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Bremsen ohne Kupplung?

Renault Laguna I (B/K 56)
Themenstarteram 26. Juli 2019 um 8:38

Hallöchen ich hab mich gerade angemeldet für diese Frage.

Ich musste voller Entsetzen gerade feststellen, das man erst bremst und dann kuppelt ? Bzw man kann ohne Kupplung überhaupt bremsen?

Letztes Jahr im September habe ich meine Führerscheinprüfung bestanden und war lt. Fahrlehrer

eine der besten Fahrschülerinnen aber nun kommen wir zum

springenden Punkt.

Meine FL sagte immer wenn ich bremse soll ich IMMER

erst die Kupplung zuerst drücken und dann erst die Bremse.

Ich wusste es damals nicht anders und man verlässt sich ja auf seinen FL und nun finde ich zufällig einen YT Video aus ner Fahrschule der ohne Kupplung bremst.

Ich hab mich total erschrocken, weil ich das noch nie gehört, geschweige denn irgendwo gesehen habe o.O.

Mir wurde immer gesagt wenn man bremst soll ich immer die Kupplung drücken (1. Kupplung dann bremse) weil ich sonst das Auto abwürge !?

Wie ist denn das nun richtig kann mir das mal wer erklären bitte? Und was sind die Vor und Nachteile bzw. ist mein bisher ausgeführtes Bremsverhalten gefährlich (außer Anscheinend für die Kupplung bzw Getriebe)

Versteht mich nicht falsch aber das hat mir niemals wer gesagt. XD

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5 Antworten

Bin einer der Forenpaten hier im Renault-Bereich. Bin gerade am überlegen ob ich deinen Thread verschiebe, weil es keine Renault-spez. Sache ist. Weiß aber noch nicht wohin genau ich ihn hinschiebe, muss eben noch überlegen.

Kommt drauf an, ob ich in eingekuppelten Zustand bremse oder im ausgekuppelten.

Grundregel: Motor im eingekuppelten Zustand nicht in einen zu niedrigen Drehzahlbereich runterbremsen. Es besteht die Gefahr dass er ruckelt bzw. ausgeht.

Grundsätzl. versuche ich das Bremspedal aus Spritspargründen so wenig wie nötig zu verwenden bzw. versuche einen Kompromiss zu finden zwischen ausrollen lassen und den Verkehr nicht unnötig stark zu behindern. Das Bremspedal ist für mich eigentl. nur zur Vermeidung von Unfällen (insb. wenn ich keine Vorfahrt habe) oder größeren Geschwindigkeitsüberschreitungen.

D.h. wenn du z. B. außerorts wo z. B. 70 oder 100km/h erlaubt sind siehst, dass du z. B. auf einen Kreisverkehr zufährst, kannst du entspr. früh vom Gas bzw. wenn die Drehzahl dann nicht mehr so hoch ist einen Gang runterschalten, damit die Motorbremse stärker wird. Ggf. wieder warten bis die Drehzahl weiter unten ist (ggf. entspr. mit dem Bremspedal nachhelfen dass die Drehzahl entspr. runtergeht) und nochmal runterschalten (und ggf. wieder entspr. mit dem Bremspedal nachhelfen). Musst du halt mal ausprobieren, vorzugsweise wo bzw. wenn wenig Verkehr ist. Hängt vom Fahrzeug und seiner Beladung ab.

Beispiel: 5-Gang-Getriebe wo man ab 70km/h den 5. Gang gut zum Fahren mit konstanter Geschwindigkeit nutzen kann. Du kommst mit 100km/h an und siehst den Kreisverkehr auf den du zufährst. Du gehst vom Gas (ggf. hilfst du mit dem Bremspedal etwas nach). Bei ca. 70km/h schaltest du in den 4. runter usw.

Wenn ich bis zum Stillstand runterbremsen muss, kuppel ich dann am Ende normal im 1. Gang aus und bremse (wg. der o.g. Grundregel), manchmal auch im 2. wenn man etwas stärker bremsen muss sodass sich das einkuppeln in den 1. nicht mehr lohnt.

Ausnahmen:

- Bei einer echten Gefahren-Vollbremsung egal bei welcher Geschwindigkeit aber sofort Kupplung und Bremspedal voll durchtreten und halten! Richtig lernen tut man sowas aber nur bei einem Fahrsicherheitstraining. Also wenn du einiges an Fahrerfahrung gesammelt hast (keine Ahnung, 1 Jahr mind. alle paar Tage ein paar km gefahren?) solltest du zu einem Fahrsicherheitstraining gehen. Manchmal geht das auch über den Arbeitgeber bzw. die zuständige Berufsgenossenschaft deutl. grünstiger wie wenn man es selbst organisiert.

- Wenn du z. B. eine längere Strecke den Berg runterfährst hauptsächl. die Motorbremse nutzen. Solange du nicht Vollgas gibst ist es kein Problem über so eine Strecke den Motor mit 4000-5000u/min laufen zu lassen.

Du wirst Probleme bekommen wenn du da die ganze Zeit das Bremspedal verwendet -> temporärer Bremskraftverlust wg. Hitze bzw. hohe Abnutzung -> musst früher wieder in die Werkstatt weil die Bremsen unten sind!

Also wenn du merkst dass du den Berg runter zu schnell bist mit dem Bremspedal nur soweit runterbremsen dass du gut einen Gang runterschalten kannst. Das ggf. wiederholen. Bzw. wenn du nur kurzzeitig z. B. wg. einer Kurve etwas langsamer werden musst, reicht ggf. Bremspedal benutzen und wenn du wieder schneller fahren kannst einfach Bremspedal wieder loslassen.

Wenn du (z. B. mit einem echten geländegängigen Fahrzeug) irgendwo extrem steil runterfährst kannst sogar sein, dass dir das Fahrzeug abhaut bzw. trotz Bremspedal den 1. Gang nicht mehr eingelegt bekommst und das ggf. in einem ganz üblen Unfall endet. Wenn's so steil ist also auf jeden Fall den 1. Gang drinlassen, aber ggf. zusätzl. bremsen wenn die Drehzahl hoch genug ist und du langsamer werden muss.

notting

Zitat:

@notting schrieb am 26. Juli 2019 um 11:17:53 Uhr:

- Bei einer echten Gefahren-Vollbremsung egal bei welcher Geschwindigkeit aber sofort Kupplung und Bremspedal voll durchtreten und halten! Richtig lernen tut man sowas aber nur bei einem Fahrsicherheitstraining.

oder mit Papa (Papas Freund) auf einem Verkehrsübungsplatz. Das habe ich mit dem eigenem nachwuchs und diversen anderen bis zum erbrechen geübt. Vorallem muss man überhaupt erst mal üben eine echte Vollbremsung hinzulegen, egal wie das Auto sich anhört oder man es abwürgt.

Fahrsicherheitstraining kann nicht schaden (nur nützen) ... es gibt aber Dinge die kann man auf einem abgelegenen parkplatz mit einer versierten Version auch selbst üben.

Zum topic: Für normale (enstpannte) Bremsungen bleibt die Kupplung immer oben. Sinnvoll ist es aber entsprechend der Geschwindigkeit die Gänge nach-und-nach mit runterzuschalten. Spart, dank Schubabschaltung, Sprit, reduziert den Bremsverschleiß und verlängert gerade bei sehr langen Gefällen die Standzeit.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 26. Juli 2019 um 13:44:54 Uhr:

reduziert den Bremsverschleiß

Und erhöht damit den Kupplungsverschleiß, da Wechsel ich lieber einmal mehr die Bremsen!

am 26. Juli 2019 um 14:08

Mache dir keine Sorgen, sobald du öfter fährst, hast du den Dreh heraus.

 

Wenn ich nur ein wenig die Geschwindigkeit reduzieren will, dann betätige ich nur das Bremspedal.

 

Wenn man vor der Ampel anhalten muss (auf einer Ebene) kann man auch den Gang herausnehmen, und nur beim Betätigen der Bremse anhalten. Davor sollte man natürlich schon langsam werden. Diese Methode habe ich von meinem Freund abgeschaut und nicht in der Fahrschule gelernt. Dort hieß es "Halten, heißt Schalten", d.h. zuerst gebremst und dann heruntergeschaltet. Bei Automatik hat man das Problem nicht mehr!:)

 

Kupplung + Bremspedal wird natürlich auch für Gefahrsituation genommen oder wenn ich beim Bremsen zu langsam für den Gang wäre. Dann nehme ich die Kupplung mit rein.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 26. Juli 2019 um 15:48:20 Uhr:

Zitat:

@Astradruide schrieb am 26. Juli 2019 um 13:44:54 Uhr:

reduziert den Bremsverschleiß

Und erhöht damit den Kupplungsverschleiß, da Wechsel ich lieber einmal mehr die Bremsen!

Ich fahre so wie ich beschrieben habe. Bremsen vorne ca. alle 150Mm, hinten >200Mm. Kupplung ist noch die vom Werk. Wie gesagt, natürl. nicht runterschalten wenn die Drehzahl eh schon sehr hoch ist, vorher etwas runterbremsen, vor allem wenn man in der Ebene unterwegs ist.

notting

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