Bremsebeläge und Gewährleistung
Hallo,
ich habe meien A6 vor etwa 1 Monat von einem Autohaus gekauft. Zu dem Zeitpunkt hatte er 80000km runter.
Jetzt hat er 85000 runter und die hinteren Bremsbeläge müssen erneuert werden.
Müsste dies nicht noch von der Gewährleistung gedeckt werden?
Der Händler sagt mir natürlich, dass Bremsen Verschleißteile sind und er hat ein Protokoll, dass die Bremsen beim Kauf ok waren.
Aus der Reparatur- bzw. Inspektionshistorie weiß ich, dass die hinteren Bremsebeläge noch nie gewechselt wurden.
24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
Die 90er Inspektion hätten sie gemacht, wenn weniger als 10000km bis dahin wären. Da Longlife-Service eingestellt ist, waren es laut Serviceanzeige noch etwa 13000km, deshalb haben sie die Inspektion nicht mehr gemacht.
Meine Frage ging nicht darum ob sie gemacht wurde sondern ob du die beim Kauf mit verhandelt hast.
Logisch erst machen wenn fällig.
Aber ich interpretiere jetzt mal du hast die nicht beim Kauf mit verhandelt und gekauft wissentlich das 3 Monate später der Service zu deinen Lasten fällig ist.
Sorry, aber dann würde ich dich auch die Beläge schon als Schulungsmaßnahme zahlen lassen 😉
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
... Ich bin davon ausgegangen, dass wenn ich eine Auto von einem Händler kaufe das Auto neue bzw fast neue Bremsbeläge drauf hat. ...
So ein Verständnis vom Gebrauchtwagenkauf höre ich auch zum ersten Mal. Ich wünsche Dir natürlich Glück bzgl. Entgegenkommen des Händlers, aber rein rechtlich sehe ich da schwarz.
Manchmal machen Händler so etwas ohne zu zögern auf eigene Kappe, um Ladenhüter aufzumöbeln oder dem Kunden ein Auto noch schmackhafter zu machen.
Zumal gerade der Bremsenverschleiß auch stark von der Fahrweise abhängt. Somit könntest auch Du die Beläge theoretisch in 5Tkm ordentlich "runter gekämpft haben".
Und wie bereits in einem vorherigen Beitrag erwähnt, sind ja auch Kupplung, Reifen oder XYZ schon gebraucht. Dieses Wort steckt ja sogar in der Bezeichnung GEBRAUCHTwagen. Die Alternative ist ein NEUwagen.
Es ist schon klar, dass das Fahrzeug nicht neu ist.
Sollte ich aber nicht als Laie davon ausgehen können, wenn der TÜV neu gemacht wurde, dass die Bremsen bis zur nächsten Inspektion halten?
P.S. Ich bremse übrigens immer zusätzlich mit Motorbremse. Bei meinem Audi davor, den ich auch gebraucht gekauft habe, bin ich 50000km gefahren, bis die Bremsbeläge verschlissen waren.
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
Darin steht, das Bremsen als Verschleißteile anzusehen sind. Dies sehe ich auch ein. Es stellt sich mir aber trotzdem die Frage, wie ein Bremsbelag nach 80000km angeblich ok sein kann und nach 85000km nicht mehr.
Was ist jetzt daran so schwer zu verstehen? Bei 80.000km waren sie halt noch in Ordnung und nach immerhin 5.000km in einem!!! Monat sind sie an der Verschleißgrenze. Du als Käufer hattest so viele Möglichkeiten das Auto vor dem Kauf selbst zu überprüfen, sei es selber oder bei beim TÜV, DEKRA, ADAC oder einen freien Werkstatt. Ich kann nicht verstehen wie man so viel Geld ausgeben kann ohne das Auto vorher auf Herz und Nieren zu überprüfen?
Wer hat die Diagnose überhaupt gestellt das du sie wechseln sollst?
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
Sollte ich aber nicht als Laie davon ausgehen können, wenn der TÜV neu gemacht wurde, dass die Bremsen bis zur nächsten Inspektion halten?
Wenn im TÜV Protokoll nicht steht das die Bremsen an der Verschleißgrenze sind, stehen die Chancen ganz schlecht!
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
Der Händler hat mir gesagt, dass jedes Fahrzeug einen Check durchläuft. Davon hat er ja das Protokoll auf dem steht, dass die Bremsen i.O. waren.Die 90er Inspektion hätten sie gemacht, wenn weniger als 10000km bis dahin wären. Da Longlife-Service eingestellt ist, waren es laut Serviceanzeige noch etwa 13000km, deshalb haben sie die Inspektion nicht mehr gemacht.
Tja falsch verhandelt, der Händler hätte bestimmt noch die Inspektion gemacht, um dich als Käufer nicht zu verlieren.
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Eine andere Audiwerkstatt hat festgestellt, dass die hinteren Beläge runter sind. Hätte sie mir das nicht gesagt, dann wäre ich bestimmt bis zur nächsten Inspektion mit den Belägen gefahren.
@keinen_benutzer: es sind jetzt fast 2 monate seit dem Fahrzeugkauf vergangen, nicht wie ich eingangs geschrieben 1 Monat.
Haben die hinteren keinen Verschleißanzeiger der den Wechsel im MMi/FIS anzeigt ? Denke daß müsste sich melden BEVOR die Beläge tatsächlich am Ende sind oder vertue ich mich da ?
Wie siehts denn mit dem aktuellen zustand aus wenn du mal selber eben auf die Beläge schaust ?
Nicht das es Misstrauen gegen die Werkstatt ist, aber selber schaun macht halt schlau.
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
Sollte ich aber nicht als Laie davon ausgehen können, wenn der TÜV neu gemacht wurde, dass die Bremsen bis zur nächsten Inspektion halten?
Nein. Meiner Meinung nach hat die Grenze "Inspektion" in dieser Diskussion nichts zu suchen. Zum Zeitpunkt der TÜV-Abnahme bestand der Wagen die Prüfung, evtl. kam der freundliche Hinweis "Die Beläge halten aber auch nicht mehr ewig."
Zitat:
Original geschrieben von punkdevil
P.S. Ich bremse übrigens immer zusätzlich mit Motorbremse. Bei meinem Audi davor, den ich auch gebraucht gekauft habe, bin ich 50000km gefahren, bis die Bremsbeläge verschlissen waren.
Das ist sehr gut und löblich bzgl. vorausschauender Fahrweise. Trotzdem war mein Einwurf in der Form gemeint, dass - unabhängig wie Du tatsächlich fährst - die Bremsen keinem Fahrer unabhängigen, linearen, reproduzierbaren Verschleiß unterliegen. Damit hat man einfach keine große Argumentationsgrundlage, denn der Händler kann die Fahrweise in Frage stellen.
Abgesehen davon halten Bremsen/Beläge ja unter Umständen noch nicht einmal von einem zur Inspektion durchgeführten Wechsel bis zur nächsten Inspektion. Wenn man "als Laie" ständig Vollbremsungen von 250km/h auf 0km/h macht, spricht ja einfach die Verschleißanzeige an ... das ist die Grenze.
Aber ich sehe, Du möchtest unter allen Umständen an Deiner Vorstellung festhalten und argumentierst immer nur in diese Richtung 😉 - insofern ziehe ich mich zurück, alle Beiträge in Summe ergeben meiner Meinung nach ein klares Bild ... und damit die Antwort, die Du erfragt hast.
Zitat:
Original geschrieben von lifelite
Haben die hinteren keinen Verschleißanzeiger der den Wechsel im MMi/FIS anzeigt ?
Kenne nun nicht genau den 4F bzw. die Ausstattung, über die hier diskutiert wird. Falls dieses Modell eine EPB (Elektronische Parkbremse) hat, lies bitte
hier...
Ein letzter Einwurf von mir 😁 ... ich fahre nun auch schon seit 40Tkm einen Gebrauchtwagen. Habe den Wagen mit gebrauchten Bremsen gekauft und bis dato nichts gewechselt. Verschiedene Werkstätten in verschiedenen Städten (ich fahre viel Langstrecke) haben mich in letzter Zeit darauf hingewiesen, dass die Beläge nicht mehr so gut aussehen und ich tauschen solle.
Das finde ich gut, denn das gibt mir Vertrauen bzgl. sicherheitsrelevanter Prüfpunkte ... aber beim genauen Nachfragen kam die Antwort "Naja, 10Tkm können Sie damit schon noch schaffen.".
Die Werkstätten wollen sich natürlich auch absichern und keine Kunden, die sie im Nachgang verklagen, mit dem Argument man hätte nicht auf verschlissene Bremsen hingewiesen. Also gibt es da immer eine Sicherheitsreserve - für Dich beim Bremsen und für die Werkstatt bzgl. Haftung. 😉
Bei Reifen wollen sie Dir ja auch schon gerne bei einer Profiltiefe von 7.8mm neue verkaufen.
In Zeiten der Abwrackprämie und leerer werdender Werkstätten wird halt auch gerne mal etwas eher Inspektion-iert.
Le fin.
Zitat:
Original geschrieben von BuddyArno
In Zeiten der Abwrackprämie und leerer werdender Werkstätten wird halt auch gerne mal etwas eher Inspektion-iert.Le fin.
OT:
Sehe nicht unbedingt leerer werdende Werkstätten durch die Prämie, schließlich sind die abgewrackten Autos zu 85% weder regelmässigen Inspektionen in Vertragswerkstätten vorgeführt worden, noch einer Vertragswerkstatt für Reparaturen begegnet.
Die meisten der Fahrzeuge wurden entweder gar nicht zur Inspektion gebracht oder zu irgendwelchen Ketten die z.B. mit A anfangen und mit U aufhören.
Reparaturen wurden wohl ebenfalls (wenn überhaupt) kaum in einer Vertragswerkstatt durchgeführt.
Imho haben die Vertragswerkstätten durch die verkauften Neufahrzeuge demnächst gut zu tun haben da Reparaturen und regelmässiger Service dann dort durchgeführt werden.
Für Audi wird sich zudem kaum was ändern da sie weder zum Marktsegment der Abwrackprämiennutzer gehören und zum größten Teil Leasingfahrzeuge vertreiben die eh dort gewartet wurden und werden.