Auto fahren bald unbezahlbar ? Finanzierung nicht mehr tragbar
Hallo Leute,
ich merke gerade in meinem Freundeskreis, bzw. auch bei mir dass sich immer weniger Leute ein Auto leisten können. Vorallem die männlichen Singles ( Alleinverdiener ) ohne elterliche Unterstützung !
Ich bin zu DM Zeiten aufgewachsen, damals, so lang ist es nicht her ( 1995 bis 2000 ) fuhren viele meiner Freunde Autos, damals war der Unterhalt eines Autos noch irgendwie tragbar. Man konnte sich irgendwie mehr leisten vom Geld, vorallem der Spritpreis war damals als günstig zu bezeichnen.
Jetzt wir kommen bald ins Jahr 2012 ist der Anteil derer die ein Auto fahren gesunken, es ist nicht so dass die Herren kein Auto wollen , sondern Sie können es sich einfach nicht mehr leisten.
Dabei möchte ich auf ein Aspekt zurückkommen, was mich von dem Thread " Seit der Euro Einführung hat sich der Preis eines Autos verdoppelt " unterscheidet.
Nach meinen Recherchen und auch im Freundeskreis ( alles Facharbeiter mit Ausbildung ) ist nicht das Problem dass die Kosten und der Unterhalt eines Autos explodiert sind, sondern dass die Lebenserhaltungskosten viel stärker gestiegen sind als die Löhne.
Der Unterhalt , der Sprit und die Wartung von Autos hat sich natürlich stark erhöht, aber nicht so stark wie die Lebenserhaltungskosten an sich.
Meine Freunde, aber auch ich verdienen im Schnitt 1300 Euro netto. Das ist ein schon ein gutes Gehalt, aber ein normales Leben nicht durchführbar.
1300 € netto minus 500 Euro Miete sind wir schon bei 800 Euro.
Und für 800 Euro Essen, Kleidung, Hausstand ist einfach brutal.
Sogar die Discounter wie Lidl und Aldi haben die Preise deutlich erhöht.
Ich habe diesen Thread deswegen geschrieben weil 2 meiner Freunde zum Jahresende jetzt Ihre Autos verkaufen. Sie werden künftig mit der Bahn, Stadtbus fahren.
Sie fuhren keine teuren Autos, der eine fuhr einen Opel Corsa C, und der andere einen Golf 4.
Meine Recherchen ergaben auch dass es sehr oft junge Leute trifft, also die 18 bis 25 Jährigen bzw. Das ist jene Gruppe ( Neueinstellungen ) die deutlich weniger verdient als die älteren und trotzdem die gleiche Arbeit verrichten.
Wir sagen dazu immer Altvertragler, was die alten noch an Leistungen bekommen haben bekommen die Jungen Neueinsteiger nicht mehr.
Umsatzbeteiligung, höhere tarifliche Eingruppierung usw.
Bitte lest euch auch mal dass Buch durch " Hurra die dürfen zahlen "
der Selbstbetrug der Mittelschicht.
Viele Arbeitnehmer sind sich garnicht bewusst, dass Sie nur etwas mehr haben als ein Hartz IV Empfänger, vorallem nach Abzug der Werbungskosten.
Vorallem wenn man bedenkt dass das Jobcenter Müllgebühren, Gez , Nachzahlungen von Betriebskosten als Einmalzahlungen übernimmt.
Bleibt nur der Corsa B und hoffen dass keine Reparaturen ansteht.
Man muss ja auch Vorsorge betreiben bzw. Rücklagen bilden für das neue Auto ? einfach zu krass.
Es betrifft halt jetzt immer mehr Leute, darum schreibe ich diesen Thread.
Gruss
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Silvester_
Da scheinen mir einige Deiner Angaben nicht stimmig zu sein...
Warum das? 1300,- für nen Facharbeiter ist durchaus üblich.
Das ganze nennt sich dann Zeitarbeit. Ist übrigens in Deutschland weit verbreitet und vom Staat abgesegnet.
Kenne alleine bei uns im Umfeld mehrere Firmen, die mittlerweile eine zweite Firma gegründet haben, um die Leute nicht unter Tarifbedingungen einstellen zu müssen. Die Arbeiter werden dann sozusagen "an sich selbst" verliehen. Taucht in der Statistik übrigens nicht als Zeitarbeit auf.
Fortbildung ist dabei übrigens keine Lösung für das Problem. Denn alle Zeitarbeiter in Techniker oder Meisterposten zu stecken, gibt der Arbeitsmarkt halt nicht her. Fortbildung kann eine Alternative für den Einzelnen sein, aber keine Lösung für das Grundproblem.
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Zum Thema Luxusartikel:
Zitat:
- Fernseher/Radio/Musikanlage (und deswegen auch keine GEZ)
- iPod den ich mit 50€ mtl. mit Musikdownloads füttern musste
- Internet/Handy/Telefonanschluss
- Laptop und auch keine Spielkonsole
- Premiere Abo
- CD/DVD/Blurayspieler
- laufenden Kredite um 60" Flatscreen, Computer, Couch, Auto usw zu bezahlen
- Einen Account bei einem Onlinespiel der 25€ (50 DM) im Monat gekostet hat
- Fernseher/Radio & GEZ hatte in den 80ern fast jeder Haushalt
- statt ipod gabs den Walkman, tragbare CD-Spieler und den wöchentlichen Kauf einer CD für Stück 30,- DM
- Telefonanschluss hatte auch fast jeder Haushalt
- statt der PS3 für 300,- € gabs einen C64 + Floppy für 1200,- DM
- das Premiere Abo kannte man damals als Kabelanschluss
- DVD-Spieler hiess früher VHS-Videorekorder und kostete ein vielfaches des heutigen DVD-Players. Für Musik sorgte eine sogenannte HiFi-Anlage. "Kompakt" ab 800,- DM zu haben, oder als Einzelbausteine für ca. 300,- DM pro Komponente.
- Der Computer war doppelt. Ein 16:9 Fernseher kostete 1996 mindestens 1400,- DM. Hatte man früher keine Couch/Möbel?
- Onlinespiele gab es nicht. Das stimmt. Man hat sich Brettspiele gekauft. Kostenpunkt 30,- DM aufwärts. Oder ist zur wöchentlichen Skatrunde in die Eckkneipe. Kosten je nach Leber: 20-50 DM pro Woche.
Macht bitte nicht den Fehler zu denken Luxusartikel hätte es früher nicht gegeben. Auch wenn ein C64 heute für 20,- € zu haben ist, so war er doch in den 80ern durchaus mit einer PS3, X-Box ect. der heutigen Zeit zu vergleichen. Preislich lag er sogar über den heutigen Spielekonsolen.
Das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht ist unbestritten. Der TE hat schon recht mit seiner Ansicht. Diese Differenz zwischen Arm und Reich findet sich aber in keiner Lohnstatistik wieder.
Kleines Rechenbeispiel:
Um in einer Statistik ein Gehalt von 1300,- € zu erreichen, benötige ich 6 Arbeiter. Einen Schichtarbeiter, der inkl. Zulagen ca. 3000,- € verdient. Und 5 Arbeiter, die einen Lohn von 950,- € haben. Und obwohl laut Statistik jeder 1300,- € verdient leben 82% am Rande der Armutsgrenze.
Toll so eine Statistik, nicht wahr?
MfG Zille
1211 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von downforze94
SO ein Quark, die Ausstattung für einen Ingenieur kostet mindestens 150t€.
Für 1 Mechaniker der Arbeitsplatz wird teuer obwohl das billigste wohl die Arbeitskraft an sich selber ist.
Zitat:
Original geschrieben von downforze94
SO ein Quark, die Ausstattung für einen Ingenieur kostet mindestens 150t€.
Dann würde sich wohl kaum einer selbstständig machen. Man kann auch mit geringeren Summen klein starten. Wenn man allein ist, vor allem am Anfang, dann braucht man auch kein Büro, sondern macht das schriftliche zu Hause.
Ansonsten fährt man von Baustelle zu Baustelle und überprüft, dass alles so gemacht wird wie vorgegeben und gibt den Handwerkern gute Tipps bzw. macht Vorgaben für Korrekturen.
Viele Sachen werden auch oft übertrieben dargestellt. Das gleiche beim Auto. Da gibt es auch genug, die meinen, dass man für ein Auto mindestens 30 tsd ausgeben muß und eine Wartung nicht unter 500 Euro möglich ist. Dann könnten sich aber die meisten gar kein Auto leisten. Der Gegenbeweis ist ja gerade, dass es viele gibt, die es trotzdem schaffen. Letzteres gilt jetzt entsprechend auch für die Neugründungen.
Zitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Dann würde sich wohl kaum einer selbstständig machen. Man kann auch mit geringeren Summen klein starten. Wenn man allein ist, vor allem am Anfang, dann braucht man auch kein Büro, sondern macht das schriftliche zu Hause.Zitat:
Original geschrieben von downforze94
SO ein Quark, die Ausstattung für einen Ingenieur kostet mindestens 150t€.Ansonsten fährt man von Baustelle zu Baustelle und überprüft, dass alles so gemacht wird wie vorgegeben und gibt den Handwerkern gute Tipps bzw. macht Vorgaben für Korrekturen.
Und wenn es so einfach wäre, wären wohl alle selbstständig ;-)
Zitat:
Original geschrieben von BMWRider
Und wenn es so einfach wäre, wären wohl alle selbstständig ;-)Zitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Dann würde sich wohl kaum einer selbstständig machen. Man kann auch mit geringeren Summen klein starten. Wenn man allein ist, vor allem am Anfang, dann braucht man auch kein Büro, sondern macht das schriftliche zu Hause.
Ansonsten fährt man von Baustelle zu Baustelle und überprüft, dass alles so gemacht wird wie vorgegeben und gibt den Handwerkern gute Tipps bzw. macht Vorgaben für Korrekturen.
Natürlich habe ich es anschaulich und vereinfacht dargestellt. Auf was ich aber hinaus will ist, dass es eben immer viele Bedenken gibt und natürlich auch viele, die man frägt, hauptsächlich von den Schwierigkeiten erzählen.
In der Praxis ist aber so, dass sich viele Schwierigkeiten in dem konkreten Fall dann gar nicht stellen und sich für die anderen eine Lösung oder eine Umgehung ergibt.
Angestellt kann auch oftmals besser sein, jedenfalls vom finanziellen. Da will ich nichts dagegen sagen. Aber die ganzen Vorbehalte gegen das Selbstständig machen sind meiner Meinung nach trotzdem übertrieben.
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Also ich habe zusammen mit meinem Geschäftspartner mit 6000€ Startkapital eine UG gegründet und das hat gereicht. Erstes "Büro" im Keller der Privatwohnung, Computer die privaten genommen, Autos auch die privaten und gut, einfach loslegen und arbeiten, sonst kommt man nicht rein.
Wir hatten einen sehr guten Unternehmensberater, der den Start in die Selbstständigkeit begleitet hat. Guter Steuerberater schadet auch nicht, wenn man in BWL nicht fit ist. Gründerseminar besuchen und ein Buch lesen.
Dann kleines Büro gemietet, Material und Gerätschaften nach und nach zugekauft (das teure Zeug gebraucht), was nicht da war geliehen. Und immer schön dran bleiben und machen was man gut kann und gute Arbeit beim Kunde abliefern, dann geht's immer weiter (am Anfang ruhig alles annehmen solange man Kapazität hat, auch wenns vom Geld nicht die Welt bringt, so lernt man). Wir machen Dienstleistung, wichtig ist, dass der Kunde merkt, dass man sich kümmert und an einer Lösung für ihn arbeitetet, die Kundschaft verzeiht einem so einiges, wenn man Ergebnisse bringt.
Wenn man unsicher ist, bei Leuten die das schon gemacht haben Infos einholen.
Es kommt sicher auf die Branche an, aber wenn man wirklich will geht so einiges, wirklich viel Geld hat mein Start in die Selbstständigkeit nicht gekostet, eher Lebenszeit und man muss Prioritäten setzten und bei anderen Sachen etwas zurückstecken, 40h-Woche ist halt nicht.
Wir hatten 2 Jahre so gut wie kein Gehalt, kein Freizeit, keinen Tag Urlaub. Ich hatte mal 3 Wochen, als ein Projekt in die heiße Phase ging, immer nur 4 Stunden Schlaf 8Uhr bis 3Uhr gearbeitet und das 7 Tage die Woche, das war schon hart 🙂.
Ab dem dritten Jahr fing es dann an sich massiv zu rentieren, man bekommt Kontakte, lernt tolle Leute kennen, wächst mit seinen Aufgaben, lernt extrem viel, Gehalt kann gezahlt werden, das man als Angestellter so nicht bekommt und vor allem, das man sich selbst erwirtschaftet hat, wenn ein Plan auf geht und was klappt, dann kommen die Früchte direkt bei einem selbst an (umgekehrt gilt das jedoch genauso 😉). Zufriedenheit, weil man seinen Geschäftsbereich selbst weiter entwickeln kann, in die Richtung die einem gefällt, man ist weniger fremdbestimmt. Nun ist es schon so, dass man sich entscheiden muss in welche Richtung man wieter macht, es gibt so viel Bedarf.
Also ich kann jeden nur dazu ermutigen, sich nicht abschrecken zu lassen, es ist fast alles machbar, man muss aber strukturiert an die Sache ran gehen, fähige Partner schaden nicht und viel Fleiß und Ausdauer sollte man haben.
also das möchte ich mir nicht antun, Respekt. 🙂
Bei manchen scheiterts aber schon an Abendschule oder Samstagsweiterbildung... 😉
Und da redest du von sowas. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Archduchess
Bei manchen scheiterts aber schon an Abendschule oder Samstagsweiterbildung... 😉
Das ist eben dann der Unterschied.
Ich habe auch immer eine Weiterbildung laufen. Sei es einen Sprachkurs oder was anderes. Entscheidend ist, dass man erst gar keine langen Pausen entstehen läßt.
Bei rein selbst vorgenommenen Weiterbildungen, also zum Beispiel ein Sprachkurs nur in Eigenregie, passiert es leicht, dass nach einiger Zeit eine lange Pause entsteht. Deshalb sind Kurse besser.
Langfristig schafft man sich dadurch Zusatzqualifikationen, die einem Absinken des Gehalts entgegenwirken.
Ich greife bei meinem Arbeitgeber auch alles ab, was mir angeboten wird. Der ist aber auch an seinen 300000 Mitarbeitern interessiert.
Die Arge streicht übrigens ab der 2. abgelehnten Stelle 6 Monate lang 1/3 vom H4. Das Gelaber à la "selbst Schuld, wer für 5€ arbeiten geht", ist also total deplatziert.
Zitat:
Original geschrieben von downforze94
Ich greife bei meinem Arbeitgeber auch alles ab, was mir angeboten wird. Der ist aber auch an seinen 300000 Mitarbeitern interessiert.
Die Arge streicht übrigens ab der 2. abgelehnten Stelle 6 Monate lang 1/3 vom H4. Das Gelaber à la "selbst Schuld, wer für 5€ arbeiten geht", ist also total deplatziert.
Der AG bekommt halt auch nur die Arbeitsleistung die er bereit ist zu zahlen. Dementsprechend motiviert taucht man dann halt bei der Arbeit auf. Getreu dem Motto "Ich mach das hier nur weil ich muss".
Davon haben sowohl Arbeitgeber als auch ARGE nix auf Dauer, aber der Prozess muss in DE erst noch begriffen werden. Gute Leistung liefert eben nur wer das Gefühl hat er wird gut behandelt, bezahlt und kann was erreichen und gut Leben.
Und damit meine ich nicht sich einen Aston Martin rauszulassen, aber sich vielleicht mal die kleineren Träume im Leben erfüllen können (Einen Golf sollte man sich von eigener Arbeit schon leisten können und nicht erst nach 30J sparen). Ich finds schon krass gelernte Fachinformatiker mit 1200€ Netto abspeisen zu wollen und gleichzeitig nach Fachkräften zu krähen.
Zitat:
Original geschrieben von Third Life
Ich finds schon krass gelernte Fachinformatiker mit 1200€ Netto abspeisen zu wollen und gleichzeitig nach Fachkräften zu krähen.
Woher kommt jetzt diese Zahl und wer zahlt so wenig?
Zitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Woher kommt jetzt diese Zahl und wer zahlt so wenig?Zitat:
Original geschrieben von Third Life
Ich finds schon krass gelernte Fachinformatiker mit 1200€ Netto abspeisen zu wollen und gleichzeitig nach Fachkräften zu krähen.
Eigene Erfahrung (bin selbst FISI). Wer sowenig zahlt sollte ich vielleicht nicht öffentlich schreiben, aber wenns dich interessiert schick 😉
Selbst 25-2700 Brutto waren sämtlichen Firmen bei Bewerbungen trotz voller Erfüllung des Stellenprofils schlicht zuviel. Da hat man dann sogar einmal einen Schulkollegen (später mitbekommen) von mir vorgezogen der zwar nur die Hälfte des Ausgeschriebenen konnte aber dafür auch nur 2200 wollte. Geiz ist halt voll geil in Germany.
Irgendwann hab ich mich dann gefragt ob ich mir das dauerhaft geben wollte und bin passenderweise zur Freundin nach CH gezogen (nach 2,5 Jahren Fernbeziehung dann sowieso auch der richtige Schritt).
Zitat:
Original geschrieben von Dexter989
Soll jetzt nicht persönlich rüberkommen, aber soweit ich das überblicke werden bei uns mittlerweile die Fachinformatiker nur für Hiwi-Jobs benötigt. Im Endeffekt bist du bei uns schon Fachinformatiker wenn du weißt wie der Computer an und ausgeschalten werden kann. Wir kaufen sämtliche Dienstleistungen in der IT-Branche ein, deswegen ist praktisch null know-how in der IT. Sämtliches Wissen ist an anderen Stellen und die werden dafür wird auch nach wie vor gut bezahlt.Meiner Erfahrung nach, sind Fachinformatiker nicht wirklich derart gefragt, als das du dir davon ein großes Einkommen versprechen kannst. Viel mehr muss dir dieser Beruf Spaß machen. Allgemein werden die Jungs als Nerds verschrien.
Wie gesagt nur meine Sichtweise und ich lasse mich da auch gerne eines besseren belehren falls du mit dem Beruf eines Fachinformatikers etwas anderes verbindest als ich! Dann immer raus damit, schadet nie seinen Horizont zu erweitern 🙂
Naja, dann ist der Beruf wohl in DE schlicht ungefragt. Wusste ich vorher nicht. Was ich aber weiss ist dass ich nun gut 5x mehr Netto in der Tasche hab. Das bekomme ich aber sicher nicht nur weil ich Computer ein und ausschalten kann. 😉
Führt mich zu der Annahme dass man in DE entweder Maschinenbau oder Medizin studieren muss wenn man sich noch einen Golf leisten möchte. 😁
Viele Firmen bezahlen einfach so schlecht weil man es sich noch leisten kann. Es gibt immer jemanden der bereit ist sich günstig zu verkaufen. Wenn die Arbeitsleistung dann nicht stimmt wird der nächste Billigheimer geschlissen. Nachschub ist ja noch vorhanden.
Fachinformatiker heisst übrigens nicht nur 0815-Keyboards anschliessen und gelegentlich PCs rebooten. Klar, solche gibts sicher auch, aber selbst wenn du gut bist sieht man es nicht ein dich auch gut zu bezahlen. Ich bin jetzt mal so dreist und halte mich für relativ gut in meinem Job. Und dass es woanders gewürdigt ist sagt mir ja dass es mit Sicherheit weniger an mir gelegen hat, als am Willen bestimmte Leistungen zu honorieren.
Soll jetzt nicht persönlich rüberkommen, aber soweit ich das überblicke werden bei uns mittlerweile die Fachinformatiker nur für Hiwi-Jobs benötigt. Im Endeffekt bist du bei uns schon Fachinformatiker wenn du weißt wie der Computer an und ausgeschalten werden kann. Wir kaufen sämtliche Dienstleistungen in der IT-Branche ein, deswegen ist praktisch null know-how in der IT. Sämtliches Wissen ist an anderen Stellen und die werden dafür wird auch nach wie vor gut bezahlt.
Meiner Erfahrung nach, sind Fachinformatiker nicht wirklich derart gefragt, als das du dir davon ein großes Einkommen versprechen kannst. Viel mehr muss dir dieser Beruf Spaß machen. Allgemein werden die Jungs als Nerds verschrien.
Wie gesagt nur meine Sichtweise und ich lasse mich da auch gerne eines besseren belehren falls du mit dem Beruf eines Fachinformatikers etwas anderes verbindest als ich! Dann immer raus damit, schadet nie seinen Horizont zu erweitern 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Dexter989
Soll jetzt nicht persönlich rüberkommen, aber soweit ich das überblicke werden bei uns mittlerweile die Fachinformatiker nur für Hiwi-Jobs benötigt. Im Endeffekt bist du bei uns schon Fachinformatiker wenn du weißt wie der Computer an und ausgeschalten werden kann.
Da verwechselst Du Birnen mit Äpfeln - sicherlich sind die "Umschüler" nicht gerade das Ideal eines Fachinformatikers. Aber diejenigen, die eine 3-jährige Ausbildung zum FISI oder AE gemacht haben, kannst Du damit nicht vergleichen.
Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst während meiner Karriere 10 Leute ausgebildet habe (Anwendungsentwickler) und Vorsitzender eines Prüfungsausschußes in Frankfurt bin.
Die Jungs / Mädels müßen schon was drauf haben. Die Bezahlung ist zu Beginn nicht traumhaft. Ich kann nur empfehlen, sich selbst permanent fortzubilden und ggfls. durch Zertifizierungen den Nachweis zu belegen.
Wir haben es damals so gehalten, daß es ein "Einstiegsgehalt" von ~3.000,00 € gab. Für jedes Zertifikat gab es für den Zeitraum der Gültigkeit des Produkts (Microsoft) 100,00 € / Monat mehr.
Hat man also die Zertifizierung um MCSE Windows 2000 gemacht, waren so 700,00 € / Monat mehr drin. Da Windows Server 2000 in 2005 von MS abgekündigt wurde, wurde damit auch die Zahlung eingestellt.
Unser Anspruch war jedoch, dass die Mitarbeiter für den Lernaufwand (zeitlich) selbst aufkommen mußten. Wir haben das Lab gestellt um die Prüfungsaufgaben zu simulieren.
Das Problem bei unseren Mitarbeitern war jedoch die - teilweise - schlechte Motivation. Von 30 Mitarbeitern haben gerade 2 (!!!) diese Möglichkeiten in Anspruch genommen. Neben dem Mehrverdienst haben sie sich auch allgemein für den Arbeitsmarkt interessant gemacht.
Leider will in der heutigen Zeit jeder möglichst ohne Aufwand den meisten Rahm abschöpfen - Leistung ist heute häufig ein "böses" Wort! Hierbei möchte ich aber nicht immer die Mitarbeiter beschuldigen; viele große Unternehmen sind selbst schuld, wenn der Mitarbeiter innerlich gekündigt hat!
Zitat:
Original geschrieben von uricken
Da verwechselst Du Birnen mit Äpfeln - sicherlich sind die "Umschüler" nicht gerade das Ideal eines Fachinformatikers. Aber diejenigen, die eine 3-jährige Ausbildung zum FISI oder AE gemacht haben, kannst Du damit nicht vergleichen.Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst während meiner Karriere 10 Leute ausgebildet habe (Anwendungsentwickler) und Vorsitzender eines Prüfungsausschußes in Frankfurt bin.
Die Jungs / Mädels müßen schon was drauf haben. Die Bezahlung ist zu Beginn nicht traumhaft. Ich kann nur empfehlen, sich selbst permanent fortzubilden und ggfls. durch Zertifizierungen den Nachweis zu belegen.
Wir haben es damals so gehalten, daß es ein "Einstiegsgehalt" von ~3.000,00 € gab. Für jedes Zertifikat gab es für den Zeitraum der Gültigkeit des Produkts (Microsoft) 100,00 € / Monat mehr.
Hat man also die Zertifizierung um MCSE Windows 2000 gemacht, waren so 700,00 € / Monat mehr drin. Da Windows Server 2000 in 2005 von MS abgekündigt wurde, wurde damit auch die Zahlung eingestellt.Unser Anspruch war jedoch, dass die Mitarbeiter für den Lernaufwand (zeitlich) selbst aufkommen mußten. Wir haben das Lab gestellt um die Prüfungsaufgaben zu simulieren.
Das Problem bei unseren Mitarbeitern war jedoch die - teilweise - schlechte Motivation. Von 30 Mitarbeitern haben gerade 2 (!!!) diese Möglichkeiten in Anspruch genommen. Neben dem Mehrverdienst haben sie sich auch allgemein für den Arbeitsmarkt interessant gemacht.
Ich hätte mich jetzt mal zu den Zweien gestellt. Auch habe ich öfter im Unternehmen selbst darum gebeten entsprechende Zertifikate machen zu dürfen. Antwort: das kostet uns a) Geld für die Ausbildung, b) Geld für ihre höhere Qualifikation danach, c) könnten Sie ja dann abspringen wenn wir danach ihre Gehaltswünsche nicht berücksichtigen.
Es ist halt leider oft so, dass einem garnicht mal die Möglichkeiten geboten werden was sehr schade ist. Ich hatte allerdings selbst auch nicht die Lust zu einem Mikrolohn jetzt noch x-Versuche in weiteren Unternehmen zu probieren und bin dann gegangen. Hat sich bisher ausgezahlt.
Von 3000€ Bruttolohn konnte ich nur träumen. Ich hätte mit Freuden dafür gearbeitet. Erstes Angebot zum Einstieg 1800€, mein bestes Angebot lag bei 2200€ was ich dann dankend abgelehnt habe.
Gleich bekomme ich fürchterlich was auf den Deckel, aber ich schreibe es trotzdem:
Wer in seinem Beruf wirklich gut ist und auch bereit ist sich richtig einzusetzen, der kann auch in D einen adäquat bezahlten Job finden.
JM2C