Auf welche Touren seit ihr schon alle gewesen ?
Hallo, mich interessiert mal, wo ihr mit euren Bikes schon überal gewesen seit, und wieviel km gefahren ? evtl Antwort mit Bilder ??
also meine war 200 km, nur den Taunus bischen unsicher gemacht, aber danach tat mir auch der Popes weh lol, aber reicht ja als Anfängerin.
ps: und wie war es so ?
23 Antworten
TAGEBUCH EINER KROATIENREISE
Nach langem Überlegen und Planen stand unser Ziel 3 Tage vor Abfahrt endlich fest: KROATIEN sollte es sein:
25.05.2002:
Unglaublich, aber wir haben bis zum 25.05.02 alles gepackt und geplant. Endlich ist es so weit. Endlich sind wir losgefahren zu unserer ersten großen Tour. Wir sind auf der Autobahn! Vor uns liegen fünf Wochen auf der Straße. Fünf Wochen Kroatien. Fünf Wochen Sonne (in diesem Punkt sollten wir uns gründlich täuschen!). Nach rund 10 Stunden Dauerregen der 1. Zeltaufbau in Österreich. Glücklicherweise lässt der Regen gerade jetzt etwas nach, so dass wir unser Aldi-Iglu trocken aufstellen können.
26.05.2002:
Heute geht es nach dem Zeltabbau in Regenkombis weiter durch Österreich und Slowenien nach Kroatien. Unser ständiger Begleiter ist auch auf dieser Etappe der große Regen. Kurz hinter der slowenisch-kroatischen Grenze meint es dann auch der Wettergott gut mit uns und der Regen hört auf. Bei unserer Ankunft in Donja Stubicka nahe Zagreb knallt die Sonne bei ca. 30°. Ein Campingplatz ist hier wie meistens im Inland nicht zu finden, so dass wir uns zähneknirschend für ein völlig überteuertes Hotel entscheiden müssen.
27.05.2002:
Zum ersten Mal auf unserer Tour bleiben die Regenkombis im Gepäck und wir starten bei bestem Wetter über Zagreb in Richtung Plitvicer Seen. Die Strecke nach Zagreb ist ein abenteuerlicher Single-Track mitten durch den Wald, teilweise Schotter, so dass wir uns einige Mal fragen, ob wir noch richtig sind.
Die Ortsdurchfahrt durch Zagreb ist der Horror, da wir weder über Ortskenntnis noch über ordentliches Kartenmaterial verfügen. Durchfragen ist angesagt. In einer Gegend, in der außer uns kein Mensch deutsch spricht, auch nicht ganz einfach. Also unsere Englisch- und (mageren) Kroatischkenntnisse ausgegraben und den Rest mit Händen und Füßen. Dank der sehr freundlichen und hilfsbereiten Kroaten sind wir dann irgendwann doch auf der richtigen Straße zu den Plitvicer Seen. Hier finden wir einen schönen Campingplatz, auf dem wir zwei Nächte bleiben wollen, um uns am nächsten Tag den Nationalpark mit den Wasserfällen anzusehen.
28.05.2002:
Regen. Der Nationalpark fällt buchstäblich ins Wasser. Wir flüchten durch’s Gebirge Richtung Süden. Navigationsgerät Ilona (die beste Sozia von allen) dirigiert mich per Gegensprechanlage über sehr schöne Gebirgsstrecken (teilweise engste Serpentinen, völlig ungesichert!), von denen wir immer wieder unglaubliche Ausblicke auf das Meer und die vorgelagerten Inseln haben, durch Gospic und Karlobag bis nach Stanigrad. Die Strecke ist mit zwei Personen und vollem Gepäck alles andere als anfängertauglich, aber unsere BMW macht das schon. Hier bei Stanigrad finden wir ein direkt am Strand gelegenes Zimmer mit kleiner Terrasse und Blick auf’s Meer.
Leider teilen wir diese Behausung mit zu vielen Lebewesen, die mehr als zwei Beine haben, so dass wir trotz Bett lieber im Schlafsack nächtigen. Egal, zumindest können wir hier unsere durchnässten Sachen trocknen.
29.05.2002:
Die Flucht vor dem Regen geht weiter. Wir fahren zunächst über die wunderschöne Küstenstraße, auf der sich niemand die Mühe macht, die zahllosen abgestürzten Reisebusse einzusammeln, weiter Richtung Süden.
Es geht von Zaton durchs Velebit-Gebirge über Knin, Sinj und Split bis Dugi Rat. Hier übernachten wir auf einem der zahlreichen Mini-Campingplätze direkt am Strand.
30.05.2002:
Auf der Suche nach einem schönen Campingplatz mit trockenem Wetter fahren wir wieder Richtung Norden die Küstenstraße hinauf bis nach Zadar. Hier haben wir einen wirklich schönen Platz gefunden, auf dem wir tatsächlich zwei Nächte bleiben.
Die Altstadt von Zadar ist sehenswert, wenn man sie denn gefunden hat.
Der Ausblick direkt auf’s Meer entschädigt uns für die Zeltmitbewohner – kleine gemeine Ohrenkneifer. Findet Ilona gar nicht lustig!!!!!!!
01.06.2002:
Bei schönem Wetter schauen wir uns das ca.-25-Seelendorf Nin an, das erst noch ein Touristenort werden will. Weiter geht es die Küstenstraße hinauf bis nach Jablanac. Hier entern wir eine Fähre zur Insel Rab. Bei seichtem Seegang kein Problem. Auf Rab finden wir einen Campingplatz, der nur zwei Kilometer Fußmarsch von der Stadt Rab entfernt sein soll. Am Abend wollen wir uns diese zwei Kilometer antun und brauchen ca. eine Stunde – das sollen wirklich nur zwei Kilometer gewesen sein?! Aber der Fußmarsch hat sich gelohnt. Rab ist vor allem im Sonnenuntergang sehr schön.
02.06.2002:
Wieder Regen. Auf Krk soll das Wetter besser sein. Also wieder auf der Flucht. Da die Fähre von Rab nach Krk recht teuer sein soll, entscheiden wir uns für die Rückfahrt per Fähre nach Jablanac und reiten dann die Küstenstraße rauf bis Kraljevica, um von hier aus über die Krk-Brücke auf die 2. Insel unserer Reise zu fahren.
Auf dieser schönen Insel, die von üppiger Vegetation bis Steinwüste alles bietet, verbringen wir einige Tage bei teilweise sogar sonnigem Wetter, bis uns auch hier der Regen wieder einholt.
Während der Zeit auf der Insel waren die Inselhauptstadt Krk und Baska unsere Lieblingsziele, die wir ausgiebig besucht haben.
06.06.2002:
Die Nachbarinsel Cres hat ihr eigenes Wetter, wie uns von einigen inselerfahrenen Campingplatzbekanntschaften versichert wird. Also Zelt abbauen und ab auf die Fähre nach Cres. Was die Insel unter eigenem Wetter versteht, hat sie uns ausgiebigst gezeigt. Noch mehr Regen und noch mehr Wind. War irgendwie doch kein guter Tip, den wir erhalten haben. Gelohnt hat sich der Abstecher nach Cres trotzdem, schon wegen der fast im Wasser versinkenden Brückenverbindung von der Hauptinsel Cres zur kleinen Nebeninsel Losinj und dem für Cres typischen Thymian, dessen Duft man auf der ganzen Insel in der Nase hat.
Wir glauben ab jetzt nur noch unserem eigenen Wetterinstinkt und wollen möglichst weit weg vom Velebit-Gebirge. Darum flüchten wir am Abend per Fähre zur Halbinsel Istrien. Sturm und Wellen machen die Überfahrt mit unserer vollbepackten GS zu einem Abenteuer. Die Wellen schlagen buchstäblich auf der Fähre über uns zusammen, so dass die GS und wir unsere Salzwassertaufe bekommen. Aber nicht schlimm, auf der Fahrt zum nächsten Zimmer gibt es genug Regen, der das Salzwasser wieder abspült. – Also irgendwann müssten uns eigentlich Schwimmhäute wachsen bei dem vielen Wasser.
07.06.2002:
Istrien. Hier kennen wir uns aus. Die schönsten Campingplätze Kroatiens, die FKK-Plätze, liegen hier. Wir entscheiden uns für die Anlage „Solaris“, von der wir wissen, dass hier auch Zimmer vermietet werden. Irgendwie wollen wir das Zelt nicht schon wieder im Regen aufbauen und kleine Tierchen beherbergen. Also mieten wir für die nächsten fünf Tage ein Zimmer mit Halbpension.
08.06.2002:
Was sagte unser Instinkt? Wenn wir einmal in Istrien sind, wird das Wetter besser, irgendwie Recht gehabt. Die Sonne kommt zurück. Sommer pur. Teilweise mehr als 30°. Hier probieren wir auch zum erstenmal freiwillig das Meer aus. Das Wasser ist warm und so klar, dass sich das Mitnehmen der Schnorchelausrüstungen auf jeden Fall gelohnt hat.
Neben Strandurlaub unternehmen wir einige Touren auf der Halbinsel Istrien. Zu erwähnen sind hier das mittelalterliche Motovun oder das alte Römerdorf Hum, dessen Ruinen auch heute noch teilweise bewohnt sind. Abends geht es dann in’s nahe Porec, die wohl touritischste Stadt Kroatiens. Hier tobt das Leben.
Um Motovun, das wie ein Schwalbennest auf einen Hügel im Mirnatal gebaut ist, zu erreichen, ist vom unterhalb des Dorfes gelegenen Parkplatz ein in Motorradkleidung doch recht brutaler Bergaufmarsch nötig, der sich aber durchaus lohnt.
Durch die Venezianer wurde die alte „Weiße Stadt“ im 13. Jh. zu einer Grenzfestung gegen die Habsburger ausgebaut. Der Blick von der bis zu 15 m hohen Stadtmauer in die Weiten des Mirnatals bei einem Eiskaffee ist atemberaubend. Vielleicht kann man hier und da noch trüffelsuchende Hunde oder Schweine im Motovuner Wald sehen.
Das alte Römerdorf Hum wird von Roc aus auf einer ca. 8 km langen Anfahrt erreicht. Diese Anfahrt allein ist schon ein landschaftlicher und kulturhistorischer Leckerbissen, der es auch fahrerisch in sich hat. Hum gilt mit seinen Ruinen und wenigen noch bewohnten Häusern als kleinste Stadt der Welt. Hier leben tatsächlich noch ca. 20 Menschen – für uns einfach nur unvorstellbar.
11.06.2002:
Keine Lust, morgen weiterzufahren. Zimmer und Halbpension sind einfach zu gut. Wir sind faul geworden. So buchen wir das Zimmer für eine weitere Woche und unternehmen in dieser Zeit weitere Touren in die Umgebung, so z.B. auch nach Pazin, wo in einer kleinen Konoba Ilona der heiße Punsch trotz 30° hervorragend schmeckt. Wie gut, dass ich den Führerschein habe und nicht sie.
19.06.2002:
Nachdem wir uns eigentlich schon viel zu lange an einem Ort aufgehalten haben, geht es heute endlich weiter, wenn auch nur einige Kilometer bis Vrsar. Es ist schwer, von dem guten Essen der letzten Tage Abschied zu nehmen, aber wir wollen noch einiges sehen. Obwohl die Nacht sternenklar ist, können wir die fünf Sterne des Campingplatzes in Vrsar nicht finden. Vielleicht sind wir auch nur verwöhnt.
Also morgen weiter.
20.06.2002:
Wieder einige Kilometer weiter bis in die uralte Stadt Rovinj, wo wir uns auf dem Campingplatz „Valalta“ niederlassen. Auch hier zeigt sich wieder, dass die FKK-Anlagen die schönsten Campingplätze Kroatiens sind.
In den nächsten zwei Tagen sind nur abends kleine Touren in die nähere Umgebung angesagt. So z.B. zum bekannten Lim-Fjord, an dem es die frischesten Muscheln Europas gibt. Tagsüber ist es jetzt mit weit über 40° viel zu heiß, um in Motorradkluft die Gegend zu erkunden. Schließlich wollen wir Urlaub machen und nicht saunieren. Also relaxen am Strand und Planung der letzten Urlaubstage inclusive Rückfahrt.
Urlaub?! Nein, Urlaub ist das für uns nicht mehr. Das Leben auf der Straße ist zu unserem Alltag geworden. Alles andere ist für uns mittlerweile unvorstellbar. Trotzdem möchte uns unser Brötchengeber demnächst wieder zu Hause begrüßen dürfen.
23.06.2002:
Es geht weiter. Oder besser zurück. Unser Tagesziel ist Senj, von wo aus wir noch einmal ins Velebit-Gebirge wollen.
24.06.2002:
Heute führt uns die letzte Tour in Kroatien noch einmal durch’s Gebirge. Die ungesicherten und durch keine Leitplanken verschandelten Höhen des Velebit haben es uns angetan, vor allem der Blick auf die weißen Inseln im blauen Meer. Absolute Ansichtskartenaussicht. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die grüne Farbe im Gesicht meiner Frau nicht doch interessanter ist.
Als wir abends unsere Zimmerrechnung begleichen wollen, versucht uns die kaum deutsch sprechende Wirtin zu überreden, noch einen Tag zu bleiben. Sie hat den Wetterbericht im Fernsehen gesehen und spricht von „viel Regen“. Was soll’s, wir sind Regen gewöhnt.
25.06.2002:
Früh aufstehen und ab in Richtung Österreich.
Als wir aus dem Fenster blicken, merken wir, dass unsere Zimmerwirtin die Vokabeln „Regen“ und „Sturm“ verwechselt hat.
Wir kämpfen uns bei Orkan über die Küstenstraße mit 20 – 25 Km/h und müssen alle 100 m anhalten, weil der Sturm einfach das Vorderrad unserer BMW in Richtung Meer bläst. Irgendwann erreichen wir dann aber doch glücklich und sturzfrei Rijeka, wo der Orkan langsam nachlässt.
Jetzt geht es zügig über Slowenien nach Österreich, wo wir abends im gemütlichen Zimmer sitzen und die Touren für die nächsten Tage zu Großglockner und Umgebung festlegen.
28.06.2002:
Abends kommen wir nach einer letzten Marathonetappe von gut 900 Kilometern (davon mehr als die Hälfte im Dauerregen) glücklich in Iserlohn an. Unsere Wohnung inspizieren wir wie ein Hotelzimmer und wollen schon fragen: “Was kostet es mit Frühstück?“
Sollen fünf Wochen und 5.776 Kilometer Urlaub wirklich zu Ende sein?! Für uns bleibt das noch einige Tage ein unvorstellbarer Gedanke!
Das war sicher nicht unsere letzte große Tour. Der nächste Urlaub kommt bestimmt!!!!!
Das war unsere bisher längst Tour, sonst überwiegend Sauerland, Rhein, Mosel, Eifel oder mal Alpen, seit 1 Jahr hat meine Frau endlich selbst den Führerschein und wir sind mit 2 Mopped´s unterwegs, ihre erste Tour ging mit 4 Tage altem Führerschein zum Gardasee.
Gruß
Bernd
Wow, macht Spaß zu lesen... auch wenn das nix für mich wäre 😁
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http://s6.bilder-hosting.de/img/EVNCU.jpgZitat:
Original geschrieben von gtifahrer
Geil.
Aber wie bewerkstelligt man solche langen Touren mit ner SSP (bezogen auf das Gepäck) ? 😕
mit Tankrucksack, Gepcäkrolle und Rucksack. Ich war bei Freundin in nem Ferienhaus, Zelt&Schlafsack wären Platzmässig nicht mehr drin gewesen...zumindest hätte ich da umplanen müssen...
War mit meinem Bruder in Lauenförde,nähe Padderborn oder Hannover.Weiß nicht mehr genau.Sind von uns aus(Saarland) ca.440km.Ist die Villa Löwenherz.Dieses Mopedhotel.Würd ich jedem empfehlen mal hin zu fahren.Nur Geil!!!Meinen Ar... mußte ich mit der Spachtel vom Sitz entfernen!;-) War die Sache aber wert.
Gruß Gerhard
Zitat:
@Alienforce schrieb am 1. Mai 2007 um 14:51:03 Uhr:
Hallo, mich interessiert mal, wo ihr mit euren Bikes schon überal gewesen seit, und wieviel km gefahren ? evtl Antwort mit Bilder ??also meine war 200 km, nur den Taunus bischen unsicher gemacht, aber danach tat mir auch der Popes weh lol,
Na ja, auf Mehrtagestouren ist die Streckenlänge pro Tag kürzer gewählt als auf großen Tagestouren,
dabe ist es mir/uns egal ob mit oder ohne Sozius,
Als Mehrtagestour - Urlaub ect. ist Ex-Yugoslavien und die Ecke Gardasee bei mir und meiner "Chefin" sehr beliebt,
Und ja so ab 8 Std Fahrzeit, macht sich auch mein "Sitzfleisch" bemerkbar,
dabei gehen meine Längsten Tagestouren so um die 750km (reine Landstrasse) je nach Laune,
(kein Jahr ohne Timmelsjochrunde, München-Kochel-Seefeld-Insbruck-Brennerpass-Jaufenpass-Meranermittagspause-Timmelsjoch-Sölden-Imst-Leutasch-München) ca 10stündchenfahrt
oder
Moldaustauseerunde
weil Niederbayern und Tschechei auch ohne Pass zu fahren richtig schöne Strecken sind, und relativ wenig Verkehr haben
von München an Isar-Inn-Donau entlang nach Freyung über Waidhaus oder Freyung zur Moldau, nach Fyrmbruck (Mittagspause) und Linz-Braunau-BGL wieder zurück meine längsten sind mit bis zu 12 Stunden und knapp 800km
dafür nahezu Ganzjährig fahrbar
(geht aber nicht ohne training, nach ner längeren Winterpause)
müßte aber auch dazu sagen: diese Runden fahren wegen deren Länge nur mehr wenige meiner "Freunde" mit 😁
grüßchen aus München Frank