Barzahlung vs. Finanzierung

Ich mache mal einen neuen Thread auf.
Ich mische erst seit kurzem in diesem Unterforum „Finanzierung“ mit. Bin durch Zufall drauf gestoßen und finde das alles höchst interessant, was ich hier lese.
Festgestellt habe ich, dass es natürlich Finanzierungsbefürworter gibt, aber auch –gegner.
Im Lager der Befürworter gibt es diejenigen, die sich aus verschiedenen Gründen für eine Finanzierung entscheiden, sich aber bewusst sind, was sie da tun. Und dann gibt es hier welche, die sich offensichtlich über die Tragweite von Finanzierungen, also einer Kreditaufnahme, nicht im Klaren sind. Speziell für diejenigen möchte ich folgendes Rechenbeispiel aufmachen als Anregung zum Nachdenken:

Nehmen wir an, jemand (Person A) möchte sich ein neues Auto im Wert von 25.000.- Euro kaufen, also typischerweise einen gut ausgestatteten Wagen der Kompaktklasse oder der unteren Mittelklasse, ist ja Wurscht. Könnte auch ein jüngerer Gebrauchtwagen sein, ist egal. Er (oder sie) besitzt bereits einen 6-jährigen Wagen (auch Kompaktklasse) vergleichbarer Ausstattung. Dieser Wagen hat einen Zeitwert von ca. 7.500.- € und steht als Anzahlung für den Neuwagen zur Verfügung. Weitere finanzielle Mittel stehen nicht zur Verfügung, es wurde nichts angespart. Die fehlende Differenz von 17.500.- € soll über 3 Jahre finanziert werden.

Person B möchte genau das Gleiche tun, hat auch den gleichen Gebrauchtwagen, jedoch 17.500.- € bereits angespart und zahlt bar.

Frage: Wie ist der finanzielle Status von Person A und B nach Ablauf von drei Jahren?

Prämissen:
- Es soll nur die Differenz betrachtet werden, d.h. die 17.500.- € Vorsprung, mit der Person B ins Rennen geht, werden anschließend wieder abgezogen.
- Die Ansparung bei Person B war möglich, weil Person B am Anfang der Autokarriere einige Jahre lang Fahrrad gefahren ist, als Person A bereits das erste Auto gefahren hat (…oder B hat einige Jahre lang eine Uraltgrotte gefahren, oder was weiß ich, ist ja egal).
- Beide Personen haben seit jeher ansonsten exakt das gleiche Nettoeinkommen!
- Allerdings wird Person B die nächsten 3 Jahre genau den Betrag, den Person A in die Finanzierung steckt, in einen offenen Immobilienfond mit einer garantierten Rendite nach Steuern von 5% investieren (Ausgabeaufschläge nicht berücksichtig). D.h. die monatliche zusätzliche Belastung soll für beide Personen exakt gleich sein.
- Person B dürfte bei der Verhandlung über den tatsächlichen Kaufpreis als Barzahler Vorteile gegenüber Person A haben. Dies soll hier aber nicht berücksichtigt werden, weil es an der Grundaussage nichts ändern wird.
- Zur Kompensation nehmen wir an, dass im Gegenzug Person A das Fahrzeug zu 0,0% finanzieren kann.

Person A:
- Ausgangsstatus Gebrauchtwagenwert 7.500.- €
- Monatl. Belastung durch Finanzierung: 17.500.-/ 36 = 486.- €
- Status nach 3 Jahren: Gebrauchtfahrzeug mit 50% Restwert= 12.500.- €
- Vermögenszuwachs in 3 Jahren also: 12.500 - 7.500.- = 5.000.- €

Person A hat nach 3 Jahren einen um 5.000.- € verbesserten Vermögensstatus.

Person B:
- Ausgangsstatus Gebrauchtwagenwert 7.500.- € + Eigenkapital 17.500.- €
- Monatl. Sparrate 486.- € in Immobilienfond/ Rendite 5%
- Status nach drei Jahren: Gebrauchtfahrzeug mit 50% Restwert= 12.500.- €.
Kapital im Fond ca. (Zinseszins auf Monatsbasis nicht berücksichtig): ((((486*12*1,05)+486*12)*1,05)+486*12)*1,05 = 19.305,- €. Erhöhung: 19.305,- - 17.500,- = 1.805,- €
- Vermögenszuwachs in 3 Jahren also: 12.500 – 7.500 + 1. 805= 6.805,- €. Unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes auf Monatsbasis ist es sogar noch etwas mehr.

Person B hat nach 3 Jahren einen um 6.805.- € verbesserten Vermögensstatus.

Person B steht also nach 3 Jahren um 6.805,- - 5.000,- = 1.805.- € besser da als Person A, obwohl Person A zu 0,0% finanziert hat!

Über einen längeren Zeitraum betrachtet sähe das Ganze noch ganz anders aus, da aufgrund des Zinseszinseffektes sich Person B mit seinem finanziellen Status exponentiell vom Status der Person A entfernt. Obige Rechnung ist zudem sehr konservativ. Die Realität dürfte so sein, dass das Ergebnis noch mehr zu Gunsten von Person B ausfällt.
Der Vermögenszuwachs von Person A wird außerdem ziemlich genau durch die Inflation aufgefressen, d.h. er wird sich aufgrund der Tatsache, dass er jetzt 5.000,- € mehr hat, nächstes Mal keinen besseren Wagen leisten können. Sein Neuer wird vorauss. nämlich ca. 30.000,- € kosten.
Nochmal gesagt: Beide Personen verdienen das gleiche, fahren das gleiche Auto und haben ansonsten etwa die gleichen Aufwendungen im Leben.

Ich will nicht die Finanzierung verteufeln! Man kann ja schließlich auch auf die Idee kommen, obwohl man das Eigenkapital hat, trotzdem zu finanzieren (hab’ ich selbst auch schon gemacht), weil man am Kapitalmarkt bessere Zinsen (wie im Beispiel) oder am Aktienmarkt bessere Kurse erwartet, oder weil man z.B. liquide bleiben möchte. Das sollte aber denjenigen vorbehalten sein, die sich mit dieser Zockerei auskennen.
Für mich ist Finanzierung aber jedenfalls immer ein temporärer Vorgang, und niemals eine Dauerlösung (nach dem Motto: von einer Finanzierung in die nächste).

Die Bänker unter Euch mögen mir meine oberflächliche Rechnung verzeihen; es soll ein Anschauungsmodell sein. Ich bin Elektrotechniker.

So…und jetzt nehmt mich auseinander!!!!!!!

Gruß

Stuby

49 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von michael60


Bücher mit kleinen Auflagen -z.B. viele Kinderbücher- würden viel teurer als heute, wo sie verlagsintern quersubventioniert werden können. Die Vielfalt ginge zum Teil verloren.

 

Wie du schon selbst schreibst, werden sie Verlagsintern quersubventioniert. Warum das ohne Buchpreisbindung nicht gehen sollte müsstest du mal erklären

Zitat:

Original geschrieben von michael60


Ich weis nicht, ob es weltweit jemanden gibt, der weis, wie Wirtschaft funktioniert. Ich selbst war zwar auf einem Wirtschaftgymnasium aber in Wirtschafts- und Soziallehre hatte ich meine schlechteste Abiturnote. Also, ich weis es bestimmt nicht.
Ich habe ja dann auch noch was Vernünftiges gelernt.

 

Abitur auf dem Wirtschaftgymnasium, und der Begriff "Unkosten"

Da glaube ich jetzt wirklich das es mit dem Land der Dichter und Denker nicht mehr weit hin ist.

Zitat:

Original geschrieben von michael60


.. nun, wie bildest du dir denn deine Meinung. Kaufst du 5000 Autos, gehst in 10000 verschiedene Werkstätten und lässt anschließend eine umfangreiche Studie anfertigen, die du dann als deine Meinung anerkennst. Eigenen Erfahrungen sind halt bei jedem begrenzt.

OK, vielleicht hätte ich schreiben sollen vom Schreibenlesenhörensagen. Schließlich sind wir hier in einem schriftlichen Forum.

Michael

Du solltest nur nicht Schreibenlesenhörensagen dann als verbindliches Allgemeingut weitergeben.

Belegbare Fakten sind besser.

Gruß Michael

Zitat:

Original geschrieben von Nordeos


Wie du schon selbst schreibst, werden sie Verlagsintern quersubventioniert. Warum das ohne Buchpreisbindung nicht gehen sollte müsstest du mal erklären

.. das ist relativ einfach zu erklären. Wenn du wolltest, könntest du das bestimmt selbst.

Im Moment sind die Verlage bei ihrer Preisgestaltung noch relativ frei. Rabatte z.B. gibt es so gut wie nicht. Also können die Verlage Bücher mit hohen Auflagen so teuer machen, dass auch Bücher, bei denen sich noch nicht einmal der Druck lohnt, aufgelegt werden.

Von außen kann den Verlagen niemand reinreden. Die größe Büchereikette nicht und der kleine Buchladen um die Ecke auch nicht, denn ob du ein Buch in der Mayerschen in München oder Hamburg im Laden kaufst, ist schnuppe. Das Buch ist immer gleich teuer. In meinen Augen eine heile Welt.

In dem Augenblick wo aber ein großer Abnehmer den Verlagen reinredet und z.B. Rabatte fordern darf, werden die Verlage diesen Forderungen nachgeben, und wer wird auf der Strecke bleiben? Die Bücher, die sich kaufmännisch eigentlich nicht rechnen und die kleinen Buchläden, die wegen geringer Abnahmemengen die Rabatte nicht bekommen - genauso, wie wir es im Prinzip beim Einzelhandel und bei den Autohäusern auch haben und wie es hier schon häufig beklagt wurde.

Ich persönlich fände das nicht gut, zumal ich Bücher auf meiner persönlichen Werteskala etwas höher ansiedele als eine Unterhose, ein Wiener Schnitzel oder ein Autos. Aber das mag jetzt an mir liegen.

Zitat:

Original geschrieben von Nordeos


Abitur auf dem Wirtschaftgymnasium, und der Begriff "Unkosten"
Da glaube ich jetzt wirklich das es mit dem Land der Dichter und Denker nicht mehr weit hin ist.

.. "Unkosten" steht im Duden, da hat ein Dichter und Denker kein Problem mit.

Zitat:

Original geschrieben von Nordeos


Du solltest nur nicht Schreibenlesenhörensagen dann als verbindliches Allgemeingut weitergeben.
Belegbare Fakten sind besser.

Gruß Michael

.. verbindliches Allgemeingut - wat is dat denn? Und belegbare Fakten? Erwartest du hier eine Doktorarbeit?

Tschüss

Michael

Zitat:

Original geschrieben von michael60


.. "Unkosten" steht im Duden, da hat ein Dichter und Denker kein Problem mit.

der Kontext Wirtschaftsgymnasium <--> Unkosten, ist in der Tat, trotz Nennung im Duden, etwas strange, die Betriebsswirtschaft kennt den Begriff nicht, viele Begriffe der Umgangssprache fanden ihnren Weg in den Duden....aber da Du nunmal Deine Bildungshintergründe ins Spiel gebrachtb hast, musst Du Dich wohl auch daran messen lassen 🙂

Zitat:

Original geschrieben von michael60


.. das ist relativ einfach zu erklären. Wenn du wolltest, könntest du das bestimmt selbst.
Im Moment sind die Verlage bei ihrer Preisgestaltung noch relativ frei. Rabatte z.B. gibt es so gut wie nicht. Also können die Verlage Bücher mit hohen Auflagen so teuer machen, dass auch Bücher, bei denen sich noch nicht einmal der Druck lohnt, aufgelegt werden.
Von außen kann den Verlagen niemand reinreden. Die größe Büchereikette nicht und der kleine Buchladen um die Ecke auch nicht, denn ob du ein Buch in der Mayerschen in München oder Hamburg im Laden kaufst, ist schnuppe. Das Buch ist immer gleich teuer. In meinen Augen eine heile Welt.
In dem Augenblick wo aber ein großer Abnehmer den Verlagen reinredet und z.B. Rabatte fordern darf, werden die Verlage diesen Forderungen nachgeben, und wer wird auf der Strecke bleiben? Die Bücher, die sich kaufmännisch eigentlich nicht rechnen und die kleinen Buchläden, die wegen geringer Abnahmemengen die Rabatte nicht bekommen - genauso, wie wir es im Prinzip beim Einzelhandel und bei den Autohäusern auch haben und wie es hier schon häufig beklagt wurde.
Ich persönlich fände das nicht gut, zumal ich Bücher auf meiner persönlichen Werteskala etwas höher ansiedele als eine Unterhose, ein Wiener Schnitzel oder ein Autos. Aber das mag jetzt an mir liegen.

Nun, wenn ich mir ein Buch kaufe, möchte ich eigentlich nur dieses Buch bezahlen, und nicht noch ein weiteres.

Das ist bei allen Produkten die ich kaufe so. Ich bezahle/subventioniere halt nur sehr ungerne die Bedürfnisse Anderer.

Leider kann ich das nicht immer ausschliessen, und habe doch glatt im letzten Jahr mit den von mir bei VW gekauften/finanzierten Autos doch den Phaeton mit subventioniert. Ohne Autopreisbindung, trotz Rabattschlacht usw.

Solange Bücher nicht gleichzeitig bei mehreren Verlagen erscheinen, entbehrt dein Szenario jeder Grundlage.

Man kann übrigens auch Bierkisten kaufen und damit den Regenwald retten.

Zitat:

Original geschrieben von michael60


.. verbindliches Allgemeingut - wat is dat denn? Und belegbare Fakten? Erwartest du hier eine Doktorarbeit?

Tschüss

Michael

Doktorarbeit nicht.

Nur mal was sachliches zum Thema wäre schon gut.

Du selbst hast ja nicht finanziert, und kannst nichts aus deiner Erfahrung zum Thema beitragen.
Trotzdem schreibst du ständig zum Thema, was du so von Anderen gehört hast.
Und da wird man schon mal fragen dürfen:
Wieso eigentlich?

Gruß Michael

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Nordeos


Du selbst hast ja nicht finanziert, und kannst nichts aus deiner Erfahrung zum Thema beitragen.
Trotzdem schreibst du ständig zum Thema, was du so von Anderen gehört hast.
Und da wird man schon mal fragen dürfen:
Wieso eigentlich?

Gruß Michael

... selbstverständlich darfst du das. 😉

Gute Nacht

Michael

Zitat:

Man kann übrigens auch Bierkisten kaufen und damit den Regenwald retten.

Na klar, sponsort mal schön die Urwaldkäufe, damit dann die Bierkisten aus selbstgeernteten billigen Tropenholz bestehen können 😁

Es zählen NUR die Zahlen unterm Strich. So kommt es, daß mein damaliger fast neuer Golf TDI eine billigerere km-Leistung erbrachte als der vorhergehende bar gekaufte 8 Jahre alte Audi 100.. und mein jetziger nun fast 8-jährige A6 bar gekauft fast so günstig wie der geleaste vorhergehende TDI 😉

Man darf nicht das lezte Hemd in die Karre stecken und sich hoffnungslos verschulden, alles andere sind Rechnereien, was sich nun rentiert und was nicht. Ist vollkommen individuell, aber ein Neuwagen kann günstiger fahren als eine alte Gurke, das ist Fakt.

vg Steve

Hallo,

kann mich meinem Vorredner anschließen. Das Rechenbeispiel ist sehr starr und eher eine Betrachtung ceteris paribus. In manchen Lebensumständen macht eine Finanzierung Sinn und ist manchmal sogar auch nur die einzige Möglichkeit.

Ein Beispiel hat ein anderer User schon gebracht:

- 19 Jahre alter Golf II (200 tkm plus)
- beruflich bedingt viel Unterwegs
- viele Kilometer pro Jahr (35tkm)
- noch nicht so lange im Berufsleben, d.h. auch wenig Eigenkapital.

Natürlich rechtfertigt so eine Siutation keine Finanzierung über 20K. Aber ein Ersatz für einen Golf II, den man sich leisten und der dann wieder 3 Jahre hält kostet im Endeffekt auch ne Menge (den Sicherheitsaspekt ausser Acht gelassen - was aber bei 35tkm Fahrleistung sicher eine Rolle spielt).

Grundsätzlich stimmt die Rechnung, dass der Finanzierer im Nachteil ist. Man sollte nur nicht jegliche Umstände ausser Acht lassen.

Schöne Grüße

Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Ich sehe 3 Möglichkeiten:

  • junger Gebrauchter (Segment 1) und dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit 3 Jahre ohne Probleme unterwegs --> unter 20k €
  • älterer Gebrauchter (Segment 2), den man schneller abzahlt; aber wieder in Reparaturen invenstieren muss --> 10k €
  • weiter fahren und immer wieder reinstecken; man hat keinen Überblick über die tatsächlichen Kosten.

Finanzierung oder Barzahlung

Alles schöne Beispiele aber es wird vergessen das ein Fond einen Ausgabeaufschlag beinhaltet und für diese kurze Laufzeit nicht diesen Zinssatz erwirtschaftet. Natürlich ist der CGI nicht schlecht, aber Fonds sollte man immer auf eine seeeehr, kein Schreibfehler, lange Laufzeit beurteilen.
Ich meine halt, wenn ich Barzahler bin, kann ich das Produkt herunterhandeln, bei einer Finanzierung geht halt nichts mehr. Jeder Händler, oder Bank, macht liebend gerne eine Finanzierung, weil er damit nochmals verdient, d.h. Provision.
Ich rate halt demjenigen der finazieren muss,ein kleineres Auto,und dadurch überschaubare Raten, die auch bei einem Notfall geleistet werden können.
Wer Bargeld hat ist in so einem Fall immer im Vorteil, weil er sein Geld anlegen kann. Aber nicht für 5% wie z.T. beschrieben wurde. Selbst in der CH wird nicht einmal 1 Mio € für 5% angelegt. Das sind Märchen.
Gallier13

Re: Finanzierung oder Barzahlung

Zitat:

Original geschrieben von Gallier13


Alles schöne Beispiele aber es wird vergessen das ein Fond einen Ausgabeaufschlag beinhaltet und für diese kurze Laufzeit nicht diesen Zinssatz erwirtschaftet. Natürlich ist der CGI nicht schlecht, aber Fonds sollte man immer auf eine seeeehr, kein Schreibfehler, lange Laufzeit beurteilen.
Ich meine halt, wenn ich Barzahler bin, kann ich das Produkt herunterhandeln, bei einer Finanzierung geht halt nichts mehr. Jeder Händler, oder Bank, macht liebend gerne eine Finanzierung, weil er damit nochmals verdient, d.h. Provision.
Ich rate halt demjenigen der finazieren muss,ein kleineres Auto,und dadurch überschaubare Raten, die auch bei einem Notfall geleistet werden können.
Wer Bargeld hat ist in so einem Fall immer im Vorteil, weil er sein Geld anlegen kann. Aber nicht für 5% wie z.T. beschrieben wurde. Selbst in der CH wird nicht einmal 1 Mio € für 5% angelegt. Das sind Märchen.
Gallier13

ohne Dir zu nahe treten zu wollen, Du meinst im Grunde das richtige, versuchst das allerding mit ziemlich drastischen Verallgemeinerungen:

ein Fonds heisst platt ausgedrückt erstmal bloss eine Ansammlung von Anlegergeldern...die Faktoren Rentabilität, Sicherheit und gegebenenfalls daraus resultierende Laufzeit ergeben sich im wesentlichen aus dem, was der Fonds mit dem Geld anstellt....im simpelsten Fall 100% Aktien, Renmten oder Geldmarkt (ohne die komplexeren zu nennen).
Nun schmälert der Ausgabeaufschlag tatsächlich die Rendite, was sich wie Du richtig sagst über die Laufzeit relativiert...Dein seeeehr lange, ist aber deshalb relativ, dass zum Beispiel in einer Hausse wie momentan ein guter europäischer Aktienfonds leicht seine ~ 25% p.a. im Schnitt der letzten 5 Jahre gemacht hat....der AA hätte sich also nach weniger als 3 Monaten armortiiert.
In diesem Beispiel ist also nichts mit seeeeehr langer Laufzeit...

Dann existieren natürlich noch gewisse Risiken, dass es auch mal umgekehrt laufen kann, anderes Thema, falscher Ort und Zeit 😁

Was die 5% betrifft, so wäre die Schweiz dann zwar noch eingeschränkt steuerlich interessant, aber offenbar kein guter Ort für eine Geldanlage...ist aber auch nicht so, denn sowohl bei den Nachbarn, als auch bei uns bekommt man durchaus seine 5% als Bankeinlage und der Einlagensicherung, sicher nicht für 5.000€, aber sicherlich für 1 Mio. €, tut zwar in diesem Fall nichts zur Sache, aber Dein post schrie nach Korrektur, nennt mich Schneewittchen... 😁

Bin prinzipiell auch ein Gegner der Finanzierung. Seit unserem 6-wöchigen USA-Aufenthalt und Beschäftigung mit der Volkswirtschaft der USA sehe ich das jedoch etwas anders. Die Amis konsumieren, solange irgendeine Plastikkarte beim Durchziehen nicht "TILT" sagt. Und es funktioniert. Schon über Jahre, immer noch und wahrscheinlich auch noch weiterhin.

Ich denke, dass es wichtig ist, dass man sich mit einer Finanzierung nicht übernimmt, sprich locker die monatlichen Raten bezahlen kann. Dann ist es eine individuelle Entscheidung, ob man sich das neue Auto, Schlafzimmer, eine Großanschaffung eben, sofort leisten will, oder ob man noch ein paar Jahre warten kann/will.

Und was ich im Bekanntenkreis manchmal sehe ist, dass man sich hier sehr wohl übernimmt. Aber nicht etwa, weil man es nicht realisieren würde, sondern weil nach dem 3er BMW ja unbedingt eine Steigerung kommen muss (schon wegen der Nachbarn, Freunde, Verwandte) und man sich deshalb überproportional für einen 5er verschuldet. That's the american way 😉
Löblich für unsere Volkswirtschaft, denn es verdienen Bank, Autohaus, Werkstatt wegen der höheren Wartungskosten, Tankstelle und damit Staat wegen höherer Spritkosten, Versicherung usw. usw.

Ein Fazit traue ich mich gar nicht zu ziehen, da es wie gesagt in den USA ja ganz gut funktioniert- trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Kredit nicht so belastend sein darf, dass man beim Lebensmitteleinkauf anfangen muss zu rechnen, ob man nun die Käfig- oder Freilandeier nimmt... -wobei ich letztens einen Bericht gesehen habe, wo gesagt wurde, dass die Käfigeier weniger Keim-belastet sind, weil hygienischer gefüttert wird, als wenn man das Futter auf den Boden wirft 😉

Grüße
probigmac

Zitat:

Original geschrieben von probigmac


Ein Fazit traue ich mich gar nicht zu ziehen, da es wie gesagt in den USA ja ganz gut funktioniert-

Jo...es funktioniert deshalb, weil es im Zweifelsfall Wurscht ist, was mit den überschuldeten Leuten dort letztendlich passiert. In den USA stehen die dann im Winter an der brennenden Blechtonne, hier in Deutschland müssen wir (die Allgemeinheit) diese Leute mit durchfüttern.

Nicht, dass ich hier politisch falsch verstanden werde: Ich bin bestimmt kein Sozialist, aber Verhältnisse wie in den USA möchte ich hier nicht sehen...und würden hier auch so nicht funktionieren.

USA: Ein zum großen Teil auf Krediten künstlich aufgebautes Wirtschaftswachstum, gepaart mit gigantischen Aussenhandelsdefiziten. Möchte mal wissen, wie lange das gut geht. Die größten Dollar-Devisenreserven sitzen eh schon in China. Wenn es den Chinesen irgendwann gefällt, dann "kaufen" die das ganze Land USA, denn die USA und ihre Bürger haben ja nichts.

Gruß

Stuby

Zitat:

Original geschrieben von Charly_Memphis


Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Ich sehe 3 Möglichkeiten:

Nachdem ich mit meiner Bank über verschiedene Möglichkeiten zur Geldanlage (Altersvorsorge&Co), steht fest, dass es keine prinzipielle Kaufempfehlung geben wird. Es hängt doch zu sehr von den eigenen Prioritäten ab, ob man nun 10.000 Eus oder 20.000 Eus für ein Auto ausgibt.

Fakt ist: 10.000 Eus sind schneller abgezahlt, als 20.000 Eus. Fakt ist auch, dass man für 10.000 Eus nur einen Gebrauchten bekommt, wenn man die Anforderungen entsprechend setzt.

Fakt ist auch, dass ein älterer Gebrauchter eher Probleme macht, wie in junger Gebrauchter. Ob dies am Ende die Differenz von 10.000 Eus (20.000-10.000 😁) ausmacht, ist eher unwahrscheinlich. Jedoch hängt das wieder vom Fahrer und des Streckenprofils ab: 10.000km vs. 50.000 km p.a.

Hallo,

kurz das wichtigste zu meiner Person (bzgl. dieses Threads): ich bin Bankkaufmann und Kreditberater.
So... jetz zu meinem Senf (den ich gern dazu geben will 😉 ):

Barkauf würde ich nur jmd. empfehlen der sonst nichts mit seinem Geld anzufangen weiß!! Zum einen weil ein "normales" Auto doch IMMER an Wert verliert, will heißen ich kaufe heute einen Neuwagen (z.B.) und dieser ist sobald ich auch nur einmal den Zundschlüssel umgedreht haben mind. 10% weniger Wert und nach einem Jahr ca. 20-30% sogar. Also wenn ich meinen Kunden (in der Bank) solche Anlagen empfehlen würde, wäre ich wohl bald meinen Job los.

Hingegen kann mann doch locker anstatt ein Auto zu BAR zu kaufen, z.B. eine kleine Wohnung anzahlen / finanzieren. Solche Dinge steigen nur an Wert und man sichert sich ein langfristiges, sicheres Einkommen! Und finanziert dann lieber ein Auto, dass sowieso nach max. 10 Jahren NICHTS mehr Wert ist.

Oder man legt sein Geld gewinnbringen an... das ist aber im kfr. Bereich kaum möglich und schon gar nicht in Immobilien Fonds!!!! Also wenn wir hier schon sowieso von rein hypotetischen Dingen sprechen dann nehmt doch wenigstens einen normalen Sparbrief oder ein Tages geld her (meist zwischen 2,5 - 5 %)!!!

Und die Berechnung die zu Beginn des Threads gemacht wurde ist totaler schmarn, weil man nie sagen kann "Person X" finanziert zu 0%!!! Wo gibts den sowas?

Der unumstrittene Vorteil eines Barzahlers ist ja auch das er heutzutage mind. 10-20% Nachlass bekommt (bei Neuwägen) und sich eben Kreditzinsen spart. Und die Berechnung müsste eben diesen Umstand berücksichtigen!!!

Gruß
DeTomasi

Zitat:

Original geschrieben von DeTomasi


....Der unumstrittene Vorteil eines Barzahlers ist ja auch das er heutzutage mind. 10-20% Nachlass bekommt (bei Neuwägen) und sich eben Kreditzinsen spart. Und die Berechnung müsste eben diesen Umstand berücksichtigen!!!

Gruß
DeTomasi

Das Märchen hält sich hartnäckig! Lediglich bei subventionierten Zinsen ist der absolute Kaufpreis different. Wenn aber der Barpreis finanziert wird, kommen zum Barpreis lediglich die banküblichen Zinsen und Bearbeitungsgebühren dazu. Im Übrigen ist es mir als Autoverkäufer lieber, wenn jemand finanziert. Vom Barkauf hab´ich nix, bei ´ner Finanzierung wenigstens ´ne kleine (manchmal auch nicht so kleine) Provision.

Deine Antwort
Ähnliche Themen