Blechlawine verzieh dich !

Hallo zusammen,
ich denke mal, dass es bei mir in der Gegend nicht die einzigen Gemeinden sind, die sich gegen zu hohes Verkehrsaufkommen zur Wehr setzen.
Es gibt in unserem Lkr. zwei Gemeinden, die mit riesen Bannern am Ortseingang und auch am Strassenverlauf darauf aufmerksam machen, dass zuviel Verkehr durch den Flecken fährt und eine Umgehung her muss.
Auch liest man darüber in der örtlichen Presse immer wieder sehr giftige Leserbriefe von Leuten, die direkt an der Durchgangsstrasse wohnen.
Immer dann, wenn ich diese Leserbriefe und Banner lese, kocht mein Gemüt doch über. Warum ?
Es sind doch immer die Leute, die sich über zuviel Verkehr beschweren, die direkt an der Hauptstrasse wohnen. Warum wohnen diese Leute an der Hauptstrasse.... ? Weil dort die Mieten, Wohnungen, Häuser oder Bauplätze eben am billigsten sind.
Zudem werden von den Anwohnern immer die Fahrzeuge auf die Durchgangsstrasse gestellt, dass ein reibungsloser Verkehr nahezu "unmöglich" ist. Im Gegenzug regt man sich aber über Staus und Blechlawinen im Ort auf die so natürlich provoziert werden.
Komisch aber ist es doch, dass genau diese Leute eben auch Autos besitzen, sich über Verkehr dennoch aufregen (ähnlich wie die Anwohner, die über Fluglärm schimpfen, aber selbst in den Urlaub fliegen wollen)

Für solches Verhalten habe ich irgendwie keinerlei Verständnis !

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Roter-Baron


Für solches Verhalten habe ich irgendwie keinerlei Verständnis !

Mach Dir nix draus, damit bist Du in guter Gesellschaft. Es ist nämlich gar nicht so leicht, für ein Verhalten Verständnis aufzubringen, von dem man selbst nicht betroffen ist. Wie viel leichter fällt es da doch, sich in Selbstgerechtigkeit zu suhlen und den schwarzen Peter den Betroffenen selbst in die Schuhe zu schieben...🙂

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Zitat:

Original geschrieben von citius


...Dann zieh um, bau dir Isolierglas ein oder nimm schlimmstenfalls Ohropax aber halt die Klappe mit deinem angeblichen Fluglärm...

Wieder ein Beispiel der immer mehr um sich greifenden Diskussions-"Kultur"...🙄 Und es zeigt, dass störender Lärm nicht nur von technischen Geräten ausgehen kann...😉

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


Wir fliegen mit einem der  größten Klimakiller in den Urlaub ohne groß darüber nachzudenken.

Genau.

Mich interessiert es nicht im Geringsten.

Denn nicht mal die Erfinder des Begriffs "Klimakiller" wissen, ob dieser zutreffend ist.

cheerio

@citius

Meine Klappe mache ich auf solange es mir passt, merke dir dass gefälligst und für die Zukunft! Dich kenne ich auch nur als Polterer ersten Ranges!

Du scheinst auch schon total abgestumpft zu sein was den heutigen Lärmteppich anbelangt, der auf uns lastet. Wer sagt dir denn, dass es die Häusle-Käufer in Flughafennähe sind, die demonstrieren? In München entsteht durch die geplante 3. Startbahn eine ganz neue Anflugzone, durch die Menschen betroffen sind, die bislang weitgehendst vom Fluglärm verschont gewesen sind. Und in Frankfurt entstand durch die 3. Startbahn auch eine neue Anflugroute, durch die sich Bürger gestört fühlen.

Im übrigen wohne ich total ruhig, morgens ist der Gesang der Amseln der einzige "Lärm". Was ich mir im Gegensatz zu dir bewahrt habe: Ein Mitgefühl für Menschen, deren Lebensqualität eindeutig von Lärm - sei es Flug- oder Straßenlärm - beeinträchtigt ist.

Zitat:

Original geschrieben von surfkiller20


Wenn man es gewohnt ist in stiller Umgebung zu schlafen
und muss jetzt in einem Hotelzimmer nächtigen welches
an einer Stark befahrenen Straße liegt, dann wird man zwangsläufig
jeden "Pups" hören!

Das hatte ich, als ich ein Jahr für eine Firma in Portugal arbeitete und noch für ein paar Tage vor Ort eine Mietwohnung suchte (was nicht einfach ist, aber nur am Rande).

Da habe ich bei einem Bekannten auf seinem Pferdegestüt in einer Ferienwohnung drei Tage übernachtet.
Der nächste Ort war 7 km weg, mitten in der Pampa. Mein Auto sah aus wie mitten aus der Sahara.
Da habe ich mich schlafen gelegt, vorher noch die Milchstraße draußen gesehen. Kein Witz.
Keine Stecknadel zu hören.

Rate mal.
Ich konnte die Augen nicht zumachen, es hat mich die erste Nacht buchstäblich fertiggemacht.

Und andersherum, ich kam nach Deutschland zurück, schlafe die erste Nacht wieder daheim und habe ein Straßenlicht, habe mal ein Auto draußen, ich dachte nur ... meine Güte, wie laut ist das nur ...

Und zum Zweiten:
Geräuschdämmung ist alles.
Ziel kann nicht sein, ins 17. Jahrhundert zurück und auf ein Fahrrad zu steigen.
Flugzeuge gehören zu unseren Fortbewegungsarten, punkt.
Anpassung ist das, was dem Menschen immer noch gelungen ist.

Wie sagt ein altes chin. Sprichwort?
Wenn Sturm aufzieht, bau Windmühlen und keine Mauern.

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


Was ich mir im Gegensatz zu dir bewahrt habe: Ein Mitgefühl für Menschen, deren Lebensqualität eindeutig von Lärm - sei es Flug- oder Straßenlärm - beeinträchtigt ist.

Danke für dein Mitgefühl, aber ich persönlich brauche das nicht, denn: Wenn mir Zivilisation (mit all ihren Vor- und Nachteilen) auf den Keks geht, zieh ich irgendwohin, wo es die nicht gibt.

@där kapitän

Dann nehme ich den Klimakiller zurück und drücke es einmal so aus: Schadstoffeintrag in die Atmosphäre durch die Triebwerke! Die vielen Kodensstreifen am Himmel sind nicht alles Wasserdampf! Auf Interkontinentalstrecken werden ja 1000te Liter von Kerosin verbrannt: Die gasförmigen Verbrennungsrückstände bleiben oben.Ob das wohl gut ist?

Es ist schon ziemlich pervers, was da oben am Himmel so los ist, aber fragen wir uns mal woraus das resultiert?
Die haben ja anscheinend nen ziemlich bizarren Preiskampf, wenn die sich erlauben können billiger (beispiel) von Dortmund nach Berlin zu fliegen, als die S-Bahn zum Flugplatz.

Ich persönlich setz mich auch gern in einen Reisebus, was dann aber auch wieder die Straßen mehr füllt. Worauf ich hinauswill - WARUM müssen die Leute alle wie die bekloppten in der Gegend rumfliegen, im Zeitalter von Internet & co? Kann man die Wirtschaft nicht allgemein besser organisieren (Stichwort : der Yoghurt, der vor seinem Platz im Regal 2x durch ganz Europa kutschiert wird)...

Zitat:

...Anpassung ist das, was dem Menschen immer noch gelungen ist.

Das ist ein wichtiger Punkt. Die technische Entwicklung bringt Lärm mit sich, genauso wie allgemein das immer häufigere Leben in großen Städten. Der Mensch muss und wird sich daran zwangsläufig anpassen.

Das Problem ist nur das Tempo. Betrachtet man den Menschen in seiner Entwicklungsgeschichte, hat er viele tausende Jahre Anpassung an die Geräusche der Natur durchgemacht. Die ganze Maschinerie der Überlebenstechniken ist darauf ausgerichtet und hat zur Entwicklung höchstsensibler Sensorik geführt.

Der technische Fortschritt kam in Riesenschritten und in vergleichsweise ultraschneller Geschwindigkeit. Und damit auch die allgemein höhere Lärmbelastung. Da muss man in seiner Entwicklung erst mal Schritt halten...

Ich kann jeden verstehen, der protestiert, wenn sein vormals ruhiges Umfeld zum Wohle der Allgemeinheit plötzlich laut wird. Ich kann nicht verstehen, wie manche ignorieren, dass Lärm stört. Stumpfheit ist in meinen Augen etwas anderes als Anpassung und Entwicklung.

Die Politik hat es einfach verpennt, für den Personenverkehr gescheite Alternativen bereitzustellen.

Der ÖPNV ist großteils keine Alternative zum eigenen Auto. Wenn ich mit dem Bus über 2 Stunden zur Arbeit fahren muss, während ich mit dem eigenen Auto 28 Minuten brauche - dann muss ich nicht überlegen.

Genauso wie ich es für ein Unding halte, dass es günstiger ist, wenn Produkte am Arsch der Welt hergestellt und nach Deutschland verschifft werden, als sie direkt hier produzieren zu lassen.
Da muss man sich als Verbraucher aber auch selbst an die Nase fassen:
Es gibt Leute, die gehen bei Geschäft A einkaufen und fahren danach nochmal 5 km zu Geschäft B, weil die Milch da 5 Cent günstiger ist.

Wer Geiz ist Geil will, der kriegt eben auch gratis dazu Lärm, Gestank und mindere Qualität.

Ich wohne übrigens direkt an ner Hauptstraße und mir macht es nichts aus. Macht man halt nachts das Fenster zu. Nervig finde ich nur extra laute Motorräder, die man schon hört, wenn sie noch einen Ort entfernt sind..

Zitat:

...Wenn mir Zivilisation (mit all ihren Vor- und Nachteilen) auf den Keks geht, zieh ich irgendwohin, wo es die nicht gibt.

Das mag bei mir als Mietwohnungsmensch locker und einfach gehen. Wenn man aber in einer auf 30 Jahre finanzierten Bude mit der Familie wohnt und plötzlich mit einer nicht erwarteten Lärmbelästigung konfrontiert wird, sieht die Sache völlig anders aus.

Darüber hinaus kann diese auch auf anderen Gebieten viel gepriesene unendliche Mobilität des Menschen zum Verlust sozialen Umfeldes usw. führen.

Man sollte schon versuchen, die Gesamtheit der Konsequenzen zu betrachten.

@xaven1978

Bist du schon so abgestumpft oder tust du nur so?

Man kann doch nicht all das, was die Lebensqualität vieler Menschen einschränkt, nicht klaglos hinnehmen!
Die AKWs und Gorleben gehören ja auch zu unserer Zivilisation! Warum von einem Extrem ins andere springen? Wer ungehemmt Autofahren will, kann demnach ja auch in die Wildnis umziehen, wo weder TL noch Blitzer stehen.😁 Es geht doch darum, an gewissen Brennpunkten das Leben ein wenig lebenswerter zu gestalten und nach Lösungen hierfür suchen.

Zitat:

Original geschrieben von shathh


Da muss man sich als Verbraucher aber auch selbst an die Nase fassen:
Es gibt Leute, die gehen bei Geschäft A einkaufen und fahren danach nochmal 5 km zu Geschäft B, weil die Milch da 5 Cent günstiger ist.

Wer Geiz ist Geil will, der kriegt eben auch gratis dazu Lärm, Gestank und mindere Qualität.

Wichtiger Punkt.

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


@xaven1978

Bist du schon so abgestumpft oder tust du nur so?

Man kann doch nicht all das, was die Lebensqualität vieler Menschen einschränkt, nicht klaglos hinnehmen!
Die AKWs und Gorleben gehören ja auch zu unserer Zivilisation! Warum von einem Extrem ins andere springen? Wer ungehemmt Autofahren will, kann demnach ja auch in die Wildnis umziehen, wo weder TL noch Blitzer stehen.😁 Es geht doch darum, an gewissen Brennpunkten das Leben ein wenig lebenswerter zu gestalten und nach Lösungen hierfür suchen.

Ich wohn in einer Großstadt. Hier jammert keiner, dass es laut ist. Warum? Die Menschen wollen in einer Stadt leben und da nehmen Sie eben auch Nachteile in Kauf. Außer in einem bestimmten Stadtbezirk hier in Berlin, wo Leute vom Land hingezogen sind und nun gegen die ganze Kulturszene (jahrzehnte alte Clubs etc.) dort klagen, weil es ihnen zu laut ist. Paradox, oder? Sie ziehen von der ländlichen Ruhe in die Großstadt und klagen vor Gericht gegen Lärm. Geht es um deren Lebensqualität? Ja. Aber eben nur um ihre eigene.

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978



Zitat:

Original geschrieben von shathh


Da muss man sich als Verbraucher aber auch selbst an die Nase fassen:
Es gibt Leute, die gehen bei Geschäft A einkaufen und fahren danach nochmal 5 km zu Geschäft B, weil die Milch da 5 Cent günstiger ist.

Wer Geiz ist Geil will, der kriegt eben auch gratis dazu Lärm, Gestank und mindere Qualität.

Wichtiger Punkt.

Finde ich auch. Dazu kommt diese ganze "Just in time"-Mentalität, der man sich gar nicht mehr entziehen kann. Es ist ja zum Beispiel eine halbe Katastrophe, wenn das bestellte Handy nach dem letzten Klick auf dem Einkaufsbutton nicht schon am nächsten oder spätestens übernächsten Tag da ist. Lieferzeit eine Woche? Oh Gott, ich sterbe...😉

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


Ich wohn in einer Großstadt. Hier jammert keiner, dass es laut ist. Warum? Die Menschen wollen in einer Stadt leben und da nehmen Sie eben auch Nachteile in Kauf. Außer in einem bestimmten Stadtbezirk hier in Berlin, wo Leute vom Land hingezogen sind und nun gegen die ganze Kulturszene (jahrzehnte alte Clubs etc.) dort klagen, weil es ihnen zu laut ist. Paradox, oder? Sie ziehen von der ländlichen Ruhe in die Großstadt und klagen vor Gericht gegen Lärm. Geht es um deren Lebensqualität? Ja. Aber eben nur um ihre eigene.

Ich glaube, dass ist nicht der Punkt. Wenn jemand bewusst eine Entscheidung fällt und in den Lärm zieht, ist nachträgliches Meckern unsinnig. Mit Berlin und der aussterbenden Clubszene hast Du Recht.

Den kritischen Punkt sehe ich bei Menschen, die eine andere Lebensplanung hatten und alles darauf eingestellt haben. Da kann ich Unmut absolut nachvollziehen.

Zitat:

Original geschrieben von Cohni


Den kritischen Punkt sehe ich bei Menschen, die eine andere Lebensplanung hatten und alles darauf eingestellt haben. Da kann ich Unmut absolut nachvollziehen.

Ich grundsätzlich auch. Aber niemand ist doch an seinen Wohnort festgenagelt... Wenn die Bedingungen schlechter werden, zieht man weg. Ich meine, nur so kann doch auch bei Städten / Gemeinden / Dörfern ein Wettbewerbsgedanke entstehen, der einen viel größeren Einfluss auf zB die örtliche Verkehrspolitik hat als irgendwelche Einzelinitiativen. Man muss es eben mal im Ganzen betrachten...

@Xaven1978

Wer sagt uns denn, dass es sich bei den Demonstranten ausgerechnet um jene Menschen handelt, die vom Land in die Stadt gezogen sind? Hast du schon einmal an die Leute gedacht, die schon in Flughafennähe gewohnt haben, als der Fluglärm noch einigermaßen zu ertragen war und nun auf einer Immobilie sitzen, deren Wert sich mehr als halbiert hat? Hast du den Bericht im TV über die Anwohner der Rheintal-Eisenbahnstrecke gesehen? Auch hier hat der Schienenverkehr ein Ausmaß erreicht, dessen Lärmentwicklung nicht mehr verkraftet werden kann.

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