Passende Winterbereifung für Nordskandinavien im Winter

Ich überlege mir evtl. eine Novembertour in Norwegen zu fahren. Man liest sich ein, auch in VS habe ich mir Input geholt.

Nun sollen dort im November keine Wetterverhältnisse vorliegen, die es nicht auch in Deutschland gibt. OK - einverstanden.

Aber das Räumen der Straßen sieht dort wohl anders aus, habe ich mir erlesen, und zwar soll dort der Schnee weggepackt werden, aber die Eisschicht darunter bleibt. Heißt: Winterreifen nützen dort gar nichts - auf Eis kann man nämlich im hügeligen/bergigen Gelände nicht mit Winterreifen fahren. Auch Schneeketten nützen nichts - da hat man zwar Traktion, aber keine Lenkung.

Wenn ich also Safe sein will, brauche ich Spikes. Ich würde den Reifen auch in Deutschland nutzen wollen, also müssen die Spikes hierzulande raus.

Ermittelt habe ich für bespikebare Reifen folgende, mögliche Marken:
1. Nokian
2. Sava (tschechisches GoodYear)

Weitere Option: für die Vorderräder solche "Schneeketten" zum aufziehen. Wäre wohl die billigste Version, aber auch die Mühsamste: hinten Kette, vorne "Kette", und vmax 50 km/h.... Wobei "billig" relativ ist: neue Winterreifen brauche ich irgendwann ohnehin, bleibt noch die Preisdifferenz zu den zwei Saisons alten "Restreifen" und zum höheren(?) Preis der "bespikebaren" Reifen.

Meine Fragen:
1. Bespikbare Reifen kosten eine Geldsumme - OK - aber was kosten die Spikes dazu, und wo bekomme ich sie her? Google hat mir diesbezüglich die Freundschaft verweigert (womöglich habe ich nicht nach den richtigen Begriffen gesucht). Am liebsten wäre mir Nokian.

2. Ich habe unendlich viele Spikes gefunden, die man "einfach so" in die Reifen schrauben kann. In der Beschreibung steht "Für Auto, Motorrad, Transporter, SUV" - aber die Anwendung wird am Ende nur für Transporter und Mountainbikes erklärt und Vorsicht hier und Vorbohren da.... Aus der Schweiz kommen bessere Infos hierzu (dort habe ich auch mal angefragt)... Kann ich einfach Spikes ins rohe Fleisch meiner Winterreifen bohren, und die Reifen danach weiter nutzen/kurzfristig wegwerfen? 5 - 6 mm sind noch drauf... EDIT: obiger Anbieter hat schnell geantwortet: es geht, kostet 1 EUR/Stück. Bei 600 Stück kann man eigentlich gleich die bespikebaren SAVA kaufen... Wobei man da noch keine Spikes hat.... /EDIT

60 Antworten

F30 - 325d, 2017er (Limousine) Heckantrieb, Automatik.
Winterräder 225/50/R17

Zitat:

@xis schrieb am 30. Juli 2022 um 12:42:00 Uhr:


@MacV8 das glaube ich alles, geht aber in Richtung Wegwerfartikel für1000 EUR und zwei Werkstattaufenthalte.

Ich bin regelmäßig im Zeitraum Dezember bis März, oft im Januar, Februar vor Ort, bei Temperaturen zwischen -20 und -30° C.
Darauf bezog sich mein Kommentar, dass es auch mit guten mitteleuropäischen Winterreifen geht. Besser geht es natürlich immer, wenn man einen skandinavischen Winterreifen kauft.

Wie das mit dem fahren mit mehreren läuft und wie die anderen Autos ausgerüstet sind, ist natürlich eine andere Sache.

Wie geschrieben, ich plane eine ähnliche Tour. Das werden wir aber auf normalen Winterreifen machen, allerdings mit einem Allrad-Fahrzeug.

Wenn ich von Dezember bis März dort wäre, würde ich gar keine fragen stellen.
Aber 5 Tage in der zweiten Novemberhälfte stellen natürlich Aufgaben...

Südlich von Trondheim erwarte ich nihchts Dolles. Aber im Bereich ab Schlagwqeite Tromso und nördlich davon könnte es spannend werden. Trondheim-Tromso ist wie Florenz-Leipzig....

Ja, verstehe ich. Ich halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass Du dann laufend blödes Mischwetter um die 0° C bekommst und dann ggf. nur eine Zone, durch die man durch muss. Hatten wir auch schon mal auf Achse von Finnland nach Deutschland.
Ab November hast Du da oben in der Regel Dauerfrost und musst nur auf dem Weg durch Süd-/Mittelschweden mit Glatteis rechnen.
Da nützt Dir aber auch der beste Reifen sehr wenig und es ist einfach schw….glatt ;-) .

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Da würde ich nen richtigen Winterreifen ohne Spikes drauf werfen und zusätzlich Ketten einpacken.

Abgesehen davon musst du eh schauen hinten auf der Hinterachse richtig Gewicht zu haben.

Am ehesten würde ich n Michelin X ICE Snow nehmen. Die Reifen kann man hier auch ohne große Einbußen nutzen, haben aber eine Nordic Compound Mischung und sind richtige Winter Experten.

Hankook hat ja auch seine i*pike Modelle...

Zitat:

@Chaos1994 schrieb am 30. Juli 2022 um 14:50:19 Uhr:


Da würde ich nen richtigen Winterreifen ohne Spikes drauf werfen und zusätzlich Ketten einpacken.

Abgesehen davon musst du eh schauen hinten auf der Hinterachse richtig Gewicht zu haben.

Am ehesten würde ich n Michelin X ICE Snow nehmen. Die Reifen kann man hier auch ohne große Einbußen nutzen, haben aber eine Nordic Compound Mischung und sind richtige Winter Experten.

Der F30 ist genau 50:50 ausbalanciert. Wenn man 20 Tage in die Pampa fährt, hat man automatisch Gewicht auf der Hinterachse (Gepäck) 😁

@Silbermopf die i*pike sind aber schon mit Spikes bestückt - oder gibt es auch bespikebare?

@Chaos1994 Ketten sind bei mir ab Winterreifenmontage IMMER im Auto. Bei Glatteis möchte man aber auch lenken - deswegen denke ich an Spikes - oder entgegen der Spezifikation, auch an Ketten vorne (etwas Leichtere - da muss keine Traktion drauf - nur Seitenführung)

@Chaous1994 ich habe die nur als H-Reifen gesehen. Ich brauche in Deutschland V oder besser :-) Nordische Reifen werden wohl H nicht übertreffen, für die reicht eigentlich auch L.... Wir in Deutschland haben aber 90% trockene Straßen, da möchte ich kein 190er Speedlimit.

Wie ich gerade sehe, auch die Cooper und Hankook, die bespikebar sind, fahren nur vmax 190...

Dann denke ich, für die 5 Tage entweder Spikes in die Goodyears schrauben, danach wegwerfen (ich hätte keine Lust, mit 100 Löchern im Reifen dauernd 250 km/h zu fahren), oder zwei Satz Schneeketten...

Nicht zu vergessen: ich fahre im November, und bis auf die Passage Nordkapp durch Finnland nach Schweden (das ist EIN Tag) alles an der Küste. Da ist es also bis auf dem einen Abschnitt noch "relativ" warm. Auf dem einen Abschnitt kann man natürlich auch sein leben oder sein Auto verlieren, deswegen muss ich Vorkehrungen treffen. Aber Vorkehrungen, die sich auf Jahre mit Frust auswirken, möchte ich vermeiden. Lieber etwas Tempo aus der Reisegeschwindigkeit rausnehmen, und "etwas" haben, was irgendwie funktioniert. Muss nicht das Beste sein.

Ketten verbessern die Lenkbarkeit nicht, insbesondere auf Eis. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das sind Traktions- und Bremshilfen für den Schneebetrieb.

H Limit is 210 und für Deutschland also auch locker ausreichend. T ist 190

Für mich reicht H leider nicht - das ist nun mal leider so.

Mittlerweile tendiere ich zu einem Satz Schneeketten für vorne statt Spikes. 50 km/h hin oder her, wenn ich die wirklich brauche, fahren auch Spikes nicht schneller - weil Sich...-Wetter.

Ich bin dann raus hier. Kauf Dir die Winterreifen, die für 240km/h+ zugelassen sind, schraub Spikes rein und geniesse den Trip.

Gruß,
Peter

Zitat:

@VolvoV90LU schrieb am 1. August 2022 um 08:54:22 Uhr:


Ich bin dann raus hier. Kauf Dir die Winterreifen, die für 240km/h+ zugelassen sind, schraub Spikes rein und geniesse den Trip.

Ich "fürchte", es werden vielleicht doch Schneeketten zur Reserve... Ich weiß, dass richtige Spikereifen die besten sind - ich suche aber "good enough".

Ob die Schraubspikes "good enough" sind, das ist meine Frage.

Ich glaube tatsächlich, dass Du eine völlig falsche Vorstellung von dem hast, was Spikes leisten können.
Ich habe verschiedene Varianten im Norden fahren können und sie waren jedesmal nicht der große Bringer, der das Fahren „ganz anders“ gemacht hat.
Spikes wirken nur sinnvoll auf reinen Eisflächen, die es auch im Norden nur selten gibt. Viel häufiger sind Mischverhältnisse von Eis, Schnee und trockener, oder nasser Straße.
Auf Schnee bringen die Spikes nichts, auf Asphalt führen sie sogar zu einem deutlich schlechteren, rutschigerem Fahrverhalten.
Schneeketten wiederum sind in erster Linie eine Traktionshilfe im Schnee.
Ein guter Winterreifen deckt mit Abstand das weiteste Spektrum ab und funktioniert auf den verschiedenen Oberflächen zufriedenstellend.

Ich weiß alles sicher nicht zielführend und eher verwirrend, aber glaub jemanden, der all das regelmäßig in Skandinavien ausprobiert.

Ich persönliche, und da wiederhole ich mich, würde einen guten Winterreifen wählen. Eventuell würde ich eine Kette für die Antriebsachse (!), als reine Traktionshilfe in den Kofferraum packen, falls man sich festfährt und noch eine Chance hat die Kette aufzulegen.
Das wichtigste Utensil danach ist die Schaufel, oder der Klappspaten und richtig winterfeste Kleidung.
Wenn Ihr mit mehreren Autos unterwegs seid und hoffentlich auch einen schweren SUV, oder Bus mit Allrad dabei habt, sollte man ggf. von der Straße abgekommene Fahrzeuge auch selber wieder bergen können.

Ja, ich habe eine falsche Vorstellung - oder zumindest keine reale Vorstellung - mir aus diversen berichten und Youtube-Filmen zusammengereimt.

Wir sind außerdem "allein" in einer Limousine. Heißt: Hilfe muss dann organisiert werden. Abschleppstange habe ich vor mitzunehmen. Spikes kenne ich - und Eis auch. Darum geht es mir ja - um diese Risikominimierung. Schneeketten nehme ich auf jeden Fall mit (mindestens zwei Satz).
Kette lege ich vorzugsweise auf, BEVOR der (kritische) Schnee kommt. Das ist mit aktuellen Apps durchaus besser planbar als "früher". Letztens in Österreich habe ich die Ketten an einem lauen, schneefreien Frühlingsabend aufgezogen, und alle haben gelacht. Am nächsten Morgen hatten sie alle lange Gesichter, und ich konnte erst einmal als Einziger fahren.

Schaufel, Klappspaten und richtig winterfeste Kleidung vorhanden (sogar eine USB Heizjacke).

Spikes sind für Eis gedacht, aber auch für "packad snö" mit seiner eisähnlichen Oberfläche, der ist häufiger.
Auf Asphalt sind sie natürlich nicht das Optimum, und das Innengeräusch ist auch gewöhnungsbedürftig.
Desweiteren schauen die Reifen an den Aufnahmen nach einiger Zeit unschön aus. Anbei Bilder von gelaufenen Michelin X-Ice und Hakka 9.

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