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bifuel ohne Kompression

Volvo
Themenstarteram 2. Oktober 2019 um 7:33

Liebe Volvo-Gemeinde,

ich suche Tipps für eine valide Diagnose eines Kompressions-Problems.

Die Geschichte:

Ich habe vor 7 Jahren einen V70II bifuel (also CNG), Bj. 05/2002, 103 kw mit 240.000km günstig gekauft. Die grottigen Laufeigenschaften (Zündungsprobleme) bei Übernahme waren durch neue Kerzen und Anpassung des Elektrodenabstands sofort behoben.

Der gute lief ohne Probleme, und hat inzwischen knapp 380.000 km abgespult; nur Verschleißteile etc..

Vor einem Monat, während einer zügigen Fahrt, ca. 60 km, mit Anhänger, ruckelt der Motor beim langsamen Abbiegen bergauf und geht aus. Mit dem Anlasser ist er nicht wieder zum Leben zu erwecken, die Batterie macht irgendwann schlapp.

Anhänger ab, gewendet und bergab anrollen lassen: Der Motor startet kruz und dreht einmal hoch, stirbt aber bei reduzierter Drehzahl wieder ab. Danach springt er nicht mehr an. Starthilfe etc. alles vergeblich. Natürlich vorher umgestellt auf Benzin usw. bringt alles nix.

Abgeschleppt und zuhause zunächst die Zündkomponenten gecheckt. Keine Veränderung, der Motor bleibt tot. Dass 5 Trafos und Kerzen gleichzeitig ausfallen wäre auch unwahrscheinlich

Das Auslesen des Steuergeräts (allerdings kein Vida) ergibt keine relevanten Fehlermeldungen. Die Ansteuerung der Einspritzventile funktioniert, die Drosselklappe gibt funktionsgerechte Werte aus.

Also Kompression gemessen: Die Messung ergibt immerhin gleichmässige Werte, allerdings nur zwischen 3,9 und 4,5 bar !! Also zunächst ist alles klar - damit springt kein Motor an.

Um die mangelnde Kompression dem Kopf oder dem Block zuzuordnen zu können, werden die Brennräume mit dickflüssigem Öl injiziert. Kaum merkliche Veränderung, 0,2 bar mehr. Also muss es ja der Kopf sein.

Warum taucht das aber so urplötzlich auf??

Spontane Idee: Umspringen des Zahnriemens beim Ruckeln und daraus resultierend: Ventilschaden.

Die Überprüfung des Steuertriebs weist aber die korrekte Stellung auf.

Also dann vielleicht die Kopfdichtung abgeraucht??

Zum weiteren Vortasten den Kopf abgebaut:

1. Die Kopfdichtung zeigt keine sichtbaren Defekte

2. Der Ventiltrieb, oberflächlich o.k., Rußablagerungen im Brennraum ja, aber nichts wirklich gravierendes.

Die Ventile einschl. Tassenstößel sind alle gängig.

Also habe ich die Ventile demontiert und mir die Sitze angeschaut. Die haben nach knapp 400.000 schon ein etwas unreglemäßiges Bild. Die Ventile, vor allem die Auslassventile haben starke Rußablagerungen und werden zunächst gesäubert. Dann alle Ventile sauber neu eingeschliffen und die Schaftdichtungen noch erneuert.

Kopf mit neuer Dichtung wieder montiert, Steuertrieb mit selbstgebauter Nockenwellenarretierung in Motorgrundstellung eingestellt.

Erstes Testen erbringt keine Erhöhung der Kompression zu vorher.

Und siehe da: nach Endmontage aller Komponenten springt der Motor NICHT an. Nicht verwunderlich bei den reduzierten Kompressionswerten, aber durchaus ärgerlich! War zwar eine nette Handwerksarbeit den Kopf zu überholen, aber ich hätte mir mehr Erfolg gewünscht.

Es kann also eigentlich nur der Block und die Kolben/Büchsen sein. Natürlich habe ich mir nicht nur den Kopf sondern auch die Büchsen akribisch angeschaut. Da sind keine Risse oder sonsitgen Beschädigungen auszumachen. Die Büchsen sind für die Laufleistung oberflächlich gut in Schuss, zeigen noch die gekreuzten Hohnspuren.

 

Bleibt die Frage: Was ist die Ursache des spontanen Kompressionsverlustes??

Ich bin für Ideen dazu dankbar! Die ungelöste Warum-Frage ist schwer zu ertragen.....

(Trage mich natürlich mit dem Gedanken eine AT-Maschine einzubauen, das habe ich beim Kauf damals sozusagen schon vorkalkuliert. Der gute hat jetzt gerade neuen TÜV, erneuerte Bremsen und eine neue Frontscheibe und ist auch sonst noch fit. Er hat auch mit dem Umschaltbetrieb auf Gas keinerlei Probleme. Allerdings ist 2023 wegen dem Prüfdatum des Gastanks leider Schluss....)

Uli

Beste Antwort im Thema

Könnt ihr bitte zurück zum Thema kommen?

Um Diesel und eine andere Zündanlage geht es hier nicht, sondern um einen ganz normalen 2.4-Büffel mit CNG.

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Kolben, Kolbenringe???

Hätte ich auch getippt, aber auf allen Zylindern gleichzeitig? :D

Oder ist die Kompressionsmessung falsch gelaufen?

Ja stimmt - ist etwas seltsam...

Nochmals eine Kompressionsmessung durchführen lassen (um Fehler auszuschließen) und auch eine Druckverlustprüfung durchführen lassen. Das letztere sollte dann den Fehler zu Tage fördern.

Dann mal weitersehen.

 

Viel Erfolg,

Gerhard

Themenstarteram 2. Oktober 2019 um 10:34

Danke für die bisherigen Beiträge.

Ich habe natürlich auch sofort an an einen fehlerhaften Wert durch das Kompressionsinstrument gedacht. Abe rich hab verschiedene Meßmethoden probiert (Drucktest mit Gummitülle auf dem Kerzenloch vs. eingeschraubter Druckschlauch), keine Unterschiede. Die parallele Druckprüfung des Manometers mit dem Kompressor(manometer) ergibt einwandfreie Funktion, also übereinstimmenden Druck.

Also schließe ich die fehlerhafte KomperessionsMESSUNG eigentlich aus.

Hat jemand Erfahrung mit defekten Kolben bzw. Kolbenringen??

Aber auch die fliegen doch nicht gleichzeitig weg......

Das mit den Kolbenringen würde ich genau deshalb "erstmal" ausschließen, weil eben nicht alle auf einmal kaputt gehen können oder sollten.

Hi,

Ich traue mich kaum zu fragen: Die Messung wurde auch mit offener Drosselklappe durchgeführt?

Gruß

Jens

sind Ventile auch richtig eingestellt?

wenn Sie zu eng sind hat man auch keine Kompression!

Einlass 0.20 ± 0.03 mm

Auslass 0.40 ± 0.03 mm

die Ventile stellt man in so einem Fall ein,

wenn der ZK noch auf dem Küchentisch liegt!

Schon einmal Luft über die Zündkerzenlöcher eingeführt,ca 2 Bar ob es am Ansaug oder Abgaskrümmer zu hören ist?

eine alte Zündkerze umfrisieren fürs Aufpumpen,

mit Luft.

Kommt die Luft am Öleinfülldeckel raus,

geht Sie durch die Kolben,Kolbenringe!

KAT abmachen und nochmal Kompression messen,

nicht das der KAT zu ist.

ohne Frischluft keine Kompression!

.mfg

2019-10-01-16-15
Themenstarteram 5. Oktober 2019 um 13:49

@ rosi03677

danke für den Hinweis.

Die Ventileinstellung entfällt durch die Hydrostößel, das muss also so passen.

Der Hinweis, einfach mal andersherum die Gasdichtigkeit zu prüfen, ist einleuchtend und sollte so oser so ein Resultat ergeben.

Also habe ich heute ein Instrument mit Manometer und Autoventil gebaut und ins Kerzenloch eingeschraubt.

Kurbelwelle soweit positioniert, dass sich der betreffende Zylinder in Verdichtungsstellung befindet.

Ich kann den Druck dann mit dem Kompressor auf max. 8 bar aufbauen (was allein bei einem Sollwert der Vedichtung von 10,3 bar wohl schon zu wenig wäre). Nehme ich die Zuluft per Kompressor weg, rauscht der Druck (bei geschlossenem Ventil) innerhalb von 2,5 sec. auf Null.

Am Schlauch der Motorentlüftung ist bei der Prozedur deutliches Rauschen zu hören und die Luft bläst ab. Selbt über dem geöffnetem großen Öleinfüllstutzen des Zylinderkopfdeckels ist der Luftzug zu spüren.

Sowohl der Auslass (abgeschraubter Krümmer), als auch der Einlass (geöffnete Drosselklappe) sind ruhig.

Prüfung auf anderen Zylindern ergibt ein paralles Bild.

Mithin wird es doch der Block sein, der einfach verschlissen ist.

Oder nen Sprung hat...

Zitat-

Ich kann den Druck dann mit dem Kompressor auf max. 8 bar aufbauen (was allein bei einem Sollwert der Vedichtung von 10,3 bar wohl schon zu wenig wäre).

Das ist schon einmal ein falscher Gedanke,

da die Kompression nur durch die mehrmalige Bewegung des Kolbens aut OT und UT sich beim Messen aufbaut!

Nehme ich die Zuluft per Kompressor weg, rauscht der Druck (bei geschlossenem Ventil) innerhalb von 2,5 sec. auf Null.

2 Bar reichen da normal aus!

geht die Luft auf allen 5 Zylindern schlagartig

in den Keller?

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit,

das dieses bei 5 Zylindern passiert!

da müssten ja alle Zylinder wegen Ölmangel

gefressen haben!

Normal dreht sich er Motor ganz kurz bei den 2 Bar ein Stück weiter evtl 5 Grad und

dann bleibt Er wieder wieder stehen.

 

War das so?

Themenstarteram 5. Oktober 2019 um 15:47

ja, was heißt schon schlagartig.

ich hätte gedacht, dass er in einem Brennraum gerade geringe Drücke zunächst hält. Tut er aber nicht. Er bläst gleichmäßig aber ziemlich schnell ab. Die Druckabnahme verringert sich auch kaum bei schwindendem Druck, sondern der Druck sinkt nahezu linear.

Tja, man sagt ja dass die 5 Zylinder nahezu unkaputtbar sind, das macht mich ja so ratlos. Vor allem, dass das schlagartig von einem Moment auf den anderen auf allen Töpfen passiert ist sehr sonderbar. Zumal vorher leistungsmäßig alles o.k. war (sofern man bei dem CNGler von Leistung sprechen kann).

Ölmangel ist auszuschließen, Ölwechsel vor ca. 1000 km gemacht, normaler Ölstand.

Zitat-

Die Ventileinstellung entfällt durch die Hydrostößel, das muss also so passen.

Bist Du dir ganz sicher das der Motor Hydrostößel hat?

Es sollte ja ein 20V Bi-Fuel (CNG) (B5244SG) 2001 - 2008 sein.

Denke der Motor hat Tassenstößel mit Einstellscheiben!?

am 5. Oktober 2019 um 17:47

Wenn man googelt, kommt auch raus, dass der Motor Tassenstößel hat.

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