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Benziner gesundheitsschädlicher als Diesel (neue Studie)

Themenstarteram 19. März 2019 um 18:40

Nun wurde ja mehrere Jahre der Diesel wie die Sau durchs Dorf getrieben, weil gerade Euro 5 Diesel einen sehr hohen NOx Ausstoß haben.

Nun wurde eine neue Studie veröffentlicht, die besagt dass Feinstaub (gerade der besonders feine, wie etwa aus DI Turbobenzinern) deutlich schädlicher ist als NOx.

Ich persönlich habe diesen Sachverhalt schon länger vermutet. Gerade wenn man sich Messungen von DI Turbobenzinern mit 100tkm und mehr ansieht, bemerkt man, dass es hier nicht um wenig Feinstaub geht, gerade was die Partikelanzahl betrifft. Die Brennraumablagerungen und verschmutzten Injektoren dieser alten Autos lassen diese regelrecht zu Feinstaubschleudern werden.

Jetzt stellt sich die Frage was mit den Benzinautos ohne BPF (Benzinpartikelfilter) passiert, davon wurden ja eine Menge verkauft. Bahnt sich hier die nächste Welle an Fahrverboten in Städten an?

Oder werden diese Fahrzeuge mit Filtern nachträglich ausgestattet werden?

Was glaubt Ihr, wie mit dieser Problematik umgegangen wird?

Artikel zur neuen Studie

Beste Antwort im Thema

Environ Sci Pollut Res (2017) 24:23279 – 23289

Remote Sensing Messungen in Münster - jede Abgasfahne wird gemessen und mittels eines Verkehrszählers PKW/LKW... zugeordnet. Auch Partikel. Ergebnisse: https://data.motor-talk.de/.../...chenablage01-8080339995741290985.gif

Problem: NOx ist ein anerkannter Vorläufer von Ultrafeinstaub. Siehe https://www.gpau.de/.../...iatric_Allergology_2018_4_Umweltmedizin.pdf

NOx aus dem Diesel macht zusammen mit NH3 aus der Landwirtschaft bzw. dieses mit SOx aus "nicht so richtig entschwefelten Quellen" wie Schwerölfeuerungsanlagen bzw. Kerosin, Holzfeuerungen (incl. Pellets) und Braun-/Kohle sekundäre Feinstäube in der PM 2.5 Klasse.

Aktuell wird geforscht. Ich persönlich bin dagegen, alle Feinststäube pauschal über einen Kamm zu scheren. Weil sich Ammoniumnitrat bzw. Sulfat z.B. im Körper nicht wirklich als Partikel halten kann. Es ist ziemlich gut wasserlöslich. Was kohlenstoffbasierte Stäube ("Aktivkohle") aus Verbrennungsvorgängen grundsätzlich nicht sind.

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Das ist doch nix neues!

Rat mal warum die DI-Benziner jetzt alle nach und nach den Ottopartikelfilter bekommen...

Eben, prinzipiell ist das Problem seit Oktober 18 gelöst. Vorher haben aber trotzdem sogut wie alle Benziner, inkl der DI, die für sie geltenden Grenzwerte für Feinstaub eingehalten. Genau wie die Grenzwerte in der Stadt nicht großartig gerissen wurden.

Eine Nachrüstwelle für DI Benziner mit OPF würde ich aber durchaus auch erwarten. Technisch kein großes Ding, weniger aufwendig als dazumal der DPF bei den Diesel, zumindest was man so liest..

Einfach weil ich im zuge der NO2 Diskussion von einer Absenkung des Feinstaubgrenzwertes ausgehe, der liegt aktuell deutlichst über der WHO Empfehlung. Die dürfte aber nur ohne Verkehr wirklich einhaltbar sein..

Fröhlichen Autokauf noch;)

Environ Sci Pollut Res (2017) 24:23279 – 23289

Remote Sensing Messungen in Münster - jede Abgasfahne wird gemessen und mittels eines Verkehrszählers PKW/LKW... zugeordnet. Auch Partikel. Ergebnisse: https://data.motor-talk.de/.../...chenablage01-8080339995741290985.gif

Problem: NOx ist ein anerkannter Vorläufer von Ultrafeinstaub. Siehe https://www.gpau.de/.../...iatric_Allergology_2018_4_Umweltmedizin.pdf

NOx aus dem Diesel macht zusammen mit NH3 aus der Landwirtschaft bzw. dieses mit SOx aus "nicht so richtig entschwefelten Quellen" wie Schwerölfeuerungsanlagen bzw. Kerosin, Holzfeuerungen (incl. Pellets) und Braun-/Kohle sekundäre Feinstäube in der PM 2.5 Klasse.

Aktuell wird geforscht. Ich persönlich bin dagegen, alle Feinststäube pauschal über einen Kamm zu scheren. Weil sich Ammoniumnitrat bzw. Sulfat z.B. im Körper nicht wirklich als Partikel halten kann. Es ist ziemlich gut wasserlöslich. Was kohlenstoffbasierte Stäube ("Aktivkohle") aus Verbrennungsvorgängen grundsätzlich nicht sind.

und wenns dumm läuft mit Amoniakschlupf (Add blue wird zu NH3) aus SCR Kats auch... Wie gefährlich dahingestellt, wie du schon schreibst.. Gemessen wird der ggf..

am 19. März 2019 um 21:39

Sie werden uns immer verfolgen.....

 

Später im Elektroschleifer dann halt mit Reifen oder Bremsbelägen, die zu viel Feinstaub produzieren.

 

Es wird nie aufhören !

Nicht in der Stadt..

Themenstarteram 19. März 2019 um 22:14

Zitat:

@mozartschwarz schrieb am 19. März 2019 um 22:08:16 Uhr:

Eben, prinzipiell ist das Problem seit Oktober 18 gelöst. Vorher haben aber trotzdem sogut wie alle Benziner, inkl der DI, die für sie geltenden Grenzwerte für Feinstaub eingehalten.

...

Ja die neuen Autos sind nicht das Problem, aber die älteren DI Benziner sind teilweise heftige Partikelschleudern.

Quelle:

Messreihe von Euro 4,5,6 Autos

Das weiß ich und das war im Gesamtbeitrag auch berücksichtigt. Wenn aber allüberall die Dieselkrise bewältigt sein soll, weil thempbefensterte 6D Diesel heute zulassingsminimum sind, dann ist es die DI Feinstaubkrise sowieso. Eben weil die zumindest schonmal den jeweils gültigen Grenzwert in alle Regel einhalten. Macht der Diesel ansich nichtmal mit 6Dtemp, zumindest nicht wenns kühler wird und beim NOX. Das einschleussen kriegt auch NH3 Ultrafeinstaub hin, also die Anheftung von anderen schädlichen Substtanzen und das einbringen in den Körper.. Dann ist der DI Benziner Anteil, unter Euro5, noch recht überschaubar. Schön ist das aber alles nicht... Wer hätte gedacht das Abgase schädlich sind und besser nicht im großen Stil in Wohngebieten freigesetzt werden...;)

Wenn ich sehe wie lang wir gebraucht haben um Diesel mit Filter und jetzt mit SCR-Kats(dir auch funktionieren) auszurüsten ging die Einführung von Filtern beim Benziner Recht schnell wenn sieht ab wann überhaupt DI in nennenswerte Anzahl verkauft wurden.

P.S. MPI auf LPG mir sind Patikel egal

MPI auf LPG. Unter Euro3 wirds auch da eng, warum auch immer.

Zitat:

@speedy9831 schrieb am 19. März 2019 um 23:14:56 Uhr:

Ja die neuen Autos sind nicht das Problem, aber die älteren DI Benziner sind teilweise heftige Partikelschleudern.

Quelle:

Messreihe von Euro 4,5,6 Autos

Genau DAS mit Partikeln steht da nicht. Da gehts um krebserregende Verbindungen wie die Benzoapyrene. Und was gemessen wurde ist die Konzentration im Abgas und diese wurde mit der erlaubten Konzentration in der Umgebungsluft verglichen.

So kommt man auf hohe Zahlen. Machen wir das mal mit NOx zum Vergleich wie "saudumm" diese Systematik ist: https://www.dvfg.de/.../Untersuchung_HTW-Saarland-NOx-Pkw-final.pdf Abbildung 13. Typische Werte bei 1500 RPM und wenig Last sind etwa 100 ppm.

Umrechnung NOx "ppm" in µg/m³ bedeutet mit Umrechnungsfaktoren aus http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0276.pdf (1 ppb = 0.001 ppm = 1.91 µg/m³) also

100 ppm sind 100.000 ppb und das mal 1.91 µg/m³ sind im Auspuff also 191.000 µg/m³. Was Faktor 4700 "über dem Grenzwert von 40 µg/m³" ist. Auspuff halt. Nicht Umgebung. Benziner sind im Schnitt um den Faktor 25 besser (kleiner 5ppm nach NOx Konzentration, selbe Quelle Abb 14), ändert aber nix an der Blödheit des Vergleichs. Nach dieser Systematik reißt jeder Wagen incl. eines "Prius II auf Erdgas" die Werte. Weil Auspuff mit Umgebung verglichen wird und auch eine 99%ige Minderung nicht reicht um "sauber" zu sein.

Und ja, angesichts der geringen Kosten des Ottopartikelfilters im Vergleich zum klassischen "Drei Wege" fände ich es gut wenn der eingeführt werden würde. Muss aber nicht, da die aktuellen 6D "Grenzwerte Partikel" auch so eingehalten werden können.

Themenstarteram 22. März 2019 um 23:14

Stimmt, die Konzentration im Abgas messen ist sicherlich fragwürdig. Nur behaupten verschiedene Verbrennungsmotor Experten, dass ein Diesel mit DPF eine "Luftreinigungsmaschine" ist, da die Partikelkonzentration im Abgas geringer ist, als in der angesaugten Luft. BMW z.b. hat nun auch das NOx Problem gelöst dank SCR und LNT, mit Realemissionen von ca. 10-20 mg/km. Ähnlich wie ein Prius vom NOx betrachtet.

Während beim Benziner eben noch immer giftige Dinge wie Benzoapyren und andere emittiert werden.

Mit dem OPF ist das nun endlich großteils gelöst.

Du glaubst nicht im Ernst, dass Abgase eines Diesels harmloser sind? Das Problem was ICH an den Partikeln aus Verbrennungsprozessen sehe ist, dass diese wie Aktivkohle verbleibende Komponenten aufsaugen und schön tief in die Lunge transportieren. Gerade Diesel als Hochsiederbrennstoff hat diesbezüglich Potenzial, Kerosin ist noch übler.

IMHO gibts bei Feinstaub drei verschiedene Sorten zu unterscheiden:

(a) Mechanisch wirkender Feinstaub, siehe Asbest

(b) Chemisch aktiver Feinstaub, siehe Partikel aus Schweiß- und Verbrennungsprozessen als Schadstoff- oder dessen Transporter

(c) chemisch inaktiver Feinstaub wie Ammoniumsulfate und Ammoniumnitrate, die aktuell als Ultrafeinstaubquelle durch die Medien gehen. Weil letzte sind perfekt wasserlöslich und eben nicht porös. Fallen somit als Transporteur IMHO aus.

Und der OPF macht IMHO gar nicht mal so viel. Wenn ich aromatische Verbindungen im Feinstaub meiden will - kurzkettige Brennstoffe nehmen. Angefangen bei Methan über LPG und Methanol zu Ethanol.

Zudem ist mitverbranntes Öl eine substanzielle Quelle von Partikeln beim Benziner. Siehe https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/es981100w .... da die meisten Hersteller den Ventildeckel als billigst-möglichen Ölnebelabscheider nehmen und den Rest im Ansaugbereich entsorgen - mich wundert es nicht. Guck dir nur an wie bei den ersten DIs die Ansaugbrücke und Ventile aussehen. Alles Ölreste. Weil Luft macht so einen Dreck nicht und Benzin kommt erst später.

Ob die Autobauer das "NOx-Problem" gelöst haben werden Emissionskennfelder der aktuellen Generation zeigen. IMHO haben auch kombinierte LNT/SCR Systeme bei ordentlichem Autobahntempo wenig Chance auf substanzielle Minderung. Bei Schleich- und Normalfahrt werden die kaum 25 Jahre nach deren Boom an aktuelle Ottos langsam rankommen (und damit vollkommen auf der akzeptablen Seite sein), bei Vertreterstyle eher nicht.

Themenstarteram 23. März 2019 um 11:48

Darüber ob aktuelle Diesel oder Benziner besser im Abgasverhalten sind kann man sicher streiten, das wissen nur die Hersteller momentan. So ein DPF ist heute allerdings recht ausgereift und filtert da fast alles weg was in fester Form daher kommt.

(edit: Je leistungssärker der Motor, um so schlechter der Filterwirkungsgrad, da der maximale Gegendruck im Rahmen gehalten werden muss. DPF von Motoren um die 100PS meist von französischen Herstellern sind aber so gut, dass Messgeräte mühe haben überhaupt noch Partikel messen zu können.)

 

Die nachfolgende Kette an Kats, um das NOx zu beseitigen macht den rest.

Während 1.0 Dreizylinder Turbomoteurchen gerne in der Stadt bis zu 150 mg/100km an NOx emittieren.

 

Und natürlich arbeiten aktuelle SCR Systeme auch bei Vollast ganz gut. Da gibt es genug Erfahrung aus dem LKW, die einen großen Teil des Betriebs unter Vollast laufen.

Daher ist auch bei den neuesten PKW der AdBlue Verbrauch deutlich gestiegen. Bis zu 2,5l/1000km ist normal. Vor 2-3 Jahren war 0,8-1,2 l/1000km normal.

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