Blaurauch und Hitzeprobleme
Hallo zusammen,
kurz vor der Urlaubstour mit dem Wohnwagen über die Alpen hat meine Omega angefangen, beim Starten blauen Rauch auszuwerfen. Nachdem wir nun heile und vor allem ohne Panne :-) aus dem Urlaub zurück sind, stellt sich die Symptomatik wie folgt dar:
- An einer Kerze ist das Gewinde verölt - evtl. defekte VDD
- Das Fahrzeug nimmt im kalten Zustand das Gas relativ schlecht an
- Der Wagen soll wohl auch unter Last aus dem Auspuff blau qualmen, was wohl ein Zeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung oder gar Kolbenringe sein soll.
- Seit einigen Tagen meine ich beim Beschleunigen ein "Sirren" aus dem Motorraum zu hören - evtl. Ventile?
- Was mich aber am meisten gewundert hat ist, dass die Kühlwassertemperatur bei nahezu jeder Steigung in den roten Bereich ging (bei ca. 23° C Außentemperatur) und ich die Berge nur mit abgeschalteter Klima und voll eingeschalteter Heizung geschafft habe (Hierzu ist zu erwähnen, dass ich bereits nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr den Kühler gewechselt und die Sensoren gegen welche mit niedrigeren Schaltwerten ausgetauscht hatte und eine Überhitzung nicht mehr erwartet habe).
Der Ölverbrauch lag bei ca. 1,25 l auf 1000km (bisher waren 1,0 l auf 1000km "normal"😉.
Ich habe hier schon einiges im Forum gestöbert, bin mir aber doch recht unsicher. Mein erster Ansatz wäre es jetzt, eine Kompressionsprüfung vornehmen zu lassen um abzuklären, ob sich eine Reparatur überhaupt noch lohnen würde.
Oft habe ich aber auch was über undichte Ventilschaftdichtungen (oder so ähnlich) gelesen, was finanziell sicherlich der kleinere Schaden wäre, aber passt das zum oben geschilderten Schadensbild? Wie denkt Ihr darüber?
Irgendwo habe ich auch mal was über ein verstopftes Blow-By-System gelesen, aber hat der 2.2er das überhaupt ?
Würde ein 15er Motoröl erst einmal für Abhilfe sorgen?
Fragen über Fragen von einem technisch interessierten Laien.
Viele Grüße
Christian
Beste Antwort im Thema
Hallo Christian,
bei 250.000 km sollte der Motor aber noch nicht so verschlissen sein, daß er über die Kolbenringe abbläst.
Aber das Thema Blow-By ist ein wichtiges Thema zu deinen Symptomen (Bläuen während der Fahrt).
Auch der 2,2L und dessen Reinigung ist hier zu dem Thema ab und an beschrieben worden.
Das System muß bei allen Motoren blitzeblank sein, wird aber immer behandelt wie die ungeliebte Schwiegermutter.
Das Bläuen nach dem Starten ist ein Verhalten, was durch die Schaftabdichtungen ausgelöst wird.
Sind sie verhärtet oder schon so spröde, daß sie gerissen sind, kleckert beim heißen Motor immer Öl auf die Ventile oder wenn sie geöffnet sind, sogar in den Brennraum.
Sind sie nur verhärtet, kann ein Öl-Verluststop Additiv (dauerhaft zum Motoröl zugegeben) hier Abhilfe schaffen.
Das Additiv schleust wieder Weichmacher in alle Dichtringe und Dichtungen und läßt sie ein wenig aufquellen.
Nach ca.1000-5000 km sind die Dichtungen so weit wie möglich erholt.
Gerissene Schaftabdichtungen werden dadurch natürlich nicht wieder heile und müssen dann alle ersetzt werden.
Macht sich immer gut in einem Abwasch mit einem Zahnriemen- oder mit einem ZKD Wechsel.
Die früher gerne gemachte Kompressionsprüfung sagt eigentlich wenig aus, hier macht man auch eine Druckverlußt Prüfung, um sich ein präziseres Bild um die Abdichtung jedes einzelnen Kolbens/Zylinders/Brennraums zu machen und dieses genau beurteilen zu können.
Eine gründliche Motorinnenreinigung und umölen auf Synthetiköl, in Verbindung mit einem mehrfachen Ölfilterwechsel pro Jahr sorgt für nachhaltiges aus-/ablösen der Ölkohleanlagerungen an den Kolben und Ölabstreifringen.
Das kann zu einem kurzzeitigen höheren Ölverbrauch führen, sorgt aber auf ca. 5-10.000km dann wieder für einen angemessenen Verbrauch (bei deiner Laufleistung) um ca.1L auf 4000km.
Das ist individuell bei jedem Motor ein wenig anders, da sie alle unterschiedlich behandelt und genutzt wurden und zudem noch eine recht große Serienstreuung kommt.
Der Omega läuft am besten immer mit 40er Öl, ob du nun 0W oder 20W nimmst, sollte sich wenig auf den Verbrauch auswirken, da sie im heißen Zustand alle die gleiche Viskosität haben, nämlich 40.
Ein 50er Öl wäre dicker und würde deinem Gedankengang folgend weniger dünnflüssig, also auch weniger Arbeitsverluste mit sich bringen. Die Lotus Omega z.B. hatten eine solche Öl-Empfehlung.
5 Antworten
Hallo Christian,
bei 250.000 km sollte der Motor aber noch nicht so verschlissen sein, daß er über die Kolbenringe abbläst.
Aber das Thema Blow-By ist ein wichtiges Thema zu deinen Symptomen (Bläuen während der Fahrt).
Auch der 2,2L und dessen Reinigung ist hier zu dem Thema ab und an beschrieben worden.
Das System muß bei allen Motoren blitzeblank sein, wird aber immer behandelt wie die ungeliebte Schwiegermutter.
Das Bläuen nach dem Starten ist ein Verhalten, was durch die Schaftabdichtungen ausgelöst wird.
Sind sie verhärtet oder schon so spröde, daß sie gerissen sind, kleckert beim heißen Motor immer Öl auf die Ventile oder wenn sie geöffnet sind, sogar in den Brennraum.
Sind sie nur verhärtet, kann ein Öl-Verluststop Additiv (dauerhaft zum Motoröl zugegeben) hier Abhilfe schaffen.
Das Additiv schleust wieder Weichmacher in alle Dichtringe und Dichtungen und läßt sie ein wenig aufquellen.
Nach ca.1000-5000 km sind die Dichtungen so weit wie möglich erholt.
Gerissene Schaftabdichtungen werden dadurch natürlich nicht wieder heile und müssen dann alle ersetzt werden.
Macht sich immer gut in einem Abwasch mit einem Zahnriemen- oder mit einem ZKD Wechsel.
Die früher gerne gemachte Kompressionsprüfung sagt eigentlich wenig aus, hier macht man auch eine Druckverlußt Prüfung, um sich ein präziseres Bild um die Abdichtung jedes einzelnen Kolbens/Zylinders/Brennraums zu machen und dieses genau beurteilen zu können.
Eine gründliche Motorinnenreinigung und umölen auf Synthetiköl, in Verbindung mit einem mehrfachen Ölfilterwechsel pro Jahr sorgt für nachhaltiges aus-/ablösen der Ölkohleanlagerungen an den Kolben und Ölabstreifringen.
Das kann zu einem kurzzeitigen höheren Ölverbrauch führen, sorgt aber auf ca. 5-10.000km dann wieder für einen angemessenen Verbrauch (bei deiner Laufleistung) um ca.1L auf 4000km.
Das ist individuell bei jedem Motor ein wenig anders, da sie alle unterschiedlich behandelt und genutzt wurden und zudem noch eine recht große Serienstreuung kommt.
Der Omega läuft am besten immer mit 40er Öl, ob du nun 0W oder 20W nimmst, sollte sich wenig auf den Verbrauch auswirken, da sie im heißen Zustand alle die gleiche Viskosität haben, nämlich 40.
Ein 50er Öl wäre dicker und würde deinem Gedankengang folgend weniger dünnflüssig, also auch weniger Arbeitsverluste mit sich bringen. Die Lotus Omega z.B. hatten eine solche Öl-Empfehlung.
Hallo Kurt,
vielen Dank erst einmal für Deine ausführliche Antwort. Ich werde Deine Vorschläge in den nächsten Wochen schrittweise umsetzen. Aber, wie nehme ich eine Motorinnenreinigung vor - gibt es hierzu auch ein Additiv?
Würden die Ölablagerungen im Motorbereich denn auch den übermäßig hohen Temperaturanstieg erklären? Verliert der Omega bei undichten Ventilschäften eigentlich auch an Leistung?
Beachte bei allen bitte auch, dass ich seit über 100.000km auf Autogas ohne Flash-Lube fahre (hier hieß es immer, dass Flash-Lube nichts bringen würde, es sei nur eine "Glaubensfrage"😉.
Viele Grüße
Christian
Es gibt diese Ölschlamm Lösungs-Additive in zwei Varianten.
Die eine gibst du ca.200km vor dem Ölwechsel dazu und die zweite Variante direkt vor dem Ölwechsel.
Ich tendiere dazu, die aggressivere Variante direkt vor dem Ölwechsel dazu zu gegeben.
Danach für ca.1000 km ein preiswertes Opferöl einfüllen und 200 km vor dessen Austausch die mildere Variante dazu geben.
(immer auch den Filter wechseln)
Du kannst jeweils auch mit viel Diesel spülen, um die Reinigungswirkung zu erhöhen.
Ich nehme dazu sogar mit Diesel verunreinigtes Benzin, da es den Dreck noch ein wenig besser löst und besser ausspült -aber auch nur weil ich berufsbedingt massenweise davon habe und es sowieso entsorgen lassen muß-. 😉
Gut abtropfen lassen und dann gutes Synthetiköl auffüllen.
Wie du schon sagst, ist Flash-Lube eine Glaubensfrage.
Ich tendiere in deine Richtung, für mich ist das beim Omega jedenfalls Kokolores.
Geringere Leistung durch defekte Schaftabdichtungen sind ein Mythos, oder allenfalls im Promille Bereich zu verzeichnen.
Ölkohleablagerungen wirken zwar auch isolierend und erschweren den Wärmeübergang auf das Öl, aber sind für deinen Temperaturanstieg beileibe nicht zuständig, zumal die Öltemperatur auch sehr wenig mit der Wassertemperatur zu tun hat. Sie bewegen sich zwar in einem ähnlichen Temperatur-Bereich, aber für das Öl hat der Wärmetransport nur in den Lager- und Laufflächenregionen Priorität, in erster Linie ist es eben zum Vermindern der Reibung zuständig. Erst in der zweiten Eigenschaft soll es z.B. Abdichten und Schwebstoffe dem Filter zuführen.
Schnell ansteigende Temperaturen liegen ursächlich immer im Kühlmittelbereich, also Kühlmittel, Thermostat, Lüftersteuerung, oder Verschlammung.
Auch hier gibt es Verkrustungen, die einen Temperaturübergang behindern, jedoch sind es meist profane Usachen, wie ein defektes (klemmendes oder schwergängiges) Thermostat, oder ein defekter Temperaturschalte und damit der Ausfall einer Kühlstufe.
Oder eine Frostschutzsünde in der Vergangenheit, die für Verstopfungen im gesamten Kühlmittelbereich die Ursache sein können.
Ein weiterer schwer zu diagnostizierender Grund sind sich im Auflösen befindliche ZKD.
Hier werden -um die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels im Kopf zu erhöhen- die Kühlmittelübergänge durch die Dichtung extra auf eine kleine Bohrung eingeengt. Fransen die Löcher aus oder werden sogar so weit wie die Kanäle, fließt das Kühlmittel in den heißesten Bereichen des Kopfes zu langsam und es können sich Dampfblasen bilden, die wiederum zu einer weiteren Temperaturerhöhung führen.
Aber auch eine minimal undichte ZKD kann eine Ursache sein. Wenn Arbeitdruck Gas in den Kopfbereich drückt, wird der nicht gekühlt und die Temperatur kann nicht oder nur noch im geringen Maß abgebaut werden. (Luft/Gas kühlt kaum)
Ein CO Test bringt hier aber schnell Klarheit.
Beim R4 Motor schnell mal das Thermostat ausbauen zeigt dir sehr schnell, ob der Kühlmittelkreislauf sonst intakt ist und der Wärmeabführung auch im Lastfall gewachsen ist.
Hallo!
was ist eigentlich Blauer Rauch und wie kann Blauer Rauch entstehen-
Blauer Rauch entsteht oftmals aufgrund mechanischer Probleme, die mit Kraftstoff oder Motoröl zusammenhängen.
Elektrische Probleme können ebenfalls blauen Rauch verursachen, wenn zum Beispiel
die Sensoren falsche Werte an das Motorsteuergerät liefern.
Blauer Rauch kann unverbrannter Kraftstoff oder unverbranntes Öl sein.
Blauer Rauch weist häufig einen typischen Kraftstoff- oder Ölgeruch auf.
Blauer Rauch kann verursacht sein durch:
-schlechte Kraftstoffqualität.
-schlechte Verbrennung aufgrund unregelmäßiger Kraftstoffeinspritzung.
-niedrige Verdichtung(Kompression)
-Störungen in der Kurbelgehäuseentlüftung
-Einer der Temperaturgeber, zum Beispiel für die Ansaugluft oder Kühlflüssigkeit, liefert falsche Werte; das heißt, dass die Geber höhere Werte anzeigen als die tatsächliche Temperatur. So lange die Geberwerte innerhalb des normalen Geberarbeitsbereiches liegen, wird kein Störungscode wegen eines unangemessenen Geberwertes gesetzt.
Blauer Rauch tritt meist unter hoher Motorbelastung auf und kann mit sporadisch
auftretenden Ruckeln und Leerlaufschwankungen einhergehen.
im längeren Schubbetrieb(Bergab) und danach gleichzeitigem Beschleunigen,
mit einer blauen Wolke aus dem Auspuff kann es auf defekte Ventilschaftdichtungen
hindeuten oder Ölansammlungen unter der Drosselklappe(EDK) die beim Beschleunigen
durch den Unterdruck mit in die Zylinder gerissen wird und sich danach in der
Abgasanlage ansammeln und beim Beschleunigen den Blauen Rauch erzeugen!
mit Blauen Rauch meine ich nicht unbedingt nur ein kleines Wölkchen sondern im
Extremfall eine Wand im Rückspiegel,ähnlich einem Motorplatzer in der Formel 1 !
sofortiges Gas wegnehmen läßt die Blaue Wand im Spiegel verschwinden und
nach einer Inspektion des Motorraumes
-Öl,Wasser und Dichtigkeitsprüfung auch unter dem Motor
wird nichts gefunden und die Fahrt geht ganz normal weiter
in so einem Fall wird es meiner Meinung nach mit der Motorentlüftung zusammenhängen
(Druckverhältnisse im Kurbelgehäuse und im Ansaugbereich)
da sollte mal die EDK abgebaut werden und unterhalb der EDK der Ansaugkrümmer auf
schwarze Ölrückstände untersucht werden!
(da gibt es eine wunderschöne Sammelstelle im eigentlichen Ansaugkrümmer direkt
unter der EDK(Elektrische Drosselklappe),wie ein kleiner Vorratsbehälter)
- die ganze Kurbelgehäuseentlüftung reinigen+EDK reinigen
Elektrisch z.B.
-hat der Motor ein elektrisches Problem mit dem Kühlwassertemperaturgeber für
das Motorsteuergerät so kann der Motor ein schlechteres Startverhalten zeigen ,
ruckelt während des Beschleunigens und geht in einem schwankendenm Leerlauf aus.
-das Tempearturverhalten deines Motors könnte mit einer defekten Lüftersteuerung
oder nicht funktioniernden Lüfternzusammenhängen!
mfg
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Hi ,
Da gebe ich meinen Vorrednern recht .
Am schnellsten und einfachsten zu testen mit einem CO Test und mal die Lüftersteuerung im Relaiskasten simulieren ob von dieser Seite alles in Ordnung ist .
Dann weitersehen .