Automatik: Ölwanne abdichten

Audi 80 B3/89

Hallo liebe Gemeinde,
ich habe ein Problem mit meinem Fahrzeug.
Gestern habe ich das Automatikgetriebeöl gewechselt, weil ich die harten Schaltvorgänge satt hatte und das Öl einen leicht verbrannten Geruch entwickelte.
Das Ganze verlief eigentlich zu meiner vollsten Zufriedenheit, denn der Automat schaltet merklich sanfter und "dröhnt" kaum noch im vierten Gang (das war vor dem Wechsel sehr ausgeprägt).
Was meiner Freude allerdings einen kleinen Dämpfer versetzt ist, dass sich das Getriebe, sobald das Auto abgestellt wird, seines Öles wieder entledigt. 
Es scheint oben an der Dichtung, direkt über dem "Ölmessstabsrohr", zwischen Ölwanne und Getriebegehäuse auszutreten.
Bei der Demontage der alten Dichtung fiel mir auf, dass eine kautschukartige Dichtmasse verwendet wurde. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich keine solche Dichtmasse zur Verfügung hatte und das Teil einfach "trocken" draufgeklatscht habe...
Nun wollte ich Euch mal interviewen, ob jemand weiß, um welche Dichtmasse es sich dabei gehandelt haben könnte (VAG-Nummer wäre großartig), oder ob jemand Zugriff auf die Serviceunterlagen hat und mir verraten könnte, wie die Dichtung normalerweise fachgerecht montiert wird.
Fahrzeugdaten stehen eigentlich in meiner Signatur, wenn mehr infos gewünscht/gebraucht werden, bitte fragen.

MfG
Jonas

7 Antworten

Hylomar Dichtmasse müsste auch gehen.Ist Öl und Benzinfest.Ausserdem Temperaturbeständig bis 200° glaube Ich.
Die Tube kostet so um die 8,00EUR.
Grüße

Bezieht sich das Nitrofreak aufs Modellfliegen ?
Das ist auch mein Hobby 😁

Hallo, 
danke für deine Antwort.
Mir ist dadurch glatt eingefallen, dass ich noch eine Tube vom "unmenschlich preiswerten" Getriebegehäuse-Trennflächen Dichtmaterial Nr. AMV 188 200 03 rumliegen habe. 
Damit werde ich es mal probieren. Außerdem kam die Dichtung mit solch kleinen Kupferhülsen, welche in die Löcher der, recht dicken, Dichtung gesteckt werden, damit es diese nicht zu sehr zusammendrückt beim anschrauben. Im betreffenden Bereich werde ich die Hülsen etwas abschleifen, sodass sie kürzer werden. Das dürfte für mehr Anpressdruck sorgen.

Achja, bezüglich des Namens hast du recht. Nur bleibt bei Ersatzteilpreisen auf Porscheniveau leider nicht viel übrig für dieses schöne Hobby 🙄 .

MfG
Jonas

...also ich habe schon esöfteren solche Ölwechsel durchgeführt und da gab es mit der neuen Dichtung auch nie Probleme. Eigentlich alles saubermachen, neue Dichtung ansetzen und gut. Und eigentlich sollte das ganze auch trocken gemacht werden, d.h. ohne irgendwelche Dichtmittel. Bei den bisher bearbeiteten Fahrzeugen war auch nie Dichtmasse zu erkennen. Vermutlich war die Dichtfläche vorher schon beschädigt, weswegen der Vorbesiter dort Dichtmasse benutzte.

Hallo,
danke auch für deine Antwort.
Nun, "Vorbesitzer", könnte man so nennen...
Eigentlich ist der Wagen seit jeher in erster Hand.
Als mein Vater ihn Ende 93 erwarb, war es wohl eines der ersten Modelle, bei dem VAG versuchte, einen Dieselmotor mit einem Automatikgetriebe zu kombinieren.
In den ersten zwei Jahren seines jungen "Lebens" stand der Audi daher fast ausschließlich mit Getriebeproblemen in der Werkstatt. Insgesamt brauchte es wohl drei Getriebe, um dann an eines zu geraten, welches die letzten 300Km fast fehlerfrei lief.
Im Jahr 1996 (schätze ich, als Produktionsdatum ist auf dem "just extrahierten" Filter 1995 aufgedruckt) erhielt das Getriebe wohl einen "routinemäßigen" Ölwechsel, oder es handelt sich gar um den Original-Ölfilter .

Es gab zwar zwischenzeitlich "Dichtigkeitsprobleme", was allerdings eher daran gelegen haben mag, dass meine Schwester zu viel und falsches Getriebeöl aufgefüllt hat, da sie nicht mit der Messmethode (prüfen in Stellung "N" bei laufendem Motor) vertraut war.
Dieses Öl wird während der Fahrt durch die Entlüftung ausgetreten und am Getriebe herabgelaufen sein, was die Flecken auf dem Parkplatz erklären würde.
Nachträglich abgedichtet wurde jedenfalls, soweit ich informiert bin, nicht.

Weißt du denn zufällig, wie kritisch es um die Toleranzen bei diesen kupfernen "Abstandshaltern" steht?
Sprich: berührt die Saugseite des Ölfilters schon die Ölwanne, wenn ich da die hälfte des Materials wegnehme?
Denn eigentlich ist mir selbst unwohl bei der Vorstellung, dass Dichtmassenreste es sich im Schieberkasten bequem machen könnten...

Achja: verzweifelt bin ich auch schon seit Längerem auf der Suche nach dem eigentlichen Hersteller dieses Getriebes (Kennbuchstabe "AEG"😉. ZF ist es nicht, dort fing die Zusammenarbeit mit VAG wohl erst ab den frühen A4 - Modellen an.
Bei VW sagte man mir, dass sie, bis auf den Getriebekennbuchstaben, keine Informationen herausgeben dürften und das ja auch kein Problem sei, weil alle Ersatzteile durch sie beziehbar seien...
Auch den Hersteller des ATF´s Marke: "flüssiges Gold" wollte man mir nicht preisgeben.
Dem, der dazu Informationen hat, wäre ich für eine Antwort (gerne auch per PM) sehr dankbar.

MfG
Jonas

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Soweit ich das mit dem Öl in Erinnerung habe, bedarf es einem ATF-Öl nach Dexron II. Dexron III sollte auch gehen, da dies wohl die Dexron II beinhaltet. Dazu aber bitte einfach mal auf die Ölratgeber der Ölhersteller gehen...oder eine Mail an Castrol bzw. die Audi AG. Die notwendigen Normen sollte die KD-Abteilung parat haben.

Such hier mal nach dem User "Nordhesse", vielleicht kann er Dir weiterhelfen und den Hersteller ermitteln. Ich hatte vor Jahren mal Kontakt mit einer Firma "Hetzel", die Getriebeinstandsetzungen macht. Vielleicht können die Dir bei der Ölempfehlung und dem hersteller weiterhelfen.

Ich würde an Deiner Stelle alles von außen sauber machen und das Öl nochmal ablassen (in eine saubere Wanne). Dann schau Dir die Dichtung nochmal an. Mir fällt nämlich ein, dass ich mal ein Problem damit hatte, dass die Dichtung nicht korrekt saß und das dann undicht war. Diese Hülsen sollten aus gelbverzinktem Stahl sein und ich würde die Finder davon lassen, diese irgendwie zu beschleifen.

Irgendjemand muß diese Dichtmasse doch aber dorthin geschmiert haben, denn die ist dort serienmäßig nicht zu finden.

Danke für die bisherigen Antworten.

So, mal ein kurzes Update:
heute dachte ich schon, das Problem im Ölfüll- und Messrohr gefunden zu haben, weil dieses die Wanne nach unten zu drücken schien, so es am oberen Befestigungpunkt ordentlich "festgeknallt" wird. 
Tja, falsch gedacht. Es leckt schlimmer als vorher. 
So langsam wirds "persönlich" und das geht immer irgendwie böse aus...
Ich habe nun eine neue Dichtung bestellt, mir vom Freundlichen bei der Gelegenheit gleich eine Dichtmasse speziell für Automatikgetriebe-Ölwannen in die Hand drücken lassen (Nummer reiche ich bei Bedarf nach, habe sie gerade nicht bei mir) und werde die alten "Dichtungsschoner" eines Drittels ihrer Höhe berauben. 
Mehr tun als das und darauf zu hoffen, dass der Klügere nachgibt und das Getriebe somit endlich dicht wird, kann ich wohl nicht tun, oder?

Nur nochmal zum Öl:
Mir wurde von diversen "Fachmännern" (nicht nur VAG) gesagt, dass kein "rotes Öl" in diese Getriebe gehört. Ich hatte auch schon Kontakt zu einem anderen Audianer, dem das Rote eine teure Überraschung bescherte.
Und irgendwie glaube ich, dass da was dran ist. Im Ölthread würde ich für ein solch subjektives Statement wahrscheinlich auf der Stelle gevierteilt, aber das Vag-Öl riecht völlig anders (rein mineralisch) und fühlt sich anders an (Viskoser, schmierender) als irgendein Dexron 3 / 2D Konkurrenzprodukt.

MfG 
Jonas

So,
ich bedanke mich bei allen, die sich zu meinem Problem Gedanken gemacht haben.
Die Undichtigkeit konnte ich gestern mit der Dichtpaste vom Freundlichen endgültig beseitigen.
Die Abstandhalter habe ich nicht abgeschliffen, weil sich, nach genauerer Untersuchung, ergab, dass der "Spalt" nur minimal war. 

Auch, wenn wohl nicht (mehr) viele dieser Getriebe herumgeistern, hier ein Paar Erfahrungen, die eventuell von Nutzen sein könnten:

-Nur das gelbe ATF vom Freundlichen; keines aus dem Zubehör verwenden.
Es ist mir bis zum heutigen Tage, trotz umfangreicher Recherchen, nicht möglich gewesen, an Spezifikationen zu gelangen, welche ein ATF für dieses Getriebe zu erfüllen hat.

-Die Schraube, welche sich (in Fahrtrichtung gesehen) an der linken, oberen "Ecke" der Ölwanne befindet, lässt sich lösen, ohne die zwei darunterliegenden "Öldruckrohre" des Getriebes zu trennen und abzuschrauben.
Dazu muss das "Ölmess- und Füllrohr" abgeschraubt werden.
Nun kann die Schraube mit einem abgewinkelten (gebogenen) zehner Ring(!)schlüssel gelöst werden.

-Der Automatikgetriebeölwechsel wird am besten mit einem Motorölwechsel kombiniert.
Das ist nicht nur sinnvoll, weil es das führen der Reparaturhistorie erleichtert, sondern weil die Schraube, mit der das Messrohr befestigt ist (zumindest beim 1Z Diesel) direkt hinter dem Ölfilter sitzt.
Man kann diese 13er Schraube zwar auch so "von oben" mit einer Miniknarre plus schlanker dreizehner Langnuss und kurzer Verlängerung lösen, jedoch ist das arg fummelig, da man darauf achten muss, im Eifer des Gefechts den Stecker eines Sensors, welcher dort im Getriebegehäuse steckt, nicht zu beschädigen.

-Das Ölmess- und Füllrohr selbst ist auch ein interessanter Kandidat: 
Es ist in die Ölwanne eingeschraubt und muss, um diese entfernen zu können, 
aus ihr entnommen werden.
Das zuerst verbaute Rohr hatte, bei mir, eine graues "Mutter und Gewindeteil".
Problematisch daran war, dass ein 23 Schlüssel zu klein und ein 24er zu groß war.
Selbstverständlich habe ich den Kopf ruiniert und musste mit einer großen Rohrzange die Verschraubung lösen.
Das neue Rohr (zu 52.73€, eine Frechheit!) hat ein messingfarbenes "Mutter- und Gewindeteil", auf das der 24er Schlüssel perfekt passte...

-Zusätzliche Details:
Bei Arbeiten an Automatikgetrieben ist auf absolute Sauberkeit zu achten!
Wascht euch die Hände, bevor ihr den neuen Filter, die neue Dichtung oder irgendetwas "im" Getriebe anfasst!

Löst nicht zuerst die Schrauben der Ölwanne und dann erst das Ölfüllrohr, es besteht die Gefahr, die Ölwanne zu verbiegen (Dichtigkeitsprobleme!) .

Verkneift es euch, die, allein am Ölfüllrohr hängende, Ölwanne zu schaukeln!
Dabei können Flachbandkabel, welche zu den Sensoren und Ventilen des Getriebes führen, in Mitleidenschaft gezogen werden.
Beim erneuten Anbringen der Ölwanne ist darauf zu achten, diese Kabel nicht einzuklemmen!

Die Gewinde im Getriebegehäuse scheinen recht "weich" zu sein. Beim Anziehen der Schrauben muss daher mit Gefühl vorgegangen werden. Mit Anzugsdrehmomenten wollte mein Freundlicher nicht rausrücken.
Sollte es nicht dicht werden wollen, daher nicht fester anziehen, sondern besser eine neue Dichtung und Dichtmasse verwenden.

Beim Verwenden einer Dichtmasse sollten die Dichtflächen öl/fettfrei sein. 
Das erreicht man am Besten durch abfahren mit einem bremsenreinigergetränkten, fusselfreien Lappen (Zewa o.ä.).
Keinen Bremsenreiniger "ins" Getriebe sprühen! Ein bisschen verbleibendes Öl scheint unproblematisch zu sein.

Achja:
Gegen Ölkatastrophen aller Art helfen Sägespäne, von der Art, wie man sie zum Ausstreuen von Nagetierkäfigen verwendet, sehr gut 😉 .

MfG
Jonas

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