Batterie laden über Winter - Aldi Ladegerät
Hallo,
wir möchten alle 2-3 Wochen die Batterien über Winter aufladen (das soll doch in diesem Abstand getan werden oder ?)
Das Womo steckt man hierfür einfach 2-3 Stunden an die 230V Steckdose? (sorry, aber wir sind beim Womo noch etwas grün hinter den Ohren).
Da die Batterien nur noch etwa halb voll sind, wollte ich mal fragen ob so ein Ladegerät evtl. Sinn macht die wieder flotter zu machen:
http://aldi-sued.de/de/html/offers/2867_22579.htm
Wie siehts aus mit der Fahrzeugbatterie ? Muss die nochmal extra auch mal aufgeladen werden ?
Danke und Grüße,
Bruno
Beste Antwort im Thema
Für Leute, die es interessiert:
Ich habe heute mal das Ladegerät "Topcraft CPL-2054" von Aldi (Nord) (17,99Euro) oberflächlich getestet. Bis auf die Aufkleber sieht das dem von Aldi-Süd absolut ähnlich.
Dieses Gerät ist, wie schon das T4X-Ladegerät von Lidl (2008), eines der Clone des Ladegerätes CTEK 3600.
Die techn. Daten und die Optik sind bei allen Geräten sehr ähnlich.
Techn. Daten:
Ladestrom: 3,8A/0,8A
geeignet u.a. für 12V-Auto-Akkus von 14Ah-120Ah
Das CLP-2054 hat, im Gegensatz zu den beiden anderen Geräten, ein LCD-Display, dass auch die Batteriespannung anzeigen soll.
Ein Widerspruch in der Betriebsanleitung fällt sofort auf:
Das Gerät soll einerseits Schutzart IP 65 haben (steht auch noch mal auf dem Gerät), in der Betriebsanleitung wird aber deutlich darauf hingewiesen, dass man es nicht der Feuchtigkeit aussetzen soll und dass das Gerät nicht mit Tropf- oder Spritzwasser in Kontakt kommen darf.
(Da hat wohl der TÜV, der augenscheinlich das GS-Zeichen vergeben hat, etwas geschlafen).
Die Ladecharakteristik des CLP-2054 ist der des T4X, welches ich auch schon getestet habe, sehr ähnlich und unterscheidet sich daher auch, genau wie die des T4X, deutlich vom "Original" (CTEK 3600).
Nach Anschluß des Gerätes wird die Spannung der Batterie angezeigt. Diese ist auf ca 0,1V ausreichend genau.
Nach der Programmwahl mit einem Taster startet der entsprechende Ladevorgang.
Getestet habe ich nur das m.E. wichtigste Programm (12V, Sommereinstellung, 3,8A).
Der Anfangsstrom hat dann auch ziemlich konstant etwas über 3,8A.
Dieser Ladestrom bleibt bis zu einer Spannung von 13,4V an den Gerätezangen (entsprechend ca 14V an der LCD-Anzeige) konstant. Zwischendurch gibt es sporadisch kurzfristige Ladeunterbrechungen (unter einer Sekunde. Sinn unbekannt, da diese Pausen für eine präzise Spannungsmessung nicht genutzt werden)
Danach beträgt der Ladestrom recht konstant ca 2,5A.
Diese Stromstärke wird bis ca 14V an den Ladezangen (entsprechend 14,4V an der LCD-Anzeige) gehalten.
Danach beträgt die Stromstärke ca 0,05A (50mA) und die LCD-Anzeige signalisiert, dass die Batterie vollgeladen sein soll (und die Erhaltungsladung beginnt). Diese Stromstärke wird gehalten, bis die Spannung an der LCD-Anzeige 12,9V unterschreitet.
Daraufhin erfolgt eine Ladung mit 0,8A bis ca 14,1V an den Ladezangen (entspricht 14,2V an der LCD-Anzeige).
Danach erfolgt wieder die Ladung mit 50mA, bis die Spannung 12,9V unterschreitet usw usw.
Mein Fazit:
Die Bedienungsanleitung ist unklar, was die Einsatzart (Stichwort IP65) betrifft. Da dieses Gerät auch für die Aufladung von Starterakkus geeignet sein soll, die im Auto eingebaut sind, wäre eine klare Aussage in Bezug auf Feuchtigkeit wichtig.
Die Spannungsanzeige ist eigentlich nur für die Messung der Batterieleerlaufspannung, also nur vor der Ladung, zu gebrauchen. Beim Laden verfälscht der z.T. erhebliche Spannungsabfall in den Zuleitungen (bis zu 0,6V), den tatsächlichen Spannungswert erheblich.
Das Gerät kann nicht annähernd während der Vollladungsphase vollladen (analog zum T4X). Die gewählte Ladeschlussspannung (14,4V) wird
1. an den Ladezangen(= Batterie) zu keinem Zeitpunkt erreicht (max werden bei der sogenannten Volladung nur gut 14V erreicht) und
2. wird diese Spitzenspannung während der Vollladungsphase nur in einem Zeitpunkt erreicht (eine, für eine Vollladung unbedingt nötige, min 1-2stündige Absorbtionszeit gibt es überhaupt nicht!)
Da nicht nur die Spannungsanzeige des Gerätes durch den Spannungsabfall in den Zuleitungen sehr leidet, sondern im gleichen Maße auch die Regelspannung, wird keine ausreichende Spannungslage der Batterie erreicht.
Das Gerät verschenkt zudem Ladezeit (analog zum T4X), weil es in der Hauptladephase nur bis 13,4V an den Ladezangen (entspricht 14V an der LCD-Anzeige) lädt und somit zu früh auf eine geringere Stromstärke umschaltet.
Normalerweise könnte, sogar mit den beschränkten Möglichkeiten dieses Gerätes, bis 13,8V an den Ladezangen (entsprechend ca 14,4V geräteintern) geladen werden, so dass eine Ladung deutlich schneller gelingen könnte.
Während der Erhaltungsphase gibt es ebenfalls keine konstante Spannung, sondern es wird lediglich zwischen zwei Spannungswerten 12,9V bis 14,2V gependelt.
Wenn man eine Batterie sehr lange (ein paar Tage) in Erhaltungsladung ließe, wäre zu vermuten, dass dann eine echte Vollladung möglich wäre.
Während der eigentlichen Vollladungsphase, laut Betriebsanleitung/Anzeige, ist es bei diesem Gerät definitiv nicht möglich, eine Batterie voll zu laden.
In den meisten Anwendungsfällen, dürfte dieses Gerät m.E. daher fast unbrauchbar sein.
Das "Original" (CTEK 3600) ist zwar besser, die versprochene Charakteristik hat es aber auch nicht und ist zudem über 3x teurer, als die Clone.
25 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von brumbrum2
Hallo,wir möchten alle 2-3 Wochen die Batterien über Winter aufladen (das soll doch in diesem Abstand getan werden oder ?)
Das Womo steckt man hierfür einfach 2-3 Stunden an die 230V Steckdose? (sorry, aber wir sind beim Womo noch etwas grün hinter den Ohren).Da die Batterien nur noch etwa halb voll sind, wollte ich mal fragen ob so ein Ladegerät evtl. Sinn macht die wieder flotter zu machen:
http://aldi-sued.de/de/html/offers/2867_22579.htm
Wie siehts aus mit der Fahrzeugbatterie ? Muss die nochmal extra auch mal aufgeladen werden ?
Danke und Grüße,
Bruno
Hallo Bruno,
schau doch mal in das Betriebshandbuch Deines WOMOs, da findest Du ganz viele richtige Tips zur Behandlung Deines WOMOs, auch zur Batteriepflege.
Übrigens wird an Landstrom immer erst die Aufbaubatterie geladen und dann die Fahrzeugbatterie.
Während der Fahrt ist es genau umgekehrt, erst wird die Fahrzeug-batterie über die LIMA voll geladen und dann erst die Aufbaubatterie.
Das Ladegerät eines WOMOs hat eine Sicherung, die bei leerer Aufbaubatterie verhindert, das auch die Fahrzeugbatterie entleert wird.
Damit wird sichergestellt, das ein Starten des Motors immer möglich ist und nicht der Aufbau die Starterbatterie vollkommen entleert.
l
g
p
Zitat:
Original geschrieben von nestem
Hallo,zunächst möchte ich mal sagen, dass wir in diesem Wohnmobil-Millieau eher sehr, sehr unerfahren sind. Wir haben useren WoMo gerade eben gekauft (nach ein paar Jahren mit einem WoWa). Übrigens vielen Dank für eure bisherige Beiträge zu diesem Thema. Super interessant. Man lernt immer wieder was...
Daraus ergibt sich eben meine Frage:
Wir haben ein schönes Winterplätzchen für unser Auto in einem Schuppen. An jedem Platz gibt es auch eine Stromdose. Der Womo wird jetzt eben bis ca. Mitte März stehen. Sollen wir ihn in dieser Zeit ständig an der Dose hängen lassen? Macht das die Batterie kaputt oder gerade umgekehrt? Oder vielleicht ist es besser alle vier Wochen den Womo bloß für 1-2 Tage an den Strom anzuschliessen? Wird die Motor-Batterie ebenso geladen wie die Aufbaubatterie?
(Zur Vervollständigung die Basisdaten: Der Womo ist neu, ein Challenger 52 mit 140 PS Ford-Maschine)
gruß
nestem
Hallo,
unser WOMO-Hersteller TEC auf FORD 2.4l 140 PS, empfiehlt im Betriebshandbuch von 2007, das stillgelegte WOMO alle 4 Wochen für 24 - 36 Stunden an Landstrom zu hängen.
Tatsächlich konnte auch ich beobachten, das sowohl die Blei-Säure Batterie im Aufbau als auch die 2 Trockenbatterien im FORD schon nach wenigen Stunden wieder voll sein müßen, denn der ganz normale Stromzähler, den ich dazwischen gehängt habe, um den Stromverbrauch für den Vermieter der Garage zu messen, bleibt dann stehen.
l
g
p
@freetec598:
"Tatsächlich konnte auch ich beobachten, das sowohl die Blei-Säure Batterie im Aufbau als auch die 2 Trockenbatterien im FORD schon nach wenigen Stunden wieder voll sein müßen, denn der ganz normale Stromzähler, den ich dazwischen gehängt habe, um den Stromverbrauch für den Vermieter der Garage zu messen, bleibt dann stehen."
Wenn man, wie es die Anleitung ja aussagt, ungfähr alle 4 Wochen für gut 24h die Batterie lädt, ist das in jedem Fall ausreichend.
Am Stromzähler würde ich die Beendigung des Ladevorgangs allerdings nicht generell festmachen, denn deutlich feststellbare Leistung sieht man am Stromzähler eigentlich nur während der Hauptladephase, wo, bis auf das Ende dieser Phase, auch der größte Ladestrom fließt.
Auf das Aldi-Ladegerät bezogen bedeutet das:
Während der Erhaltungsladephase verbraucht dieses Gerät gerade noch knapp 4W (gemessen).
Auf den Stromzähler bezogen, der gewöhnlich auf 0,1Kwh genau anzeigt, würde das bedeuten, dass der nach 24h Ladeerhaltung relativ genau 0,1kwh mehr anzeigen würde (also kaum feststellbar).
Beim Umschalten des aldigerätes auf erhaltungsladung ist die Batterie aber noch lange nicht voll.
Von daher grundsätzlich lieber auf die Anzeige der Batterieüberwachung des WoMo/des Ladegerätes verlassen, als auf einen 230V-Stromzähler.
Hallo navec,
Danke für Deinen Hinweis!
Nachdem das bordeigene Ladegerät Zeit hat, alle 4 Wochen nachzuladen, sollten die Batterien bis Ende Februar alle randvoll sein.
Leider ist die Anzeige im WOMO nur eine ca.-Anzeige, denn man kann den Ladezustand nur an 4 grünen Dioden, jeweils für die Bord- oder Aufbaubatterie festmachen.
Bisher immer alle im vollen Bereich.
Unterwegs auf den CP wird das WOMO jeden Tag an Landstrom gehängt.
lg
peter
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Hallo navec,
Danke für Deinen Hinweis!
Nachdem das bordeigene Ladegerät Zeit hat, alle 4 Wochen nachzuladen, sollten die Batterien bis Ende Februar alle randvoll sein.
Leider ist die Anzeige im WOMO nur eine ca.-Anzeige, denn man kann den Ladezustand nur an 4 grünen Dioden, jeweils für die Bord- oder Aufbaubatterie festmachen.
Bisher immer alle im vollen Bereich.
Unterwegs auf den CP wird das WOMO jeden Tag an Landstrom gehängt.
In der Winterpause 11 - 02 ist der Hauptschalter auf AUS, somit so gut wie kein Verbrauch.
lg
peter
Hab das selbe, für Gel Batterie 12V/80Ah geht super, kannst dauernd angeschlossen bleiben.
Beschreibung lesen.
Viel Spass
Bill
Hallo Bill,
meinst du das Aldi-Ladegerät?
In der BA steht tatsächlich drin,
Zitat:
"Eine Batterie kann dauerhaft am Ladegerät angeschlossen bleiben, ohne dass dadurch Schäden oder Leistungseinbußen auftreten"
(Wobei genau genommen nicht gesagt wurde, ob sich die "Schäden und Leistungseinbußen" auf die Batterie oder das Ladegerät beziehen...).
Also meine Test-Batterie, die sich mit 65Ah ja nun ideal im Anforderungsprofil des Ladegerätes (Eignung 14-120Ah) befindet, hatte, jetzt nach über einer Woche am Ladegerät, eine dauerhafte Spannungslage von bereits 13,9V! (Tendenz: noch minimal steigend)
Mit 13,9V und mehr sollte man eine Bleibatterie definitiv nicht dauerhaft (über Monate) laden! Von daher muss die Ladung rechtzeitig abgebrochen werden, wenn man die Batterie nicht schädigen will.
Da ist es mir völlig egal, was in der Anleitung des Aldi-Laders steht oder würdest du bei Aldi ernsthaft versuchen, eine geschädigte 200Euro-Batterie einzuklagen? (Der Nachweis, dass es am Ladegerät liegt, dürfte, ohne Gutachter, schwerfallen)
Die Anleitung ist sowieso z.Teil widersprüchlich und daher partiell wertlos:
Einerseits heißt es,
Zitat:
Setzen Sie das Ladegerät niemals Regen oder Feuchtigkeit aus! Das Gerät darf nicht mit Wasser, auch nicht Tropf- oder Spritzwasser, in Kontakt kommen",
anderseits soll das Ladegerät, laut den techn. Angaben in der BA, die Schutzart IP65 haben.
IP65 bedeutet u.a., dass das Gerät gegen Strahlwasser (aus einer Düse) aus beliebigen Winkel geschützt ist.
Laut dieser Schutzart kannst du das Gerät nicht nur Tropfwasser aussetzen, sondern sogar mit dem Gartenschlauch bearbeiten!
Die BA ist also definitiv mangelhaft und gerade bei Billigladern, sollte man sich immer selbst überzeugen (lassen), was diese Geräte wirklich machen oder die Finger davon lassen.
Eine 200Euro-Batterie setze ich jedenfalls nicht blind einem 20Euro-Ladegerät aus.
hallo
zur info.
beim aldi ladegerät steht in der bedienungsanleitung
"nur für die verwendung mit blei-batterien !!!"
beim lidl t4x auch für "wet, gel, agm batterien"
lg loppo
@loppo:
"beim lidl t4x auch für "wet, gel, agm batterien"
zur info:
Das sind alles Bleibatterien!
Nur mit dem Elektrolyt ist das jeweils anders:
wet = die übliche Batterie mit flüssigem Elektrolyt,
gel = mit gel-artigem Elektrolyt
agm = Elektrolyt ist in einem Vlies gebunden
(gel und agm sind auslaufsicher.)
Kann man die Batterie zum Laden mit dem Aldi-Gerät im Fahrzeug eingebaut lassen, oder muß man diese dazu ausbauen, um Schäden
am Fahrzeug zu vermeiden?
Laut Bedienungsanleitung des CPL 2054 von Top-Craft soll man es definitiv benutzen können, wenn die Batterie im Auto eingebaut ist.
Von der maximalen Spannung her kann ich das bestätigen.
Die Restwelligkeit habe ich nicht gemessen.