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Auto mit mattem 2K Lack selbst lackieren?

Themenstarteram 19. Januar 2021 um 6:43

Hallo Leute.

Ich würde mir gerne von Euch mal eine Meinung einholen, ob mein Vorhaben realistisch ist.

Ich besitze einen Oldtimer, der vor 5-10 Jahren vom Vorbesitzer neu lackiert wurde. Das Auto ist schwarz, was den Nachteil hat, dass man jedes Staubkorn sofort sieht und das Auto sieht selbst unmittelbar nach der Wäsche nicht richtig sauber aus. Außerdem hat der Vorbesitzer wohl Billiglack genommen und sonstwie Schritte weggelassen, denn der Lack ist deutlich empfinglicher als bei anderen Autos. Jedenfalls ist der Lack inzwischen durch Putzen und andere Kleinigkeiten so zerkratzt, dass mein Lacker sagt, dass man das auch mit Polieren nicht mehr komplett raus bekommt. Und es gibt auch den ein oder anderen tieferen Kratzer, wo mir beim Reparieren mal ein Werkzeug auf den Lack geknallt ist oder ich sonstwie nicht aufgepasst habe.

Kurz gesagt, ich will das Auto neu lackieren und zwar in einer anderen Farbe. Ich fände ein British Racing Green (RAL 6005) oder ein dunkles Rot (RAL 3005) ganz schick. Ich habe mir zwei Angebote von Lackern in der Gegend eingeholt, aber die wollen dafür 4.000 Euro oder mehr sehen. Das ist mir zu viel und steht auch nicht im Verhältnis zum Restwert des Autos. Und Connections zu jemandem, der sowas am Wochenende in der Garage macht, habe ich nicht. Also überlege ich, es selbst zu versuchen.

Ich wollte den bestehenden Lack einfach mit 1.000er Schmirgel anschleifen, wo nötig beschädigte Stellen ausbessern, und dann überlackieren. Der Lacker sagt aber, dass man scharzen Lack grundsätzlich nicht mit einer anderen Farbe überlackieren kann, egal welche. Der schwarze Lack müsse vorher komplett bis aufs Blech runter und ich müsste die Schichten dann wieder mit Rostversiegelung, Füller, Grundierung, etc aufbauen. Stimmt das? Oder ist das nur das Verkaufsargument des Lackers, warum er dafür 4.000 Euro haben will?

Die nächste Frage wäre die nach der richtigen Farbe. Da ich denke, dass matter Lack einfacher zu verarbeiten ist als glänzer Lack, überlege ich, eine Lackierung mit 2 Schichten 2K Mattlack zu machen. Das braucht keinen Klarlack und Polieren und würde zu dem Auto auch optisch ganz gut passen. Wenn ich an dem Auto Teile ergänze oder ersetze, lackiere ich die immer mit schwarzem, mattem Sprühlack. Damit bekomme ich ein ebenmäßiges mattes Lackbild hin und der matte Lack verzeiht auch eher, wenn man nochmal Stellen nachlackieren muss, ohne dass man's gleich aus 10 km Entfernung sieht. Oder lässt sich das auf die großen Flächen eines Autos nicht übertragen?

Ich bin handwerklich nicht unbegabt, aber bis auf das gelegentliche Lackieren von kleineren Oberflächen mit der Spraydose habe ich bisher keine wirkliche Lackiererfahrung. Aber ich hoffe, dass ich mit youtube, Google und etwas Menschenverstand hinbekomme. Im Netz findet sich auch eine Reihe von DIY-Lackier-Projekten, die zumindest auf den Bildern ganz ok aussehen. Ich suche mir erst ein paar alte Bleche zum Üben und würde mich dann probehalber am Kofferaumdeckel versuchen. Wenn das schief geht, kann ich den notfalls nochmal abschleifen und es erneut machen. Ich würd's auch nicht mit Spraydosen machen, sondern eine Druckluftpistole nehmen. Eine Halle und einen Kompressor habe ich. Ich erhebe auch nicht den Anspruch, dass mein Ergebnis so gut wird wie das des Profis. Wenn ich mit etwas Mühe und Genauigkeit einen Zustand 2 im Lack hinbekomme, dann wäre das ok. Ist auf jeden Fall besser als der zerkratzte schwarze Lack jetzt.

Was denkt Ihr? Kann das klappen?

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9 Antworten

Ich würde das Auto wieder in schwarz metallic lackieren und zu dem Punkt ob du es schaffst oder nicht, kann dir nicht jemand der dich nicht kennt vieles sagen aber ich kann dir sagen dass ich so wie du angefangen habe und man steigert sich mit jedem neuen Projekt.

 

Zum üben würde dir raten die alten Kotflügel oder die alten Türen zu nehmen und nicht nur ein Stück Blech 1m x 1m oder so was.

 

Gutes gelingen!

Wenn du schreibst, dass der Wagen vom Vorbesitzer unprofessionell lackiert wurde mit, so wie es sich anhört, 1K-Lack, kann es sein, dass dieser sich nicht mit deiner neuen Lackschicht verträgt. Eventuell meinte der Lackierer, dass deshalb alles runter müsste...?

Ich würde mal an einem Kleinteil (Tankdeckel oder so) probesprühen, ob sich die beiden Lacke überhaupt vertragen.

Mit ein bissi anschleifen geht sowieso nicht weil du die Kratzer die man nicht wegpolieren kann hast.

 

Am besten Fall, was ich nicht glaube, dass du den ganzen Lackaufbau ohne Spachtel machen kannst, du kannst jedoch Epoxy Grundierfüller nehmen, dann ersparst du dir einen Schritt.

Themenstarteram 19. Januar 2021 um 9:52

Danke Euch für die Antworten.

Ob ich konkret das können werde, muss ich wohl oder übel selbst probieren. Das kann mir natürlich keiner von Euch sagen. Ich wollte eher hören, ob es möglich ist, dass man mit geringer Erfahrung sowas einigermaßen passabel hinkriegen kann, oder ob die ersten 30 Versuche bei sowas schief gehen und man erst danach so viel Erfahrung hat, dass es einigermaßen aussieht.

Ich will's wie gesagt am Kofferraumdeckel probieren. Der ist einigermaßen eben und sollte als Versuchsobjekt daher passen. Wenn's mötig ist, schleife ich den auch drei Mal ab bis ich es raus habe.

Mein Auto hat als Rücklichter Aufsatzgehäuse wie an einem Hänger. Das Modell war uralt und neue Gläser kaum noch zu bekommen. Daher habe ich die letztes Jahr gegen ein anderes Modell getauscht, dass etwas höher und dafür ein paar mm schmaler ist. Der Lack unter den Blinkern war aber hin. Daher musste ich die Stelle abschleifen und neu lackieren. Das habe ich dann mit schwarzem Spraylack gemacht. Der vertrug sich problemlos mit der alten Lackschicht. Insofern hoffe ich, dass auch der 2K Lack (den ich noch kaufen muss) sich auch mit dem alten Lack verträgt. Nur das annebeln habe ich nicht hinbekommen. Das sieht man.

Der Lacker meinte übrigens, dass man Schwarz deshalb grundsätzlich nicht überlackieren kann, weil das Schwarz immer wieder durchkommt, egal wie oft man drüber geht. Seiner Meinung nach muss ein Auto, dass nicht schwarz werden soll, als Untergrund immer weiss/hell sein... ? Klingt für mich irgendwie nicht vollständig logisch. Wenn der Untergrund durch mein Britisch Racing Green durchscheint, ist m.E. weiss schlimmer als wenn's drunter schwarz ist. Darum habe ich gefragt, ob das so stimmt.

Schau, Schleif den alten Lack ab, ich schleife immer nass aber muss nicht sein, Körnung 400-600 und dann Grundierfüller drauf, dann mit 800er abschleifen und dann Basislack drauf.

 

Bis da ist es nicht schwer, nur mit Klarlack musst du aufpassen, d.h. richtige Mischung, richtige Spritzpistoleneinstellung, Umgebungstemperatur, Raumsauberkeit und Abstand der Spritzpistole zum Blech bzw. Technik wie du spritzst bzw. wie du mit Pistole hantierst (Geschwindigkeit, Überlappung, konstanter Abstand).

 

Glaube an dich, es ist machbar.

 

Lg aus Wien

Themenstarteram 19. Januar 2021 um 10:22

Zitat:

@Damir_1210 schrieb am 19. Januar 2021 um 09:52:52 Uhr:

Mit ein bissi anschleifen geht sowieso nicht weil du die Kratzer die man nicht wegpolieren kann hast.

Am besten Fall, was ich nicht glaube, dass du den ganzen Lackaufbau ohne Spachtel machen kannst, du kannst jedoch Epoxy Grundierfüller nehmen, dann ersparst du dir einen Schritt.

Danke für den Tipp. Klingt gut.

Das heißt Lack abschleifen für die Fläche mit Kratzern Epoxy Grundierfüller drüber, wieder schleifen und dann die Farbe drauf. Richtig?

Wenn's aber Kratzer gibt, die nach dem Schleifen immer noch sichtbar sind, kann ich ja partiell auch nochmal mit Füllspachtel ran gehen. Ich habe mal ne Zange auf die Haube fallen lassen. Da hat's eine richtige Macke. Aber so viele Stellen, die tiefe Kratzer haben, sollte es auch nicht geben. Auf der Fläche hat sich kurz gesagt der Staub im Putzlappen in den zu weichen Lack gefräst, sodass über die Fläche überall runde Mikrokratzer sind und man den Lack einfach nicht mehr glänzend und sauber bekommt.

Der Lack ist so grottig, dass ich mit einem sauberen Zewa Tuch sichtbare Wolken die Oberfläche reiben kann.

Schau, ich würde die ganze zu lackierende Fläche anschleifen und grundieren.

 

Mit Grundierfüller / Füller ist es so dass du den auftragst erst nach dem alle tiefe Kratzer mit entsprechendem Spachtel behandelt sind.

 

Falls du den alten Lackaufbau durchschleifst dann musst du grundieren auch bevor du spachtelst, also nie auf blankem Blech spachteln.

Themenstarteram 19. Januar 2021 um 15:45

Hallo Leute, vielen Dank für Eure Tipps.

Ich werde mich in den nächsten Wochen da mal ran machen und falls es vorzeigbar wird, stelle ich vielleicht auch ein, zwei Bilder davon ein.

Falls ich es versaue, werde ich mich lieber verstecken und schämen ... :-)

Zitat:

@amateur99 schrieb am 19. Januar 2021 um 16:45:35 Uhr:

Hallo Leute, vielen Dank für Eure Tipps.

Ich werde mich in den nächsten Wochen da mal ran machen und falls es vorzeigbar wird, stelle ich vielleicht auch ein, zwei Bilder davon ein.

Falls ich es versaue, werde ich mich lieber verstecken und schämen ... :-)

Nein, falls es scheisse ist, versuch wieder, hinterfrage deine Vorgangsweise.

 

Lackaufbau bis zum Basislack ist nicht schwer nur mit dem Klarlack wird es spannend.

 

Und da es kalt ist, lass genug Zeit zum abtrocknen...

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