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BAB-Raserei mit NSL - (k)ein Kavaliersdelikt?
Hi,
seit ich berufsbedingt viel auf deutschen Autobahnen unterwegs bin, fällt mir auf, daß die überwiegende Anzahl der Zeitgenossen, welche trotz ausreichender Sicht die Nebelschlußleuchte eingeschaltet haben, sich nicht an die dann zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h halten, sondern diese teilweise um bis zu 120 km/h überschreiten.
Gleichzeitig fällt mir auf, daß diese Geschwindigkeitsübertretungen scheinbar recht selten geahndet werden.
Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?
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46 Antworten
Nebelschlussleuchten habe ich eigentlich nur bei starkem Regen und Schneefall erlebt - da wurde aber auch locker 70-100 gefahren. Richtige Raserei erfordert ja gute Wetterbedingungen, da kommen gottseidank die wenigsten auf die Idee, ihre NSL anzuschalten.
Habe nur einmal jemanden mit 130 und NSL erlebt bei guter Sicht nachts. Allerdings waren wohl seine zwei Rücklichter komplett defekt, da ist mir sowas natürlich lieber als ihn garnicht zu sehen.
Zwar darf die NSL zwar nur bei Nebel mit Sichtweite von <50 m benutzt werden (§ 17, Abs. 3 StVO), und bei diesen Sichtverhältnissen darf wiederum nur 50 km/h gefahren werden (§ 3, Abs. 1 StVO).
Es steht jedoch AFAIK nirgendwo etwas von einer Geschwindigkeitsbegrenzung bei eingeschalteter NSL --- d.h., bei ausreichender Sicht begeht der betr. Fahrer lediglich einen Verstoß gegen die Beleuchtungsvorschriften, aber keinen Geschwindigkeitsverstoß.
Das Einschalten der NSL ist tatsächlich zur Unsitte geworden. Es gibt kein penetranteres Licht für den nachfolgenden Fahrer, wie diese rote Laterne. Wenn Sie da eingesetzt würde, wo sie angebracht wäre, nämlich bei Sichtweiten unter 50m und somit bei 50 kmh, dann blendet sie nicht.
Die PKW-Hersteller entwickeln Regensensoren, Tagfahrlicht, Kurvenlicht und ähnliches gut verkäufliches Zeug - nur eine Schaltung, bei der diese dämliche Lampe ab Tempo 50 automatisch ausgeht, das bringen sie nicht zustande.
Bin kein Techniker, aber so eine Schaltung würde sicherlich nicht die Welt kosten.
Grüße
bkpaul
Wäre auch übertrieben, wenn jemand bei gutem Wetter mit NSL 180 fährt und dann x Monate Fahrverbot kassiert... Wenn wirklich Nebel herrscht gibts immerhin 50€ wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Ansonsten 35€ wegen unsachgemäßer Benutzung der NSL.
Zitat:
Original geschrieben von bkpaul
...nur eine Schaltung, bei der diese dämliche Lampe ab Tempo 50 automatisch ausgeht, das bringen sie nicht zustande.
Bin kein Techniker, aber so eine Schaltung würde sicherlich nicht die Welt kosten.
Dies sollte in der Tat kein Problem darstellen. Alternativ habe ich mal in einem früheren Beitrag den Vorschlag gelesen, mit dem Einschalten der NSL gleichzeitig eine Motordrossel zu aktivieren. Der technische Aufwand hierfür wäre aber ungleich höher.
Zitat:
Original geschrieben von bkpaul
Die PKW-Hersteller entwickeln Regensensoren, Tagfahrlicht, Kurvenlicht und ähnliches gut verkäufliches Zeug - nur eine Schaltung, bei der diese dämliche Lampe ab Tempo 50 automatisch ausgeht, das bringen sie nicht zustande.
Das bevormundet den Fahrer zu sehr. Willst du, dass deine NSL hinten flackert wenn du 50-55 fährst? Außerdem gibt es immer Fälle, an denen die Technik mehr schadet als nützt.
@drahkke
Das wäre die andere Alternative. Allerdings könnte ich mir dadurch Situationen vorstellen, die nicht ganz glimpflich ablaufen würden. Stelle Dir mal vor, einer drückt bei 180 aus Versehen den Schalter.
Grüße
bkpaul
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Dies sollte in der Tat kein Problem darstellen. Alternativ habe ich mal in einem früheren Beitrag den Vorschlag gelesen, mit dem Einschalten der NSL gleichzeitig eine Motordrossel zu aktivieren. Der technische Aufwand hierfür wäre aber ungleich höher.
Mir fallen jetzt genug fiktive Fälle ein, wo es zu einem Unfall kommt, weil eine Motordrossel jegliche "Flucht nach vorne" verhindert. Soweit sollte man nicht gehen. Ich glaube, ein penetrantes Blinken der NSL-Warnleuchte bei mehr als 55 km/h wäre schonmal ein Fortschritt.
Zitat:
Original geschrieben von bkpaul
Stelle Dir mal vor, einer drückt bei 180 aus Versehen den Schalter.
Dieses Problem ließe sich dadurch umgehen, daß man die Funktion so programmiert, daß sie nur bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h aktiviert werden kann.
Wenn die NSL bei GUTEN Sichtverhältnissen brennt, dann ist dies doch UNABHÄNGIG von der Geschwindigkeit ein Problem (also zB auch in der Stadt oder im Stau).
Somit sehe ich den Zusammenhang zwischen NSL und Geschwindigkeit nicht gegeben --- sondern nur zwischen NSL und Sichtverhältnissen.
Zitat:
original geschrieben von razor23:
Das bevormundet den Fahrer zu sehr. Willst du, dass deine NSL hinten flackert wenn du 50-55 fährst? Außerdem gibt es immer Fälle, an denen die Technik mehr schadet als nützt.
Bitte entschuldige, aber wenn einer nicht in der Lage ist, sein Auto und die entsprechenden Einrichtungen richtig zu benutzen, dann sehe ich darin keine Bevormundung, sondern eine Hilfestellung für eingeschränktes Fahrvermögen.
Eine solche Schaltung, wie von mir beschrieben, ließe sich sicherlich auf eine gewisse Bandbreite einstellen, so dass ein Geflacker vermieden würde.
Grüße
bkpaul
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Ich glaube, ein penetrantes Blinken der NSL-Warnleuchte bei mehr als 55 km/h wäre schonmal ein Fortschritt.
Dies wäre ein guter Kompromiß, der auch jene Fahrer zufriedenstellen dürfte, die sich durch andere Lösungen in ihrer persönlichen Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlen.
Eventuell könnte man das Blinken mit einem akustischen Warnton kombinieren, wie dieser schon in vielen modernen Fahrzeugen als Gurtwarner installiert ist.
Zitat:
original geschrieben von ubc:
Somit sehe ich den Zusammenhang zwischen NSL und Geschwindigkeit nicht gegeben --- sondern nur zwischen NSL und Sichtverhältnissen.
Wir wollen keine Haarspalterei betreiben, oder. Wir sind uns einig, dass die Geschwindigkeit mit den Sichtverhältnissen zusammenhängt und die Sichtverhältnisse mit der NSL. Folglich sollte die NSL nur dann brennen, wenn die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen angepaßte werden muß. Verstehe ich was falsch?
Grüße
bkpaul
die Idee mit dem Warnblinker halteich auch für gut!
Zitat:
Original geschrieben von bkpaul
Bitte entschuldige, aber wenn einer nicht in der Lage ist, sein Auto und die entsprechenden Einrichtungen richtig zu benutzen, dann sehe ich darin keine Bevormundung, sondern eine Hilfestellung für eingeschränktes Fahrvermögen.
Eine solche Schaltung, wie von mir beschrieben, ließe sich sicherlich auf eine gewisse Bandbreite einstellen, so dass ein Geflacker vermieden würde.
Ich will ja auch nur sagen, dass es immer wenige Situationen gibt, wo diese Schaltung hinderlich ist. Der von mir erwähnte Fall mit den zwei kaputten Rücklichtern: Natürlich darf und sollte niemand so losfahren, aber wenn es nunmal passiert ist es mir lieber, derjenige blendet mich mit der NSL als dass ich ihn überhaupt nicht sehe. So Ausnahmesituationen müssen möglich sein - daher darf man dem Fahrer nicht sämtliche Eigenverantwortung absprechen.