Auto für Pendler-E-Auto für 140km täglich?
Hallo zusammen,
mein 2007 Ford Fiesta (Laufleistung 170.000km) wurde am Freitag fremdverschuldet in einen Unfall verwickelt. Es war nicht allzu dramatisch, aber aufgrund des Alters und der Laufleistung schwebt das Urteil "wirtschaftlicher Totalschaden" im Raum. Näheres erfahre ich nächste Woche, aber da ich auf das Auto angewiesen bin, würde ich gerne einen Plan B im Kopf haben.
Ich habe eine tägliche Strecke zur Arbeit von 65km (also 130km täglich), hauptsächlich Autobahn (80% der Wegstrecke würde ich sagen). Pro Jahr sind es in etwa 30.000 km . Ich habe schon etwas rumgesucht, aber aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten bin ich etwas überfordert. Es beginnt schon bei der Wahl der Kraftstoffart; Benziner, Diesel, E-Auto? Prinzipiell bin ich einem E-Auto positiv eingestellt (in erster Linie um meinen CO2 Fußabdruck zu verringern). Ich wohne in Düsseldorf und mit den Umweltspuren und drohenden Diesel-Fahrverboten müsste man sich dann keine Sorgen mehr machen.
Bei der Arbeit habe ich die Möglichkeit zu laden, zu Hause sieht es da schwieriger aus. Ich wohne in einer Mietwohnung, so dass ich die Installation einer Ladestation in der Tiefgarage erstmal organisieren müsste. Die nächste offizielle Ladesäule ist etwa 15-20min zu Fuß entfernt. Wäre also gut, wenn ich bei der Arbeit laden und dann zurück und wieder hin kommen könnte, also bräuchte ich eine Reichweite von ca. 150km (wie gesagt hauptsächlich zurückgelegt auf der Autobahn).
Ob Neuwagen oder Gebraucht ist mir prinzipiell egal, auch Modell und Marke. Wichtig wäre mir Zuverlässigkeit, günstig im Unterhalt und 4-türig sollte er sein. SUVs mag ich nicht so, aber es sollte so viel Platz sein, dass hinten noch ein Erwachsener entspannt mitfahren kann. Preislich würde ich ungern mehr als 25.000€ ausgeben (gerne günstiger 😉).
Hat jemand vielleicht einen guten Tipp? Den e-Corsa, Nissan Leaf und Ioniq hatte ich mir mal angeguckt. Hat hier jemand vielleicht Erfahrung mit einem von diesen Modellen als Pendlerauto (Autobahn)? Oder würdet ihr mir doch nochmal zu einem Diesel/Benziner raten?
Vorab schon mal tausend Dank für eure Tipps
259 Antworten
Ich sehe das mit dem EBV nicht gar so eng wie @ZiKla, aber auch (noch) nicht so rosig wie oben @jennss.
Auch wenn der Golf ID3 im Winter bei -5° im Idealfall knappe 200 km Fahrtstrecke mit einem Durchschnittstempo von 110-120 km/h, was bei einem BAB-Anteil von ca. 80 % dann auch häufiger Fahren im Tempobereich 130-160 km/h voraussetzt, um dieses Durchschnittstempo zu erreichen, müsste der TE - wie jeder andere Fahrer mit seinem Fahrprofil auch - aber berücksichtigen, dass er
- nicht jedesmal mit 100% Batterieladung, sondern manchmal vielleicht nur mit 80-90 % Ladung der Batterie starten kann
- mit Ladeverlusten von ca. 5-8 % im Winter bei einem vorgesehenen Ladeintervall von alle ca. 24 Stunden rechnen muss
- eine Sicherheitsreserve von ca. 10 % Restladung mit einkalkulieren sollte.
Berücksichtigt man dann weiter, dass der VW ID 3 im realen Einsatz auf der BAB, bei dem nicht nur zig Kilometer lang dasselbe Tempo mit Tempomat gefahren werden kann, sondern auch ab und zu beschleunigt und gebremst werden muss, nicht die Idealwerte erreichen wird, welche @jennss oben als Bildanhang zeigt, sondern der Verbrauch bei Zieldurchschnittstempo 140-160 km/h auf den Autobahnabschnitten, die keine Tempolimits haben, eher bei knapp 30 kWh/100 km liegen wird, wie man hier ab 11:20 im Videoclip sehen kann,
nämlich BAB-Durchschnittstempo 149 km/h erforderte 30,6 kWh/100 km
https://www.youtube.com/watch?v=Z2suLHRabaY
ja dann wird es mit 150 km Reichweite im Winter bei deutlich unter 0° doch sehr eng, denn wie schrieb doch oben die TE:
".....also bräuchte ich eine Reichweite von ca. 150km (wie gesagt hauptsächlich zurückgelegt auf der Autobahn)."
Somit rate auch ich ihr hier von dem ID 3 ab, es sei denn sie ist bereit, entsprechend langsamer auf dem Weg zur Arbeit und zurück zu fahren und sich da im Winter mit Durchschnittstempo 80-90 km/h zu begnügen.
Preislich sind EBV wie der VW ID 3 oder auch der Tesla M3 SR+ (gerade erst wieder im Preis gesenkt!) meiner Meinung nach in D, unter Berücksichtigung der Förderprämie, bereits auf dem Preisniveau der Verbrenner angekommen.
Leider hat es bei der Weiterentwicklung der Batterien und damit der Reichweite, bisher noch nicht den ganz großen Wurf für Otto Normalo, der üblicherweise maximal 60k € für seinen PKW ausgibt, gegeben.
Ich erinnere mich an meine erste Fahrten 2014 in den USA mit dem damals als sensationell verkauften Tesla S60. Der schaffte im sonnigen Florida mit eingeschalteter Klimaanlage mit dem 60 kWh battery pack auch schon immerhin knappe 300 km Reichweite, wenn man den Tempomat auf 70-72 mls (115 km/h) setzte und es dann über fast die gesamte Rollstrecke so laufen lies.
Obwohl der VW ID 3 kleiner als der Tesla S ist, zeigt sich, dass seine Reichweite mit der vergleichbaren 58 kWh Batterie nicht soviel größer ist als bei den ersten Tesla S ist, die 2013 auf den Markt kamen.
Von den Visionen des Herrn Musk vom EBV-Volksauto für 30k EUR bzw. USD mit einer sicheren Reichweite von 450-500 km sind wir leider noch ein paar Jahre entfernt,
..... es sei denn Mann/Frau fährt das EBV mit absolutem Sanftfuß und so gut wie nie schneller als 90-100 km/h und der deutsche Staat schießt auch in 3-5 Jahren noch 5-10k € zum Kauf eines neuen EBV dazu.
Ein sehr guter Beitrag, @Volvoluder .
Mit Deinem letzten Absatz sprichst Du ein Problem an, das heute komplett verdrängt wird.
Der Staat wird es sich nicht erlauben können, die Förderung deutlich zu reduzieren oder gar zu streichen, da dann die E-Mobilität im Wettbewerb wieder chancenlos sein wird.
Es sei denn, man macht Verbrenner künstlich unattraktiv. Euro 7 zeigt die Richtung.
Das wird der Staat nicht brauchen. Meine Prognose ist, dass die Benzin- und Dieselpreise in absehbarer Zeit gar keinen Spass mehr machen werden und dann relativiert sich das deutlich. Wir waren vor Corona bereits bei 2 €/ l und realistisch wird es mittelfristig deutlich darüber hinaus gehen,
Ich rechne auch damit, dass die Subventionen pro E, irgendwann in einen Malus contra Verbrenner umgewandelt werden (z.B. über die Mineralölsteuer).
Ob das künstlich notwendig ist, oder ob die Ölpreise nicht generell steigen werden, wäre sicher eine eigene Diskussion wert.
Ressourcenschonung an sich sehe ich als nichts negatives an. Die Zeiten wo man mit Vollgas das Benzin verbrennt, um im Berufsverkehr, der mit 70 rollt, von Lücke zu Lücke zu springen, sollten vorbei sein und wer sich dafür auf die Schulter klopft erntet von mir nur Irritation.
So ein E-Auto, speziell wie der ID, der einen verbrauchssparend führt, lässt sich sehr leicht schonend bewegen und wenn man mal ehrlich ist schont das nicht nur die Umwelt, sondern auch die Nerven.
Modern ist für mich, meinen Footprint im Alltag zu reduzieren. Den Spass kann ich dann trotzdem haben, in dem ich z.B. einen Trackday, oder ein Fahrsicherheitstraining buche (das ist so selten, dass es die Bilanz (fast) nicht beeinflusst).
Just my 2 C, trotz fortgeschrittenem Alter bin ich auch dafür den kommenden Generationen keine Altlasten zu hinterlassen und sich wenigstens ein wenig Mühe zu geben.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 21. Januar 2021 um 18:40:32 Uhr:
Das wird der Staat nicht brauchen. Meine Prognose ist, dass die Benzin- und Dieselpreise in absehbarer Zeit gar keinen Spass mehr machen werden und dann relativiert sich das deutlich. Wir waren vor Corona bereits bei 2 €/ l und realistisch wird es mittelfristig deutlich darüber hinaus gehen,
Ich rechne auch damit, dass die Subventionen pro E, irgendwann in einen Malus contra Verbrenner umgewandelt werden (z.B. über die Mineralölsteuer).
Ob das künstlich notwendig ist, oder ob die Ölpreise nicht generell steigen werden, wäre sicher eine eigene Diskussion wert.Ressourcenschonung an sich sehe ich als nichts negatives an. Die Zeiten wo man mit Vollgas das Benzin verbrennt, um im Berufsverkehr, der mit 70 rollt, von Lücke zu Lücke zu springen, sollten vorbei sein und wer sich dafür auf die Schulter klopft erntet von mir nur Irritation.
So ein E-Auto, speziell wie der ID, der einen verbrauchssparend führt, lässt sich sehr leicht schonend bewegen und wenn man mal ehrlich ist schont das nicht nur die Umwelt, sondern auch die Nerven.
Modern ist für mich, meinen Footprint im Alltag zu reduzieren. Den Spass kann ich dann trotzdem haben, in dem ich z.B. einen Trackday, oder ein Fahrsicherheitstraining buche (das ist so selten, dass es die Bilanz (fast) nicht beeinflusst).
Just my 2 C, trotz fortgeschrittenem Alter bin ich auch dafür den kommenden Generationen keine Altlasten zu hinterlassen und sich wenigstens ein wenig Mühe zu geben.
Naja, dass die Erdölvorkommen zu Ende gehen, wird schon seit Jahrzehnten behauptet. Solange es ausreichend Erdöl gibt, werden auch die Preise nicht exorbitant steigen - es sei denn durch staatliches Eingreifen.
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Ach so, Du gehst von unendlichen Ressourcen aus? Leider nicht - https://www.fr.de/.../...uch-klima-wandel-peak-oil-ende-90109335.html.
Aber selbst wenn, dann kann man mit dem Öl wahrscheinlich gesellschaftlich sinnvollere Dinge tun, als es zu verbrennen, z.B. Medikamente und Kunststoffe herstellen.
Bereits heute steigen die Förderkosten. Es gibt noch genug Öl, aber es wird mit jedem Jahr teurer, es zu fördern. Es ist also leider eher reines Wunschdenken zu glauben, dass sich die Treibstoffpreise nicht deutlich nach oben entwickeln werden. Wir haben durch die Pandemie nur aktuell eine kleine Verschnaufpause bekommen, aber den Trend werden wir nicht aufhalten.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 21. Januar 2021 um 18:40:32 Uhr:
Das wird der Staat nicht brauchen. Meine Prognose ist, dass die Benzin- und Dieselpreise in absehbarer Zeit gar keinen Spass mehr machen werden und dann relativiert sich das deutlich. Wir waren vor Corona bereits bei 2 €/ l und realistisch wird es mittelfristig deutlich darüber hinaus gehen,
Wann war denn jemals der Benzin-. oder Dieselpreis in D schon einmal bei 2 €😕?
Das kann dann allenfalls an einer extrem teuren Autobahntankstelle gewesen sein, während dann ca. 2-3 km weiter der Liter Super dann nur noch 1,60 € kostete.
Hier mal ein Überblick zum durchschnittlichen Preis für Superbenzin in Deutschland in den Jahren 1972 bis 2020:
https://de.statista.com/.../?...(95,Liter%20Superbenzin%20129%2C3%20Cent.
Dazu im Vergleich die Strompreisentwicklung in D der letzten 10 Jahre:
https://strom-report.de/strompreise/strompreisentwicklung/
Zahlte man 2010 1,41 € pro l Super waren es 2020 im Schnitt "nur"noch 1,20 € pro Liter.
Zahlte man für Strom als Privatperson 2010 knapp 24 Cent/kWh waren es 2020 im Durchschnitt schon 31,5 Cent/kWh.
Selbst mit der ab 1.1.2021 geltenden neuen CO2-Abgabe kostet Superbenzin E10 aktuell "nur" knapp 1,30/l.
Natürlich kann der Staat hier in die Preisgestaltung weiter steuernd eingreifen, aber wenn die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zunehmend zurückgehen, sehe ich eher den Strompreis in "
absehbarer Zeit" steigen als den Preis für Benzin/Diesel.
Zitat:
Ich rechne auch damit, dass die Subventionen pro E, irgendwann in einen Malus contra Verbrenner umgewandelt werden (z.B. über die Mineralölsteuer).
Ob das künstlich notwendig ist, oder ob die Ölpreise nicht generell steigen werden, wäre sicher eine eigene Diskussion wert.
Genau, nobody knows exactly wo die Reise hingehen wird. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass der Preis für Benzin/Diesel inflationsbereinigt gerade in den letzten 2 Jahren in D sogar deutlich preiswerter wurde, während sich der Strompreis für Privatkunden in dem gleichen Zeitraum um ca. 40% verteuerte.
Zitat:
Ressourcenschonung an sich sehe ich als nichts negatives an. Die Zeiten wo man mit Vollgas das Benzin verbrennt, um im Berufsverkehr, der mit 70 rollt, von Lücke zu Lücke zu springen, sollten vorbei sein und wer sich dafür auf die Schulter klopft erntet von mir nur Irritation.
So ein E-Auto, speziell wie der ID, der einen verbrauchssparend führt, lässt sich sehr leicht schonend bewegen und wenn man mal ehrlich ist schont das nicht nur die Umwelt, sondern auch die Nerven.
Modern ist für mich, meinen Footprint im Alltag zu reduzieren. Den Spass kann ich dann trotzdem haben, in dem ich z.B. einen Trackday, oder ein Fahrsicherheitstraining buche (das ist so selten, dass es die Bilanz (fast) nicht beeinflusst).
Just my 2 C, trotz fortgeschrittenem Alter bin ich auch dafür den kommenden Generationen keine Altlasten zu hinterlassen und sich wenigstens ein wenig Mühe zu geben.
Ich denke das Thema "Ressourcenschonung" wäre noch viel eher als die Preisdiskussion oben "eine eigene Diskussion wert".
Bei mir rollte der Berufsverkehr übrigens im Großraum München, von Süden kommend, immer im Schnitt mit 110-120 km/h Durchschnittstempo von Haustür bis zum Stellplatz in der Bürotiefgarge in der City (knapp 40 Km einfache Fahrtstrecke). Dazu brauchte man weder rasen, noch von Lücke zu Lücke zu springen.
Mit meinem BMW 330d habe ich so auf dem reinen Arbeitsweg bei diesem Durchschnittstempo trotz 6-Zylinderdieselmotor mit Allrad ca. 5,3 -5,4 l/100 km verbraucht. Mit dem Zweitwagen, einem kleinen Audi A1 1.4 Benziner fielen bei gleicher Strecke mit ähnlichem Durchschnittstempo knappe 6 l/100 km an.
Für mich bedeutete übrigens gerade während der letzen 15 Jahre meines Berufslebens jeder Zeitgewinn: Mehr Geld und/oder mehr Freizeit für die Familie.
Wer mich da bemitleidet, kann das gerne tun, sollte aber auch zur Kenntnis nehmen, dass ich bereits seit ein paar Jahren die Früchte meiner Arbeit einfahren und das Leben ohne jeden beruflichen Arbeitsstress genießen darf, während die Masse meiner Altersgenoss(inn)en vermutlich noch arbeiten gehen muss bzw. darf.
Ich bin grundsätzlich auch dafür, "den kommenden Generationen keine" unnötigen " Altlasten" zu hinterlassen. Ob angesichts des Strommixes in D und des höheren Mehraufwands an CO2 zur Herstellung eines EBV statt eines vergleichbaren Verbrenners, die Anschaffung eines EBV für mich persönlich hier ein sinnvoller Beitrag wäre, "meinen Footprint im Alltag zu reduzieren", sehe ich aktuell mehr als unsicher an.
Ich denke vielmehr, indem ich meine vor Jahren bereits angeschafften Fahrzeuge noch ein paar Jahre weiter fahre - meine durchschnittliche Haltedauer meiner Alltags-der PKW lag in den letzen 30 Jahren bei ca. 15 Jahren, leiste ich bei meiner seit Jahren ohnehin ständig massiv zurückgehenden Jahreskilometerleistung möglicherweise einen sinnvolleren Beitrag für die Umwelt, als ein neues Fahrzeug anzuschaffen.
Außerdem kann ich so viel ruhiger und gelassener abwarten, ob "in absehbarer Zeit" der Verbrenner tatsächlich keinerlei Zukunft mehr hat ........ das Erdöl unbezahlbar geworden sein sollte ...... Strom endlich deutlich billiger und sauberer in der Herstellung wurde .......... und dann kann ich mir immer noch ein EBV als Antwort hierauf kaufen.
Sorry, hatte Super+ im Gedächtnis und ja, das waren bisher nur kurze Phasen.
Das mit dem CO2 Rucksack des BEV ist immer eine Momentaufnahme und verbessert sich aktuell jedes Jahr. Wenn man 2025-2030 die Wende schaffen möchte, muss man heute anfangen mit Fahrzeugen und Infrastruktur.
Und da darf man aber auch keine Kalkulation eines Verbrenners Well to Wheel, inklusive der Treibstofferzeugnis daneben stellen. Denn das sieht auch nicht rosig aus, sieht aber keiner.
Die 15-20 kW, die ein BEV braucht entsprechen 1,5 - 2 l Diesel im Energiegehalt. Das ist schon extrem effizient.
Der Strom ist paradoxerweise gerade wegen der EEG-Umlage, also der Forderung erneuerbarer Energien so teuer. Im Gegensatz zum Ausland eine extreme Schieflage.
Wenn man mal global darauf schaut, wo die Wertschöpfung für das Öl liegt und welche Regime man damit unterstützt, dann kann ich Strom als Energieträger auch viel abgewinnen.
Ich bin gespannt wie sich das entwickelt, Treibstoff vs. Strom. Wenn der politische Wunsch aber weiter in Richtung E-Mobilität will, dann kann ich mir ausmalen, wie man das steuern wird.
Und es gibt noch einen weiteren Punkt, den die wenigsten Verbrennerfahrer auf dem Schirm haben. So ein 200 PS E-Auto macht unglaublich viel Spass und fährt sich wie ein deutlich leistungsstärkerer Verbrenner.
Ein vorhandenes Fahrzeug weiter zu fahren sehe ich aber auch als positiven Beitrag an.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 21. Januar 2021 um 20:04:12 Uhr:
..........
Und es gibt noch einen weiteren Punkt, den die wenigsten Verbrennerfahrer auf dem Schirm haben. So ein 200 PS E-Auto macht unglaublich viel Spass und fährt sich wie ein deutlich leistungsstärkerer Verbrenner.......
Das stimmt grundsätzlich und deshalb hatte ich bereits vor gut 5 Jahren erwogen, mir einen Telsla S 85D anzuschaffen. Scheiterte aber an der mangelnden Reichweite für mein damaliges persönliches Fahrprofil und dem 2015 noch weit jenseits von gut und böse liegenden Anschaffungspreis.
Der Fahrspaß ist bei einem > 200 PS EBV natürlich garantiert, insbesondere was die wie am Band gezogene, nahezu ansatzlose Beschleunigung bis 160-180 km/h angeht. Darüber braucht es dann aber schon > 300 PS, um mit ähnlich motorisierten Verbrenner-PKW beschleunigungsmäßig weiter mithalten oder sie übertrumpfen zu können. Das liefert, wenn ich noch auf neuestem Stand bin, bisher lediglich Audi, Porsche, Tesla und Volvo; allerdings zu Preisen jenseits von 50k €.
Leider hat dieser Fahrspaß dann aber recht schnell ein Ende, denn bei pedal to the metal geht eben der Verbrauch an kWh/km bei den leistungsstärkeren EBV exorbitant in die Höhe. Damit reduziert sich dann die ohnehin schon im Vergleich zum Verbrenner nicht üppige Reichweite bei ein 10-20 km Vollgasfahrt und einigen Zwischenbeschleunigungen schnell auf 250-300 km und dass, bei einer WLTP-Angabe von > 500 km.
Aus dem Alter, wo man vielleicht an der Ampel, bei der Auffahrt auf die BAB oder auf dem Stadt-Boulevard der Beschleunigungskönig sein will, bin ich schon lange raus und auch auf dem Racing-Ring war ich zuletzt vor über 10 Jahern. 😁.
Im Übrigen passen solche Beschleunigungsszenarien oder sehr schnelle BAB-Fahrten passen auch kaum zum Öko-Anspruch, den ein EBV ja vermitteln soll.
Ich denke, das EBV wird zunehmend den Verbrenner-PKW im Kurz- und Mittelstreckenbereich bei den Klein- Mittelklasse-PKW Marktanteile wegnehmen. Die große Revolution wird aber bis 2025 ausbleiben.
Das ist auch gut so, denn stetiges gutes Wachstum in Maßen ist besser als eine Revolution, bei der man nie weiß, wie es endet.
Ich definiere Fahrspass für mich auf der kurvigen Landstraße. Auf der vollen Autobahn habe ich schon länger die Freude an Tempo-Eskapaden verloren. Da bin ich inzwischen lieber gemütlich, komfortabel unterwegs.
Ich bin aber auch öfters mal nicht im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs und tobe mich dann da aus.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 21. Januar 2021 um 18:40:32 Uhr:
Das wird der Staat nicht brauchen. Meine Prognose ist, dass die Benzin- und Dieselpreise in absehbarer Zeit gar keinen Spass mehr machen werden und dann relativiert sich das deutlich. Wir waren vor Corona bereits bei 2 €/ l und realistisch wird es mittelfristig deutlich darüber hinaus gehen,
Ich rechne auch damit, dass die Subventionen pro E, irgendwann in einen Malus contra Verbrenner umgewandelt werden (z.B. über die Mineralölsteuer).
Ob das künstlich notwendig ist, oder ob die Ölpreise nicht generell steigen werden, wäre sicher eine eigene Diskussion wert.
Die Strompreise werden auch keinen Spaß machen und wenn die Einnahmen durch die Mineralölsteuer wegbrechen, wird man es auf den Fahrstrom umlegen oder eine Kilometer-abhängige Maut wird kommen, für alle Antriebe.
Zitat:
@Olli_E60
Naja, dass die Erdölvorkommen zu Ende gehen, wird schon seit Jahrzehnten behauptet. Solange es ausreichend Erdöl gibt, werden auch die Preise nicht exorbitant steigen - es sei denn durch staatliches Eingreifen.
Das Öl geht ja auch nicht zu Ende, es geht eher um eine radikale Besteuerung, aber der Staat braucht das Geld so oder so, am Ende ist es dann egal was man fährt, weil man so oder so zur Kasse gebeten wird.
Hey zusammen,
durch meine Arbeit hatte ich die Möglichkeit unter anderem einen BMW i3s (BEV) und einen BMW 225xe Active Tourer (Plugin) für ein paar Tage Probe zu fahren. Bei sommerlichen Bedingungen muss ich dazu sagen. Ich habe eine Wegstrecke von 50km auf Hin- und Rückfahrt (18km Stadtverkehr zur Arbeit, 32km Autobahn nach der Arbeit) und beide Varianten wären durchaus eine Alternative, wenn ich auf dem Stellplatz, der zu meiner Mietwohnung gehört, laden könnte. Wie gesagt: KÖNNTE :-)
In Leipzig ist das Ladenetz eigentlich recht gut ausgebaut, bis auf den Süden, da wo ich wohne, da schaut es mau aus.
Da ich zu Hause nicht laden kann, habe ich die nächstgelegene "freie" Ladestelle im Navigationssystem in gut 2km Entfernung angewählt und mich auf den Weg gemacht. Als ich ankam, stand neben dem schon angestöpselten Tesla ein VW Touran und blockierte die Ladesäule. Glücklicherweise hatte ich den PHEV und war nicht zwingend auf die Lademöglichkeit angewiesen. Ich wollte morgens auf dem Weg zur Arbeit nochmal den "Max. E-Mode" testen und brauchte dafür einen vollen Akku. Hätte ich den i3s gehabt, wäre zumindest der Abend gelaufen gewesen. Ich hätte eine andere Lademöglichkeit suchen müssen und das hätte vor allem Zeit und Nerven gekostet. Für mich als Familienvater ist das ganze vor allem eines: Verschwendete Lebenszeit.
Ohne Lademöglichkeit zu Hause macht man sich schnell abhängig. Vor allem, in Anbetracht dessen, dass die E-Mobilitat innerstädtisch zunimmt, eigentlich ein K.O.-Kriterium.
Der i3S gefällt mir persönlich nicht und wäre für mich als junger Familienvater keine Alternative. Die Reichweite würde passen.
Wir wohnen städtisch und brauchen aber nur ein Auto. Das soll dann auch ein wenig geräumiger sein.
Der PHEV ist in der Anschaffung deutlich teurer im Vergleich zu ähnlich motorisierten Benziner-/Dieselvarianten und lohnt sich, wie bereits gesagt, nur wenn man die erforderliche Wegstrecke zurücklegen kann. Selbst unter Berücksichtigung der Umweltprämie fährt man nur billiger, wenn der Strom kostenlos geladen wird.
In der Realität kann man dann mit vollem Akku je nach Streckenprofil, Fahrzeug und Akkugröße aktuell zwischen 20-60km fahren. Das ist zu wenig. Ich würde mir wünschen, dass man deutlich weiter elektrisch fahren kann (100km). Nicht schnell (120km/h), aber weit.
Dabei wäre ich, wenn man das Ganze dann noch unter 30.000€ bekommt.
Ansonsten fahre ich lieber Fahrrad, das ist besser fürs Gewissen und für die Umwelt und das macht mittlerweile in der Stadt zu den Hauptverkehrszeiten mehr Spaß. Zumindest in der Spätschicht, denn da muss ich nicht arg in der Frühe aufstehen um die 18km zurückzulegen.
Freundliche Grüße, Mario
Zitat:
@ZiKla schrieb am 21. Januar 2021 um 16:22:22 Uhr:
Letzten Winter habe ich auf einer ganz normalen Pendelstrecke von knapp 100 Km die verfügbaren Massen E-Autos mit realistischer Fahrweise(!) getestet.
Diese Ergebnisse habe ich Euch hier mitgeteilt.
Ja, 2x47 km haben nicht alle geschafft. Weißt du welche Akkugrößen du gefahren bist? Zoe, i3, e-Up und eGolf könnten noch alle kleine Akkus um die 22 kWh gehabt haben. Die 45, 58 oder 77 kWh eines ID.3 sind schon deutlich mehr. Wie schnell bist du gefahren?
j.
Zitat:
@ZiKla schrieb am 21. Januar 2021 um 16:36:49 Uhr:
Vorsicht, jetzt wird gleich der neue NIO aus der Tasche gezaubert, der 1.000 Km weit kommt. Zwar nur bei 23°C und 70 Km/h konstant, mit einem ausgesuchten 110% Akku, aber was soll´s, das Ding würde sicherlich in Deutschland echte 250-300 Km auf der Autobahn bei 140-160 Km/h schaffen, was schon mal ein großer Fortschritt wäre.
1000 km nach Nefz bekommt auch das Model S Plaid etwa (nach Konfigurator 840 km nach WLTP, was ähnlich viel ist).
250-300 km bei 140-160 km/h... in dem Bereich liegt auch der ID.3 mit dem 77er Akku etwa. Ich hatte ja schon den Link von Nextmove mit Screenshot gepostet. Bei konstant 150 km/h im Winter lag der Verbrauch bei 27,5 kWh, was ca. 211 km ergibt (mit Heizung ohne Wärmepumpe). Der 77er Akku hat nun ca. 30% mehr Kapazität, also müsste man dann bei etwa 280 km mit 150 km/h Dauertempo liegen. Das ist jetzt für die ganze Akkuladung, aber wenn man bis 10% verfährt, passt es noch immer.
j.