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auf den Standstreifen gedrängelt, Verstoß gegen STVO?

Themenstarteram 28. April 2012 um 14:44

tach, nach Jahren interessierten Lesens hier mein erster Beitrag:

kurz gesagt, ich wollte auf die Autobahn auffahren, Blinker schon lange gesetzt, rechte Spur frei, mittlere ein Auto ca. 3-4 Meter hinter/neben mir. In dem Moment, wo ich begann, vom Beschleunigungsstreifen auf die rechte Spur zu ziehen, sah ich, wie der vorher auf der mittleren Spur fahrende schwungvoll eine halbe Wagenlänge hinter mir auf die rechte Spur zog. Also musste ich ebenfalls wieder zurück auf den Beschleunigungsstreifen, damit der mir nicht schräg in die Fahrertür knallt. vom Beschleunigungsstreifen waren nur noch knapp 20-30 m übrig

Tempo war zu dem Zeitpunkt knapp 100 km/h. Da direkt hinter mir ein anderes Auto fast an der Stoßstange klebte, das ebenfalls durch anderen Wagen nicht rauf konnte, verzichtete ich auf eine Vollbremsung, um einen Auffahrunfall zu vermeiden und gab Gas. Der Typ auf der rechten Spur merkte wohl jetzt, das ich da war, ließ sich zurückfallen und gab mir Lichthupe. Ich dachte erst noch: "Schnarchnase, aber immerhin hat er es gemerkt, das da noch jemand ist, danke fürs reinlassen" (nach ca. 100 m Standstreifenbenutzung zog ich vor ihm mit inzwischen ca. 15-20 m Abstand rein). Aber denkste, der hörte gar nicht mehr auf, Lichthupe zu machen, fuhr aggressiv auf, dann neben mich.

Ich sah kurz rüber und blickte in von Zorn verzerrtes lilarotes Gesicht eines Mittfünfzigers, der wild gestikulierte und offensichtlich nur noch am Schreien war. Ich hab nur zweimal kurz rübergeschaut, weil ich denke, auf der Autobahn sollte man sich nicht über zwei Autos hinwegunterhalten, aber was ihn so aus der Fassung gebracht hat, war, soweit ich die Autofahrerzeichensprache richtig beherrsche, daß ich den Standstreifen benutzt habe.

Frei übersetzt in Textsprache hat er mit seinen Gesten wohl soviel gesagt wie: "Du! hinschauen! Standstreifen verboten! Wer Standstreifen fährt, dem wird Kehle durchgeschnitten! ich habe dein Kennzeichen und werde dich anzeigen!"

Bis dahin war eigentlich alles normal, der übliche Wahnsinn auf den Straßen.

Ich hab das nur beiläufig einem Bekannten erzählt, der jedoch der Meinung war, der andere hätte sich schon richtig verhalten. Er war zwar knapp hinter mir und hat vieleicht sogar gesehen, das ich blinkte, aber da ich noch nicht rübergezogen habe, war es sein gutes Recht, (zeitlich) vor mir auf die rechte Spur zu wechseln, solange ich das nicht tat und ich eine Vollbremsung hätte machen müssen. Durch die Benutzung des Standstreifens hätte ich ohne wenn und aber einen schweren Verstoß begangen. Selbst wenn plötzlich ein Elefant auf der rechte Spur steht, dürfe man NIEMALS (es sei denn, die Polizei ordnet es an) über den Standstreifen ausweichen (was ich aber trotzdem IMMER tun würde, wenn die Alternative Kollision mit Elefant bei 200 km/h darstellen würde).

Ich schreib das nur deswegen hier, weil in speziell diesem Fall meinem gesunden Menschenverstand zuwider läuft, wenn ich hier eine Vollbremsung hätte machen müssen (zumal ich die gar nicht mehr auf dem Beschleunigungsstreifen hätte schaffen können). Außerdem halte ich es auch nicht für die feine Art, neben einem einfädelndem Fahrzeug ohne Not von der mittleren auf die rechte Spur zu wechseln und ihm sozusagen die Tür zu zu machen. Wenn er von vornherein rechts gefahren wäre, ok, hätte man sich drauf einstellen können und ggf. warten, aber mit so was rechnet man ja nicht unbedingt.

Beste Antwort im Thema

Die Benutzung des Standstreifens wird zwar nicht gern gesehen, eine Vollbremsung in der von dir beschriebenen Situation wäre allerdings die schlechtere Lösung gewesen.

Von daher hast du richtig gehandelt und kannst den Vorfall getrost abhaken.

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Zitat:

Original geschrieben von Mr. Davidoff

oder verringere meine Geschwindigkeit.

hm, Zusatz, "wenn notwendig".

Wenn nicht notwendig ist es das beste die Geschwindigkeit einfach zu halten und vorhersehbar zu sein.

Der Auffahrer soll sich dann entscheiden ob er davor rauf will/kann oder danach.

Blöd ist wenn du bremst und der auch weil er hinter dir drauf will. :D

am 29. April 2012 um 8:47

Zitat:

Original geschrieben von Archduchess

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Davidoff

oder verringere meine Geschwindigkeit.

hm, Zusatz, "wenn notwendig".

Wenn nicht notwendig ist es das beste die Geschwindigkeit einfach zu halten und vorhersehbar zu sein.

Der Auffahrer soll sich dann entscheiden ob er davor rauf will/kann oder danach.

Blöd ist wenn du bremst und der auch weil er hinter dir drauf will. :D

Natürlich nur dann, wenn notwendig - keine Frage.

Und wenn ich merke, dass der andere zu zögerlich herumdruckst, dann gebe ich halt Gas und bin weg. Chance vertan - nicht mein Problem - sorry.

Das sind Entscheidungen von Sekundenbruchteilen.

Themenstarteram 29. April 2012 um 9:52

na gut, ganz offensichtlich habe ich mich falsch verhalten. Ich habe halt zu sehr darauf konzentriert, das die Spur, auf die ich auffahren wollte, frei ist, also die rechte Fahrspur links neben dem Beschleunigungsstreifen und nicht damit gerechnet, daß das Fahrzeug auf der mittleren Fahrspur links neben der rechten Fahrspur in meiner Höhe spontan einen Spurwechsel zeitgleich nach rechts durchführen könnte. Wenn der wenigstens rechtzeitig vorher geblinkt hätte, dann hätte ich die Stelle rechts neben ihm, also links neben mir ja schon als "quasi belegt" mit einrechnen können.

Ich habe mal eine Skizze von der Situation angehängt.

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Davidoff

Zitat:

Original geschrieben von picard95

Die meisten Beschleunigungsstreifenschnarchnasenfahrer ...

Das liest sich gerade so, als ob die dir täglich an jeder Auffahrt in Rudeln begegnen. Soweit ich das für mich beurteilen kann, ist diese Spezies ehre eine Randerscheinung und wenn überhaupt, dann hin und wieder mal auf Bundesstraßen mit kurzer B-Spur anzutreffen.

Auf der A24 habe ich sowas öfter, ca. ein Drittel der Fahrer passen sich meiner konstanten Geschwindigkeit an wenn bei einer Auffahrt wenn von einer der Raststätten ein Auto einfädeln möchte.

Natürlich nur wenn zufälligerweise genau zu dem Zeitpunkt auch ein Auto auf dem Beschleunigungsstreifen fährt.

Bundesstrasse ist eine ganz andere Geschichte, aber auf der A24 gibt es eigentlich keine Ausrede weshalb die nicht vernünftig beschleunigen.

Schaffe ich mit meiner leistungsschwachen Möhre doch auch wenn ich mal bei Stolpe oder Linumer Bruch eine Pause gemacht habe.

Zitat:

Original geschrieben von Fahrsteiger2000

na gut, ganz offensichtlich habe ich mich falsch verhalten.

(...)

nicht damit gerechnet, daß das Fahrzeug auf der mittleren Fahrspur links neben der rechten Fahrspur in meiner Höhe spontan einen Spurwechsel zeitgleich nach rechts durchführen könnte.(...)

Davon mal abgesehen wer nun formal im Recht gewesen sein mag:

Mir würde mein "Autofahrer- Instinkt" sagen, daß es die Gefahr eines Zwischenfalls/ Zusammenstoßes jedenfalls erhöht, wenn ich genau neben "einfädel- Willigen" auf Höhe einer Auffahrt von der linken auf die rechte Spur wechsele.

Sowas hätte ich in dem Falle vielleicht um ein paar Meter verschoben und erstmal die Situation sich bereinigen lassen.

Dein Gegner hat es leider an dieser Erfahrung und einer Spur Mitdenken fehlen lassen (womit man wiederum natürlich rechnen sollte).

Zitat:

Original geschrieben von Fahrsteiger2000

Ich habe mal eine Skizze von der Situation angehängt.

So hatte ich es auch von Anfang an verstanden und dies Szenario erlebe ich oft.

Ja, quasi Standardfall.

Auch wenn 2 in die Mitte wechseln wollen von links und rechts...

 

Hier eben noch mit der von links muß damit rechnen, daß einer auffahren will und der Auffahrende muß die Vorfahrt beachten...

50:50

Wobei moralisch durchaus der Wechsler mehr drinhängt.

 

 

Geschwindigkeit halten (wenn Ausweichen nicht möglich oder gewünscht oder erlaubt) ist bei Auffahrten das beste für die Auffahrer.

Die können sich dann sortieren.

Wenn jetzt einer vorsorglich bremst, dann ist zwar vorne ne größere Lücke, aber die potentielle Lücke hinter ihm geht zu. (bei dichterem Verkehr)

am 29. April 2012 um 10:59

Zitat:

Original geschrieben von Fahrsteiger2000

na gut, ganz offensichtlich habe ich mich falsch verhalten. Ich habe halt zu sehr darauf konzentriert, das die Spur, auf die ich auffahren wollte, frei ist, also die rechte Fahrspur links neben dem Beschleunigungsstreifen und nicht damit gerechnet, daß das Fahrzeug auf der mittleren Fahrspur links neben der rechten Fahrspur in meiner Höhe spontan einen Spurwechsel zeitgleich nach rechts durchführen könnte. Wenn der wenigstens rechtzeitig vorher geblinkt hätte, dann hätte ich die Stelle rechts neben ihm, also links neben mir ja schon als "quasi belegt" mit einrechnen können.

Ich habe mal eine Skizze von der Situation angehängt.

Nach dem Studium der Skizze würde ich jetzt einfach mal so behaupten, dass der Dichtmacher, der von der Mitte kam, einfach abgelenkt und unaufmerksam war oder aber dich einfach nur ärgern wollte.

Umso besser, dass er durch die Situation mal wachgerüttelt wurde. Vielleicht verzichtet er in Zukunft auf solche Spielchen und fährt etwas aufmerksamer durch die Welt.

Zitat:

Original geschrieben von Archduchess

Ja, quasi Standardfall.

Auch wenn 2 in die Mitte wechseln wollen von links und rechts...

ich bin grad nicht sicher, ob das auf einer 3 spurigen Autobahn dasselbe ist, wie beim Auffahren. Hat beim Auffahren nicht grundsätzlich immer der Auffahrende Vorfahrt zu gewähren?

 

am 29. April 2012 um 11:09

Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12

Hat beim Auffahren nicht grundsätzlich immer der Auffahrende Vorfahrt zu gewähren?

Natürlich hat er das, keine Frage.

Aber verarschen lassen muss man sich trotzdem nicht.

Standard vom Ablauf her. Kommt öfter vor als man denkt.

Und daß der von der Mitte mit Auffahrenden rechnen muß/sollte und daß der Auffahrende Vorfahrt geben muß dürften sich dann beide von nem Richter anhören.

Ich bleib bei 50:50 ;)

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Davidoff

Aber verarschen lassen muss man sich trotzdem nicht.

sag ich doch - s. heute, 12:04:11 Uhr

am 29. April 2012 um 14:25

Zitat:

Original geschrieben von Dieter47

 

PS: Wer durch ein Auffahrmanöver seitlich und nach hinten derart überstrapaziert ist, dass er nicht mehr erkennen kann, ob überhaupt ein Standstreifen vorhanden und auch frei ist, der sollte die Autobahn sicherheitshalber ganz meiden.

herrlich, dann wären min 30-40% weniger auf der BAB unterwegs und endlich weniger staus.

@ all

das mit der standstreifenbenutzung ist haariger als ihr denkt und die polizei greift da hart durch.

mein onkel hat letztens kräftig gelöhnt, obwohl er beim einfädeln nur mit den rechten rädern über das

ende der einfädelspur gefahren ist, da er sich hinter einem lkw einfädeln wollte. ort des geschehens a7 auffahrt

hh-bahrenfeld richtung nord, 3spurig mit breiter notspur. auch der einspruch blieb erfolglos.

@TE - Du hast alles richtig gemacht. Da in der Regel eine durchgezogene Linie die rechte und die Mittelspur trennen, durfte der Mittelspurfahrer nicht nach rechts kommen, schob gar nicht, ohne den Spurwechsel rechtzeitig anzuzeigen. Hätte ein Fahrzeug der Rennleitung den Zwischenfall bemerkt, so wäre der "Nach-Rechts-Zieher" belangt worden. Dein Ausweichen auf die Standspur zur Vermeidung eines VKU war richtig und wäre ohne Sanktion geblieben.

Zitat:

Original geschrieben von w.boos

auf der standspur weiterfahren ist verantwortungslos, denn sollte

dort wirklich mal ein pannenfahrzeug stehen, hat man wenig chancen zu reagieren, da man in der auffahrtssituation eher nach

hinten und seitlich orientiert ist, wie nach vorne.

Wer so blind ist, ein Pannenfahrzeug auf dem Standstreifen zu rammen, hat zuvor schon längst den auf Deinen Vorschlag hin am Ende der Einfädelspur Wartenden abgeräumt.

Gruß vom bösen Dieter

Zitat:

Original geschrieben von twindance

@TE - Du hast alles richtig gemacht. Da in der Regel eine durchgezogene Linie die rechte und die Mittelspur trennen, durfte der Mittelspurfahrer nicht nach rechts kommen, schob gar nicht, ohne den Spurwechsel rechtzeitig anzuzeigen.

Ich will dir da nicht zu nahe treten, aber in der Regel ist da keine durchgezogene Linie.

 

Und nein, er hat nicht alles richtig gemacht.

Ich "tippe" auf 50:50 Schuldverteilung bei nem Unfall.

 

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