Autolackierung nach Schaden selbst beim 4. Anlauf nicht ordentlich
Hallo liebe Autoliebhaber,
ich habe kein passendes Forum für mein Problem gefunden, einen vergleichbaren Beitrag ebenfalls nicht. Also bitte nicht steinigen, wenn ich hier total falsch bin.
Also, kurz zum Sachverhalt:
In 2018 ist mir beim Rausfahren aus der Garage "geknallt", da ich den Sender in der Hosentasche hatte und ihn irgendwie ausgelöst habe. *Lachen und Augen verdrehen an dieser Stelle erlaubt 🙂 *
Dabei wurde die Haifischantenne herausgerissen und das Dach entsprechend verkratzt und verbeult.
Ich habe den Golf dann in eine eigentlich renommierte Werkstatt zwecks Reparatur und Lackierung gegeben. Der Kaskoschaden war so um die 3500,- Euronen.
Als ich den Wagen wieder bekam, musste ich feststellen, dass im Bereich der größten Beule am Dach die Oberfläche total wellig war. Ich also reklamiert und die Sache wurde behoben.
Danach musste ich feststellen, dass auf dem gesamten Dach kreisrunde, Unterteller große helle Flecken waren (viel bei schwarz met. sehr gut auf) Auch das wurde behoben. Nach Aussage der Werkstatt sei das normal, weil der Lack noch ausdünsten würde.
Dann habe ich im Frühsommer gesehen, dass einige Zentimeter vor der Antenne eine kleine Blase entstanden war. Diese wurde recht schnell größer und war auch deutlich sicht- und fühlbar. Ich mich wieder an die Werkstatt gewandt, die nach eigener Aussage die Sache behoben haben und quasi die Arbeiten der Erstreparatur noch einmal durchgeführt haben. Incl. Lackierung des ganzen Dachs etc.
Als ich den Wagen wieder bekam (nach einer Woche), habe ich kurz geschaut, ob der bemängelte Pickel am Dach ordentlich entfernt wurde, was auch der Fall war. Ich habe auch im Vorbeigehen am Auto gesehen, dass an manchen Stellen an der Scheibe, Türen etc. etwas Helles war, hielt es aber zu dem Zeitpunkt für Staub vom Schleifen. Den Wagen habe ich dann in die Garage gefahren und bin wegen des guten Wetters die nächsten 1,5 Wochen nur noch mit meinem MG Cabrio gefahren.
Vorgestern dann habe ich beide Autos gewaschen, wobei mir dann auffiel, dass die hellen Flecken kein Staub war, sondern offenbar Klarlack. Das Zeug befindet sich am Rücklicht und geht über die gesamt linke Seite bis zum Außenspiegel. Überall auf den Dichtungen und am Lack dieser Klarlack. Sogar an den inneren Dichtungen.
Ich habe die ganzen Stellen fotografiert und der Werkstatt die Bilder mit einem Schreiben geschickt, in dem ich geschrieben habe, dass das so nicht in Ordnung ist und ich gerne den Wagen frei von diesen "Mitlackierungen" hätte. Außerdem sind am Dach wieder diese hellen, kreisrunden Flecken.
Denkt jetzt bitte nicht, ich würde mich anstellen, denn die Stellen sind wirklich heftig.
Wie gesagt, Lackiererei wurde mit Bildern angeschrieben, aber keine Reaktion.
Jetzt habe ich ein bisschen weiter ausgeholt, musste aber sein, um den Sachverhalt zu schildern.
Die Frage ist nun, was tun. So wie es ist, kann es nicht bleiben. Ist die Lackiererei rechtlich verpflichtet, diese Spuren zu beseitigen? Es kann ja nicht sein, dass ich wegen einem anfangs durch das Garagentor verkratztem und leicht verbeulten Dach vier Mal in die Werkstatt muss, weil immer was Neues ist.
Oder wie seht Ihr das? Ich bin über jeden Tipp und Rat dankbar.
Besten Dank schonmal!!!
Anbei zwei Beispiele...
23 Antworten
Guten Morgen liebe Interessierte!
Erst einmal vielen Dank für die rege Beteiligung und die vielen Ratschläge.
Es gibt nun Neues zu berichten:
Nach ein paar deutlichen Worten in der Lackiererei hat man eingesehen, dass man ein Auto so nicht an den Kunden herausgeben kann. Es kam daraufhin jemand aus dem Betrieb zu mir nach Hause und lies sich die ganzen Stellen, auf denen Klarlack gelandet ist, zeigen. Seine erste Aussage: das ist kein Klarlack, das sind Ausdünstungen im Gummi / Plastik. Ich sollte mir einen Gummipflegestift besorgen, dann wäre das wieder wie neu. Nachdem er mein Unverständnis über diese Aussage bemerkt hatte, räumte er ein, dass es teilweise Spachtelwasser, teilweise Sprühnebel ist. Er nahm den Wagen zum Nacharbeiten mit und lies mir sogar einen Leihwagen da.
So weit, so gut. Gestern Abend dann brachte er den Wagen nach 5 Tagen wieder. Er hat Einiges nachgearbeitet, aber es ist immer noch nicht so wie vorher. Er meinte dazu, dass "das helle" ja nicht vom Lackieren käme, sondern vom Autowaschen. Ich würde ein Shampoo nehmen, welches die Dichtungen und den Kunststoff angreift.
Da war er wieder, der Schlag vor den Kopf *gg*
Ich wasche den Wagen nur von Hand und benutze den GSF von Koch Chemie. Aber das nicht erst seit gestern. Ich habe das Internet auf links gedreht, aber keinen Fall gefunden, wo jemand geäußert hat, dass das Snow Foam die Dichtungen angreift.
Lange Rede, kurzer Sinn. Für ihn sind die Arbeiten abgeschlossen, weil ursächlich das Shampoo dafür verantwortlich ist. Er hat einiges an Farbnebel weg bekommen, aber letztlich nur an den Stellen, an die er "gut hin kam". In den Rundungen oder tiefen Ecken sieht es noch genauso aus. Wie gesagt, ich vermute, da kam er nicht richtig hin, was im Umkehrschluss bedeutet, dass wenn ich auch die Bereiche wieder ordentlich haben möchte, müsste ich mir die Leisten und Dichtungen neu kaufen. Aber das kann es doch wahrlich nicht sein.
Über Eure Meinung dazu würde ich mich sehr freuen. Allen ein schönes WE!!!
Zitat:
@windelexpress schrieb am 2. Oktober 2021 um 09:50:48 Uhr:
Der ursächliche Schaden war von 2018?Vielleicht mal ein Beratungsgespräch beim RA versuchen.
Genau, der eigentliche Schaden war 2018. Seit dem wurde immer wieder nachgearbeitet. Beim letzten Mal im August passierte das dann mit dem Sprühnebel.
So viele Versuche hätten sie bei mir nicht bekommen.
Von sich aus werden die nicht mehr viel machen.
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Wenn es jetzt nur noch die Stellen auf den Gummidichtungen sind, würde ich die mit einem feinen Tuch und Azeton händisch selbst wegmachen. Das ist kein Hexenwerk. Danach etwas Gummipflege und der Drops ist gelutscht. Klar könntest du auch ein Gutachten machen lassen und alles gerichtlich durchboxen. Es würde wohl sogar gelingen. Mir wäre es aber zuviel Aufwand den man sich da nur um des Rechthabens wegen für 2-3 Jahre ans Bein bindet, während man mit 1-2h intensivem Frönen des Pflegehobbys zu einem schnellen und "perfekten" Ergebnis in Eigenleistung kommen kann. Den Zustand bekommt diese Lackbude anscheinend nicht als Standard hin, was zugleich überraschend wie auch ziemlich traurig ist.
Rechtlich sieht es schwierig aus, vor allem wegen der Beweisführung, denke ich. Die Angelegenheit ist einfach viel zu alt und sehr wahrscheinlich nicht detailliert dokumentiert. Oder gab es bspw. eine schriftliche Abnahme (nach § 640 BGB)? Nicht, dass sie für ihre Wirksamkeit schriftlich erklärt werden musste, aber für den Beweis des Inhaltes der Erklärung kann es hinterher eben doch ganz nützlich sein, wenn man solche Probleme wir diese vermeiden will.
In meinen Augen schreit die beschriebene Situation nach gütlicher Einigung. Spätestens vor Gericht wird das wohl auch dringend empfohlen werden, um einem Totalverlust zu entgehen. (Totalverlust würde in Gerichtskosten zzgl. zweimal Anwaltskosten bestehen, sofern beide anwaltlich vertreten sind. Unter 1.500 € dürfte das nicht ausfallen. Außerdem bekommst du nicht, was du eingeklagt hat.)
Dem Vorschlag, die Schlichtungsstelle zu informieren, erscheint mir deshalb ebenfalls sinnvoll. Von dort wird gewiss ein ähnlicher Vorschlag kommen, nur eben viel billiger.
Es hilft auch, zu akzeptieren, das nicht jedes Problem bis zum letzten Zipfel glatt im eigenen Sinne gelöst werden kann. Selbst wenn man Recht haben sollte, was mir in deinem Fall nicht sicher ausgeschlossen scheint, folgt nicht, dass man alles nötige auch beweisen und damit durchsetzen kann. Das ist keineswegs ein Einzelfall, sondern geschieht alltäglich.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 2. Oktober 2021 um 10:04:29 Uhr:
Wenn es jetzt nur noch die Stellen auf den Gummidichtungen sind, würde ich die mit einem feinen Tuch und Azeton händisch selbst wegmachen. Das ist kein Hexenwerk. Danach etwas Gummipflege und der Drops ist gelutscht. Klar könntest du auch ein Gutachten machen lassen und alles gerichtlich durchboxen. Es würde wohl sogar gelingen. Mir wäre es aber zuviel Aufwand den man sich da nur um des Rechthabens wegen für 2-3 Jahre ans Bein bindet, während man mit 1-2h intensivem Frönen des Pflegehobbys zu einem schnellen und "perfekten" Ergebnis in Eigenleistung kommen kann. Den Zustand bekommt diese Lackbude anscheinend nicht als Standard hin, was zugleich überraschend wie auch ziemlich traurig ist.
Danke für Deinen Beitrag.
Ich möchte nur noch einmal eines deutlich machen:
Ich wollte Euch und allen, die oben etwas zu der Geschichte geschrieben haben, mit meinem Beitrag heute zunächst nur informieren, wie der Stand der Dinge ist.
Mir geht es keinesfalls darum, einen Rechtsstreit o.ä. zu entfachen. Ich bin ein friedliebender Mensch, der eigentlich nur den Bockmist, den die Lackiererei verzapft hat, beseitigt haben wollte.
Zum größten Teil ist das nun geschehen, wenn auch nicht vollständig. Klar regen mich die immer neuen Theorien der Werkstatt auf, wenn es um die Ursache der Verunreinigungen geht, aber zu einem Anwalt würde ich deswegen dennoch nicht gehen.
Was Deine Aussage betrifft, einfach mit Azeton den Mist wegwischen und gut ist, möchte ich nur einwerfen, dass wenn es so einfach wäre, hätte es die Werkstatt sicher auch gemacht. Die haben eine Woche lang versucht, das Zeug abzubekommen und ich behaupte mal, dass die ihre Tricks, Kniffe und auch Materialien haben, um so etwas zu beseitigen. Offenbar sind sie aber an dem letzten Rest gescheitert.
Ich werde es natürlich dennoch versuchen, verspreche mir aber nicht zu viel davon.
In meinen Augen ist es einfach ärgerlich. Man pflegt sein Auto, mehr, als es der Otto-Normalverbraucher tut und dann so etwas. Das dann in Verbindung mit den Aussagen der Werkstatt, macht die Sache nur noch ärgerlicher. Der Lackierer hat seinen Standpunkt klar gemacht, obwohl wir beide wissen, dass die Verunreinigungen / Farbnebel etc. von ihm verursacht wurden. Jetzt hat er es in den 5 Tagen nicht hinbekommen, alles zu entfernen und kommt mit so Sprüchen. Das alles in der Summe ärgert mich so, aber rechtliche Schritte wird es deswegen nicht geben.
Zitat:
@akl schrieb am 2. Oktober 2021 um 09:19:31 Uhr:
Zitat:
@hjluecke schrieb am 11. September 2021 um 13:46:41 Uhr:
Unverständlich ist für mich allerdings, dass der TS sich mehr als 2 Jahre Zeit lässt, um sein Recht durchzusetzen.
GMal blöd gefragt, mit TS meinst Du mich, ja? Nur zum Verständnis, ich habe mir keine 2 Jahre Zeit gelassen. Die Sache mit dem Farbnebel, um den es hier geht, ist doch erst beim letzten Nacharbeiten Ende August passiert...
Es gibt aber unten im Thread Neuigkeiten von gestern...
Ja! TS steht für ThemenStarter.