Auto nach anlassen sofort losfahren (Automatik)
Moin an alle,
weil ich im Internet dazu nichts passendes gefunden habe, stelle ich hier meine Frage.
Ist es schlecht für Motor oder andere Bauteile, wenn man das Auto nach Start sofort losfährt?
Soweit ich weiß ist es im kalten Zustand schädlich, da noch kein Öldruck anliegt.
Meine Frage bezieht aber eher auf einen warmen Motor. Das müsste doch eigentlich okay sein, da sich das Öl schon verteilt hat. Also ich spreche hier von anmachen sofort in Drive schalten und im selben Moment Gas geben.
VG Joshua
32 Antworten
Ja. und dann gibts wieder Länder wie zB die USA, wo viele Leute ihre Autos bei Minusgraden per Remotestart starten und ne halbe Stunde warmlaufen lassen. Bei Leerlaufdrehzahl. Und auch die Motoren fahren ihre Hundertausende Meilen und gehen dadurch nicht kaputt.
Zitat:
@autobilder schrieb am 23. März 2023 um 07:08:56 Uhr:
Ja. und dann gibts wieder Länder wie zB die USA, wo viele Leute ihre Autos bei Minusgraden per Remotestart starten und ne halbe Stunde warmlaufen lassen. Bei Leerlaufdrehzahl. Und auch die Motoren fahren ihre Hundertausende Meilen und gehen dadurch nicht kaputt.
Hier geht es doch um ein ganz anderes Thema und nicht darum, was für den Motor schonender ist, den Wagen warm laufen zu lassen oder warm zu fahren.
Hier geht es vielmehr darum, ob man nach dem Motorstart sofort die Drehzahl erhöhen darf (durch sofortiges Losfahren) oder es besser ist, erst ein paar Sekunden zu warten, bis sich das Öl verteilt und sich der Öldruck aufgebaut hat.
Ich persönlich halte es so, erst den Motor starte, mich anschließend anschnalle und dann erst losfahre. Bevor die Drehzahl erhöht wird, kann sich somit ohne zusätzliches Warten der Öldruck aufbauen und das Öl verteilen.
Andere in diesem Thread machen es ja genauso. 🙂
Gruß
Uwe
Meine Antwort bezog sich auf Schmopsi.
Ausserdem, wäre nach dem Start der Öldruck nicht ausreichen, würde die Öldruckleuchte angehen bzw nicht ausgehen.
Daher halte ich die Warterei für total unnötig und man würde massenhaft viel mehr Motorschäden haben, wenn das so relevant wäre.
Zitat:
@supereinstein schrieb am 21. März 2023 um 07:40:22 Uhr:
Das macht man doch auch mit dieser bescheuerten Start-Stop Automatik. Man fährt doch auch gleich los ohne zu warten bis sich der Öldruck voll aufgebaut hat.
Richtig, aber die SSA ist oftmals erst im warmen Zustand im Einsatz. Wenn der Motor dann zB an einer Ampel abgestellt wird, und 20 Sek. später wieder läuft, ist nirgens das Öl weg oder muss neu dahin befördert werden.
Wenn der Motor warm ist, bzw erst kürzlich lief, ist auch das sofortige losfahren kein Prob. Also anlassen, anschnallen, Gang rein und los.
Wenn ich aber zB nachmittags um 5 die Karre in die Garage stelle, er die ganze Nacht steht, ich morgens um halb 7 wieder einsteige, dann ist das für mich ein Grund ihn einen Moment laufen zu lassen bevor ich losfahre. Genauso die ersten KM ein bissel Piano machen, wenn er dann warm ist, kann er auch richtig befeuert werden.
Gruß Jörg.
Edit:
Ups, Mario, bin ich gemeint ?
Ich dachte, ich wäre einigermaßen dicht am Thema..
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Könnt ihr mal bitte beim Thema bleiben? Warmfahren ist es zumindest nicht.
Bei vielen Hybriden ist es doch auch so dass erstmal elektrisch angefahren wird und nach einigen hundert Metern der Verbrenner angeworfen wird, der dann direkt mit 2k rpm oder mehr läuft. Toyota hat gezeigt dass diese Motore trotzdem 500k km laufen.
Zitat:
@autobilder schrieb am 23. März 2023 um 07:08:56 Uhr:
Ja. und dann gibts wieder Länder wie zB die USA, wo viele Leute ihre Autos bei Minusgraden per Remotestart starten und ne halbe Stunde warmlaufen lassen. Bei Leerlaufdrehzahl. Und auch die Motoren fahren ihre Hundertausende Meilen und gehen dadurch nicht kaputt.
Die werden im Normalfall auch nie nur annähernd an ihre Leistungsgrenze gebracht und daraus resultieren IMHO auch deren Laufleistungen in nicht unerheblichen Maße.
Man kann aus fast allem eine Wissenschaft machen und Studien machen und Gegenstudien ...
Man kann den Motor aber auch einfach starten, sich anschnallen und dann losfahren.
Hohe Drehzahlen bei kaltem Motor sind sowieso zu vermeiden und somit sollte diese Art des Kaltstarts die wohl gesündeste für Motor und Getriebe sein.
Zitat:
@RB26 schrieb am 24. März 2023 um 10:49:03 Uhr:
Bei vielen Hybriden ist es doch auch so dass erstmal elektrisch angefahren wird und nach einigen hundert Metern der Verbrenner angeworfen wird, der dann direkt mit 2k rpm oder mehr läuft. Toyota hat gezeigt dass diese Motore trotzdem 500k km laufen.
Hallo,
diese Motoren sind auch speziell dafür entwickelt worden. Zudem gibt es kürzere Ölwechselintervalle. Beim Golf GTE beispielsweise Festintervall 15000 km, kein Longlife...
Grüße,
diezge
Hallo
Das mit dem speziell Entwickelt ist so eine Sache. Beispiel: Der Landrover, Mercedes G usw. Sind für härtesten Geländeeinsatz konstruiert. Wo hält so ein Auto wohl länger, im Gelände, oder auf normalen Straßen?
Bremse > Start > Danach gleich Start/Stopp drunter deaktivieren > Elektronische Parkbremse raus > und nach 3 Sekunden losfahren 😉
Denke das es bei den Aktuellen Motoren egal sein wird, ob man wartet oder nicht 😉
Hallo,
ich erinnere mich an einen Ölhersteller auf der Hannovermesse, der damit geworben hat, dass bereits nach einer halben Minute das Öl an der Nockenwelle unter Druck steht. Aber das ist eigentlich eine andere Sache, genauso wie die Viskosität bei Mehrbereichsölen usw. es ist auch nicht so, dass die Ölpumpe Öl pumpt und die bewegten Teile dadurch im Öl (hydrostatisch) aufsteigen, sondern so, dass sie einfach weiterhin benetzt werden. Ein Aufsteigen auf den Schmierfilm entsteht hydrodynamisch durch einen "Oelkeil" bei rotierenden Gleitlagern (Nockenwelle, Kurbelwelle) wie das Aquaplaning der Reifen auf der Straße.
Nach dem Anlassen darf man direkt losfahren. Es ist ín der Praxis auch egal ob das Fahrzeug einen Tag oder ein Jahr gestanden hat.
Wichtig ist vielmehr, dass man in der Warmlaufphase wirklich nur in der unteren Teillast bleibt und den Motor nicht zu stark gefordert wird (Kavalierstart). Das hat aber nicht nur mit dem Öl bzw. der Schmierung zu tun, sondern auch mit Folgen der Ausdehnung und auch mit Kondensation an kalten Teilen (insbesondere im Brennraum in dem beim Ottomotor die gleiche Menge Wasser entsteht wie Kraftstoff verbrannt wird). Die durch die Kondensation im Brennraum eingebrachten Wassermengen werden im Motoröl erst bei höheren Temperaturen wieder ausgeschieden. Dann kann der Motor auch in Volllast genutzt werden. Wird er wiederholt nur im Teillastbereich genutzt ohne wirklich warm zu werden, verkürzt dieses die Nutzungszeit erhebliche wie man bei sogenannten Kurzstreckenfahrzeugen auch kennt (oft an einem hellen Wasserölgemisch beim Öleinlassstuzen zu erkennen) im Gegensatz zu Langstreckenfahrzeugen.
Hallo
Im Großen und Ganzen, bin ich Deiner Meinung. Jedoch stehen in einem Motor sehr wohl bestimmte Lager unter Öldruck und werden nicht nur benetzt, sondern schwimmen quasi auf dem Ölfilm auf. Das sind z.B. Kurbelwellen.- Pleuellager usw. Wenn diese nur benetzt würden, käme es bei zunehmendem Verschleiß dieser, nicht zu einem z.T. erheblichen Druckabfall im Schmiersystem. Eine komplette Schleudermierung ohne Ölpumpe hatten z.B. das Ford T-Modell und BMW Dixi. Diese Motoren hatten an den Pleuel unten Schöpfkellen mit diesen das Motoröl im Kurbelraum herumgeschleudert wurde.
Zitat:
@Schlagmuehle schrieb am 24. April 2023 um 13:38:09 Uhr:
Hallo,
ich erinnere mich an einen Ölhersteller auf der Hannovermesse, der damit geworben hat, dass bereits nach einer halben Minute das Öl an der Nockenwelle unter Druck steht.
Darf er noch zur Hannovermesse?
Zitat:
@supereinstein schrieb am 24. April 2023 um 15:48:45 Uhr:
Jedoch stehen in einem Motor sehr wohl bestimmte Lager unter Öldruck und werden nicht nur benetzt, sondern schwimmen quasi auf dem Ölfilm auf.
Das hat er doch genau so geschrieben.
Zitat:
@lore8 schrieb am 24. April 2023 um 16:16:55 Uhr:
Darf er noch zur Hannovermesse?
Der hat Hausverbot, seit alle Motoren mit seinen Filtern mit eingelaufenen Nockenwellen wegen Mangelschmierung über den Jordan gegangen sind.
Es muss laufen wie geschmiert, dann ist alle OK.
Es gibt Maschinen die werden hydrostatisch geschmiert. Da ist es so, dass Öl mit Druck gefördert wird um einen Ölkissen aufzubauen (meist bei ebenen Lagern mit viel Fläche ähnlich wie ein Luftkissenboot). Wenn dieser da ist, wird die Maschine erst gestartet und es gibt normal keinen Verschleiß.
Bei den Verbrennungsmotoren ist das etwas anders, da wir hier schnelle Bewegungen mit Rotation haben und dadurch den Effekt des Ölkeils im Lager nutzen (wie ich oben im Artikel beschrieben hatte). Hier geht es um die Schmierung der betrachteten Lagerstelle. Es ist sehr wohl so, dass man manche Lagerstellen nur mit Öl im ausreichenden Maß erreicht, wenn an den anderen Schmierstellen der Öldruck nicht zu weit fällt, was durch Verschleiß erfolgen könnte. Es ist auch so, dass an den Lagerstellen das Öl mittels Druck zugeführt wird, aber diese Drücke reichen bei weiten nicht für eine hydrostatische Öllagerung, sondern sind Voraussetzung für die Entstehung des Ölkeils. Bei kleinen Kräften reichen Kugellager mit einer Punktfläche bei etwas größeren Rollenlager mit Lininenflächen und bei größeren Kräften mit genügend Geschwindigkeit Wälzlager die im Ölkeil aufschwimmen und somit berühungslos werden. Natürlich wird der Ölkeil durch richtige Platzierung der Ölzufuhr gut unterstützt, aber die dort herrschenden Kräfte in kleinsten Abschnitten (die durch Resonanzen noch wandern) sind zumeist wesentlich größer, als der Öldruck der Ölpumpe, weshalb auch gute Öle erforderlich sind. Das ist der Grund warum der Verschleiß nicht nur über die Laufzeit des Motors gemessen werden sollte, was heute ja auch oft Praxis ist und ich als Maschinenbauingenieur meist nicht die Start- und Stopfunktion nutze.