Blaulichtgefährdung LED Straßenverkehr
Hi,
ich habe viel zum Thema Blaulichtschädigung durch LED Technik recherchiert.
Gerade Berufs-/Vielfahrer sind den modernen kaltweißen LEDs der Autos ausgesetzt.
Leider gibt es dazu noch keine genauen Untersuchungen und es ist nur möglich, auf Basis von anderen Publikationen Vermutungen zu stellen.
Vielleicht kann mir jemand detailliert weiterhelfen und das Thema vorantreiben!
Gerade im Stadtverkehr erlebe ich hunderte Blendungen täglich, sehr oft davon mit direktem Kontakt ins Auge. Am schlimmsten sind kaltweiße Linsenscheinwerfer oder kaltweiße Tagfahrlichter, die immer heller werden.
Nun stellt sich mir die Frage der tatsächlichen Gefahr für die Netzhaut, bei tausenden von Scheinwerfern die einem als Berufsfahrer täglich begegnen. Für verschiedenste Bühnenscheinwerfer konnten sehr gut maximale Expositionszeiten ermittelt werden, bevor es zu einer phototoxischen Schädigung der Netzhaut kommt. Diese Expositionszeiten sind kumulativ, das heißt bei vielen kurzen Einzelexpositionen kann trotzdem die zulässige Gesamtzeit überschritten werden.
Natürlich spielen da sehr viele Faktoren rein, wie z.B. die verwendeten LEDs, Strahlungsdichte, Winkel, Entfernung usw.
Das ist für den Straßenverkehr glaube ich sehr sehr schwer zu ermitteln, dennoch muss dieses Thema dringend behandelt werden. Aktuell sind wir m.M. nach Versuchskaninchen der Industrie. Wenn irgendwelche Schäden auftreten wird halt irgendwann reguliert.
Die Einteilung in Risikogruppen der LEDs ist ein nicht ausreichendes Kriterium für Schutz, da die Expositionen kumulativ sein können.
Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.
Da ich kein Physiker bin verlinke ich einfach zu meinen Quellen und hoffe auf eine gute Diskussion und vllt sogar Fachmeinungen!
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2115.htm
https://www.tu-ilmenau.de/.../...018_Schierz_Christoph_Langfassung.pdf
https://www.auva.at/.../?...
Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@BlueLightHazard schrieb am 11. Februar 2020 um 19:59:46 Uhr:
Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.
Es ist nicht nur Stärke und farbsprektrum, sondern auch die Dauer, wo man ins Licht guckt.
Das wir hier über den Straßenverkehr diskutieren sehe ich keinen Bedarf. Die Lampen sind bei richtiger Einstellung deutlich dunkler als das Tageslicht. Bei falscher Einstellung sollte man nicht in die Lampe gucken.
Allerdings ist es ein Thema für Leute, die sich durch das blaue Licht geblendet fühlen. Dies ist aber in der Regel keine Gefahr fürs Auge.
65 Antworten
Zitat:
@Meini1976 schrieb am 14. Februar 2020 um 11:16:28 Uhr:
Zitat:
@Bernd_Clio_III schrieb am 12. Februar 2020 um 09:43:11 Uhr:
in der Entfernung sind manche "blauen Lichteindrücke" nicht von den blauen LED-Blitzen der Sondersignalanlagen zu unterscheiden. Geht das nur mir so vom Eindruck her?Mir geht es auch so. Und ich habe gute Augen. Beim Augenarzt war ich schon.
Ich würde jeden als vernünftig ansehen, der ohne tagsüber Licht fährt. Der ganze (Tagfahr-)Licht -Wahnsinn kann beendet werden, indem man konsequent das Licht ausschaltet.
Nur eine dunkle Sonnenbrille macht das Fahren noch erträglich.
Naja, soo schlimm isses jetzt nu auch wieder nicht,
aber eingeführt wurde es doch seinerzeit erstmal nur für die Motorradfahrer, damit man deren schmalen Umrisse besser erkennt . . . und jetzt gehen die schon fast wieder unter bei den vielen Lichtern um einen rum . . .
Aber ich hab ja eh kein Tagfahrlicht . . . auch kein 3. Bremslicht . . . und schalt abends das Licht auch immer erst ein, wenn ich das für richtig halte (bin da immer einer der Letzten, da können mich noch so viele "an-licht-hupen" (anscheinend sehen die mich ja trotzdem, auch ohne Licht 😁 ) . . . ich kenn die Leute eh meist gar nicht . . . und soo viele Blitzer gibt's auch wieder nicht . . . aber ich grüß dann trotzdem auch gern mal freundlich zurück . . . ;-) ).
140 W eingesparter Strom und verlängerte Birnen-Lebensdauer sind jetzt zwar nicht unbedingt soo viel . . . aber noch darf ich das ja selbst entscheiden 🙂
Nachtrag/Antwort zu unten :
Mußt mich ja nicht gleich mögen, aber andere Vorgehensweisen zu tolerieren wär doch auch schon mal was ;-)
Zitat:
@Meini1976 schrieb am 14. Februar 2020 um 11:16:28 Uhr:
Ich würde jeden als vernünftig ansehen, der ohne tagsüber Licht fährt. Der ganze (Tagfahr-)Licht -Wahnsinn kann beendet werden, indem man konsequent das Licht ausschaltet.
Weil? Magst du tagsüber im Wald nicht besser erkannt werden? Und wenn dich tagsüber das TFL blendet würde ich mal nochmal zu einem anderen Augenarzt, das ist nicht normal 🙁
@OO--II--OOIch mag diese Stromsparer ja immer die lieber übersehen werden als im Autoleben einmal öfter neue Birnen zu kaufen. Gerade in der Dämmerung. Und dann halten sie sich immer für den einzigen Schlauen der rumfährt.
Ich habe kein Problem mit unbeleuchteten Autos im Wald, fahre fast täglich durch solche Strassenabschnitte.
Das Standlicht blendet nicht (wenn unbedingt ein Licht brennen muss).
Das Abblendlicht blendet dich aber über Tag?
Natürlich wird man auch ohne Licht zu 99% gesehen. Dieses eine Prozent kann man aber durch das Licht (was keinen wirklichen Mehraufwand bedeutet, außer man ist ein Birnensparer) weiter minimieren.
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Dumme Frage am Rande; hat sich mal schon jemand gefragt, warum man nicht in die Sonne sehen soll, das beim Mond aber einfach tun kann?
Und das Beispiel mit den Straßenlampen ist ein ungaugliches Beispiel, da diese ihr Licht nach unten abstrahlen und nicht in die Augen der Verkehrsteilnehmer.
Die Wellenlänge und die Divergenz der Strahlung der Sonne sind geringer als beim Mond. Zusätzlich wird ein Großteil der Energie vom Mond absorbiert und deswegen kommt nur noch wenig Strahlung an.
Davon mal abgesehen ist die Sonne für unsere Augen ungefährlich, weil das Auge darauf reagiert und die Abwehrmaßnahmen ziemlich schnell greifen (Pupillen verkleinern sich, Lied wird geschlossen usw...).
Sieht alles anders aus, wenn man in IR Strahlung reinschaut...
Die angeführten Problematiken in diesem Thread sind aber allgemein nicht nachvollziehbar und auch die angesprochenen Gefahren eher irrelevant und/aber auch aus der Luft gegriffen.
Selbst die Laserscheinwerfer sind unbedenklich, es gibt wesentlich gefährlichere Aspekte beim Autofahren und im Leben allgemein...
HTC
Zitat:
Und das Beispiel mit den Straßenlampen ist ein ungaugliches Beispiel, da diese ihr Licht nach unten abstrahlen und nicht in die Augen der Verkehrsteilnehmer.
Dann fahre mal durch kleine Ortschaften und Dörfer durch. Dort stehen reichlich Straßenlaternen, die mehr blenden als sie die Straße beleuchten, weil die Birne quasi frei liegt, man also direkt auf sie draufschaut. Allzu hoch sind sie auch nicht.
Stört am meisten so etwa ab dem letzten halben Kilometer vorm Ortseingangschild.
Und trotzdem sind die Laternen eher weniger blendend als Scheinwerfer, einfach schon mal deswegen, weil die Scheinis Reflektoren haben und der Lichtkegel gebündelter ist...
Gibt natürlich Ausnahmen. Ich persönlich empfinde manche Ampelanlagen als extrem blendend im direkten Vergleich mit der Fahrzeugbeleuchtung, als Gefährlich fürs Auge würde ich diese nicht einstufen, aber als Gefahr aufgrund der Blendwirkung allemal...
HTC
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 15. Februar 2020 um 09:28:14 Uhr:
Dort stehen reichlich Straßenlaternen, die mehr blenden als sie die Straße beleuchten, weil die Birne quasi frei liegt, man also direkt auf sie draufschaut.
Das hängt doch von der Bauart der Straßenlampe insgesamt ab; da hat es doch unendliche Versionen. Da muß man eben ein Modell wählen, welches Licht effektiv nur nach unten abstrahlt.
Es wird sich aber u. U. so verhalten, wie bei manchen Fußgängerwegen, bzw., Grundstückszuwegen, wo sich nur wenige Gedanken drum bereiten, wie das fertige Bauwerk im ungünstigsten Fall wirkt.
Von den Straßenlampen, die wir hier haben, blendet jedenfalls keine und im Gegensatz zu dem gelben Licht der Altbeleuchtung, sieht man nachts jetzt wenigstens ordentlich.
Ja, Ampeln sind auch son Thema.
Bei mir zu Hause fahre ich eine Brücke hinunter und da kommen dann einige hundert Meter weiter drei Ampeln hintereinander. Die sind so grell, das man (nachts) von weitem garnicht erkennen kann, welche Ampel da welche ist. Es ist auf Grund der Blendwirkung räumlich nicht erfasspar.
Genauso Ampeln außerorts, speziell wenn Grün ist.
Das blendet dermaßen, das du ab dem Ampelmast nur noch ne schwarze Wand vor dir siehst. Erst wenn du ihn passiert hast, kannst du die Straße dahinter wieder im Lichtkegel wahrnehmen.
Bei Rot ist ja egal, weil man sowieso anhalten muss.
Genauso bescheuert finde ich aber auch teilweise die Verkehrsschilder, die mitunter so stark reflektieren, das ich auf Abblendlicht umschalte. Ganz extrem dann wenn du ...
* großes gelbes Hinweisschild
* TL 70
* Überholverbot
* kleines gelbes Hinweisschild
* Aufhebung der Verbote
... auf kurzer Distanz vor dir aufgereit hast. Mit Fernlichlicht sehe ich da von der Straße vor mir kaum noch was, so stark blenden die Reflektonen der Schilder.
Ebendso zum Teil die weißroten Begrenzungstafeln am Außenradius von Kurven. Deren Reflektion ist mitunter auch so strak, das du garnicht erkennen kannst, in welche Richtung die Kurve geht und wie eng der Radius tatsächlich ist. Insbesondere wenn die Straße kurz vor dieser engeren Kurve nocht einen leichten Bogen macht.
Mal davon abgesehen, das du diese Schilder deshalb auch erst auf kurzer Entfernung lesen/inhaltlich erfassen kannst.
Die Tatsache, dass LED Licht auf Dauer nicht gut für die Augen ist und ggf. eine Makuladegeneration und grauen Star fördern kann, ist ja nichts neues. Aus diesem Grund gibt es bei den meisten Handys und PC Bildschirmen einen Nachtmodus, der das blaue Licht auf gelbes umschaltet.
Im Dunkeln sind die Pupillen weiter geöffnet als im hellen, von daher kann ich die Bedenken des TE bezüglich des Gegenlichts beim Auto fahren schon nachvollziehen.
Die Blendung durch entgegenkommende PKW ist jedoch sehr kurzzeitig für die Augen. Dass es dadurch zu einer Schädigung kommt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Wie bereits erwähnt, gibt es mittlerweile von eigentlich allen renommierten Brillenglasherstellern sogenannte "Nachtfahrgläser", mit einer speziellen ET (Beschichtung), die das Blaulicht heraus filtert. Nähere Infos hierzu bekommt ihr beim Optiker vor Ort.
Ich habe solche Gläser selbst schon ausprobiert und kann als Vielfahrer keinen sonderlichen Vorteil feststellen. Das ist natürlich subjektives Empfinden.
Ich würde dem TE empfehlen, mal an Hella oder Bosch zu schreiben, die haben garantiert viele Studien und viel Material zu dem Thema, welches sie gerne an interessierte Endverbraucher weiter geben.
Zitat:
@Han_Omag F45 schrieb am 12. Februar 2020 um 21:11:25 Uhr:
Zitat:
Und wenn's echt nervt ---> zurückblenden ;-)
(denn sonst merken die Blender das ja nie, daß bei ihnen was nicht stimmt)... die dann vielleicht gerne mal zurückblenden um dir zu zeigen das bei dir was nicht stimmt 😁
😉 Durfte Freitag Einer lernen. Der meinte auch das ich Ihn wohl blende und hat mit der Lichthupe gespielt. 😁 Hab dann freundlich zurückgeblinkt und da ging ihm wohl ein Licht auf.
Das Problem ist doch weniger die Blendung an sich, sondern der starke Kontrast. Schwarze Nacht und dann kaltweiße Beleuchtung, klar das es dann im Auge brennt. Es bringt auch nichts dann an den Straßenrand zu schauen, denn gerade im seitlichen Bereich des Auges sind viele hell/dunkel Rezeptoren. Die Sache ist, wenn man im Dunkeln fährt sind die Pupillen weit geöffnet, kommt da jetzt einer mit hellen weißen Licht, dann wird man unweigerlich geblendet, egal ob die Scheinwerfer im Bereich der legalen Messwerte sind. Die Lösung wäre schlicht ein warmweißes oder sonnenähnliches (gelblich) Licht vorzuschreiben.
Man darf auch nicht vergessen das der Mensch biologisch immer noch ein Tier ist, nur eben mit einem größeren Gehirn. Viele Dinge laufen unbewusst intuitiv und reflexgesteuert ab. So ist es eben auch das wir bzw. die Augen evolutionsbedingt von hellen Lichtquellen aufgeschreckt werden, man guckt unfreiwillig rein, obwohl man es nicht will. Es könnte ja eine Gefahr sein. So verliert man aber die Aufmerksamkeit für Dinge die im Streulicht sind.
Zitat:
@HTC schrieb am 15. Februar 2020 um 09:31:54 Uhr:
Und trotzdem sind die Laternen eher weniger blendend als Scheinwerfer, einfach schon mal deswegen, weil die Scheinis Reflektoren haben und der Lichtkegel gebündelter ist...
Naja, es gibt Straßenlaternen, da mache ich die Sonnenblende runter. Reflektoren haben Straßenlaternen auch.
Wenn Blaulicht wirklich schädigen sollte, müsste es in den 90ern eine verbesserung bei der Gesundheit gegeben haben. Damals wurde die Straßenbeleuchtung an vielen Orten vom kalten weißen Licht auf Organe umgestellt. Die neuen LED-Laternen leuchten wieder kalt weiß. auf Grund der Stromersparnis, werden in wenigen Jahren die meisten Laternen mit LED-Technik leuchten.
Beim Blaufilter sehe ich den Nachteil, dass man Nachts eher müde wird.
Bei den Scheinwerfern von Fahrzeugen kommen die Proleme an stellen, wo keine Straßenbeleuchtung steht. Hierbei stört das Licht des Hintermannes manchmal mehr, als das der entgegenkommenden Fahrzeuge. Das liegt daran, weil man dem Licht länger ausgesetzt ist.
Zitat:
@MvM schrieb am 16. Februar 2020 um 04:38:14 Uhr:
Hierbei stört das Licht des Hintermannes manchmal mehr, als das der entgegenkommenden Fahrzeuge.
Konnte hier bislang nicht beobachtet werden, sofern das Frontlicht des hinter einem selbst herfahrenden Fahrzeuges nicht mittels der eigenen Rückspiegeln blendet.
Mit einem Fahrzeug, das bloß 35W Frontlicht hat, bin ich selber jedenfalls um jedes zusätzliche Frontlicht vor oder hinter mir froh, daß den Fahrbahnbereich vor mir optimal ausleuchtet. Die gegenteilige Erfahrung hat es dann halt mit dem Gegenverkehr.
Die Beobachtung, daß die Blendwirkung entgegenkommender Fahrzeuge primär außerhalb der Straßenbeleuchtung realisiert wird, kann bestätigt werden.