Blechlawine verzieh dich !

Hallo zusammen,
ich denke mal, dass es bei mir in der Gegend nicht die einzigen Gemeinden sind, die sich gegen zu hohes Verkehrsaufkommen zur Wehr setzen.
Es gibt in unserem Lkr. zwei Gemeinden, die mit riesen Bannern am Ortseingang und auch am Strassenverlauf darauf aufmerksam machen, dass zuviel Verkehr durch den Flecken fährt und eine Umgehung her muss.
Auch liest man darüber in der örtlichen Presse immer wieder sehr giftige Leserbriefe von Leuten, die direkt an der Durchgangsstrasse wohnen.
Immer dann, wenn ich diese Leserbriefe und Banner lese, kocht mein Gemüt doch über. Warum ?
Es sind doch immer die Leute, die sich über zuviel Verkehr beschweren, die direkt an der Hauptstrasse wohnen. Warum wohnen diese Leute an der Hauptstrasse.... ? Weil dort die Mieten, Wohnungen, Häuser oder Bauplätze eben am billigsten sind.
Zudem werden von den Anwohnern immer die Fahrzeuge auf die Durchgangsstrasse gestellt, dass ein reibungsloser Verkehr nahezu "unmöglich" ist. Im Gegenzug regt man sich aber über Staus und Blechlawinen im Ort auf die so natürlich provoziert werden.
Komisch aber ist es doch, dass genau diese Leute eben auch Autos besitzen, sich über Verkehr dennoch aufregen (ähnlich wie die Anwohner, die über Fluglärm schimpfen, aber selbst in den Urlaub fliegen wollen)

Für solches Verhalten habe ich irgendwie keinerlei Verständnis !

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Roter-Baron


Für solches Verhalten habe ich irgendwie keinerlei Verständnis !

Mach Dir nix draus, damit bist Du in guter Gesellschaft. Es ist nämlich gar nicht so leicht, für ein Verhalten Verständnis aufzubringen, von dem man selbst nicht betroffen ist. Wie viel leichter fällt es da doch, sich in Selbstgerechtigkeit zu suhlen und den schwarzen Peter den Betroffenen selbst in die Schuhe zu schieben...🙂

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Ich bin selbst nicht von Fluglärm oder ähnlichem betroffen, aber ich denke dennoch, dass man die ganze Diskussion aus zwei Blickwinkeln sehen muss.

Es gibt zum einen die Leute, die jahrelang friedlich und ruhig gewohnt haben und nun durch Baumaßnahmen plötzlich mitten im Verkehrschaos leben. Als gutes Beispiel dienen meine Eltern, die seit gut 22 Jahren in einem kleinen Ort dicht am Wald wohnen und deren Zufahrtsstraße in einer Sackgasse endet. Nun kommt von Zeit zu Zeit die Diskussion auf, dass man diese Straße ausbauen könnte, damit ein direkter Weg in den nächsten Ort besteht, und die durchfahrenden LKW nicht mehr durch die Engstellen im Dorf fahren müssen. Dass dieses Vorhaben natürlich bei keinem der Einwohner auf Verständnis trifft, ist absolut nachvollziehbar, da alle diesen Bauplatz gewählt haben, weil sie ihre Ruhe haben wollten.

Dann gibt es auf der anderen Seite die Leute, die in vollem Bewusstsein in solche Gebiete ziehen, nur um sich hinterher über den Lärm zu beschweren. Ich sehe das immer öfters an deutschen Autobahnen, die man jahrelang befahren hat und wo nun wie aus dem Nichts plötzlich Neubaugebiete in Steinwurfweite entstehen. Die Autobahn war zuerst da und trotzdem bauen die Leute dort (ist ja auch klar, der Quadratmeterpreis dürfte dort recht gering sein), nur um sich anschließend vom Steuerzahler teure Lärmschutzwälle oder andere Fensterverglasungen finanzieren zu lassen. Für diese Sorte habe ich absolut kein Verständnis und die würden von mir keine müde Mark sehen.

Fakt ist das die Immobilienpreise in Gebieten mit viel Lärm sinken. Das wird viele Anwohner auch ärgern.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Fakt ist das die Immobilienpreise in Gebieten mit viel Lärm sinken. Das wird viele Anwohner auch ärgern.

Gibt es dafür nicht entschädigungen? Oder bleibt das nur bei 3 Fach Verglasung für umme?

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Fakt ist das die Immobilienpreise in Gebieten mit viel Lärm sinken. Das wird viele Anwohner auch ärgern.
Gibt es dafür nicht entschädigungen? Oder bleibt das nur bei 3 Fach Verglasung für umme?

Also so viel ich weiß gibt es nur die Schallschutzfenster, was mit dem Preis Deiner Immobilie wird ist dein Problem.

Aber vielleicht weiß hier ja wer mehr.

Der Preis der Immobilie sinkt - ohne Entschädigung. Allerdings gibt es gewissen Maßnahmen nur bei Neubauten von AB , wie das bei Flughäfen aussieht weiß ich nicht.Besteht allerdings die AB oder der Flugplatz schon gibt es nichts - dafür sind die Grundstüclspreise in solchen Gegenden eh schon niedriger - siehe oben.

hm na dann zieht mal nach bergen oder munster,direkt neben die größten übungs und schießplätze europas 😁😁
und habt ihr alle schon vergessen:
vor noch rund 20-25 jahren??
die miltärischen tief und tiefstflieger??

und ja,man blendet mit der zeit den lärm aus,
mein onkel hat jahrzehntelang an ner eisenbahnstrecke gewohnt, da ist es schon aufgefallen wenn einzug verspätung hatte 😁
den normalen verkehr hat er schon gar nicht mehr gehört( und nein,er war nicht schwerhörig) 😁😁

Gilt natürlich auch bei Flughäfen - siehe aktuell die Probleme beim BER-Flughafen. Daneben gibt es auch freiwillige Leistungen wie in Köln oder Hamburg, um die Anwohner nicht gegen sich aufzubringen.

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


Dicker, danke für deine Bestätigung dessen, was ich im Thread vorher ins Spiel gebracht habe. Da sollten so einige dieser Lärm-Beschöniger sich für ein paar Tage ein Zimmer nehmen😉 Wetten, dass sie ihre Meinung revidieren?
Warum sollen vom Lärm betroffene Menschen nicht demonstrieren dürfen gegen etwas, das sich negativ auf ihren Alltag auswirkt? Warum stört sich hier so mancher daran? Hier werden doch auch in einer Tour die Transparente gegen ein drohendes aTL hoch gehalten😁😁 

Ich hab mein Zimmer seit über 10 Jahren unter den landenden Fliegern, bin damit quasi groß geworden und hab da kein Problem mit. Türlich gabs früher weniger Flugzeuge, aber da hat auch eine Maschine für 4 moderne von heute gelärmt. Wer jemals auf einer Flugshow war und live mitgehört hat wie der Take-Off eines modernen A-340 vs einer uralten Boeing 707 verläuft, der weiß was ich meine.

Mein einschneidenstes Erlebniss hatte ich sogar direkt um die Ecke. Am KB stand ich aus lauter Neugier auf der Aussichtsplattform. Der Start der modernen Flieger war trotz Vollschub relativ leise wenn man sich klar macht was da für Power bei Vollgas hintersteckt. Minuten später schwebte ein AWACS ( eben besagte 707 als militärisches Luftraumüberwachungsflugzeug der NATO ) ein und machte einen Touch n Go.
Dabei knallt der Pilot kurz vor dem Aufsetzen alle Schubhebel nach vorne, dass hat dermaßen gedröhnt das noch 300 M entfernt unter mir der Boden deutlichst vibrierte.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300



Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Gibt es dafür nicht entschädigungen? Oder bleibt das nur bei 3 Fach Verglasung für umme?

Also so viel ich weiß gibt es nur die Schallschutzfenster, was mit dem Preis Deiner Immobilie wird ist dein Problem.
Aber vielleicht weiß hier ja wer mehr.

Es gibt da maximale Immissionswerte, die bei der benachbarten Bebauung einzuhalten sind. Mittels Verkehrsgutachten werden prognostizierte Verkersaufkommen ermittelt und dann im Rahmen eines Schallschutzgutachtens bewertet.

Werden die vorgegebenen Rahmenparameter überschritten, müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, die dann vom Investor (oder der Kommune etc.) im Rahmen des Antragsverfahrens planerisch erfasst und ausgeführt werden müssen - und selbstverständlich bezahlt 😉

Dazu gehören auch die Schallschutzfenster, wobei MAßnahmen am Fremdeigentum i. d. R. der last exit sind. Eine rechtlich gesicherte Entschädigung an dieser Stelle gibt es nicht. Aber natürlich kann sich der Investor im Rahmen von frei verhandelbaren Ablösen eine nachbarschaftliche Zustimmung ggf. auch erkaufen - oder gleich das ganze Grundstück. 😉 Kommt aber sogut wie nie vor, außer in amerikanischen Filmen 😉 ISt einfach zu teuer. Billiger ist es, solange an den Rahmenparametern zu drehen, bis am Ende das Richtige rauskommt 😁

Bei richtig großen Bauvorhaben wie AB-Neubauten oder Landebahnen etc., die regionale Tragweite haben, geht eh gar nichts ohne umfassende Umweltverträglichkeitsprüfungen und Anpassungen des Flächennutzungsplanes etc. In diesem Zuge gibt es die obligate Bürgerbeteiligung und da geht dann meist das Protestieren los.

Aber wie schon gesagt: das gilt nur für Neubauvorhaben. Der Vorlkssport, sich mit Bürgerbegehren an bestehenden ABen Lärmschutzwände oder noch schlimmer Tempolimits zu erwutbürgern, ist wieder eine ganz andere Liga.

Also ich bin kein Wissenschaftler. Auch habe ich keine Studie parat, welche irgendwelche belegbaren Ergebnisse vorweist. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, das Dauerlärm krank macht. Und zwar hauptsächlich über die psychische Komponente, welche irgendwann zweifellos in die physische übergeht. Warum denke ich so? Einfach aus meiner eigenen Erfahrung und meinem eigenen Empfinden heraus.

Ich bin schon immer Stadtmensch. Lärm gehört zu meinem Leben. Ständige Geräuschquellen, Tag und Nacht. Ich bin auch sehr gerne und bewusst Stadtmensch. Ich brauche es. Aber ich merke auch, dass ich ab und zu den Ausgleich benötige.

Sicher kennt jeder dieses unglaubliche gute Gefühl, wenn plötzlich Stille herrscht. Natürlich gewöhnt man sich an Lärm und Geräusche, sonst könnte keiner in einer Stadt leben. Aber wie gut es dem Geist und damit logischerweise auch dem Körper tut, Stille aufzunehmen, kann jeder probieren. Was vielfach unterschätzt wird ist, das Lärm ins Unterbewusstsein drängt, wenn man ihn nicht mehr bewusst wahrnimmt.

Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Auch wenn jemand an der Hauptstraße und unter der Einflugschneise aus Gewohnheit durchschläft, heißt dies nicht, dass er die optimale Erholung erfährt. Der Lärm dringt ins Unterbewusstsein. Was entwicklungsgeschichtlich logisch ist, weil der Standby-Modus vor Gefahren schützen muss.

Ich kann nur von mir reden. Ich spüre, dass mir Stille gut tut, dass Stille mich entspannt. Daraus folgt für mich nach Bauchgefühl, dass ständiger Lärm mich krank macht. Krank machen würde, denn ich sorge für den entsprechenden Ausgleich. Von daher bin ich ein zufriedener Stadtbewohner, trotz Lärm. 😉

Sorry...doppelt...Wurstfinger...

Zitat:

Original geschrieben von Dr Seltsam


Manchmal frag ich mich wie die Leute die 60er hier überlebt haben. Als alle KFZ noch richtig dröhnende Motoren hatten, Flugzeuge brüllten wie die Schweine und die Luft vor Abgasen dermaßen stank das man heute glatt umkippen würd. Wer schonmal ne Weile hinter nem richtigen Oldtimer ohne KAT hing weiß was ich meine.

"Frau Verkäuferin, ein Karton Weicheier bitte!"

Du hast die Zeit offensichtlich nicht selbst erlebt. Deshalb sei dir verziehen.

Ja, ich konnte damals hören, wenn mein Vater mit dem DKW in 500 Meter Entfernung in unsere Strasse einbog.

Zum einen, weil der mit dem selbst geschweissten Edelstahl-Auspuff relativ laut röhrte, hauptsächlich aber, weil er dann auf 500 Meter Entfernung das einzige Auto war, das fuhr.

Und wenn die Luft von Abgasen stank, dann waren das früher die alten Zweitakter, die nun aber zunehmend seltener wurden.

Ich fuhr dann selbst in so nem stinkenden Oldtimer ohne Kat zwischen lauter anderen stinkenden Oldtimern ohne Kat, aber das einzige was stank, waren die neuen Fahrzeuge mit den ersten lieferbaren Kat. Die stanken nämlich wirklich erbärmlich nach faulen Eiern.

Aber ich verrate dir jetzt ein ungeheuerliches Geheimnis. Wir haben sogar die alte Dampflokzeit überlebt wo noch richtige Kohle verbrannt wurde, die im "Osten" sogar viel länger anhielt, als hier im Westen. Und ich hab sogar Brikettes aus dem Keller geholt, wenn wir es im Winter warm haben wollten, oder zum Wochenende warmes Wasser zum Baden brauchten. Und wenn ich bei Opa zu Besuch war, musste ich über den Hof zur Toilette, rate mal, was für eine ... 😉

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


@Dr. Seltsam

Deine Sätze zeigen allzu deutlich, dass du auch schon abgestumpft bist in deinem Empfinden was den Lärm angeht. Wer nicht einmal bereit ist, den betroffenen Mitmenschen wenigstens eine ungestörte Nachtruhe von 23:00 Uhr abends bis 6:00 morgens zu gönnen, beweist eigentlich wenig Mitgefühl.
Gerade im Zusammenhang mit den Protesten in Frankfurt, München und neuerdings auch Berlin konnten Ärzte und Wissenschaftler die Gefährlichkeit nächtlicher Lärmeinwirkung auf den menschlichen Organismus nachweisen. Die Schädigung erfolgt nicht unbedingt sofort, sondern die Einwirkung über Jahre hinweg sind bedenklich.
Ich bin überzeugt, dass nicht alles was nächstens per Flieger kommt oder abhebt auch nicht später auf die Reise hätte geschickt werden können. Gleich kommt die übliche Keule mit dem Verlust von Arbeitsplätzen kommen, Wachstum wird abgewürgt - die übliche Masche, wenn die Wirtschaft ihren Willen über den des Menschen stellt.

Dann zieh um, bau dir Isolierglas ein oder nimm schlimmstenfalls Ohropax aber halt die Klappe mit deinem angeblichen Fluglärm.

Der Lärm ist nicht schlimmer als vor 20 Jahren auch. Die Flieger werden immer leiser, die LKW immer sauberer aber je weniger belastend die Technik umso nörgeliger die Anwohner.

Wer zentral und verkehrsgünstig wohnen möchte, der muss auch die Nachteile in Kauf nehmen. Und wer in der Nähe eines Großflughafens günstig sein Häuschen im Grünen kauft und erst danach feststellt dass "günstig" weil Einflugschneise das ist dann die eigene Dummheit sich nicht informiert zu haben.

Zitat:

Original geschrieben von citius



Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


@Dr. Seltsam

Deine Sätze zeigen allzu deutlich, dass du auch schon abgestumpft bist in deinem Empfinden was den Lärm angeht. Wer nicht einmal bereit ist, den betroffenen Mitmenschen wenigstens eine ungestörte Nachtruhe von 23:00 Uhr abends bis 6:00 morgens zu gönnen, beweist eigentlich wenig Mitgefühl.
Gerade im Zusammenhang mit den Protesten in Frankfurt, München und neuerdings auch Berlin konnten Ärzte und Wissenschaftler die Gefährlichkeit nächtlicher Lärmeinwirkung auf den menschlichen Organismus nachweisen. Die Schädigung erfolgt nicht unbedingt sofort, sondern die Einwirkung über Jahre hinweg sind bedenklich.
Ich bin überzeugt, dass nicht alles was nächstens per Flieger kommt oder abhebt auch nicht später auf die Reise hätte geschickt werden können. Gleich kommt die übliche Keule mit dem Verlust von Arbeitsplätzen kommen, Wachstum wird abgewürgt - die übliche Masche, wenn die Wirtschaft ihren Willen über den des Menschen stellt.

Dann zieh um, bau dir Isolierglas ein oder nimm schlimmstenfalls Ohropax aber halt die Klappe mit deinem angeblichen Fluglärm.

Der Lärm ist nicht schlimmer als vor 20 Jahren auch. Die Flieger werden immer leiser, die LKW immer sauberer aber je weniger belastend die Technik umso nörgeliger die Anwohner.

Wer zentral und verkehrsgünstig wohnen möchte, der muss auch die Nachteile in Kauf nehmen. Und wer in der Nähe eines Großflughafens günstig sein Häuschen im Grünen kauft und erst danach feststellt dass "günstig" weil Einflugschneise das ist dann die eigene Dummheit sich nicht informiert zu haben.

Hier

mal eine PDF zur Entwicklung des Flugverkehrs.

Zitat:

Original geschrieben von Han_Omag F45



Zitat:

Original geschrieben von Dr Seltsam


Manchmal frag ich mich wie die Leute die 60er hier überlebt haben.
Du hast die Zeit offensichtlich nicht selbst erlebt.

Ja ja, die gute alte Zeit. Man sollte realistisch bleiben: Es lässt sich nicht sagen, dass der Lärm damals mehr oder weniger stark gewesen wäre. Er war anders.

Autos, Motorräder und Laster ("Truck" war ungebräuchlich) waren einzeln sicher lauter als sie es heute sind. Aber es gab auch weniger und es wurde vor allem weniger damit gefahren. Ein Auto galt nach allerhöchstens 100.000 km oder 10 Jahren als fix und fertig. Güter wurden noch überwiegend auf der Schiene transportiert und wenn ein Schwerlastwagen durchs Dorf fuhr, standen die Leute dafür von den Tischen auf und gingen ans Fenster. Mit Flugzeugen sah es ähnlich aus. Die im Einsatz befindlichen Modelle waren fast alle enorm laut, aber es wurde ja nur wenig geflogen. Abgesehen vom Militär, das damals sogar noch Überschallflüge in ländlichen Gegenden durchführte. Das daraus entstehende Geknalle war eine alltägliche Erscheinung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Umweltbelastung durch einzelne Fahrzeuge zwar größer war, aber durch ihre geringere Zahl und seltenere Verwendung wieder abgemildert wurde. Insgesamt kam mir die Lärmbelastung damals geringer vor. Vielleicht, weil ich jünger war. Vielleicht aber auch, weil es zwischen den Momenten lauten Krachs auch wieder ruhige Phasen sogar bis zur völligen Stille gab. Heute kommt es dazu nicht mehr. Wenn man an Werktagen das Fenster aufmacht hört man ein ständiges Geknatter, dazu braucht man nicht einmal am Flughafen zu wohnen. Irgendwo ist immer eine Straße und darauf wird immer gefahren. Und wenn gerade nicht, dann knattern Motorsäge oder Rasenmäher oder es wird mit einem Laubgebläse einzelnen Blättern hinterher geblasen. Oder es kommt gerade einer der unvermeidlichen Tragschrauber oder ein Quad daher geknattert.

Ich denke, dass die Pausenlosigkeit heutigen Lärms störender ist, als das gelegentliche An- und Abschwellen der Belastung in den 60er Jahren.

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