Automatik: Schaltfrage

Mercedes C-Klasse W202

Mein C230T Bj. 96 schaltet immer, wenn er kalt ist, erst bei 2500 Umdrehungen, es sei denn, ich lasse ihn ca. eine Minute warmlaufen. Soweit ist das "normal", um den Kat aufzuwärmen. Aber warum bleibt dasselbe Verhalten auch dann, wenn ich kurz anhalte, den Motor abstelle, und danach wieder losfahren will? Der Motor ist zu diesem Zeitpunkt bereits warm (80°C).
Überhaupt: Wie kann ich diese Unsitte abstellen?

32 Antworten

@Howard: Danke für Deine Erklärung, die leuchtet mir ein. Das bedeutet aber dann, daß entweder der KAT einen Temperaturfühler hätte oder das Steuergerät irgendwie mitrechnet.
Jedenfalls erklärt mir das auch die leicht komische Schaltcharakteristik der Automatik im lauwarmen Zustand. Da wird etwas später in den nächsthöheren Gang geschaltet als im warmen. Der Schaltpunkt scheint bei 70-75°C Wassertemperatur auf "warm" zu wechseln.

Aber daß man sich bei Mercedes von der halbmechanischen 5-Gang-Automatik verabschiedet hat (mein W124 mit 5-Gang-Automat ist Bj. 95 und der W202 Bj. 96), werde ich wohl nie begreifen... *hrmpf*

Hallo owlmirror

Der Kat hat einen Temperaturfühler.
Das Steuergerät kann gar nicht wirklich mitrechnen, da es dazu auch noch die Windstärke, die Aussentemperatur, etc. wissen müsste.
Der Kat kann auch nur bedingt heiss werden - irgendwann leidet er. Glaube bis 800 noch problemlos, ab 1'000 wird's aber dann kritisch.

Gruss Howard

Bei Steuergeräten ist es nicht unüblich, Kombinationen aus Temperatur und Zeit zu programmieren. Das Steuergerät meiner Gasanlage schaltet z.B. bei >30 Grad + 60 Sekunden bzw. bei >50 Grad + 5 Sekunden. Das ist zum Glück transparent und einstellbar, das Getriebesteuergerät (aus gutem Grund) nicht.

Temperaturfühler hat der W202 sehr wenige - der MoPf hat nur noch einen zentralen Kühlwasserfühler. Kein Fühler für das Motoröl, keiner für das ATF und auch keiner im Kat. Trotzdem erhält die Motorelektronik eine Rückmeldung der Lambdasonde bei Regelbeginn. Diese wird ja zunächst elektrisch und dann durch den Abgasstrom aufgeheizt. Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur beginnt sie dann zu regeln.

Vielleicht beginnt die Sonde bei dir spät zu regeln, vielleicht ist die el. Heizung der Sonde defekt.

Aber vielleicht ist auch gar nichts - das Phänomen kenne ich zumindest, dass der manchmal nach Anhalten beim Bäcker die ersten Meter wieder spät schaltet, obwohl er eigentlich schon warm war - oder eben doch nicht so ganz?!

Eigentlich brauchst du dir kaum Sorgen machen deswegen.

Hallo dweber

Anm. beim SLR fahrer tritt dieses Problem explizit auch nach 50 - 70 gefahrenen Kilometern auf, wenn er mal eben tankte. 😉

Gruss Howard

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Von was für "hohen" Drehzahlen sprechen wir hier überhaupt. Ab 3.000 1/min würde ich für erhöht bezeichnen. Darunter ist das ja wohl keiner Diskussion würdig. Meiner schaltet kalt bei ca. 2.400 1/min. Das geht absolut i.O.

Zitat:

Original geschrieben von Pit 32


Von was für "hohen" Drehzahlen sprechen wir hier überhaupt. Ab 3.000 1/min würde ich für erhöht bezeichnen. Darunter ist das ja wohl keiner Diskussion würdig. Meiner schaltet kalt bei ca. 2.400 1/min. Das geht absolut i.O.

Bei einem Kleinwagenmotor würde ich Dir sogar Recht geben. Bei einem 2.3-Liter hingegen sind mir 2400 Umin zuviel in der Kaltstartphase. Der Motor hat auch in kaltem Zustand genügend Drehmoment, um aus dem unteren Drehzahlbereich heraus zu ziehen.

Vielleicht bin ich bzl. Automatik und Schaltcharakteristik vom W124 und W201 verwöhnt...

Hallo owlmirror (Was heisst das owl eigentlich???)

quark. Das ist vollkommen normal.
Bei einem Kleinwagen gehe ich auf 3'000 UPM.
Bei 2.3 - 3.0 Litern auf 2'400.
Habe leider noch nie einen 8 oder 10 Zyli gefahren... - Denke aber auch dort nicht tiefer als 2'000 UPM, da es ja shliesslich darum geht möglichst schnell die Betriebstemperatur zu erreichen.

Und man hört es ja auch gut. Über 3'000 UPM klingt er so gekuält.
Fahre ja auch noch Traktor, da der Traktor ein alter DIesel von 1971 ist hat er eine Höchstdrehzahl von 2'300 UPM.
Wenn er bei 0°C herum gestartet wird dann kann ich bis auf 1'500 UPM gehen ohne dass er stöhnt, bei -10°C höchstens noch gerade so auf 1'300 UPM. (Lasse ihn dann meistens 10 Minuten im Stand bei 800 UPM laufen damit ich dann wenigstens mit 1'500 UPM fahren kann. Ist nicht wie ein Auto und hat keinen 2. Kühllauf, hat also immer so um die 30 - 40 Minuten bis er auf 60°C ist)
Beim Auto ist das ganze einfach, durch das breitere Drehzahlband, "gestreckter", nicht aber abwesend. 😉

Gruss Howard

Zitat:

Original geschrieben von Howard Dillier


Hallo owlmirror (Was heisst das owl eigentlich???)

quark. Das ist vollkommen normal.
Bei einem Kleinwagen gehe ich auf 3'000 UPM.
Bei 2.3 - 3.0 Litern auf 2'400.

("owl" ist Englisch und bedeutet "Eule"😉

Ich habe nichts dagegen, einen betriebswarmen Motor hochzudrehen, wenn es sein muß. Beim kalten Motor versuche ich genau das zu vermeiden, wenn der Motor genügend Drehmoment hat. Mit meinem W124 E280T ist das kein Problem, während der W202 leider etwas höhere Drehzahlen will. Je tiefer die Drehzahlen, desto länger lebt der Motor bzw. desto geringer der Verschleiß. Weil der Verschleiß in der Kaltphase am höchsten ist, versuche ich gerade da das Höherdrehen zu vermeiden. Wenn dann die Elektronik was anderes macht - grmpf!

Hallo Till Eulenspiegel *klick*

Danke. Du hast recht.
Das habe ich vollkommen vergessen.
Und deswegen halten die PS/Drehmoment starken Motoren auch länger, wenn sie denn ihre 300tkm auf 10 Km Kurzstrecken, wie ein Postbote/Taxifahrer, abraspeln.

Gruss Howard

P.S.: Das Wort "Eulenspiegel" kennt sogar der Dix vom Firefox.😁

2.500 1/min sind keine Drehzahl, bei denen ein kalter Motor früher kaputt geht. Wir sind nicht mehr in den 50ern. Im Gegenteil, wird am Anfang nur mit kapp mehr als Standgasdrehzahl herumgenudelt, dauert es viel länger bis der Motor warm wird.
Ich fahre seit vielen Jahren Kurzstrecke mit kaltem Motor. Man muß nur mit etwas Gefühl fahren, dann geht das auch ohne Probleme. Ich hatte noch nie, auch nur ein Motorwewechen, was auf die Kurzstreckenfahrerei zurückzuführen ist. Und ob ein Kurzstreckenmotor jetzt nur 250.000 anstelle 350.000km hält ist sowieso schnurz, da diese Kilometerleistungen dann sowieso durch die zeitliche Lebensdauer begrenzt wird.

Zitat:

Original geschrieben von Howard Dillier


Hallo Till Eulenspiegel *klick*

Danke. Du hast recht.
Das habe ich vollkommen vergessen.
Und deswegen halten die PS/Drehmoment starken Motoren auch länger, wenn sie denn ihre 300tkm auf 10 Km Kurzstrecken, wie ein Postbote/Taxifahrer, abraspeln.

1) Der Kanditat (Du 😉 ) hat 100 Punkte.

2) Genau. Ich fahre dazu fast nur Langstrecke. Wichtig ist vor allem, daß der Motor nicht kalt wird.

@Pit32: Wenn Dein Motor bei Kurzstrecken nie kalt wird (ganzer Tag ständig Kurzstrecken), ist es auch egal. Die Kaltlaufphase ist hingegen für die Motoren auf Dauer tödlich. Die Mercedes-Motoren halten problemlos deutlich über 300tkm, aber nicht bei schlechter Behandlung während der Kalt-/Warmlaufphase.

Mein Motor wird eher nie warm. Die Fahrten zur Arbeit und in die Stadt sind fast immer unter 5 km. Vorgeschriebene Wartung und gutes Öl sind aber Voraussetzung. Meiner hat jetzt nach 9 Jahren gerade 84.000km drauf. 300.000km muß der garnicht halten

bevor der 300 tsd drauf hat wird der rost und tüv euch scheiden😁 

Hallo yiassa99

Tatsache!😁

@owlmirror ich denke dass der schon so seine 200tkm ohne Probleme runter kriegt.
Nur ein Mercedes-Benz ist eben ein Mercedes-Benz - vor allem wenn die erste Werkstatt Rechnung kommt😛.
Wenn ich schon nur denke dass unser Bührer von 1971 ist, also mittlerweile 37 Jahre alt und immer noch fährt.
Auch wenn der andauernd bei Kaltlaufphasen auf Vollast gesetzt wurde.
Hat nun 9'435 Betriebsstunden drauf.
Wäre mal interessant wie viele Betriebsstunden ein Auto hinkriegt!😎

Gruss Howard

Zitat:

Original geschrieben von Howard Dillier


Wenn ich schon nur denke dass unser Bührer von 1971 ist, also mittlerweile 37 Jahre alt und immer noch fährt.
Auch wenn der andauernd bei Kaltlaufphasen auf Vollast gesetzt wurde.
Hat nun 9'435 Betriebsstunden drauf.
Wäre mal interessant wie viele Betriebsstunden ein Auto hinkriegt!😎

Relativ einfach: Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. 50km/h im Lauf des Autolebens kommst Du auf 2000 Stunden bei 100000km. Damit sind zwischen 6000 und 10000 Betriebsstunden durchaus drin, selbst wenn die Ingenieure "nur" für 5000 Stunden rechnen.

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