Zum einen könnte es Kontaktkorrosion fördern, zum anderen ist das, was für einen "dünn" ist, dennoch zu viel, so das die Scheibe dann nicht sauber auf der Nabe aufliegt sondern auf der Kupferpaste/Keramikpaste/whatever quasi schwimmt. Ebenso kann es passieren, das ein Nichtfachmann einen nicht hitzebeständigen Schmierstoff nimmt, der dann bei erwärmung flüssig wird und an Stellen läuft, wo er absolut nicht erwünscht ist. (Verlauf und durch Fliehkraft nach hinten auf die Reibfläche austretend, oder bei belüfteten Scheiben durch die Lüftung in den Bremssattel laufend....)

Achja, wie immer.... ist man kein Fachmann, dann besser nicht Hand an die Bremse legen. Alleine schon das Verständnis für das richtige Anzugsdrehmoment könnte fehlen. Denn, nach Fest kommt zwar ab, aber schon vorher bei zu hohem Anzugsdrehmoment wird eine Schraube gedehnt und verliert deutlich an Scheerfestigkeit. Bedeutet, wenn der Sattel zu fest angezogen wird kann dieser bei einer Vollbremsung quasi abreisen, weil die Halteschrauben überdehnt und somit geschädigt sind!!!
Leichti

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Hallo Sonntagsschrauber
Danke für deine Worte. Es ist nicht immer leicht, etwas kritisch an zu merken, ohne jemandem auf den Schlipps zu treten. In gut 30 Jahren habe ich so viel Bastelei und fehlerhaftes Arbeiten erlebt, ich könnte darüber ein Buch schreiben. Und gerade bei der Bremse eines 1,6 Tonners sollte schon Fachwissen vorhanden sein. Wobei ich bei Fachwissen nicht von theoretischem Wissen aus Büchern rede.
Temperaturbeständiges Fett, da wissen wir beide was gemeint ist, aber für manchen ist das auch das grüne Hochtemperatur-lagerfett wie es bei Mercedes-Radlagern verwendet wurde. Steht ja extra Hochtemperaturfett drauf.... (Klar darf man das nicht nehmen, aber nur mal so gesagt, für den Laien wäre es doch scheinbar passend)
Wenn man weiß wie es geht, ist es recht einfach, sofern man das Fingerspitzengefühl hat. Aber trotzdem gibt es so viele Fehlermöglichkeiten, die die Bremswirkung später überraschend negativ beeinträchtigen können, oder Folgeschäden nach sich ziehen. (So wie du sagtest, Spurstangenkopf, Radlager, oder wenn man auf der anderen Seite Klopft... Gewindeauge des Sattelträgers am Achsschenkel) Klar denken wir nicht an alles, für uns ist das fachgerechte Arbeiten einfach Standard 🙂
Und ich glaube nicht, das jemand den Bremssattel während all der zeit gesichert aufhängt, damit der Bremsschlauch nicht überdehnt und somit geschädigt wird 🙂
Leichti

PS: MAg sein das man mich wegen solcher Aussagen nicht mag. Aber manchmal ist "nicht-helfen" die günstigere Lösung und hilft einem mehr, und schützt davor, sich selbst zu schaden.

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