Auf Kaufantrag-Trick hereingefallen - wie Fahrzeugübergabe abwickeln?
Guten Morgen zusammen.
Um es kurz zu machen. Ich bin leider auf die o.g. Masche hereingefallen:
Ich habe einen Skoda Fabia BJ 2008 inseriert, als Importneuwagen damals gekauft und auch im Inserat so angegeben.
Interessent meldet sich, wir verhandeln und einigen uns.
Abwicklung des Kaufvertrags per Mail und Zusendung einer Kopie des Fahrzeugbriefs.
Daraufhin Anruf des Käufers, dass es sich ja um einen Import handele, der Wagen deshalb viel weniger Wert wäre.
Blöd, er hatte das im Kaufvertrag als KEIN Import aufgeführt und ich hab´s nicht gemerkt.
So schnappte die Falle zu.
Nach Rücksprache mit nem Befreundeten Anwalt und der ADAC Rechtsberatung haben wir uns entschlossen, in den Sauren Apfel zu beißen und den Wagen zu seinen gebotenen Konditionen zu verkaufen und den Vertrag neu abgewickelt.
Nun soll heute Nachmittag ein Fahrer von Ihm per Zug kommen, der das Auto abholt.
Ich hab heute Nacht kaum geschlafen und mir den Kopf zerbrochen, wie die mich noch weiter abzocken könnten.
Daher nun meine Frage, wie ich vorgehen soll?
Laut Kaufvertrag erfolgt die Bezahlung Bar.
Ich habe 2 Personen dabei, wir treffen uns am Bahnhof die Geldübergabe möchte ich direkt in der GGÜ. liegenden Bank machen, um sicher zu gehen, dass ich nicht auch noch Falschgeld bekomme.
Aber wie kann ich sicherstellen, dass da auch tatsächlich der Fahrer kommt und nicht irgendein Strohmann und ich später das Auto an den Falschen gegeben habe und womöglich noch Schadensersatzforderungen bekomme?
Da der Vertrag schon per Mail geschlossen wurde, bringt´s mir ja auch nix, nen neuen Vertrag mit dem Fahrer abzuschließen, oder?
Das Fahrzeug ist noch angemeldet, sie haben sich vertraglich dazu verpflichtet, das Auto innerhalb einer Woche abzumelden und mir eine Bestätigung zu senden.
Es ist vereinbart, dass ich den Fahrer ein Übergabeprotokol unterzeichnen lasse, ich würde dazu die Muster-Veräußerungsanzeige nach §97 VVG von der Allianz nehmen.
Zusätzlich würde ich den Käufer nun noch kontaktieren, dass er mir vorab den Namen+Vornamen+Geburtsdatum+Telefonnummer per Mail zukommen lassen soll. So könnte ich die Daten dann vor Ort abgleichen.
Habt ihr noch Hinweise, auf was ich achten solle?
Bitte keine Kommentare, wie kann man nur darauf rein fallen usw. Ich bin bedient genug, für den Rechtsweg fehlt uns momentan die Kraft und die Zeit, der uns entstandene Schaden (~1000€) ist es außerdem nicht wert.
Wir wollen das Thema nur noch zu Ende bringen, ohne dass wir noch tiefer ins Klo greifen.
Vielen Dank für die Hilfe.
Grüße
9 Antworten
Du hast den Kaufvertrag.
Du lässt dir einen Ausweis zeigen und vergleichst genau mit den Daten im Kaufvertrag.
Auch wenn dir hier der Anwalt und der ADAC raten klein bei zu geben, ich glaube ich würde mich hier nicht so einfach abzocken lassen. Denn was anderes als Abzocke ist es nicht.
Eine Preisabschlag bei einem Import (gehe von EU-Import aus) ist bei einem Fahrzeug in diesem Alter doch überhaupt nicht mehr gerechtfertigt.
Ich würde auch mal ein wenig recherchieren ob der Käufer bzw. die Fa. schon öfters durch solche Tricks aufgefallen ist. Falls ja, würde ich ihm auf den Kopf zu sagen, dass er sich seine Masche in die Haare schmieren kann und von mir überhaupt kein Auto bekommt, falls überhaupt dann nur zum "regulären" Preis.
Ich gehe ziemlich sicher davon aus, dass es bei Drohungen bleibt und nicht zu einer Klage, und erst recht zu keiner gewonnenen, kommt. Ich glaube die haben viel zu viel Angst, dass sie irgendwie in den Fokus kommen und dabei ihr Geschäftsmodell auffliegt.
Wie gesagt, meine persönliche Auffassung.
Danke für deine Antwort.
Da ist allerdings das Problem.
Der Fahrer ist nicht der Käufer, welcher im Kaufvertrag aufgeführt wurde.
Auf meine Bitte, mir die Daten des Fahrers vorab zukommen zu lassen, hab ich jetzt Namen + Telefonnummer bekommen, aber kein Geburtsdatum. Das habe ich nun nochmal angefordert.
In die Veräußerungsanzeige schreibe ich bei Käufer den Typen vom Kaufvertrag rein, Ich lasse mir dann vom Fahrer seine Vollmacht zeigen und fotografiere sie mit seinem Ausweis ab.
Dann sollte das ja passen, oder?
Für die Übergabe würde ich auf eine Vollmacht und Original-Ausweis des Käufers bestehen.
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1000€ Abschlag für einen "Import"...
Der Wagen ist 13(!!) Jahre alt und vermutlich stellen die 1000€ bereits min. ein Drittel des ursprünglichen Preises laut KV dar, oder?
Ich würde den gar nicht verkaufen; da kommt zu 99% nichts.... Das sind Profis; die haben keine Zeit für Spielchen vor Gericht. Zu mal Sie dann Gefahr laufen, dass Ihr Spiel auffliegen könnte. Komplett dumm sind diese Leute ja auch nicht...
Wenn Du dennoch verkaufen möchtest: Dann lässt Du Dir zusätzlich von der abholenden Person den Perso zeigen (+Foto machen; von beiden!) und lässt Dir von dieser Person unterschreiben/bestätigen, dass er den Wagen von Dir im vereinbarten Zustand übernommen hat...
Sollte es während des Übergabeprozesses zu weiteren Preisverhandlungen kommen, DANN nutze die Chance und lasse den Deal platzen.... (Was besseres kann Dir dann nicht passieren!)...!
Dass man auf diese seit Jahrzehnten ausgeleierte Masche überhaupt reinfällt ist ja das Eine und eigentlich d*mlich genug.
Dass man dann bereitwilligst alle Forderungen erfüllt und einen Vertrag nach Betrügers Wünschen unterschreibt ist allerdings unbegreiflich. Mag ja sein, dass einem 1000 EUR völlig wurscht sind, aber selbst dann werf ich die lieber direkt ausm Fenster.
Die Krönung des Ganzen ist natürlich, das Auto zugelassen mit Kennzeichen aus der Hand zu geben.
Um das Kunstwerk zu vollenden lass dich in vor Ort gedruckten russischen Rubel auszahlen und bring den Drucker zur Übergabe selbst mit.
Sorry aber ...
😰😰😰😰😰😰😰😰😰😰😰😰
Da das Kind längst im Brunnen liegt ... auf der website deiner lokalen Zulassungsstelle findest du ein Formular das sich Veräußerungsanzeige nennt. Dieses würde ich mit den Daten des Käufers (und zusätzlich die des Abholers) ausfüllen und beiderseits unterschreiben lassen. Weil der Abholer in Vollmacht des Käufers handelt, würde ich mir die Vollmacht aushändigen lassen und sie zum späteren Nachweis behalten. Das ausgefüllte Formular würde ich dann mit der Vollmacht an die Zulassungsstelle und die Versicherung faxen.
Geldeinzahlung bar in der Bank ist schonmal sinnvoll. Erst nach der Geldscheinprüfung den Schlüssel rausrücken. 😉
Es wird dich nicht wundern, dass man das alles trotz des Vertragsschlusses ohne die Importangabe wegen des Inserats mit selbiger ganz anders hätte lösen können, wenn man nicht so hasenpfötig drauf wäre ... des Menschen Wille ....
Aus Erfahrungen im persönlichen Umfeld: Das Kfz würde ich nicht aus der Hand geben und den Rechtsweg den Käufer beschreiten lassen. In dem mir bekannten Fall gab es letztendlich eine Einigung auf wenige hundert Euro; mögliche weitere Probleme nach dem Kauf - worauf es viele Käufer dieser Spezies anlegen - wurden damit vermieden.