Automatikgetriebe
Hat das eine negative Wirkung auf das Getriebe wenn ich statt bremsen mit dem linken Paddel zurückschalte?
Beste Antwort im Thema
Hallo ins Forum,
nun ja, bei Bergabfahrten wird das Hochschalten begrenzt bzw. erledigt, wobei man da durchaus in niedrigeren Geschwindigkeiten unterwegs ist. Dafür ist die Funktion da.
So wie ich den TE verstanden habe, will er mit der Motorbremswirkung im Regelbetrieb die Geschwindigkeit reduzieren. Also z.B. auf flacher Strecke von 100 (z.B. im 8.) das Getriebe auf den 5. runtersetzen, um auf 70 zu kommen (und da dann wieder auf D). Dafür ist die Funktion nicht wirklich ausgelegt.
Zwar hat das NAG3 keine Bremsbänder mehr, aber die Lamellenkupplungen finden solche Schaltungen unter Schublast (normal wird auf Zug oder lastfrei geschaltet) nicht wirklich witzig. Die leiden zwar nicht so stark wie die Bremsbänder aber auch sie leiden unter einen solchen Aktion. Jede Schaltung bewirkt letztlich einen Verschleiss und Schaltungen unter Schublast (darauf sind sie nicht ausgelegt) liegen da höher, so dass solche Aktionen auf die Lebensdauer des Getriebes gehen. Ein Stufenautomat ist sehr komplex aufgebaut und es müssen bei Schaltungen diverse Baugruppen passend beschleunigt bzw. abgebremst werden, damit dies ruckelfrei läuft. Von daher sollte man ihn lieber machen lassen und nicht ohne Not oder Bedarf manuell eingreifen. Letzteres braucht man eigentlich nur bei Bergfahrten (eher ab-, aber z.T. auch aufwärts).
Wenn man sich die Kostenseite anschaut, Bremsbeläge sind erheblich günstiger als Bauteile im Getriebe. Es ist daher m.E. sinnlos, Bremsbeläge auf Kosten des Getriebes zu sparen. Viel wichtiger ist das vorausschauende Fahren. Damit kann man zum einen verbrauchssparsam fahren und zum anderen auch den Verschleiss reduzieren. Dies bedeutet nicht, dass man langsam unterwegs sein muss, sondern dass man das Fahrzeug möglichst früh lastfrei ausrollen lässt und die Bremse nur nutzt, wenn's unvermeidbar ist. Damit kommt man auch auf Laufleistungen der Bremsbeläge, die manche hier für unmöglich erachten. Ich bin übrigens bei meinem 212er aktuell bei >98.000km mit einem Belag/Scheibensatz sowohl vorne als auch hinten, da er noch den Werkssatz drauf hat. Ist auch noch reichlich Belag übrig und die Scheiben sind auch noch weit vom Grenzmaß weg.
Von daher m.E. Finger weg vom "-" Paddel, wenn's um Geschwindigkeitsreduzieren geht.
Viele Grüße
Peter
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Warum sollte es??
Dafür ist es ja da - z.B. beim Bergabfahren in den Bergen.
Hallo ins Forum,
nun ja, bei Bergabfahrten wird das Hochschalten begrenzt bzw. erledigt, wobei man da durchaus in niedrigeren Geschwindigkeiten unterwegs ist. Dafür ist die Funktion da.
So wie ich den TE verstanden habe, will er mit der Motorbremswirkung im Regelbetrieb die Geschwindigkeit reduzieren. Also z.B. auf flacher Strecke von 100 (z.B. im 8.) das Getriebe auf den 5. runtersetzen, um auf 70 zu kommen (und da dann wieder auf D). Dafür ist die Funktion nicht wirklich ausgelegt.
Zwar hat das NAG3 keine Bremsbänder mehr, aber die Lamellenkupplungen finden solche Schaltungen unter Schublast (normal wird auf Zug oder lastfrei geschaltet) nicht wirklich witzig. Die leiden zwar nicht so stark wie die Bremsbänder aber auch sie leiden unter einen solchen Aktion. Jede Schaltung bewirkt letztlich einen Verschleiss und Schaltungen unter Schublast (darauf sind sie nicht ausgelegt) liegen da höher, so dass solche Aktionen auf die Lebensdauer des Getriebes gehen. Ein Stufenautomat ist sehr komplex aufgebaut und es müssen bei Schaltungen diverse Baugruppen passend beschleunigt bzw. abgebremst werden, damit dies ruckelfrei läuft. Von daher sollte man ihn lieber machen lassen und nicht ohne Not oder Bedarf manuell eingreifen. Letzteres braucht man eigentlich nur bei Bergfahrten (eher ab-, aber z.T. auch aufwärts).
Wenn man sich die Kostenseite anschaut, Bremsbeläge sind erheblich günstiger als Bauteile im Getriebe. Es ist daher m.E. sinnlos, Bremsbeläge auf Kosten des Getriebes zu sparen. Viel wichtiger ist das vorausschauende Fahren. Damit kann man zum einen verbrauchssparsam fahren und zum anderen auch den Verschleiss reduzieren. Dies bedeutet nicht, dass man langsam unterwegs sein muss, sondern dass man das Fahrzeug möglichst früh lastfrei ausrollen lässt und die Bremse nur nutzt, wenn's unvermeidbar ist. Damit kommt man auch auf Laufleistungen der Bremsbeläge, die manche hier für unmöglich erachten. Ich bin übrigens bei meinem 212er aktuell bei >98.000km mit einem Belag/Scheibensatz sowohl vorne als auch hinten, da er noch den Werkssatz drauf hat. Ist auch noch reichlich Belag übrig und die Scheiben sind auch noch weit vom Grenzmaß weg.
Von daher m.E. Finger weg vom "-" Paddel, wenn's um Geschwindigkeitsreduzieren geht.
Viele Grüße
Peter
Ich hätte es nicht besser schreiben können! Grüße Ulrich
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Zitat:
@212059 schrieb am 22. August 2020 um 22:22:07 Uhr:
Hallo ins Forum,nun ja, bei Bergabfahrten wird das Hochschalten begrenzt bzw. erledigt, wobei man da durchaus in niedrigeren Geschwindigkeiten unterwegs ist. Dafür ist die Funktion da.
So wie ich den TE verstanden habe, will er mit der Motorbremswirkung im Regelbetrieb die Geschwindigkeit reduzieren. Also z.B. auf flacher Strecke von 100 (z.B. im 8.) das Getriebe auf den 5. runtersetzen, um auf 70 zu kommen (und da dann wieder auf D). Dafür ist die Funktion nicht wirklich ausgelegt.
Zwar hat das NAG3 keine Bremsbänder mehr, aber die Lamellenkupplungen finden solche Schaltungen unter Schublast (normal wird auf Zug oder lastfrei geschaltet) nicht wirklich witzig. Die leiden zwar nicht so stark wie die Bremsbänder aber auch sie leiden unter einen solchen Aktion. Jede Schaltung bewirkt letztlich einen Verschleiss und Schaltungen unter Schublast (darauf sind sie nicht ausgelegt) liegen da höher, so dass solche Aktionen auf die Lebensdauer des Getriebes gehen. Ein Stufenautomat ist sehr komplex aufgebaut und es müssen bei Schaltungen diverse Baugruppen passend beschleunigt bzw. abgebremst werden, damit dies ruckelfrei läuft. Von daher sollte man ihn lieber machen lassen und nicht ohne Not oder Bedarf manuell eingreifen. Letzteres braucht man eigentlich nur bei Bergfahrten (eher ab-, aber z.T. auch aufwärts).
Wenn man sich die Kostenseite anschaut, Bremsbeläge sind erheblich günstiger als Bauteile im Getriebe. Es ist daher m.E. sinnlos, Bremsbeläge auf Kosten des Getriebes zu sparen. Viel wichtiger ist das vorausschauende Fahren. Damit kann man zum einen verbrauchssparsam fahren und zum anderen auch den Verschleiss reduzieren. Dies bedeutet nicht, dass man langsam unterwegs sein muss, sondern dass man das Fahrzeug möglichst früh lastfrei ausrollen lässt und die Bremse nur nutzt, wenn's unvermeidbar ist. Damit kommt man auch auf Laufleistungen der Bremsbeläge, die manche hier für unmöglich erachten. Ich bin übrigens bei meinem 212er aktuell bei >98.000km mit einem Belag/Scheibensatz sowohl vorne als auch hinten, da er noch den Werkssatz drauf hat. Ist auch noch reichlich Belag übrig und die Scheiben sind auch noch weit vom Grenzmaß weg.
Von daher m.E. Finger weg vom "-" Paddel, wenn's um Geschwindigkeitsreduzieren geht.
Viele Grüße
Peter
Im Flachen ist in der Tat die Geschwindigkeitsanpassung über das Gaspedal vorteilhafter. Das bringt zusätzlich deutliche Verbrauchseinsparungen mit sich.
Und wie verhält es sich, wenn ich vom segeln in die "Motorbremsfunktion" wechsle?
Also einmal am Paddle ziehe, damit wieder ein Gang eingelegt wird? Bzw. die Bremse betätige, dann wird ja auch wieder ein Gang eingelegt.
Hallo ins Forum,
die echte Segelfunktion (also volle Abkoppelung des Motors und Abschalten des Verbrenners; also nur für Plug-in und jedenfalls ISG-48-V-Fahrzeuge; bei den RSG-48V bin ich mir nicht sicher, ob die's auch können) wird nicht über das eigentliche Getriebe gesteuert (dieses läuft ganz normal mit und wird beim Segeln nicht geschaltet, allenfalls lastfrei, wenn die Mindestdrehzahl des eingelegten Gangs unterschritten wird), sondern über dafür vorgesehene besondere Kupplungen bzw. den Wandler selbst. Von daher löst der Wechsel m.W. keinen Schaltvorgang im Getriebe, sondern nur das Einrücken der Kupplung aus.
Ist ein recht komplexes System. Wenn ich bislang richtig verstanden habe (ich muss mir dies im Detail noch anschauen), sind da folgende Bauteile drin:
Motorausgangswelle - Trennkupplung - ISG/E-Modul - Wandler mit WÜK (und KiD?; ggf. auch NAK?) - Getriebe - ggf. Verteilergetriebe (nur 4matic)
Im Segelfall trennt die ISG-Trennkupplung den Motor ab (der dann abgeschaltet werden kann). Damit kann des ISG geringfügig Zuglast bringen, bis der Verbrenner wieder läuft. Das Getriebe bleibt dabei voll durchgeschaltet.
Beim unechten Segeln wird nur der Motor abgekoppelt, bleibt aber an, was bautechnisch etwas einfacher ist. Da sind m.W. folgende Bauteile drin:
Motorausgangswelle - Wandler mit WÜK und KiD-Kupplung - Getriebe - ggf. Verteilergetriebe (nur 4matic)
Viele Grüße
Peter
Danke!
Muss auch mal schauen, ob ich dazu was finde.
Was ist die KiD-Kupplung?
Standabkopplung.
Zitat:
@212059 schrieb am 22. August 2020 um 22:22:07 Uhr:
Wenn man sich die Kostenseite anschaut, Bremsbeläge sind erheblich günstiger als Bauteile im Getriebe. Es ist daher m.E. sinnlos, Bremsbeläge auf Kosten des Getriebes zu sparen. Viel wichtiger ist das vorausschauende Fahren. Damit kann man zum einen verbrauchssparsam fahren und zum anderen auch den Verschleiss reduzieren. Dies bedeutet nicht, dass man langsam unterwegs sein muss, sondern dass man das Fahrzeug möglichst früh lastfrei ausrollen lässt und die Bremse nur nutzt, wenn's unvermeidbar ist. Damit kommt man auch auf Laufleistungen der Bremsbeläge, die manche hier für unmöglich erachten. Ich bin übrigens bei meinem 212er aktuell bei >98.000km mit einem Belag/Scheibensatz sowohl vorne als auch hinten, da er noch den Werkssatz drauf hat. Ist auch noch reichlich Belag übrig und die Scheiben sind auch noch weit vom Grenzmaß weg.Von daher m.E. Finger weg vom "-" Paddel, wenn's um Geschwindigkeitsreduzieren geht.
Viele Grüße
Peter
Das kann man natürlich schaffen - wenn man in Ländlicher Gegend wohnt. In Großstädten wie Hamburg, Berlin und dem Ruhrgebiet, kannst das vorrausschauende fahren vergessen. Hier bist du Gezwungenermaßen alle 150m in den Ankern, weil heutzutage die rote Welle vorherrscht. Stau, Oma, Fahrrad, Trekker, Müllwagen, DHL. Ständig ist irgendwas. Hier hast du garkeine Zeit weiter als 150m zu gucken oder zu denken. Bei einem km/h Schnitt von 19-22 aber auch keine Kunst seine Bremse in 38K Platt zu haben. Lässt man wirklich mal entspannt zur nächsten Rotphase rollen, die weiter vorne schon absehbar ist, kommt Ali mit seinem AMG anghämmert, überholt dich noch, und spätestens dann darfst du die Bremsdüsen zünden.
Günstiger als auf dem Land wird Autofahren sowieso nirgends 😁 Da fährst du eine Kupplung 300.000 km, einen Satz Bremsen 150.000 km und nach 500.000 km machst du mal n Ölwechsel.
Zitat:
Lässt man wirklich mal entspannt zur nächsten Rotphase rollen, die weiter vorne schon absehbar ist, kommt Ali mit seinem AMG anghämmert, überholt dich noch, und spätestens dann darfst du die Bremsdüsen zünden.
Wenn diese Aussage von unserem Verkehrsminister gekommen wäre, dann wäre er innerhalb einer Woche sein Amt los.
Hunderte Millionen verbrennen? Passt scho.
Aber mit so einer Aussage wäre er nicht mehr tragbar.😁
Zum Glück bin ich nicht der Verkehrsminister :-P
Stimmt. Du darfst das Kind noch beim Namen nennen. 😁
Aber mit der Steuer musste vorsichtiger sein, als er! 😁
Hallo ins Forum,
Zitat:
@lorenzokn schrieb am 22. August 2020 um 23:06:13 Uhr:
Was ist die KiD-Kupplung?
KiD = Kraftfrei in D, es geht hier also um eine Schaltung, in welcher der Kraftfluss in D getrennt wird (ist aber nicht wie N, da das Getriebe im Gang bleibt), um beim Stand keine Last auf den Antriebsstrang zu bekommen. Ist außerdem nötig, damit der S/S-Wiederstart klappt.
Zitat:
@Scotty6986 schrieb am 23. August 2020 um 11:08:39 Uhr:
Das kann man natürlich schaffen - wenn man in Ländlicher Gegend wohnt. In Großstädten wie Hamburg, Berlin und dem Ruhrgebiet, kannst das vorrausschauende fahren vergessen. Hier bist du Gezwungenermaßen alle 150m in den Ankern, weil heutzutage die rote Welle vorherrscht. Stau, Oma, Fahrrad, Trekker, Müllwagen, DHL. Ständig ist irgendwas. Hier hast du garkeine Zeit weiter als 150m zu gucken oder zu denken. Bei einem km/h Schnitt von 19-22 aber auch keine Kunst seine Bremse in 38K Platt zu haben.
Geht - wenn auch nicht so gut wie außerhalb - auch in Ballungsgebieten. Ich fahre sogar hauptsächlich da (Rhein-Main ziemlich mitten drin), ist aber halt nicht immer drin. Da geht dann auch viel über die Bremstechnik. Langsam runter (schleifend) bremsen, kostet mehr als eher etwas schärfer eine Zielbremsung, nur darf sie nicht zu scharf sein.
Viele Grüße
Peter