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BMW will 8000 Stellen (in D) streichen. Produktion In USA und China ausweiten.

Themenstarteram 21. Dezember 2007 um 23:28

"Die Stellen dürften vor allem in Deutschland wegfallen. Im US-Werk Spartanburg und in China wollen die Münchner dagegen ihre Produktion deutlich ausweiten. Dort sollen sogar zusätzliche Arbeiter eingestellt werden".

Was haltet Ihr davon?

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127 Antworten

Hallo zusammen,

ich denke im Stellenabbau sieht man die Probleme eines eigenständigen, aber "relativ" kleinen Autoherstellers. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Umsatzrendite hinter der Konkurrenz zurückbleibt, weil BMW seine Autos verramscht. Die Rabatte werden kaum höher sein als bei Audi.

Auf der Einkaufsseite sieht es da schon anders aus. Im Vergleich zu Mercedes und vor allem dem VW-Konzern ist BMW da eher ein kleines Licht. Dementsprechend hat die dt. Konkurrenz weitaus mehr Möglichkeiten ihre "Zulieferer" zu knebeln, was sich natürlich in geringeren Kosten niederschlägt. Und im Gegensatz zu VW hat Audi keine Kostenprobleme im Personalbereich. Und Mercedes kann vom Endkunden Preise verlangen, bei denen BMW und Audi schwindelig wird :)

Im Übrigen hat Mercedes den Stellenabbau ja auch schon hier sich. Nur das man dort die Mitarbeiter über Abfindungen grade zu aus dem Unternehmen rausgekauft hat. Mercedes-like eben :D

Insofern wählt man bei BMW die einfachste und schnellste Möglichkeit Kosten einzusparen. Durch Abbau von Personal. Das dies über Zeitarbeiter passiert, ist logisch. Immerhin wurde die ganze Branche nur aus diesem Grund geschaffen. Damit Unternehmen relativ flexibel Personal loswerden können. Komisch, dass einige hier Unterschiede zwischen Zeitarbeiter und Stammbelegschaft machen. Wer früher fest angestellt war, ist heute ein Zeitarbeiter. Grandios, wenn BMW da ankündigt, dass niemand entlassen wird, sondern einfach nur Stellen nicht wieder besetzt werden. Klar, stellen von Zeitarbeiter mit Mikrolaufzeiten. Dass die BMW-Werke dabei komplett ausgelastet sind, dürfte für die Mitarbeiter dabei noch ein Rauswurf mit zusätzlichem Arschtritt sein.

Insofern sollten wir uns an diese Entwicklung gewöhnen. Auch wenn man bei solchen Ankündigungen, angesichts ausufernder Managergehälter und Jahrhundertaufschwung, jedes Mal wieder kotzen könnte. Warum soll sich ein Vorstand Gedanken über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und Zukunftsstrategien machen, wenn er das gleiche Ergebnis dadurch erreicht, einen Teil seiner Mitarbeiter vor die Tür zu setzen.

BMW ist ja nicht das einzige Unternehmen, das (sich) so verfährt (tolle Metapher wie ich finde :D )

MfG

roughneck

am 22. Dezember 2007 um 12:43

Zitat:

Original geschrieben von roughneck78

Hallo zusammen,

 

ich denke im Stellenabbau sieht man die Probleme eines eigenständigen, aber "relativ" kleinen Autoherstellers. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Umsatzrendite hinter der Konkurrenz zurückbleibt, weil BMW seine Autos verramscht. Die Rabatte werden kaum höher sein als bei Audi.

 

Auf der Einkaufsseite sieht es da schon anders aus. Im Vergleich zu Mercedes und vor allem dem VW-Konzern ist BMW da eher ein kleines Licht. Dementsprechend hat die dt. Konkurrenz weitaus mehr Möglichkeiten ihre "Zulieferer" zu knebeln, was sich natürlich in geringeren Kosten niederschlägt. Und im Gegensatz zu VW hat Audi keine Kostenprobleme im Personalbereich. Und Mercedes kann vom Endkunden Preise verlangen, bei denen BMW und Audi schwindelig wird :)

 

Im Übrigen hat Mercedes den Stellenabbau ja auch schon hier sich. Nur das man dort die Mitarbeiter über Abfindungen grade zu aus dem Unternehmen rausgekauft hat. Mercedes-like eben :D

 

Insofern wählt man bei BMW die einfachste und schnellste Möglichkeit Kosten einzusparen. Durch Abbau von Personal. Das dies über Zeitarbeiter passiert, ist logisch. Immerhin wurde die ganze Branche nur aus diesem Grund geschaffen. Damit Unternehmen relativ flexibel Personal loswerden können. Komisch, dass einige hier Unterschiede zwischen Zeitarbeiter und Stammbelegschaft machen. Wer früher fest angestellt war, ist heute ein Zeitarbeiter. Grandios, wenn BMW da ankündigt, dass niemand entlassen wird, sondern einfach nur Stellen nicht wieder besetzt werden. Klar, stellen von Zeitarbeiter mit Mikrolaufzeiten. Dass die BMW-Werke dabei komplett ausgelastet sind, dürfte für die Mitarbeiter dabei noch ein Rauswurf mit zusätzlichem Arschtritt sein.

 

Insofern sollten wir uns an diese Entwicklung gewöhnen. Auch wenn man bei solchen Ankündigungen, angesichts ausufernder Managergehälter und Jahrhundertaufschwung, jedes Mal wieder kotzen könnte. Warum soll sich ein Vorstand Gedanken über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und Zukunftsstrategien machen, wenn er das gleiche Ergebnis dadurch erreicht, einen Teil seiner Mitarbeiter vor die Tür zu setzen.

 

BMW ist ja nicht das einzige Unternehmen, das (sich) so verfährt (tolle Metapher wie ich finde :D )

 

MfG

roughneck

 

@ Stimme dir da im großen Ganzen zu, dennoch verspielt man sich mit solchen Meldungen im eigenen Land die Sympathien der Kunden, und denen dies werden wollen.:(

Querlink -> http://www.motor-talk.de/.../...mw-streicht-8000-stellen-t1667658.html

Kann man diese zu einem Thread zusammenwurschteln?

DC

am 22. Dezember 2007 um 13:48

Zitat:

Original geschrieben von dr_ullrich

Eine andere Fehlerquelle ist der Mensch in der Produktion: Jedesmal, wenn ein neuer Standort aufgebaut wird, und sehr viele Arbeitskräfte gleichzeitig angelernt werden müssen, gibt es Probleme mit der Qualität - allerdings nur 2 bis 3 Jahre, dann hat sich der neue Standort "eingeschossen".

Dann ist nur die Frage auf welchem Level sich der Standort eingeschossen hat, und wie hoch die Personalfluktuation in der Fertigung ist. Ich glaube nicht, dass die Qualität des Werks Spartanburg z.B. an die von Dingolfing heran reicht.

Anstatt 8000 wertvolle externe Mitarbeiter auszustellen, sollte man die Fahrzeuge auf dem amerikanischen Markt zu ordentlichen Preisen verkaufen und nicht zu Aldipreisen verhökern.

Was mich in dieser Debatte beschäftigt, ist schon von jemandem haargenau auf den Punkt gebracht worden:

"BMW muss aufpassen, sich mit seinen Maßnahmen nicht aus dem Premiumsegment zu sparen." (Manager-Magazin)

Ist ja alles schon da gewesen (Zitat aus Wikipedia):

Zitat:

Seit Ende der 1980er Jahre führten durch rigorose Sparmaßnahmen bedingte Qualitätsprobleme und ein wenig innovatives Design zu einer negativen Imageentwicklung der Marke Opel, insbesondere im Vergleich zum Hauptkonkurrenten VW. Mitte der 90er Jahre kam es zur so genannten López-Affäre um den ehemaligen Opel-Manager José Ignacio López de Arriortua, der für viele der Maßnahmen (Lopez-Effekt) verantwortlich war.

Die Zwangs-Fixierung auf Zahlen (Kosten) durch einen fehlgeleiteten Manager hat zum Image-Ruin der einst legendären Marke Opel geführt. Fragt mal eure Papas: da leuchten die Augen bei dem Gedanken an frühere Opel, das können heute viele nicht mehr nachvollziehen. Es wird eher gespöttelt: "da kannst du dir ja gleich einen Opel kaufen", "ich fahr doch keinen Opel" usw.

Soll das BMW auch passieren? Denkt nach, liebe BMW-Manager, bitte denkt sorgfältig nach...

Zitat:

Original geschrieben von EAA

Was mich in dieser Debatte beschäftigt, ist schon von jemandem haargenau auf den Punkt gebracht worden:

"BMW muss aufpassen, sich mit seinen Maßnahmen nicht aus dem Premiumsegment zu sparen." (Manager-Magazin)

Ist ja alles schon da gewesen (Zitat aus Wikipedia):

Zitat:

Original geschrieben von EAA

Zitat:

Seit Ende der 1980er Jahre führten durch rigorose Sparmaßnahmen bedingte Qualitätsprobleme und ein wenig innovatives Design zu einer negativen Imageentwicklung der Marke Opel, insbesondere im Vergleich zum Hauptkonkurrenten VW. Mitte der 90er Jahre kam es zur so genannten López-Affäre um den ehemaligen Opel-Manager José Ignacio López de Arriortua, der für viele der Maßnahmen (Lopez-Effekt) verantwortlich war.

Die Zwangs-Fixierung auf Zahlen (Kosten) durch einen fehlgeleiteten Manager hat zum Image-Ruin der einst legendären Marke Opel geführt. Fragt mal eure Papas: da leuchten die Augen bei dem Gedanken an frühere Opel, das können heute viele nicht mehr nachvollziehen. Es wird eher gespöttelt: "da kannst du dir ja gleich einen Opel kaufen", "ich fahr doch keinen Opel" usw.

Soll das BMW auch passieren? Denkt nach, liebe BMW-Manager, bitte denkt sorgfältig nach...

Naja, mein Vater ist 1967 nicht ohne Grund nach Opel und Ford auf seinen ersten Mercedes Benz umgestiegen----ein 230E zu sagenhaften 13.000 DM. Bei Opel und Ford hatte er im 2. Winter immer einen Federbruch----ab dem Mercedes dann nicht mehr.

Also da war schon in den 60er Jahren kein Premium bei Opel, auch in den 70ern nicht---ich habe nicht ohne Grund als erstes Auto 1979 einen "langweiligen" Golf bekommen.

Der Reiz von Opel und Ford war, dass sie große, auch sportliche und zum Teil pfiffige Karosserien für kleines Geld hatten. Autos wie der Manta oder Capri waren im Grunde die Vorläufer von 3er Coupe und Audi A5, auch wenn ihr mich jetzt sicher alle steinigt. Das ist vor allem in Hinsicht auf die Stückzahlen in dieser Fahrzeugsparte gemeint.

Natürlich war Lopez der Beginn des Untergangs, weil die Qualität dann gar nicht mehr stimmte. Ein ganz großer Grund war in diesem Fall aber auch, dass Opel kein Geld für Entwicklung und gute Qualität mehr hatte, weil die dahinsiechende Mutter GM die Gewinne in Richtung USA abzog.

Zitat:

Original geschrieben von roughneck78

Hallo zusammen,

Auf der Einkaufsseite sieht es da schon anders aus. Im Vergleich zu Mercedes und vor allem dem VW-Konzern ist BMW da eher ein kleines Licht. Dementsprechend hat die dt. Konkurrenz weitaus mehr Möglichkeiten ihre "Zulieferer" zu knebeln

 

BMW ist ja nicht das einzige Unternehmen, das (sich) so verfährt (tolle Metapher wie ich finde :D )

MfG

roughneck

a.) nö, weiss ich aus eigener Erfahrung die bekommen von uns nahezu exakt die gleichen Konditionen wie DC, DC überspannt da schon manchmal den Bogen und ein Deal wird da auch schon einmal abgelehnt weil es sich nicht mehr lohnt.....

b.) leider, ist aber keine Rechtfertigung. Viele sind auch schon wieder dabei zu erkennen dass es das nicht sein kann.

lg

Peter

Das Problem in Deutschland ist, dass ca. 95% der lebenden Bevölkerung keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen hat. So ist bei nüchternder Betrachtung der finaziellen Verhältnisse der BRD klar, dass ab ca. 2020 die Abgabenlast deutlich steigen muss (in Form höherer Rentenbeiträge (bereits angekündigt) oder höherer EKSt. oder höherer Erbschaftssteuer etc.). Daher sollte man jetzt schon (wenn man vermögend ist) über eine Exitstrategie nachdenken.

Was wir hier sehen ist eine ganz normale Entwicklung - eine Entwicklung der kreativen Zerstörung, wobei die Betonung auf kreativ liegt. Das Problem ist nur, dass die Menschen vom Naturell her eher Bewahrer sind = Sicherheit lieben. Neues = Risiko ist den meisten suspekt. Aber nur darüber erreicht man technologische Sprünge = Verbesserung der Produktivität = Verbesserung des Wohlstands im allgemeinen. In diesem Zusammenhang wird es im übrigen immer Einkommensungleichgewichte geben - das ist leider so.

Wer Kinder hat, sollte auf eines achten: Bildung, Bidlung, Bildung. Die Zukunft liegt in Forschung, Entwicklung, Dienstleistungen - aber mit Sicherheit nicht in der Produktion.

Viele Grüße

Jonny

Zitat:

Original geschrieben von JonnyCurtis

Daher sollte man jetzt schon (wenn man vermögend ist) über eine Exitstrategie nachdenken.

Nicht nur wenn man vermögend ist. Grade die "Normalos" sind gefordert, ihren grauen Zellen anzustrengen, wenn sie nicht im Rentnerstaat in die "unteren Schichten" abrutschen wollen. Von Geringverdienern mal ganz zu schweigen. :rolleyes:

Ich für meinen Teil habe mit diesem Land abgeschlossen und es nicht bereut.

Zitat:

Original geschrieben von JonnyCurtis

Das Problem in Deutschland ist, dass ca. 95% der lebenden Bevölkerung keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen hat. So ist bei nüchternder Betrachtung der finaziellen Verhältnisse der BRD klar, dass ab ca. 2020 die Abgabenlast deutlich steigen muss (in Form höherer Rentenbeiträge (bereits angekündigt) oder höherer EKSt. oder höherer Erbschaftssteuer etc.). Daher sollte man jetzt schon (wenn man vermögend ist) über eine Exitstrategie nachdenken.

Was wir hier sehen ist eine ganz normale Entwicklung - eine Entwicklung der kreativen Zerstörung, wobei die Betonung auf kreativ liegt. Das Problem ist nur, dass die Menschen vom Naturell her eher Bewahrer sind = Sicherheit lieben. Neues = Risiko ist den meisten suspekt. Aber nur darüber erreicht man technologische Sprünge = Verbesserung der Produktivität = Verbesserung des Wohlstands im allgemeinen. In diesem Zusammenhang wird es im übrigen immer Einkommensungleichgewichte geben - das ist leider so.

Wer Kinder hat, sollte auf eines achten: Bildung, Bidlung, Bildung. Die Zukunft liegt in Forschung, Entwicklung, Dienstleistungen - aber mit Sicherheit nicht in der Produktion.

Viele Grüße

Jonny

Da hast du sicherlich recht. Aber der IQ ist auch ungleich verteilt und ohne Produktion wird ein Großteil der Bevölkerung vom Wohlstand abgekoppelt, die sind nicht geeignet für Forschung, Entwicklung und hochwertige Dienstleistungen. Das gefährdet den sozialen Frieden, ein nicht unwichtiger Standortvorteil Deutschlands. Also in Zukunft Stacheldraht und Elektrozaun um unsere Autos!

am 23. Dezember 2007 um 5:42

@Achimxx

Herzlichen Dank für Deine Beiträge. Du sprichts mir in vielen Punkten aus der Seele. Es gibt unter Ökonomen auch den guten alten Leitsatz: all business is local. Und genau das ist es, was bei aller Globalisierung häufig in den Hintergrund tritt.

Wenn der Kunde US-Preise in Deutschland verlangt, dann muss er auch US-Löhne in Deutschland akzeptieren. Hochlohnpolitik und Schnäppchenpreise - das funktioniert nichtmal im Märchen.

Die Frage ist, welche Rücksclüsse wir daraus ziehen? Auf Arbeit und Lohn verzichten - das mag natürlich niemand. Also muss man sich davon verabschieden, dass man alles und alles zu Dumpingpreisen haben muss. Ich bin zwar mit BMW aufgewachsen und meine Eltern haben alle 2-3 Jahre ein Neufahrzeug bestellt. Aber da waren maximal 3-4 Extras drin. Heute beträgt der Wert der Extras in meinem BMW gut 1/3 des Fahrzeuggrundpreises. Und weil das so ist, schiele ich schon nach den günstigen Alternativen aus dem Ausland. Letztlich, weil ich den Hals in voll kriegen kann und mir Glauben gemacht wird (auch hier im Forum!!!), dass ich all' den Quatsch brauche, dass ein Vierzylinder kein echter BMW ist und dass es ohne Leder gar nicht mehr ginge.

Doch wenn man mal ganz sachlich und unaufgeregt über manche Dinge nachdenkt, dann stellt man fest, dass ein 318i in der Grundausstattung auch schon ein gutes Fahrzeug ist. Klar würde ich fürs gleiche Geld einen toll ausgestatteten Koreaner bekommen - aber auch ich hänge an der Marke und habe einen tollen fürsorglichen Händler. Der verdient(!) es einfach, dass man ihn hier vor Ort unterstützt.

 

Beste Grüße

Bernd

@AchimXX: hervorragende Beiträge, denen ich an fast allen Punkte voll zustimmen kann. Irgendwie haben wir es bisher geschafft, auf der sich langsam immer weiter öffnenden "sozialen Schere" auf der "wohlhabenden Seite" zu bleiben. Und das trotz nur eines Einkommens und dreier Kinder. (Schrecklich, dass Kinder in Deutschland immer noch ein Weg in die soziale Verarmung sein können...:(). Aber ich sehe sehr wohl, wie sich diese Schere immer weiter öffnet - wir hängen immer mehr Menschen vom wichtigen Wohlstand ab - und mit dem Spruch "die wollen ja gar nicht" ist es schon lang nicht mehr getan. Auch der Ansatz der SED-Nachfolgepartei ist falsch ("Ich habe das Recht und der Staat hat die Pflicht dass ich alles vom Staat bekomme, ob ich arbeite / lerne oder nicht"). Aber bei der Entfernung, die Shareholder-Value-getriebene Schrempps und Ackermanns von uns "Normalos" erreicht haben, ist es kein Wunder dass es eine solche Gegenbewegung am linken und am rechten Rand gibt.

In einem will ich Dir aber widersprechen: Die Qualität von Opel in den Sechzigern und Siebzigern war nicht "dramatisch" schlechter als Mercedes. Wusstest Du dass in den Siebzigern die Automatik-Getriebe in der S-Klasse von Opel kamen, weil Mercedes keine gescheite Automatik für hubraumstarke Motoren hinbekommen hat? Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, gelle? :D

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2008, vor allem den 8000 Menschen und Familien um die es in diesem Thread eigentlich geht.

Es werden keinen Ingenieure entlassen, garantiert nicht.

Es herrscht Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland, das Betrifft in erster Linie

die Ingenieure, IT´ler und Facharbeiter.

Die, die von BMW entlassen werden, sind in der Tat Zeitarbeitnehmer und zwar solche, die

in dieser Branche unter den Begriff Produktionsmitarbeiter oder Helfer fallen. Stundensatz

in der Regel 7,36 EUR, wenn sie nach BZA Tarifvertrag bezahlt werden.

Der Zeitarbeitsfirma zahlt BMW pro Mitarbeiter in dieser Gehaltsgruppe zwischen 11,80 und 12,50 EUR,

jetzt könnt ihr euch mal ausrechnen, was da für die Zeitarbeitsfirma noch hängen bleibt, wenn sie auf

die 7,36 EUR noch die Sozialabgaben, usw. bezahlt. Die Zeitarbeitsfirmen stehen selbst untereinander in einem extremen Wettbewerb, die treten sich Gegenseitig in den Sack, was oft dazu führt, dass man von einem anderen Tarifvertrag spricht, den es aber nicht gibt, dann wird 6,30 EUR die Stunde gezahlt, damit kann man dann wieder günstiger die Leute anbieten.

Die Branche hat auch den Ruf der Sklavenhändler, ich schreibe das völlig wertfrei.

Wenn es Ingenieure wären, die BMW entlässt, dann würde die Zeitarbeitsfirma widerum in die Hand klatschen. Mit der richtigen Qualifikation kann die ZA Firma den Ing. für bis zu 60,-- EUR Stundensatz "verkaufen", d. h. der ZA Mitarbeiter würde auch davon profitieren.

Also: Wenn bei den entlassenen MA tatsächlich Ingenieure und Facharbeiter (Dreher, usw) dabei sind, dann rufe ich morgen in München bei BMW an und teile denen mit, dass ich sie alle übernehme, dann hole ich mir bei der Bundesagentur für Arbeit eine Lizenz zur Arbeitnehmerüberlassung und bin innerhalb eines Jahres ganz legal mehrfacher Millionär.

Grüße

JeMaKa

@Jemaka:

Du hast nur eines übersehen: Ein qualifizierter Ingenieur mit entspechender Berufserfahrung wird wohl kaum bei einer Zeitarbeitsfirma anheuern! Der bekommt auch so genügend interessante Angebote, ohne daß er nachfragen müßte. Woran liegt das? Nun, anfang der 90 er hat die Industrie auch Ingenieure rigoros rausgeworfen, seither fehlt der Nachwuchs, der lernt nähmlich lieber was "gescheites"...

Zitat:

Original geschrieben von Benino69

Der bekommt auch so genügend interessante Angebote, ohne daß er nachfragen müßte.

Eben. Und wenn er noch flexibler ist als der Rest, dann findet er im Ausland nochmals besser bezahlte Angebote.

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