Braucht die Oldtimerszene eine Verjüngung?
Ich bin 35 Jahre alt. Mein "Jahrzehnt" waren die 90er (und auch etwas die 00er). Aufgewachsen bin ich mit überwiegend Golf II und III, Kadett E, Audi 80 und W124. "Alte Autos" waren zu meiner Kindheit und Jugend solche, die in den 70ern entstanden. Käfer, Enten, W123 usw.
Alles was älter ist hat für mich (BJ. 87) keine Relevanz. Natürlich sind solche Steinzeitautos aus den 50ern oder gar Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit auch für mich nett anzuschauen. Aber ich habe keine Verbindung zu ihnen, keine Erinnerungen. Sie sind auch viel zu teuer und gehören ins Museum. Ich werde im Leben nicht verstehen, wieso man 100.000€ für irgendeinen 70 Jahren alten Benz bezahlt. Aber - muss ich das verstehen? Nein, natürlich nicht. Muss ich etwas mit solchen Autos verbinden? Nein, wozu auch! Wieso akzeptieren wir nicht einfach, dass sich alles weiterentwickelt und verschiebt? Ich finde, wir brauchen mehr Toleranz für eine friedliche Koexistenz!
Dass ein Oldtimer immer ein begehrter Klassiker, ein Spekulationsobjekt oder selten und sehr alt sein muss ist doch völlig veralteter Quatsch. Mein Golf 3 ist ein Oldtimer. Nein, kein Youngtimer. Er ist ein Oldtimer. 30 Jahre alt, hat mehr originale Substanz als manch ein restaurierter, unbezahlbarer Mercedes oder Porsche und ist sehr selten geworden. Wie oft es ihn ursprünglich gab? Spielt keine Rolle, da er jetzt selten ist. Er ist nicht teuer? Unwichtig. Er ist nicht besonders? Definitionssache. Ich freue mich über jeden Golf II oder III, Honda Civic, Ford Sierra oder Citroën BX auf der Straße, der in seltenen Originalzustand und mit H-Kennzeichen unterwegs ist. Keiner meine Freunde würde bei einem Opel Kapitän sagen "das war mein erstes Auto", "mir dem habe ich meinen Führerschein gemacht" oder "den hatte mein Vater als Neuwagen, als ich Kind war".
Ist das in Ordnung, dass ich so denke? Klar, genauso wie es völlig okay ist, dass ältere Menschen (oder solche mit mehr Bezug zu älteren Baujahren) dies über die Autos ihrer Jugend sagen und empfinden. Dieses Spiel könnte man auch auf andere Gegenstände oder Musik übertragen. Schallplatten und 70er-Jahre Disko sind Altertum. Kassetten, Walkmen und 90er-Jahre Trash sind Retro.
Und auch ich (und andere Menschen meines Alters) werden irgendwann in der Zukunft akzeptieren müssen, wenn die Enkelkinder mit ihrem Golf 8, Mercedes A-Klassen, Opel Adams und Teslas auf Oldtimertreffen erscheinen und einen Golf 3, eine der letzten Enten aus den 90ern oder einen BMW E30 nur müde belächeln.
So ist der Lauf der Zeit. Ich wünsche mir, dass nicht ausschließlich 70-Jährige aus ihrer konservativen Sicht bestimmen, was ein Oldtimer ist und was nicht. Aber zum Glück bestimmt ja auch das Gesetz. Und laut diesem ist jeder 0-8/15 Wagen mit einigermaßen gutem Zustand ein Oldtimer, wenn die EZ 30 Jahre her ist. Und das ist auch gut so!
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... und mit seinen 88 Ps ist der auch nicht untermotorisiert. ;-)
Kleine Anekdote aus der Zeit zwischen 1986 und 1990:
Der 205 Diesel Vorfacelift war mit seinen 63 PS sehr flott unterwegs, so mancher Golf 1 Diesel-Fahrer war damals neidisch. Laut Tacho ging der kleine Löwe auf der Bahn 180km/h, auch bergauf.
Enige 205 Diesel wurden in der Zeit leider von ihren Fahrern auf Landstraßen zum Abflug gebracht. Ich hätte seinerzeit bei den 205 GTI mit wesentlich mehr Abflügen gerechnet, aber es waren tatsächlich eher die Diesel, die unplanmässig im Acker, oder am Baum gelandet sind.
Geheimtipp heute wäre ein 205 Automatic mit 102 PS und 1,9 ltr Einspritzer (XU9J1 / DFZ) mit G-Kat.
Bei einem 205 XS VFL würde ich übrigens auch noch schwach werden, aber die wurden fast restlos verheizt.
Da der Tenor dieses Threads ist ,sind nur hochwertige Oldtimer erhaltenswert, dann muss ich mal fragen was ist mit Oldtimer welche nicht sehr häufig gebaut wurden und doch nicht mehr im Originalzustand sind? Explizit geht es um einen BMW E31 850i welcher nicht mehr den Originallack hat aber ,weil zeitgenössischer Umbau, bei der H-Kennzeichnung anerkannt wurde. Meine Erfahrungen seit nunmehr 7 Jahren sind das nur Originalfanatiker dies etwas despektierlich anmerken aber trotzdem den Zustand würdigen. Die anderen Betrachter nehmen den Wagen als angenehme Erscheinung war und würdigen diesen mit einem Daumen nach oben, sogar Radfahrer!
Wenn ich das mal bemerken darf: rein statistisch schaffen nur ca. 1% aller KFZ einer Baureihe ein H Kennzeichen, also so als Durchschnitt. Die Note 1 kann man eigentlich vergessen (-> weil = Neuwagen, der als Museumsauto eingelagert wurde), also bleibt der Großteil in Note 3 und der kleinere Teil in Note 2 (keine Ahnung wie da die Verteilung genau ist).
Klar gibt es Ausreißer: von hochpreisige Wagen und Cabrios (oft kein Winterbetrieb) überleben mehr. Am besten also das hochpreisige Cabrio aus Ersthand vom Rentner / Sammler scheckheft ohne Winterbetrieb nur in Garage mit wenig KM .... ODER manchmal ein ein Hochvolumenmodell mit speziellem Kultfaktor ("Käfer"/ "Ente" -> bei der Ente gibt alle Teile ja neu zu kaufen).
Was immer unter das Raster fällt sind einfach genau diese stinknormalen Gebauchswagen. Genau davon bleiben am Ende die Wenigsten in gutem Zustand übrig, oft günstig im Kaufpreis, daher wenig Pflege und einfach abgenutzt. Beispiele: Fiat 500 und so was.
So was ist viel spannender als der 500. Porsche oder der 300. W123...
Ich fahre 2 von den 4 teilweise auch im Daily Betrieb. Die einfache Wartung und Pflege ohne einen Computer ist ein Segen....Stempel-Checkheftservice von Vertragswerkstatt mit Ölwechsel um die 250 Euro...ich betrachte die Autos immer noch als Gebrauchsgegendstand, achte aber einfach deutlich mehr auf dei Pflege. Ich meine, ich möchte die Dinger ja in meiner Lebenszeit nutzen und nicht mit unters letzte Kissen packen....
2 von den 4 sind allerdings nach KBA so selten, dass ich da deutlich weniger mit fahre... von einem sind nach KBA noch gerade mal 50 zugelassen und in dem Zustand wie meiner ist wohl keine 10 - da achte ich dann noch deutlich besser drauf.
Zitat:
@Balu1 schrieb am 2. November 2022 um 16:35:36 Uhr:
Zitat:
@Px200ELusso schrieb am 2. November 2022 um 09:31:59 Uhr:
Das beweist perfekt meine These, dass die Oldtimerei aussterben wird....
Die Abwrackprämie hat leider viele alte Schätzchen dahin gerafft.
Da waren doch damals schon kaum noch "Schätzchen" dabei.
Natürlich traf es auch mal einen 750i E32 oder ein Alfa 33 16V in gutem Zustand.
Aber in 2009, als die Abwrackprämie eingeführt worden ist, waren die meisten "Opfer" genau diese nichtssagenden Massenautos aus den 90ern, die heute keinen mehr interessieren.
Freilich war das für das Straßenbild auch kein Durchbruch, denn was über die Prämie gekauft wurde, war meist noch hässlicher und ein stinkender Diesel.
Man hätte ja damals gezielt Benziner und Benzinhybride fördern können.
Dann wären wir auch diesen unsäglichen Resch los.
Mal am Rande: Bitte stell Deine Meinung nicht als allgemeingültig dar .... Diese Autos interessieren vielleicht "Dich" nicht, wohl aber durchaus andere Menschen, und das sind nicht ganz so wenige...
Man kann dazu stehen wie man möchte, das ist sicherlich auch klar.
Es ist aber wohl so, das gerade in diesen Jahren relativ viele langfristig standfeste Autos gebaut wurden - guter Rostschutz, stabile Technik, aber kein Elektronikoverkill. Zudem einfach und günstig zu reparieren. In vielen Fällen sind die auch heute noch vom Verbrauch dabei (weil z. B. weniger Gewicht). Die größte Einschränkung muss man bei defintiiv der Sicherheit machen, dann bei der Euronorm und -wer drauf steht- bei dem ganzen Elektroklimbim (ich brauche in unserem Nuewagen davon nur einen Bruchteil...)
Es sind immer noch 1A Gebrauchsautos, ob nun mit oder ohne H. Tatsatsche ist aber auch, dass die Dinger per Gesetz ein H kriegen können. Und dann sind es halt auch Oldtimer, ob das passt oder nicht.
@nothot: Noch öfter als ich "meine Meinung", "Einzelmeinung" usw. in meine Texte eingebaut habe, würde der Lesbarkeit schaden. Der Vorwurf, meine Meinung als allgemeingültig darstellen zu wollen, verfängt hier nun wirklich nicht.
Natürlich sind BMW E34, Mercedes W126 oder VW Passat B3 gute Verbrauchsautos, wenn man noch einen in ordentlichem Zustand findet. Wer aber heute noch im Alltag einen E34 530i V8 mit Vollausstattung fährt weiß, dass das Thema Elektronik nicht besser wird.
Wer das Spiel dann mit einem F10 durchziehen will, wird schon in 5 Jahren merken, dass das Thema Elektronik und auch die aufgeladene Downsizemechanik für allerlei teure Überraschungen gut sind. Ein Freund von mir fährt einen 528i 4-Zylinder mit 240.000 Km im Alltag. Das Ding ist keine 10 Jahre alt, wird normal gepflegt und macht schon heute recht interessante Zicken. Viel Spaß damit in 25 Jahren.
@x555: einen 850 haben wir hier auch noch. Etwas Rost, halbtote Elektronik. Motor und Getriebe scheinen i.O. Dieses Auto wird wohl nie wieder eine Straße unter die Räder nehmen.
Das sind genau diese im Alter unbeherrschbaren Luxusautos die verhindern werden, dass so etwas zum Oldtimer wird.
Es müssen auch nciht nur hochwertigste Luxusautos zu Oldtimern werden. Einen 204 Cabrio oder einen A112 z.B. finde ich klasse und sie waren zu ihrer Zeit extravagant. Das findet die "Letzte Generation" Oldtimerfans nett.
Aber in 20 Jahren wird wohl kaum noch ein junger Mensch dafür 20.000 Eur ausgeben und sich ins SUV-Getümmel stürzen, nehme ich an.
Wieviele Mini One r52 denkt ihr werden Oldtimerstatus erreichen?
Die Autos sind heute um die 15-20 Jahre alt, technisch leicht beherrschbar, attraktiv, nett zu fahren, auch aus heutiger Sicht sicher, sparsam und günstig in Anschaffung und Unterhalt.
Trotzdem sind sie kaum noch zu sehen und wenn mal einer vorbei fährt, sind Damen Ü35 am Steuer, die den Wagen verbrauchen.
Wird eines eurer Kinder so etwas in 10 Jahren als Oldtimer kaufen?
Wir werden sehen. Solange unserer (Bj. 2006) mit vernünftigem Aufwand auf der Straße zu halten ist, bleibt er. SOllte er noch 10 Jahre durchhalten, wi+rde es langsam interessant werden.
Freilich ist klar, was passieren wird: Schlachtfest für andere Halbleichen und in 15 Jahren gibt es noch ein paar Viertwagen-Exemplare, die keiner mehr will.
Natürlich ist auch dies meine persönliche Einzelmeinung.
PKW werden halt auch, wie ich eingangs schrieb, immer mehr zu Gebrauchsgegenständen. Wer hat der nutzt und nur ein Fahrzeug anschaffen um eins zu haben, ist lange vorbei. Entsprechend steigen die Kilometerlasten der einzelnen Fahrzeuge deutlich. Noch dazu, wo sich jetzt die allgemeine wirtschaftliche Lage verschärft und ein neues Auto nicht drin ist. Heute morgen hab ich zB noch einen Golf 4 im Berufsverkehr gesehen.
Wenn die dann mal abgegeben werden, sind die unabhängig von der Technik kernfertig. Kilometerstände weit über 200.000 (siehe der Beitrag über mir) oder teilweise sogar mit einer 3 kommen immer häufiger vor. Zudem läuft der Export echt knackig. Wenn ich seh was die Polen teilweise alles aus Dänemark nach Polen verbringen. Da verschwindet vieles bis alles, was eventuell noch bisschen Speck auf den Rippen hatte.
Dann sorry, wenn ich Dich missveratanden habe!
Der ordentliche Zustand ist ja, egal wie alt das Auto ist, meiner Meinung nach immer die Grundvorraussetzung, dass man noch länger Spaß damit hat - unabhängig vom Alter. Auch ein 3 Jahreswagen kann ja schon durchgenudelt sein. In nicht unerheblichem Maß hängt ein Zustand am Ende, also nach 25 Jahren, einfach stark von der Pflege ab.
Bei den alten Wagen hast Du oft noch eine an sich gut reparable Elektronik (nur wenige Teile), aber das Problem der Erseatzteilversorgung. Bei den ganz neuen Wagen kannst Du das später wohl vergessen (wo bekommt man die Software her...?).
Auch Autos der 60er und 70er haben ja so Ihre typischen Schwachpunkte: oft Rost zum Beispiel, dafür aber z. B. keine Elektronikprobleme, weil ein Fallstromvergaser einfach keine Elektrik braucht.
Das goldene Kalb gibt es nicht und am Ende bleiben sicher wenig genug übrig, dass diese dann irgendwann doch erhaltungswürdig werden. Wie gesagt, ich meine gelesen zu haben , das nur ca. 1% den H Status überhaupt erreicht.
@Mr.MinuteMan
Die Lage am Gebrauchtwagenmarkt wird sich wohl eher noch verschärfen, weil die letzten Jahre an sich zu wenig produziert wurde ("Chipmangel"😉. Sehr oft ist da wirklich Mist im Markt, hin und wieder findet man aber auch noch gute Wagen. Die Km Leistung ist für mich eher zweitrangig, wenn ich den Wagen kenne. Scheckheft, Pflege, Historie, Art der NUtzung (Stadtverkehr ???) etc. . Ich hab mir zuletzt noch einen mit 225.000 für ein paar Hundert Euro geschossen. 2 Stunden nach Ummeldung war ich ohne jede Durchsicht beim TÜV - einziger Mangel: eine Standlichtirne, CO Wert bei der AU bei quasi Null. Fährt sich 1A, dem merkst Du die Km echt nicht an.....auch nicht Innen, quasi wie neu
Edith: der Wagen muss nur 10.000 KM Schaffen, dann habe ich den Kaufpreis rechnerisch (Abschreibung) raus. 2.500 hab ich schon - verbraucht 0,00 ÖL und 0,00 Wasser. Die schafft der so wie der sich so gibt auch locker.
Nur wie viele Fahrzeuge haben jenseits der großen 2 noch so eine gute Basis? Viele sind da in 4, 5ter Hand, oft nur das nötigste gemacht und irgendwie für den TÜV am Leben erhalten. Von dem Feld jenseits der großen 3 gar nicht zu reden.
Der Stress am Gebrauchtwagenmarkt muss aber schon 21 stark gewesen sein. Meinen alten Astra H hab ich damals mit fast 300.000 KM und einigen Kampfspuren (Autos müssen bei mir echt arbeiten) abgegeben. War trotzdem zwei Wochen später schon wieder innerhalb Deutschlands verkauft. Denke das wird auf jeden Fall noch zu nehmen. Bei mir in der Ecke fingen Autos mit TÜV früher so bei 400/500 € an. Heute bekommst du für das Geld eine Ruine an der eventuell noch alle Teile dran sind. TÜV fängt eher ab 1000/1200 € an. Da wird natürlich dann auch noch viel verschlissen, was eventuell mal Oldtimer hätte werden können.
Klar sind es nicht viele und je mehr km drauf kommen umso weniger werden es. Alleine deshalb, weil oft ab einer gewissen KM Leistung einfach nix mehr in die Wartung gesteckt wird, Stichwort "lohnt eh nicht mehr", "so lange der noch fährt, fährt er noch". Aber diese Wagen gibt es.
Grundsätzlich wichtig ist, sich vorher in das gewünschte Modell einzulesen... und wie gesagt Historie, Wartung Scheckheft. Sich schmutzig machen gehört auch dazu - also unter den Wagen krabbeln... Ich kaufe niemals beim ersten Anblick und wenn ich mir beim zeiten Mal nicht sicher bin, dann lass ich ganz konsequent die Flossen von dem Ding.
Also: meiner ist echt bis 220.000 komplett scheckheft durchgstempelt, und das von einer Vertragswerkstatt.
Speziell bei Oldtimern ist das noch wichtiger (um hier nicht total vom Thema abzukommen)
Die reine Laufleistung ist m.E. nicht entscheidend.
Meine 3 Jahre alten Geschäftsautos hatten früher desöfteren mal 200.000, 250.000 oder gar 300.000 Km auf der Uhr und waren allesamt i.O. Innen fast wie neu, Regelwartung, alle Defekte sofort beseitigt.
Aber die Elekltronik altert mit Jahren, nicht mit Betriebsstunden und wenn dann mal so ein Can-Bus irgendwo gebrochen ist, wird es schwierig.
Auch die Bordrechner sind eher für 10 als für 30 Jahre ausgelegt. Hier wird es schon nach 15 Jahren keinen Ersatz mehr geben und es muss kreativ angepasst werden.
Für einen Gebrauchtwagen zur Alltagsnutzung, zum Verbrauch, ist das egal. Den kann man 8 Jahre alt für kleines Geld kaufen, einige Jahre fahren und entsorgen wenn die teuren Defekte kommen.
Zitat:
@nothot schrieb am 3. November 2022 um 07:29:21 Uhr:
Dann sorry, wenn ich Dich missveratanden habe!Der ordentliche Zustand ist ja, egal wie alt das Auto ist, meiner Meinung nach immer die Grundvorraussetzung, dass man noch länger Spaß damit hat - unabhängig vom Alter. Auch ein 3 Jahreswagen kann ja schon durchgenudelt sein. In nicht unerheblichem Maß hängt ein Zustand am Ende, also nach 25 Jahren, einfach stark von der Pflege ab.
Bei den alten Wagen hast Du oft noch eine an sich gut reparable Elektronik (nur wenige Teile), aber das Problem der Erseatzteilversorgung. Bei den ganz neuen Wagen kannst Du das später wohl vergessen (wo bekommt man die Software her...?).
Auch Autos der 60er und 70er haben ja so Ihre typischen Schwachpunkte: oft Rost zum Beispiel, dafür aber z. B. keine Elektronikprobleme, weil ein Fallstromvergaser einfach keine Elektrik braucht.
Das goldene Kalb gibt es nicht und am Ende bleiben sicher wenig genug übrig, dass diese dann irgendwann doch erhaltungswürdig werden. Wie gesagt, ich meine gelesen zu haben , das nur ca. 1% den H Status überhaupt erreicht.
@Mr.MinuteMan
Die Lage am Gebrauchtwagenmarkt wird sich wohl eher noch verschärfen, weil die letzten Jahre an sich zu wenig produziert wurde ("Chipmangel"😉. Sehr oft ist da wirklich Mist im Markt, hin und wieder findet man aber auch noch gute Wagen. Die Km Leistung ist für mich eher zweitrangig, wenn ich den Wagen kenne. Scheckheft, Pflege, Historie, Art der NUtzung (Stadtverkehr ???) etc. . Ich hab mir zuletzt noch einen mit 225.000 für ein paar Hundert Euro geschossen. 2 Stunden nach Ummeldung war ich ohne jede Durchsicht beim TÜV - einziger Mangel: eine Standlichtirne, CO Wert bei der AU bei quasi Null. Fährt sich 1A, dem merkst Du die Km echt nicht an.....auch nicht Innen, quasi wie neu
Edith: der Wagen muss nur 10.000 KM Schaffen, dann habe ich den Kaufpreis rechnerisch (Abschreibung) raus. 2.500 hab ich schon - verbraucht 0,00 ÖL und 0,00 Wasser. Die schafft der so wie der sich so gibt auch locker.
Passt schon.
Hier bin ich bei dir.
Auch ein MB 123 war kein wartungsfreier Dauerläufer. Vor 17 Jahren hatte ich einen geerbt und mein Bruder fuhr ihn dann 2 oder 3 Jahre. Ein 200 Vergaser, ich meine aus 1977.
Der Wagen war schon stark gebraucht, vom Rost gebeutelt, der übliche Altherren-/Altauto-Duft hatte sich festgesetzt und man musste schon immer mal eine Kleinigkeit instand setzen.
Ein "Spezl-H" hat er noch bekommen, weil ein Bekannter das Gefährt in seiner Werkstatt nochmal grob entrostet und unten herum nachlackiert hatte.
Mechanisch lief das Auto mit am Ende ca. 200.000 Km bestens. Auch die Wintertauglichkeit war ok mit guten Scheibenwischern, starker Heizung und gut fahrbarem Hinterradantrieb. Mit Winterreifen kam man mit dem Teil richtig weit.
Aber keiner in der Familie wollte es noch haben, denn es war lahm, durstig und, sorry, auch einigermaßen hässlich in seinem verblichen-gelben Lack mit den schwarz-weißen Stinkesitzen, die noch dazu fürchterlich unbequem waren, zumindest ab 50 Km Fahrstrecke.
Außerdem hatte der Benz keine Klimaanlage und als einzige Sicherheitsfeatures Gurte vorne und dickes Blech.
Es ging dann an einen Händler, der ihn als eigenes Ruhestandsfahrzeug benutzen wollte. Sein Land Cruiser mit 900.000 Km war am Auseinanderfallen. Da war der Benz natürlich ein relatives Luxusgefährt.
Und glaube mir, ich weine dem Wagen keine Träne nach, ebensowenig mein Bruder.
Der hat heute auch 2 Kinder und fährt ein kleines SUV mit stapelweise Airbags und sprsamem Diesel.
Was die Gebrauchtwagen betrifft: habe gerade mal eine Suche bei mobile.de gestartet: 18 Monate TÜV, fahrtauglich, scheckheftgepflegt. 400.000 Autos ab 750 Eur.
Da kann mir keiner erzählen, dass er keinen Gebrauchtwagen finden kann.
Nur halt nicht mehr den jungen Vertreterdiesel zu 40% des LP.
Das ist erst einmal vorbei.
Außerdem sollte, wer sparen muss, sein Auto pflegen und ruhig länger fahren. 200.000 Km sind heute nicht mehr so wild, wenn immer mal eine Inspektion gemacht wird.
Habe gerade die Winterräder auf den Kuga geschraubt.
Auto hat 70.000 Km, steht draußen, wird auch im Winter fast nie gewaschen, dafür ständig in Salz gebadet beim Pendeln auf der Autobahn, ist 4 Jahre alt und sieht unten aus wie neu.
Wenn man nach 10 Jahren vielleicht mal etwas schweißen muss, dann wäre das auch kein Beinbruch.
Solche Autos kann man günstig kaufen, 15 Jahre fahren und dann günstig in den Export geben.
Da braucht es kein Premium und auch keine penible Politur alle 6 Wochen.
Was von den 400.000 Autos dann auch wirklich dauerhaft fahrbereit mit TÜV ist, wäre da noch die Frage. Kuseng druckt TÜV-Plakette aus und im flackern von einem dutzend Warnlampen vom Hof kann jeder. Aber stabil ohne große Reparaturen länger laufen?
Kann mich an einen Fiesta MK4 von vor paar Jahren erinnern. TÜV, fahrbereit, 800 €. Haste dich fahrerseitig drunter gelegt, konntest einen riesen Riss von A-Säule bis kurz hinter B-Säule an der Schwellerinnenkante im U-Schutz sehen, durch den der braune Blätterteig hervortrat. Gerade in der jetzigen Lage nutzt man die Verzweiflung vieler Leute gerne aus.
Zitat:
@KJ121 schrieb am 2. November 2022 um 20:28:38 Uhr:
... und mit seinen 88 Ps ist der auch nicht untermotorisiert. ;-)
Kleine Anekdote aus der Zeit zwischen 1986 und 1990:
Der 205 Diesel Vorfacelift war mit seinen 63 PS sehr flott unterwegs, so mancher Golf 1 Diesel-Fahrer war damals neidisch. Laut Tacho ging der kleine Löwe auf der Bahn 180km/h, auch bergauf.
Enige 205 Diesel wurden in der Zeit leider von ihren Fahrern auf Landstraßen zum Abflug gebracht. Ich hätte seinerzeit bei den 205 GTI mit wesentlich mehr Abflügen gerechnet, aber es waren tatsächlich eher die Diesel, die unplanmässig im Acker, oder am Baum gelandet sind.
Geheimtipp heute wäre ein 205 Automatic mit 102 PS und 1,9 ltr Einspritzer (XU9J1 / DFZ) mit G-Kat.
Bei einem 205 XS VFL würde ich übrigens auch noch schwach werden, aber die wurden fast restlos verheizt.
Ich hab noch nen 205 GTI 1,9 ganz neuwertig hier.
Damals aus erster Hand als Jahreswagen gekauft.
Zitat:
@Px200ELusso schrieb am 3. November 2022 um 06:45:35 Uhr:
Zitat:
@Balu1 schrieb am 2. November 2022 um 16:35:36 Uhr:
Die Abwrackprämie hat leider viele alte Schätzchen dahin gerafft.
Da waren doch damals schon kaum noch "Schätzchen" dabei.
Natürlich traf es auch mal einen 750i E32 oder ein Alfa 33 16V in gutem Zustand.
Aber in 2009, als die Abwrackprämie eingeführt worden ist, waren die meisten "Opfer" genau diese nichtssagenden Massenautos aus den 90ern, die heute keinen mehr interessieren.Freilich war das für das Straßenbild auch kein Durchbruch, denn was über die Prämie gekauft wurde, war meist noch hässlicher und ein stinkender Diesel.
Man hätte ja damals gezielt Benziner und Benzinhybride fördern können.
Dann wären wir auch diesen unsäglichen Resch los.
Die 90 er Jahre hatten die besten Autos.
Motorisch ausgereift und der Rostschutz war gut.
Viele Fahrzeuge boten eine vollverzinkte Karosserie.
Die Elektronik kam noch nicht aus Fernost.
Was war der Golf 2 und der Audi 80 geil verarbeitete Autos.
BMW E 30 , Toyota , Mazda.
Autos die du heute neu kaufst kannst du dagegen voll vergessen.
Ein Meilenstein der TDI Motor von VAG.
Ein Opel hatte Korrosionsprobleme dank Jose Ignacio Lopez.... der Manager der später VW fast ruinierte als er mit Opel fertig war.
Die Opelmotoren alle erste Sahne. Der Calibra Turbo wohl das geilste Auto von denen.
Der VW T4 war echt der beste aller Busse. Danach ging es mit der Qualität steil bergab.
Ich hatte den T4 mit dem 2,4 Liter Saugdiesel 5 Zylinder. Ein topp Motor. Besser geht es nicht.
Die Diesel von Audi und VW. Die waren echt was.
Die sahnigen 6 Zylinder Diesel von BMW. Eine Laufruhe die seinesgleichen sucht. Dazu unzerstörbar außer sie wurden immer kalt getreten und nie ein Ölwechsel gemacht.
Die V12 bei denen du ein 2 Zweimarkstück aufrecht auf den Motorblock stellen konntest so ruhig lief der.
Apropos treten.... misshandelst du die Autos von heute wie einst die E 36 und die Golf 3 GTI behandelt wurden dann hast du das Auto keine drei Monate.
Hör mir auf mit den stinkenden Diesel.
Mir gefällt immer besonders wenn ich in den heutigen Medien etwas vom ach so schlimmen Diesel lese.
Ich lach mich kaputt wenn ich Bilder sehe die einen qualmenden Auspuff zeigen.
Wenn mein Motor solche Abgase produziert und so qualmt wie der auf dem Bild dann fahre ich damit keine 2 Kilometer mehr.
Und ich habe bei der Abwrackprämie keinen einzigen BMW 750i oder einen Alfa Romeo 33 16v gesehen.
Die meisten davon waren Alltagsautos stellenweise im Bestzustand welche verschrottet wurden.
Noch was zum " Stinkediesel"
Es gibt hier im Internet einen Test.
Man unterzog einen Mercedes W123 Diesel von 1984 den modernsten Abgasprüfverfahren im Alltagsgebrauch.
Diese Messwerte verglich man anschließend mit den Werten des aktuellen modernsten neuen Modell.
Keiner hielt das Ergebnis für echt.
War aber so.
Der W123 hatte die gleichen Abgaswerte wie der neueste Mercedes.
Er war nicht besser und nicht schlechter.
So und nun geh mir mit diesem Resch den du geschrieben hast!!!