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Auto in den Graben gesetzt / in der Kurve weggerutscht

Themenstarteram 3. März 2020 um 7:57

Hallo Zusammen,

wir waren am Samstag im Sauerland wandern. Auf der Rückfahrt war es scho kalt & nass. In einer Kurve habe ich die Kontrolle über meinen Wagen verloren mit knapp 50 auf einer Landstraße, ich habe richtig gemerkt wie das Auto mir wegrutschte, ich versuchte noch gegenzulenken - erfolglos. Ich landete mitten in der Pampa. Die Straße war zwar geräumt aber rings herum lag gut Schnee. So wirklich rekonstruieren kann ich das gar nicht mehr, was da passiert ist...

Ich habe ein paar kleine Bäume umgenietet und bin mit meinen Insassen relativ glimpflich davon gekommen. Ich landete nur so "blöde" im Graben, dass mein Auto vorne auf einen Baumstumpf aufbockte. Teile der Unterbodenverkleidung gingen kaputt, mein Kia hat an der rechten Seite eine Beule mit Kratzer und der komplette Seitenschweller ist zerbeult, der Kollisonswarner ist defekt und die untere Nase etwas gebrochen. Mehr ist nicht passiert. Gottseidank. Der Baum unter mir wurde eine Woche zuvor gefällt. Kein Personenschaden - nix. Alle fit.

Nun konnte ich mich nicht mehr davon selbstständig befreien. Also rief ich als ADAC Mitglied den ADAC und die Polizei. Der ADAC Kran kam nach 40 Minuten an, die Polizei kam erst 1,5h später. Natürlich gehen die davon aus, dass ich mit 180 Sachen durch die Kurve gejuckelt bin, ich musste pusten und habe kein Verwarngeld von 35,- bekommen. Es handelt sich um eine Landstraße mit S Kurve, die nah beieinander lagen, sodass ich gar nicht auf dem kurzen Stück so beschleunigen kann und der Spurhalteassistent schaltet sich mit 58 dazu, dieser war auch noch aus. Soweit ich mich entsinnen kann, hatte ich 53 auf dem Tacho, und fühlte mich meines Erachtens sicher.

Die Polizei war mega angenervt und unfreundlich, sichtlich enttäuscht dass ich anscheinend nichts getrunken habe (ich hab sowieso eine Enzymstörung und kann keinen Alkohol verwerten, tut aber nichts zur Sache).

Die meinten, dass ich ein Schreiben bzgl. einer Ordnungswidrigkeit bekomme. Es ist mein erster Unfall, bei dem ich selbst Schuld habe in mehr als 15 Jahren Pendler-Dasein (fahre jeden Tag +- 100km).

Versicherung ist auch schon informiert. Ich warte jetzt, bis die sich melden zwecks Gutachter und co. Auto ist fahrtüchtig.

Bis auf das ich kurz mit meinem Leben abgeschlossen hatte und sehr gefasst im Graben landete mit dem Gedanken "ich hoffe hier stehen nur kleine Bäume", geht es allen gut. Mein Bester Freund ist außenstehender Zeuge.

Weiß jemand, was auf einen zukommen kann? Wie sieht es mit der Vollkasko aus (hab ich ja) übernehmen die den Schaden?

Liebe Grüße und euch einen schönen Dienstag :-)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 16. April 2020 um 15:06

Hallo :-)

Also ich habe die Tage den Owi-Bogen bekommen. Darin waren jetzt 35,- Bußgeld mit der Begrüdnung: "Sie verursachten einen Unfall mit geringem Sachschaden" - sonst war nix.

Ich hab das jetzt gezahlt, damit sollte die Sache erledigt sein. Interessant, dass die beiden Polizisten so einen Aufstand gemacht hatten - nebst Alkoholvortrag .. egal.

Mein Auto wird im Mai repariert, ist ja alels wegen COVID in struggle.

Bleibt alle gesund.

LG Corenn

Und vielen Dank, an alle, übrigens.

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Es lebe der Schock... :D

Man (Frau) ist ja erst den nächsten Tag wieder richtig zu sich gekommen - und immer diese Anmache mit und wegen Alkohol...

Themenstarteram 16. April 2020 um 15:06

Hallo :-)

Also ich habe die Tage den Owi-Bogen bekommen. Darin waren jetzt 35,- Bußgeld mit der Begrüdnung: "Sie verursachten einen Unfall mit geringem Sachschaden" - sonst war nix.

Ich hab das jetzt gezahlt, damit sollte die Sache erledigt sein. Interessant, dass die beiden Polizisten so einen Aufstand gemacht hatten - nebst Alkoholvortrag .. egal.

Mein Auto wird im Mai repariert, ist ja alels wegen COVID in struggle.

Bleibt alle gesund.

LG Corenn

Und vielen Dank, an alle, übrigens.

Glückwunsch. Danke für die Rückmeldung.

Zitat:

Also gegenlenken hat halt NULL gebracht, der ist einfach weiter gerade aus gedriftet

Hier wure ja schon erwähnt, Gegenlenken nur, wenn das Heck ausbricht.

Rutscht das Auto in der Kurve geradeaus weiter, sofort ne Vollbremsung machen und die Lenkung ein wenig öffnen. Wenn das Auto dann wieder anfängt dem Lenkeinschlag zu folgen, sanft weiter einlenken und darauf hoffen, das noch genügend Platz bleibt, um die Sache unfallfrei zu überstehen.

 

Warum voll bremsen und den Lenkeinschlag etwas öffnen?

Deine Vorderräder waren ja nicht in der Lage, auf Grund der Glätte + zu hoher Geschwindigkeit, den Lenkeinschlag umzusetzen. Ergo, voll auf die Bremse, um (auch auf glattem Untergrund) den maximal möglich Geschwindigkeitsverlust zu erzielen und mit etwas weniger Lenkeinschlag den Vorderräder wieder die Chance zu geben, diesem zu folgen. Mit abnehmender Geschw. kannst du dann das Lenkrad allmählig wieder weiter einschlagen. Die Lenklarbeit muss dabei kontrolliert und gefühlvoll ausfallen.

Durch deinen noch größeren Lenkeinschlag hast du deinen Vorderrädern die Möglichkeit, überhaupt irgendwie diesem zu folgen, so ziehmlich komplett weggenommen.

@Corenn

Auch von mir ein Danke für die Rückmeldung und es freut mich für dich, dass es bei den 35,- € geblieben ist. :)

 

Gruß

Uwe

@Rainer_EHST gut erklärt, aber oft nur theoretisch, beim Auto müsste auch "volle Kraft zurück" gehen;)

Themenstarteram 17. April 2020 um 13:23

Ja, das ist in der Theorie halt immer einfach, was der Kopf und der Körper in einer solchen Situation machen, ist natürlich dann wieder was anderes :-) Ich gönne mir jetzt bald ein Fahrsicherheitstraining am Nürburgring und hoffe, dass es mir in soclhen Situationen hilft und ich anshcließend bewusster handeln kann.

Danke an alle übrigens!

Bei der von Rainer völlig richtig empfohlenen Vollbremsung kommt noch dazu, dass Gewicht auf die Vorderachse verlagert wird. Damit wird durch die verringerte Geschwindigkeit nicht nur die Querkraft kleiner, es kann auch eine höhere Kraft übertragen werden.

Das mit dem Fahrertraining finde ich super. In so einer Situation reagiert man nicht rationell, sondern rein instinktiv. Der natürliche Instinkt ist bei Untersteuern aber leider falsch. Das kann man nur mit Training so korrigieren, dass man automatisch richtig reagiert.

Zitat:

@Corenn schrieb am 17. April 2020 um 15:23:08 Uhr:

Ja, das ist in der Theorie halt immer einfach, was der Kopf und der Körper in einer solchen Situation machen, ist natürlich dann wieder was anderes :-) Ich gönne mir jetzt bald ein Fahrsicherheitstraining am Nürburgring und hoffe, dass es mir in soclhen Situationen hilft und ich anshcließend bewusster handeln kann.

Danke an alle übrigens!

Das Wissen darüber, wie man reagieren muss, kann aber auch dabei helfen, das man mal in einer Situatuion, die man so noch nie erlebt hat, dann doch richtig reagiert.

 

Das Wissen allein hilft wenig, wenn man es nicht geübt und in die Automatismen übertragen hat.

Das braucht man nicht unbedingt üben, um es anwenden zu können.

Lenken, Bremsen, Gas geben, Gas wegnehmen macht man immer und immer wieder beim Autofahren. Diese Elemente braucht man also nicht zu üben, die sind geübt und automatisiert.

Das Wissen darüber, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten sollte, kann aber dazu beitragen, das man diese Bedienungsabläufe dann instinktiv in der richtigen Kombination ausführt.

Wenn man alles erst üben müsste, wie man in einer brenzlichen bis gefährlichen Situation reagieren muss, dann würde ja fast jede dieser Situation, sofern man sie das erste mal erlebt, in einem Unfall enden, weil wohl weit über 90% noch nie irgend soetwas geübt haben.

 

Wie gesagt, es kann helfen, muss aber nicht. Hängt dann auch mit davon ab, wie ruhig man im Augenblick des Registierens dieser Situation bleibt.

 

Nichts destro trotz ist es nicht verkehrt hin und wieder ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren.

Das meinte Kai ja mit Üben. Es hilft nichts, es nur zu wissen, wenn man instinktiv erst mal übersteuert, weil das Auto nicht gleich reagiert - dann ist's zu spät, weil man für die richtige Reaktion schlicht keine Zeit zum Nachdenken hat. Nicht ohne Grund hab ich mal mitten im Berufsverkehr mit dem rechten Hinterrad die Betonmittelleitplanke berührt, weil mir das Training zum Wissen fehlte. Immerhin haben dankenswerterweise alle anderen wohl die instinktive Vollbremsung trainiert gehabt - bis auf einen Platten meinerseits ist nichts weiter passiert, nicht mal Auffahrunfälle weiter hinten.

Ich hab ja geschrieben, "Es kann helfen, muss aber nicht."

Der Instinkt scheint ja erst mal logisch, dahin zu lenken, wo man hinwill. Das Wissen über die richtige Reaktion kann aber durchaus instinktiv die wirklich richtige Logik auslösen.

Bei meinem ersten Untersteuern habe ich auch instinktiv das Richtige gemacht. War allerdings nur ein leichtes Untersteuern auf nassem Kopfsteinplaster.

Es hat also Gaswegnehmen gereicht, wärend ich den Lenkeinschlag konstant beibehalten habe.

Die fehlende Erfahrung hatte lediglich dafür gesorgt, das ich mit etwas Verzögerung darauf reagierte. Denn ein nur leichtes Untersteuern registriert man ja optisch mitunter garnicht. Was dabei aber passiert, ist ein gewisses Bauchgefühl, das sofort einsetzt.

Es fühlt sich so an, wie der Moment, wo der Fahrstuhl nach unten fährt, oder wie Lampenfiber/Prüfungsangst, etc, halt son mulmiges Gefühl im Bauch wie bei einer inneren Aufgedrehtheit/Unruhe.

Hat nen Tick gebraucht, bis ich merkte, "Oh, das Auto untersteuert".

Übersteuern kannte ich schon, weil ich mit meinem eigenen PKW, der Heckanrieb hatte, das hin und wieder mal auf verschneiter Straße provoziert hatte, aber auch als frischgepackener Facharbeiter mit dem W-50 auf'm verschneiten Betriebshof mal gerne mittels Gaspedal 90° abgebogen bin. Die Reihenfolge war aber andesherum, weil der PKW kam erst 7 Jahre später. ;)

Kann aus der Erfahrung sagen, dass das Popometer-Gefühl deutlich schneller klarmacht, was los ist und man sofort drauf reagiert, wärend das Bauchgefühl beim (leichten) Untersteuern, ohne Erfahrung darüber, erst mal nicht sofort auf ein Untersteuern hindeutet.

Hatte mir bei diesen Übe- und Spielereien aber auch schon Gedanken darüber macht, wie das eigentlich ist, wenn mal bei nem Frontantrieb, wegen etwas zuviel Gas in der Kurve, die Vorderachse geradeaus maschiert. Nur das dazugehörige Bauchgefühl hatte ich bei diesen Gedankengängen natürlich nicht mit auf den Plan.

 

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