Autoverkauf nach Rümänien
Ich habe meinen BMW bei mobile.de inseriert. Daraufhin hat sich eine Rumäne gemeldet, der sich das Auto nun via WhatsApp-Call angesehen hat. Er bietet mir einen relativ guten Preis, hat aber - und das macht mich stutzig - mehrmals betont, dass er das Auto für seinen Bruder kauft. Er möchte es aber selbst abholen, die Bezahlung soll via Echtzeitüberweisung funktionieren.
Dass er mehrmals darauf hingewiesen hat, sein Bruder sei der Käufer, macht mich stutzig. Somit herrscht ja dann auch keine Vertragspartneridentität bei der Übergabe vor, da der am Telefon Auftretende das Auto abholen möchte. Gibt es hier einen klassischen Trick, der mir nicht bewusst ist?
22 Antworten
Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 9. November 2024 um 17:04:46 Uhr:
Deswegen ist WU als Bezahloption aber doch nicht grundsätzlich abzulehnen.
Kann Jede(r) für sich selbst entscheiden.
Aber Dein Ratschlag dass dies eine sichere Methode wäre jedoch schon.
Meine Erfahrungen mit dem Thema: Ein Interessent aus Kroatien meldete sich bei mir. Es soll ein Geschenk im Freundeskreis sein. Eine C Klasse Bj2016. Wir haben die Besichtigung über WhatsApp Video-Call abgewickelt. Mit der FIN hat er sonstige Recherchen über Unfalleinträge und co. durchgeführt. Er hat dann seinen Mitarbeiter geschickt. Er kam mit Flugzeug. Zusätzlich übernachtete er sogar in einem Hotel in der Nähe. Er hat das Auto Probe gefahren. Alles in Ordnung. Er wollte nochmal verhandeln aber ich habe den Umstand genutzt, dass er bereits so teuer angereist ist und bin keinen Cent runter vom Preis. Beim erstellen des Kaufvertrages wollte er aber unbedingt den Namen des Unternehmens von seinem Chef drin stehen haben. Ich habe das mitgemacht. Ich habe lediglich als Zusatz vermerkt, dass das Auto an ihn (Name und Daten aus Ausweis aufgeschrieben) ausgehändigt wurde. Die Bezahlung erfolgte in Bar direkt bei meinem Bankberater an der Kasse. Die haben das Geld sofort eingezahlt und somit zeitgleich auf Echtheit überprüft. Den Kaufvertrag durften die gleich mit scannen als Nachweis für die Herkunft des Geldes. Der Typ hat sich bedankt und ist mit dem Auto wieder nach Kroatien. War sehr entspannt, ich habe ihm den deutschen Döner gezeigt. Der ist durchgedreht so sehr hat ihm das geschmeckt. Jedenfalls waren beide total zufrieden.
Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass das so reibungslos und überhaupt ernst ablaufen würde.
Solange das Geld Bar übergeben wird ist mir alles andere EGAL.
Zitat:
@Sufi-User schrieb am 11. November 2024 um 01:25:30 Uhr:
Solange das Geld Bar übergeben wird ist mir alles andere EGAL.
Das war der springende Punkt, keine Überweisung mit einem dubiosen Bankinstitut, keine Hinterlegung blablabla.
Wenn bar bezahlt wird und das in einer Bank, kann der Käufer von mir aus 10.000km mit dem Rad angereist kommen.
Aber ich schätze es ging, deinem Ablauf geschildert, auch um ein höherpreisiges Auto oder?
Ich wollte mich abschließend noch einmal melden, da ich den Verkauf nun doch durchgezogen habe.
1.) Zunächst hatte ich den Bruder des Verkäufers gesperrt. Im Nachgang fand ich jedoch einige Linkedin-Beiträge, die doch eine gewisse Seriosität vermittelt haben.
2.) Ich habe die Sperrung aufgehoben und mich beim Kontaktpartner für mein Verhalten entschuldigt. Er hat sich danach wieder über einen Whatsapp-Call bei mir gemeldet. Da war auch seine Frau mit dabei. Alles hat einen seriösen Eindruck gemacht.
3.) habe ich darum gebeten, dass er eine ins Deutsche übersetzte Vollmacht seines Bruders mitbringt, in der auch steht, dass er das Fahrzeug in Empfang nehmen darf. Aus den Bankdaten muss erkennbar sein, dass sein Bruder Kontoinhaber ist. Außerdem habe ich noch darum gebeten, dass sein Bruder via Videocall mit mir in Kontakt tritt.
4.) Gestern kam er nun zusammen mit seiner Frau angeflogen. Ich habe beide vom Flughafen abgeholt.
5.) Heute morgen habe ich die beiden dann vom Hotel abgeholt, bei mir zu Hause wurde der Vertrag abgewickelt. Das Geld wurde per Sofortüberweisung angewiesen. Danach bin ich mit dem Ehepaar dann zur Zulassungsstelle, um Exportkennzeichen zu holen.
6.) Leider ließ das Geld auf sich warten, so dass ich beide in einem Café abgesetzt habe. Das Auto habe ich mit nach Hause genommen, wo ich auf den Geldeingang wartete. Die 39.000 EUR wurden nach rund zwei Stunden auf meinem Konto verbucht. Danach habe ich die beiden wieder in der Stadt abgeholt, sie befinden sich nun mit meinem Auto auf dem Weg nach Rumämien.
Natürlich bleibt ein gewisses Restrisiko, dass es sich um eine gefälschte Vollmacht handelte und irgendwie aufgrund eines Drittgeschäftes aufgrund ungerechtfertigter Bereicherung das Geld juristisch zurückgefordert wird. Dieses Risiko sehe ich nach allem, was ich erlebt habe, jedoch als gering an.
Grundsätzlich bin ich schon ein cooler Typ, mit wachsendem Alter entwickle ich mich leider zum kritischen Spießer. Die entspannte wirkaufendeinauto.de-Nummer hätte mir nur 35.000 EUR eingebracht.
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Zitat:
@Desastermasterchen schrieb am 12. November 2024 um 14:57:43 Uhr:
Ich wollte mich abschließend noch einmal melden, da ich den Verkauf nun doch durchgezogen habe.
Danke für diesen Bericht, ich denke du hast dich da richtig verhalten. Klar bleibt ein Restrisiko, aber wo hat man das nicht? 4000 Euro plus gegenüber WKDA ist den einen oder anderen Kopfstand (sprich: Video-Anruf, Abholen der Leute, behilflich sein usw.) sicher wert.
Du bist kein Spießer. Du bist im gleitenden Übergang zwischen jugendlichem Trotz und Altersstarrsinn :-)
So kann man das auch bezeichnen 😁.
@T5Plus Ein BMW 4er Gran Coupé aus 2023.