BRABUS 2.6 Hubraumkit
Hallo Zusammen,
nachdem ich mich bisher auf die optische Individualisierung meines beryllfarbenen 200 E konzentrierte, steht nun eine Herz-OP an:
Durch unwahrscheinliches Glück konnte ich eine nagelneues Brabus-2.6-Hubraumpaket für den M102 erwerben, bestehend aus Kurbelwelle, Kolben & Pleuel. Dazu noch eine scharfe Albert-Nockenwelle, die allerdings wahrscheinlich nicht einbaut wird - Sport-Nockenwellen besitzen bekanntlich oft den Nachteil des unrunden Motorlaufs im niedrigen Drehzahlbereichs.
Vorm Projektstart muss allerdings erstmal abgeklärt werden, welche zusätzlichen Veränderungen vorgenommen werden müssen, also eventuell stärkere Bremsanlage, anderer Mengenteiler etc.
Abzuwarten bleibt, wie hoch die Leistung tatsächlich liegt. Gemäß Brabus-Katalog bei 190 PS & 242 Nm, also etwa auf dem Niveau des 300 E.
Da mein Motorenbauer frühestens im Winter Zeit hat, könnte ich - bei einem angemessen Gebot - sogar schwach werden und das Set wieder verkaufen.
Über den Fortgang und die Umbaumaßnahmen werde ich in diesem Thread berichten.
Elmar
24 Antworten
Hallo Elmar, du gehst da ja nicht selber bei, sondern dein Motorenbauer……
Meine Meinung: lass es sein.
Hol dir einen 300E und sei mit dem Autowagen glücklich.
Mit dem Tuningkit ist es nicht getan, da hängt ein ellenlanger Rattenschwanz dran, über die Einzelheiten hast du dir bestimmt auch schon Gedanken gemacht.
Bei mir im Bekanntenkreis ist so ein Vorhaben schon zweimal voll in die Hose gegangen. (Achsschaden/Getriebeschaden)
Ich würde es auch lassen, die Kohle einsacken, davon einen 2.3er plus längere Übersetzung einbauen und mich darüber freuen, daran noch verdient zu haben 😉
Der 2.3er ist die naheliegendste und kostengünstigste Leistungssteigerung.
Und das sehe ich auch als sinnvoll an, wenn du (verständlicherweise) genau dieses Auto behalten möchtest.
Das Plus an Drehmoment ist mit diesem Motor schon deutlich spürbar.
So ellenlang ist der Rattenschwanz gar nicht:
Geänderte KE, schärfere Nockenwelle, andere Ventile. Auf die Sportauspuffanlage wird verzichtet, ich muss ja nicht das letzte PS rausquetschen.
Da sowieso komplett revidierter 230er-Motor eingebaut werden sollte, ist das Brabus-Kit ist ideale Ergänzung.
Natürlich könnte man auch den 300er einbauen, aber mit deutlich höheren Arbeitsaufwand. Kostenmäßig sicher auf einem ähnlichen Niveau. Aber durch die Brabus-Teile hat man ein echtes Unikat, welches mit real wahrscheinlich 160 PS sehr gut motorisiert sein dürfte.
Probier es aus, denk aber dran dass es 2 unterschiedliche 2.3er gibt...
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TÜV oder Dekra dürften da ein Wörtchen mitzureden haben.
Den Prüfer rechtzeitig (also am besten VOR Umbau) ins Boot holen lohnt sich bei solchen Vorhaben.
Mit Rattenschwanz ist gemeint ob z.B. das Getriebe die Mehrleistung verkraftet, weil wenn man da auch ran muss holt man sich besser einen kompletten Schlachter und entnimmt von da den kompletten Antriebsstrang+Tacho wenn sich die Übersetzung ändert. Andererseits:
Einen einfachen 230er einzubauen ist zwar das naheliegenste, aber "langweilig". Das Brabus-Kit und die daraus resultierenden Individualisierung hat meiner Meinung was. Geld versenkt ist mit Autos eh immer. Sicher ein spannendes Projekt.
Ich wollte vor vielen Jahren mal in meinen E250TD den 150PS OM605 aus dem W202 einbauen. Habe stattdessen dann den OM603 Turbo wie es ihn von Werk aus gab eingebaut. Im nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, da die "Werksmotorisierung" einfach nicht so Individuell ist und man jetzt trotz Aufwand und Herzblut doch "nur" wieder ein Auto "von der Stange" hat.
Bezüglich TÜV ist die große Frage aller Fragen einfach nur die Abgasuntersuchung...
Wenn man das in einen Euro 1 einbaut, ist die Frage ob es ein Gutachten gibt womit das Fahrzeug hinterher noch die Euro 1 erfüllt. Eine Rückrüstung eines Euro 1 Werksausgelieferten Fahrzeuges auf Euro 0 ist nicht möglich.
GGfls. einfach mal in Bottrop anfragen, die sind da recht entspannt und helfen weiter, wenn sie noch können.
Im Zweifelsfall mit dem Paket im Kofferraum einfach hin fahren, ist von Dortmund aus ja nicht weit. (Vorher Termin machen hilft).
Ein 200er hat noch Vollmetallscheiben vorne, die wird man dann gegen ne Innenbelüftete Bremse tauschen müssen, dass ist aber von der Arbeit und den Teilen her zu vernachlässigen. Gewicht ändert sich nicht viel, mit nem fähigen Prüfer sehe ich da die Probleme nicht, nur das Abgasthema könnte einen Strich durch die Eintragung machen.
Wenn das FZ ein Oldtimer ist, bewegt sich aber auch dass in eine rechtliche Grauzone...
@E300TDT
Stimmt, deshalb will sich der Motorenbauer auch mit dem Prüfer in Verbindung setzen, bevor er überhaupt anfängt. Da kann man direkt mit ihm abstimmen, wie er es haben möchte.
Ansonsten ließ Brabus seinerzeit alles original, sogar die Bremsanlage. Gut, vor 30 Jahren waren wahrscheinlich die Eintragungsbedingungen anders. Beim Getriebe stellt sich die Frage, ob man das gleich vorsorglich mal überholen lässt - immerhin hat das auch schon 350 TKM auf dem Buckel.
@Mark-86
Im Moment hat er Euro 2. Im Grunde wäre die Einstufung egal, das er als 92er-Baujahr dieses Jahr das H-Kennzeichen erhält. Guter Tipp, dazu mal bei Brabus anzufragen. Hinfahren ist eher nicht, ich wohne in Dresden, nicht in Dortmund.
Oh, dann habe ich das falsch gesehen.
Die Steuerthematik H Kennzeichen hat damit nichts zu tun.
Es gab Juni/Juli 2006 oder 2007 eine Änderung in der STVZO wonach Änderungsabnahmen nicht mehr zulässig sind, welche das Abgas / Geräuschverhalten verschlechtern und vorhandene Sicherheitssysteme nicht mehr ausgetragen werden dürfen.
Davor war es z.B. kein Problem einen Airbag durch ein Sportlenkrad zu ersetzen und den Airbag aus zu tragen. Somit war es nicht mehr möglich, einen Euro 0 Motor in ein Euro 1 Fahrzeug zu hängen. Die Prüforganisationen haben eine interne Anweisung dass sich dies auf den Auslieferungszustand des Fahrzeuges bezieht, also ein Nachgerüsteter Katalysator oder Kaltlaufregler kann wieder ausgetragen werden, der Auslieferungszustand des FZ bei Erstzulassung darf sich aber nicht verschlechtern.
Wir wollten damals nen 190E 2.3 16V Motor in nen 190E 1.8 einbauen, die Abnahme ist daran gescheitert.
Wir haben dann schlussendlich eine gebrauchte Austauschkarosserie um den Motor gebaut.
Es gibt eigentlich m.E. nur 2 Möglichkeiten das ganze eingetragen zu bekommen.
a) Du bekommst ein Euro 1 Gutachten von Brabus.
b) Du lässt deinen Kaltlaufregler Euro 2 austragen, dann hat das Fahrzeug wieder Euro 1 und dann lässt du ein neues Abgasgutachten machen, dass ist für Euro 1 recht entspannt, aber kostet auch über 1000€
c) Du hast Glück und machst vorher das H Kennzeichen, dann wird die Schlüsselnummer 14X Emissionsklasse auf 0098 Oldtimer geschlüsselt und keinem Prüfer fällt das auf. Letzteres wäre der einfachste Weg.
Als Ossi Oldtimerfahrer in Dresden ist dass aber sicherlich besser als als Wessi in Dortmund.
Und denk dran dass es zwei komplett unterschiedliche M102 Motoren (2,3 Liter) gibt, es gibt den alten mit Quetschkante und den neuen mit Hemi Brennraum, du musst also erst einmal schauen für welchen Motor der KIT ist (Kolbenbauform).
Um Getriebe, Gelenkwelle & Co würde ich mir keine Sorgen machen, dass erreicht natürlich nicht mehr die Lebensdauer von vorher, aber mit so nem Auto und Umbau fährt man ja keine 500.000km mehr...
Als Drifttool wird sich dass eh nicht eignen...
Hallo Mark,
vielen Dank für die ausführliche Erläuterung, dieses "Rückrüstverbot" war mir tatsächlich unbekannt. Vermutlich wird es Option "C" werden, denn das H-Kennzeichen wäre ab Dezember möglich, früher wird der Umbau auch nicht erfolgen.
Mir wurde auch schon geraten, den Umbau einfach ohne Abnahme durchzuführen - weil die Leistungssteigerung weder optisch noch akustisch erkennbar ist.
Ein Bekannter besitzt noch einen eingelagerten 230er-Motor, der Motorenbauer hat hier schon einen Abgleich durchgeführt und "grünes Licht" gegeben.
Um den Antriebsstrang mache ich mir ebenfalls wenig Gedanken. Damals ging man ja nicht "Spitz auf Kante" an die Belastungsgrenzen, sondern die Reserven waren großzügig bemessen. Und die ca. 30 bis 40 Mehr-PS machen auch keinen Rennwagen draus, bieten aber durch das höhere Drehmoment ein entspannteres Fahren.
Naja, du musst schon aufpassen, für "30-40PS" haben die bei Daimler im Werk mal eben alles 2 Nummern größer hinten eingebaut... Aber... Man geht damit ja auch anders um.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, mach im Dezember ein 07er Kennzeichen, dann brauchste nie wieder zum TÜV.
Läßt Du den Motor in Freital machen?
@kellypit
Das 07er-Kennzeichen hat zwar seine Vorteile, weckt aber im Alltagsbetrieb oder Ausland den Argwohn der Rennleitung. Freital schied aufgrund von einschlägigen Erfahrungen im Bekanntenkreis aus...
Da haben sicher Deine und meine Bekannten die gleichen Erfahrungen gemacht.
Als meinen 300D in 2016 fertig und auf 07er zugelassen hatte, bin ich im ersten Jahr gute 10Tkm damit gefahren und die Rennleitung hat sich bis heute nicht für mich interessiert. Vielleicht bin in der Hinsicht auch nur ein Glückspilz.