Auswuchten was machen 10g aus?
Hallo,
habe neue Reifen bekommen, habe bis 130 km/h getestet, war alles ok. Nach ca. 400 km bin ich auf die Autobahn und 140 km/h gefahren und das Lenkrad hat vibriert (beim Beschleunigen heftiger), und das schon heftig, sodass ich die Geschwindigkeit reduzierte.
Ich stellte fest, dass schon bei 120 km/h jetzt leicht Vibration da waren.
Also zum Reifenhändler, die Reifen wurde gleich neu gewuchtet. Es war an jeden Reifen eine Unwucht bis zu 10g, der Monteur meinte, dass die bis 10g Differenz nicht so heftig wirken sollte. Ich solle das zügig testen.
Also gleich probiert und der Wagen läuft ruhig. (Stein vom Herzen)
Sind die 10g beim Wuchten wirklich so wenig? Wie ist das einzuschätzen?
Das Fahrzeug ist ein Beetle kurzer Radstand VW Sportfahrwerk ;-).
Auch frage ich mich, wie es zu dieser Abweichung bei allen Rädern gekommen ist.
Neue Reifen neu aufgezogen und dadurch die Veränderung?
Gruß
PS, die Wuchtmaschine wirkten neu und sind von Hunter doch eigentlich gut.
34 Antworten
Das ist mir bewusst. Deswegen die Frage, wie diese Genauigkeit ohne Umspanntolleranzen erreicht wird. Vielleicht ist da etwas bei, wo ich sage, dass ich das auch gebrauchen kann.
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 21. Mai 2022 um 16:12:14 Uhr:
Moin,
auch „nur“ 10 Gramm Unwucht „zerren“ schon deutlich an den Rädern bei bspw. 120km/h
von daher ist auch Unwucht von 10g nicht zu vernachlässigen.
Mal mit angenommen Werten überschlagenGeschwindigkeit 120km/h / 3,6 = 33,3m/s
Felge mit 17“ D = 43,2 cm ; r= 21,6cm [0,216m]
Masse = 10gZentrifugalkraft [in Newton]
Fz = m * v^2 / r
Fz = 0,01kg * 33,3^2 m/s / 0,216m
Fz = 51,3 N
Fz = 51,3 N* 0,1 kg/N = 5,1kgalso würde/ hat schon bei 10g Unwucht am unausgewuchteten Rad eine Kraft von 51 Newton oder etwa 5,1kg gewirkt. Das wackelt dann schon merklich, wie Du ja auch bemerkt hast.
10g an die richtige Stelle platziert und schon ist Ruhe. „It‘s Magic“
Die Rechnung stimmt leider nicht ganz, denn du setzt die gefahrene Geschwindigkeit v gleich mit der Bahngeschwindiglkeit des Wuchtgewichts. Die gefahrene Geschwindigkeit entspricht aber der Bahngeschwindigkeit eines Punktes auf der Reifenlauffläche. Die Bahngeschwindigkeit des Wuchtgewichts ist kleiner entsprechend dem geringen Radius im Vergleich zum Reifendurchmesser bzw. -radius.
Im Falle eines 235/40R17 ergeben sich somit näherungsweise:
Fz=0,01 kg * (24 m/s)^2 / 0,216 = 26,7 N
Gibt noch ein paar mehr Möglichkeiten.
Auf der Wuchtmaschine eventuell nicht richtig eingestellt für geklebte oder geschlagene Gewichte, die ET oder Felgenbreite nicht korrekt eingegeben. Ein verschlagener/verschmutzter Zentrierkonus.
Reifen können zu Beginn etwas auf der Felge *wandern*.
Der Monteur meines Vertrauens pumpt die Gummis auf über 3 bar, dann wuchtet er, dann montiere ich das aufs Auto, fahr gemütlich ein wenig rum und stelle erst dann den Luftdruck richtig.
Aber auch hier ist zu Beginn der nächsten Saison auf allen Rädern 5 - 10 g Unwucht.
Vermutlich die selbe "Unwucht" die du hättest, wenn die Räder direkt nach dem Wuchten nochmals aufgespannt werden würden.
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In der Praxis gibt es wohl kaum ein Fahrzeug, dessen Räder frei von geringfügiger Unwucht sind und bis auf wenige Ausnahmen, bleibt dies unbemerkt vom Fahrer.
Zitat:
@ghm schrieb am 22. Mai 2022 um 20:37:59 Uhr:
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 21. Mai 2022 um 16:12:14 Uhr:
Moin,
auch „nur“ 10 Gramm Unwucht „zerren“ schon deutlich an den Rädern bei bspw. 120km/h
von daher ist auch Unwucht von 10g nicht zu vernachlässigen.
Mal mit angenommen Werten überschlagenGeschwindigkeit 120km/h / 3,6 = 33,3m/s
Felge mit 17“ D = 43,2 cm ; r= 21,6cm [0,216m]
Masse = 10gZentrifugalkraft [in Newton]
Fz = m * v^2 / r
Fz = 0,01kg * 33,3^2 m/s / 0,216m
Fz = 51,3 N
Fz = 51,3 N* 0,1 kg/N = 5,1kgalso würde/ hat schon bei 10g Unwucht am unausgewuchteten Rad eine Kraft von 51 Newton oder etwa 5,1kg gewirkt. Das wackelt dann schon merklich, wie Du ja auch bemerkt hast.
10g an die richtige Stelle platziert und schon ist Ruhe. „It‘s Magic“Die Rechnung stimmt leider nicht ganz, denn du setzt die gefahrene Geschwindigkeit v gleich mit der Bahngeschwindiglkeit des Wuchtgewichts. Die gefahrene Geschwindigkeit entspricht aber der Bahngeschwindigkeit eines Punktes auf der Reifenlauffläche. Die Bahngeschwindigkeit des Wuchtgewichts ist kleiner entsprechend dem geringen Radius im Vergleich zum Reifendurchmesser bzw. -radius.
Im Falle eines 235/40R17 ergeben sich somit näherungsweise:
Fz=0,01 kg * (24 m/s)^2 / 0,216 = 26,7 N
Ups….ist doch schon ne ganze Weile her 😉. Winkelgeschwindigkeit wäre wohl auch eine Lösungsmöglichkeit, danke für die Korrektur @ghm, „das Forum“ ist und bleibt aufmerksam. 😁
Zitat:
@Schubbie schrieb am 25. Mai 2022 um 12:36:18 Uhr:
Vermutlich die selbe "Unwucht" die du hättest, wenn die Räder direkt nach dem Wuchten nochmals aufgespannt werden würden.
Exakt. Ich denke, wenn ich die Räder zu 3 verschiedenen Reifenbuden bringen würde, hätte jede was zum wuchten und trotzdem würde es sich jedesmal gut fahren.
Nein, auch auf der selben Maschine hättest du wahrscheinlich nochmals die Anzeige einer Unwucht, wenn du das Rad 90° oder 180° verdreht auf der Maschine montierst.
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 25. Mai 2022 um 12:54:04 Uhr:
In der Praxis gibt es wohl kaum ein Fahrzeug, dessen Räder frei von geringfügiger Unwucht sind und bis auf wenige Ausnahmen, bleibt dies unbemerkt vom Fahrer.
Es kommt dabei sehr stark aufs Fahrzeug an. BMW reagieren meiner Erfahrung nach sehr sensibel auf Unwuchten oder andere, die Laufruhe beeinträchtigende Kräfte wie Radialkraftschwankungen. Mercedes ist nicht ganz so schlimm, jüngere VW wie Golf VII auf ähnlichem Level und alten Toyota Prius II sind die Räder völlig egal.
Ich hatte zwei Stück von den Kisten, beide zweifach bereift und es gab nie Probleme mit Vibrationen. Für den einen hatte ich einen Satz Winterreifen auf Stahlfelge von einem älteren Herrn gekauft, der damit wohl öfter gegen den Bordstein gedonnert war. Jedenfalls habe ich eine der rechten Felge mit einem großen Hammer wieder grob in Form gedengelt, nach hinten rechts montiert und dort zwei Winter problemlos gefahren.
Dabei bin ich die Prinzessin auf der Erbse, was so was angeht und habe schon vierstellige Summen in den Rundlauf der Räders des E36 Cabrios aus der Signatur versenkt.
Aber die meisten Leute merken Vibrationen der Räder einfach nicht oder halten sie für normal. Als ich noch in der Werkstatt war, habe ich Kundenautos zu fahren bekommen, bei denen man kaum das Lenkrad halten konnte. Und später, als Mietwagenüberführer bei Europcar, hab ich dauernd Mängelberichte über solche Autos ausgefüllt. Die Kunden haben aber nie was gesagt, auch in der Luxusklasse nicht.
Einmal haben wir aus Hamburg einen ganzen Schwung BMW 3er zu Conti ins Contidrom gebracht, wo sie für eine Pressevorführung mit den neuesten Gummis aus Hannover ausgerüstet wurden. Da wurden die kompletten Räder getauscht und anschließend das Fahrzeug probegefahren. Da waren mehrere dabei, bei denen das Lenkrad nicht gerade geflattert hat, aber doch spürbar pulsierte. Der zuständige Conti-Mitarbeiter meinte dazu nur: "Merken die Journalisten sowieso nicht."
Richtig, viele fahren einfach nur. Ich mag es auch nicht, wenn ständig eine leichte Vibration zu spüren ist. Es nerven ja schon die ersten Kilometer, bis die über Nacht entstandenen Standplatten wieder weg sind, die auch den wenigsten auffallen dürften. Vielleicht ist Michelin dafür auch anfällig.
Die Standplatten werden immer stärker zu spüren, je weniger Gummi auf der Felge ist, sprich je niedriger der Querschnitt wird. Wenn ich den Benz mit den 19ern über Nacht mit eingeschlagenen Rädern stehen gelassen hab, hat es in der Früh doch einige Kilometer gedauert, bis die Vibration weg war.
Auch stecken neue Reifen das besser weg als uralte Gummis, die schon hart sind.
10g sind viel und deutlich spürbar..Selbst 5g merkst du auf der Vorderachse
Zuvor habe ich keine Antwort bekommen, mit welchen Werkzeugen die Umspanntolleranzen oder sonstiges ausgeschlossen wird. Vielleicht magst du mir das beantworten, da ich dann gerne mein Werkzeug aufrüsten würde, wenn es im Rahmen bleibt.
Was willst den da aufrüsten?Enweder du hast ein gutes Gerät oder nicht,das ganze umrüsten und upgraden najaa..
Sprich du kennst dich mit Auswuchten gar nicht aus, kennst keine Typenspannplatten oder Expert Duo, aber weißt genau, dass du 5g Unwucht bemerkst?
Da würde ich behaupten, dass du gar keine Kenntnis über die Unwuchten an deinen Rädern hast und die Toleranz 1x ungünstig war und du nun davon ausgehst, dass du 5g merkst. Ich unterstelle dabei, dass wir hier nicht von Fahrzeugen in utopischen Wertbereichen schreiben.