Automatikölwechsel - Frage der Motordrehrichtung

Mercedes E-Klasse W124

in sämtlichen Beschreibungen wird davon gesprochen, dass -wenn man das ATF vom Wandler abläßt- die Motordrehrichtung zu beachten ist, wenn man an die Ablassschraube möchte und das Gehäuse drehen muss, um daran zu kommen.

In welche Richtung dreh ich nun das gehäuse wenn ich unter dem Auto in Fahrtrichtung schauend stehe? Im Uhrzeigersinn oder gegen den uhrzeiger???

Fragen über Fragen ????????

danke

Beste Antwort im Thema

Wenn man entgegen der Fahrtrichtung auf den Motor schaut ist die Gleitschiene mit dem Spanner auf der linken Seite angeordnet. Das heißt dass beim normalen Motorlauf (aus dieser Sicht im Uhrzeigersinn) die Kette von der Kurbelwelle auf der rechten Seite nach unten gezogen die Nockenwelle(n) (und ggf. die Einspritzpumpe) "zieht". Die Seite wo die Gleitschiene mit dem Spanner sitzt ist im Lauf generell ohne Spannung sein sodass der Kettenspanner durch seinen eigenen, recht kleinen Druck, die Kette immer schön auf Spannung hält.

Dreht man nun den Motor verkehrt herum, wird auf einmal die linke Seite, die mit dem Kettenspanner, die Seite auf der die Kraftübertragung stattfindet. Das drückt den Kettenspanner zusammen was äußerst schlecht ist. Fie Strecke zwischen Kurbelwellenrad und Nockenwelle verkürzt sich (weil die Gleitschiene ja durch die Kettenspannung weggedrückt wird) wodurch die Kette auf der rechten Seite völlig ungespannt ist und labberig herunterhängt. Sie liegt also auch nicht mehr ordentlich auf den Kettenrädern auf. Wenn man jetzt nach der Schrauberaktion den Motor startet spannt sich dieser Teil der Kette wieder (weil die Kette ja nach vom Kurbelwellenkettenrad nach links durchgezogen wird) und da die Kette ja nicht elastisch ist tuts im Moment der Spannung einen ziemlichen Schlag. Das tut weder Kette noch Zahnrädern gut, da die Kette auch noch recht ungespannt ist kann sie auch überspringen. Tut sie das nicht läuft der Motor an. Der Kettenspanner ist aber noch zusammengedrückt und füllt sich nur langsam mit Öl. Solange läuft die Kette ungespannt, schlägt und schlabbert und kann durchaus überspringen. Deswegen muss man die Kettenspanner auch vor dem Einbau immer komplett mit Öl befüllen und voll ausfahren, damit im Moment des Startens schon die volle Kettenspannung vorhanden ist.

Ich muss allerdings zugeben dass ich auch beim Schrauben gelegentlich den Motor rückwärts drehe. Meistens dann wenn ich beim Drehen auf OT 5° übers Ziel hinausgeschossen bin. Dabei ist das gerade beim Diesel tödlich, denn bei dem hängt auch noch die Einspritzpumpe an der Kette was den Druck auf den Kettenspanner noch erhöht.

36 weitere Antworten
36 Antworten

...doch, habe ich letztens gemacht...beim 280er...allerdings ohne Kette drauf. 🙂

das wiederum darf man nur bei 30° vor ot... 😉

jau, sorry, vergessen zu erwähnen...lehne übrigens jedwede Schadensmeldung deswegen ab... Nicht, dass mir nun jemand ne Rechnung fürn paar neue Ventile oder Nockenwellen schickt...🙂

Hm, was bricht eigentlich zuerst, wenn Kolben und Ventil in die selbe Ecke wollen?

Zitat:

Original geschrieben von ship



Zitat:

Original geschrieben von Dirtduck


...wer dreht hier an den Nockenwellenrädern😕

Wenn ich AZF aus dem Wandler ablasse, stehe ich normalerweise unterm Auto und so lange Arme, das die bis an die NW reichen hab ich dann doch nicht. Ich drehe imme über den Wandler selber....Breiter Schraubendrehe durchs Gehäuse und an den Kerben vorsichtig weitergedreht...geht super!

...bin ich auch der Meinung und genau so werd ich es auch machen....

Nockenwellendrehen - hab ich ja noch nie gehört - egal in welche Richtung auch immer - und egal an welchem Fahrzeug 😰🙄

lg
ship

danke mal für die vielen antworten... versuche mal ein FAZIT zu erstellen.

1. wahlhebel auf N lassen
2. den wandler direkt mit breiten Schrauberndreher oder holzstück drehen -egal welche uhrzeigerrichtung - bis schraube sichtbar. bin auch kein "affe" mit langen Armen.
Da auf N stehend nur der wandler und nicht der Motor gedreht wird, ist es für die Nocke doch egal.

HABE ICH DAS JETZT RICHTIG INTERPRETIERT ?

Bitte a oder b wählen:
Antwort a: ja
Antwort b: nein

thx

Ähnliche Themen

....eindeutig:   a 

Sorry, aber eher b)....

Das Wandlergehäuse ist mit 6 Schrauben an den hinteren Zahnkranz der Kurbelwelle ans Mitnehmerblech geschraubt. Zumindest bei meinem damaligen 250D und dem jetzigen E280. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein 124er anders aufgebaut ist...

Du müsstest mit dem Schraubendreher also die Kurbelwelle und somit alle Zylinder gegen die Kompression mitdrehen...das wird hart...

Gruß

wat den nu ????

.. werde mich an den 1. tipp vom 3lc halten und in fahrtrichtung schauend den wandler mit dem schraubendreher GEGEN den Uhrzeiger drehen.

Wenn man entgegen der Fahrtrichtung auf den Motor schaut ist die Gleitschiene mit dem Spanner auf der linken Seite angeordnet. Das heißt dass beim normalen Motorlauf (aus dieser Sicht im Uhrzeigersinn) die Kette von der Kurbelwelle auf der rechten Seite nach unten gezogen die Nockenwelle(n) (und ggf. die Einspritzpumpe) "zieht". Die Seite wo die Gleitschiene mit dem Spanner sitzt ist im Lauf generell ohne Spannung sein sodass der Kettenspanner durch seinen eigenen, recht kleinen Druck, die Kette immer schön auf Spannung hält.

Dreht man nun den Motor verkehrt herum, wird auf einmal die linke Seite, die mit dem Kettenspanner, die Seite auf der die Kraftübertragung stattfindet. Das drückt den Kettenspanner zusammen was äußerst schlecht ist. Fie Strecke zwischen Kurbelwellenrad und Nockenwelle verkürzt sich (weil die Gleitschiene ja durch die Kettenspannung weggedrückt wird) wodurch die Kette auf der rechten Seite völlig ungespannt ist und labberig herunterhängt. Sie liegt also auch nicht mehr ordentlich auf den Kettenrädern auf. Wenn man jetzt nach der Schrauberaktion den Motor startet spannt sich dieser Teil der Kette wieder (weil die Kette ja nach vom Kurbelwellenkettenrad nach links durchgezogen wird) und da die Kette ja nicht elastisch ist tuts im Moment der Spannung einen ziemlichen Schlag. Das tut weder Kette noch Zahnrädern gut, da die Kette auch noch recht ungespannt ist kann sie auch überspringen. Tut sie das nicht läuft der Motor an. Der Kettenspanner ist aber noch zusammengedrückt und füllt sich nur langsam mit Öl. Solange läuft die Kette ungespannt, schlägt und schlabbert und kann durchaus überspringen. Deswegen muss man die Kettenspanner auch vor dem Einbau immer komplett mit Öl befüllen und voll ausfahren, damit im Moment des Startens schon die volle Kettenspannung vorhanden ist.

Ich muss allerdings zugeben dass ich auch beim Schrauben gelegentlich den Motor rückwärts drehe. Meistens dann wenn ich beim Drehen auf OT 5° übers Ziel hinausgeschossen bin. Dabei ist das gerade beim Diesel tödlich, denn bei dem hängt auch noch die Einspritzpumpe an der Kette was den Druck auf den Kettenspanner noch erhöht.

hey tobu... das doch nur theorie... und hat mit der praxis reichlich wenig zu tun... beim benziner drückt sich kein kettenspanner zusammen... 😉

holt die frau -oder den 2. mann dazu - dann kann einer unten  sehen und der 2. dreht an der kurbelwellenschraube  - wobei schon 3lqp bemerkte ,das da die drehrichtung (fast )egal ist .

von vorn würd ich die aber im uhrzeigersinn drehen .....und nicht vergessen die knarre wieder abzunehmen .

abschließender Praxisbericht.

1300 uhr fahrt in eine hobbywerkstatt ( www.diskonttankstelle.at) im 15. Wiener gemeindebezirk

dann auf die bühne, vorher kofferraum mit werkzeug und material ausgeräumt sowie messstab und motoröldeckel entfernen, da man sonst eine leiter braucht, ggg
Motoröl ablassen -is eh klar wie zu machen; dann den wandler mit breiten schraubendreher gegen den uhrzeigersinn (in fahrtrichtung schauend) gedreht bis ablassschrauberl sichtbar-öffnen dieser und jene von atf-wanne und suppe (schon rotBRAUN) ablaufen lassen.- dann atfwanne abschrauben, vorsichtig abnehmen, da sonst suppe entgegenkommt.
Wanne ausleeren-kontrolle ob keine metallspäne drinnen (sah sehr schön aus, nur leichter grauschleier auf wannenboden. Mit bremsenreiniger und FUSELFREIEM microfasertuch reinigen-neue mit öl benetzte auf suberkeit achtend dichtung einsetzen. ATF-Filter ersetzen - Alt filter auch gerade abnehmen, da hier auch noch alte suppe drin ist.
Einbau: neuer filter wieder ran, dann wanne wieder aufsetzen und GLEICHMÄSSIG die schrauben reindrehen. Die ablassschrauben BITTE auch nicht vergessen.

Wagen wieder runter und die ersten 4 liter ATF (diesmal gönne ich meinem baby Fuchs Titan ATF 4000) durch einen trichter mit feinem sieb einfüllen. - Motor starten (da ist natürlich auch schon ein frisches Öl mit neuen filter drinnen) und alle schaltstufen durchschalten - motor laufen lassen und vorsichtig die restlichen 1,5 liter einfüllen. den letzten halben liter habe ich nur achtelweise eingefüllt und dazwischen ATF-Stand kontrolliert.

FERTIG: Sauerei entfernen, um nicht lokalverbot in der WS zu bekommen - man könnte die bühne ja wiedereinmal mieten wollen.

dann bin ich noch ca. 50 km gefahren, heute morgen waren die kaltschaltungen schon angenehmer. Neues ATF braucht seine zeit, bis es überall im automaten speziell bei den bremsbändern) seine wirkung erzielt.

Auf alle Fälle habe ich nun das große Service (180000km) selbst gemacht und bin glücklich , weil ich wieder mal das herrliche gefühl öliger finger und eine menge kohle (freundliche wollte 230 Euro für ATF-Wechsel) gespart habe.

schön... 🙂...

aber ich glaube du hast ein fehler beim motorölwechsel gemacht.....😛

3lqp

lol 

ulzmann

aus aktuellem anlass kann ich dein gutes gefühl -nach ATF -wechsel - nur zu gut nachempfinden.

verrätst  du auch -für geneigte nachahmer- die anzugswerte - sämtlicher schrauben .

hatte da mal eine falsche empfehlung gegeben - nicht 24Nm sondern 8 Nm !!!!für die ATF -öl -wanne , lassen die dicht bleiben . (weiß der henker, wo man den ersten ,falschen, wert herhatte🙁 )

mike

ja man.. er hat den filter nicht entfernt...

Zitat:

Original geschrieben von 3litercoupè


hey tobu... das doch nur theorie... und hat mit der praxis reichlich wenig zu tun... beim benziner drückt sich kein kettenspanner zusammen... 😉

Ja, das ist wohl wahr. Es braucht schon ne ganze Menge Druck und das auch noch für eine etwas längere Zeit um den Kettenspanner zusammenzudrücken. Mich hat nur gestört dass sich der Spanner dabei übermäßig spannen soll.

Deine Antwort
Ähnliche Themen