Assistenzsysteme: Veraltet oder up-to-date?
Hallo,
ich fahre aktuell einen noch recht jungen RS3, der sich für mich leider als Fehlkauf herausgestellt hat. Nun bin ich auf der Suche nach einem Nachfolger und tendiere aktuell in Richtung X4-Facelift (moderner) oder GLC-Coupe (gefällt mir optisch besser). Auf das Facelift des GLC kann/will ich nicht warten.
Unabhängig von der Motorisierung und dem Preisunterschied interessiert mich aktuell eine Frage bzgl. der Assistenzsysteme des C253, denn die stammen ja aus dem X253 und somit aus 2015.
Die Frage(n) in die Runde wäre(n) nun: Wie schätzt ihr die Systeme, insb. ACC und Spurhalteassistent, des GLC(-Coupe) im Vergleich bspw. zur aktuellen C-Klasse ein? Oder hat hier jemand zufällig den Vergleich zum Facelift des X3/X4 schon gehabt?
Seid ihr zufrieden mit den Funktionen oder sind neuere Systeme spürbar besser?
Danke&Gruß
Mirko
Beste Antwort im Thema
Ich habe sowohl einen aktuellen GLC als auch einen aktuellen X3, ich kann es also sehr gut miteinander vergleichen.
Im Gegensatz zu Holgors "Erlebnissen" habe ich bei inzwischen 140.000 km mit dem GLC keinerlei Probleme mit der Distronic gehabt. Sie arbeitet zuverlässig, eine Notbremsung hatte ich noch nie (auch nicht mit den Vorgängerfahrzeugen mit denen ich mehr als 200.000 km abgespult hatte.
Die Lenkungsunterstützung arbeitet im Stau sehr gut, auf kurvigen Landstrassen kann man sie dagegen nicht alleine lenken lassen, aber dafür ist Sie auch nicht gedacht.
Was thfrank schreibt stimmt so nicht. Die Lenkunterstützung überwacht ob die Hände am Lenkrad sind - das ist vom Gesetzgeber so gedacht - und warnt optisch und akustisch wenn sie sich aufgrund fehlender Fahrerkontrolle abschaltet. Die Abschaltung aufgrund fehlender Strassenbegrenzung während man selber lenkt erfolgte im ersten Baujahr durch optische Meldung. Inzwischen erfolgt hier auch ein deutlicherer Hinweis.
Ich halte die Assistenten von Mercedes für etwas durchdachter, z.B. warnt der Spurwechselwarner beim Blinken vor einem Fahrzeug im toten Winkel optisch und durch einen lauten Ton. Im Bmw wird es nur durch ein rotes Spiegeldreieck angezeigt.
31 Antworten
die "smarten" Funktionen sind im BMW deutlich moderner (komme aus dem 5-er Lager, bin den aktuellen X3 eine Weile gefahren). Andererseits sind die Funktionalitäten auch im GLC gut. Momentan fahre ich einen CLS, von dem wohl einiges mit dem Facelift in den GLC übernommen werden soll. DAS ist wirklich gut und nach meinem Empfinden sogar besser als bei BMW. Der Spurhalteassistent funktioniert sehr zuverlässig auch im aktuellen Modell. Wenn du kannst: warte!
Worauf warten? Die Mopf SUV kommt 2019, die fürs Coupe wohl nicht vor 2020. Ist wie beim Computer, es gibt immer Neueres oder besseres. Kaufen, wenn es nötig ist und fertig.
Ich habe das Coupe mit allen Systemen und es funktioniert ausgezeichnet.
Zitat:
@Murky schrieb am 13. September 2018 um 09:40:13 Uhr:
Die Frage(n) in die Runde wäre(n) nun: Wie schätzt ihr die Systeme, insb. ACC und Spurhalteassistent, des GLC(-Coupe) im Vergleich bspw. zur aktuellen C-Klasse ein? Oder hat hier jemand zufällig den Vergleich zum Facelift des X3/X4 schon gehabt?
Seid ihr zufrieden mit den Funktionen oder sind neuere Systeme spürbar besser?
Danke&Gruß
Mirko
Ich habe zwar keinen Vergleich zur C-Klasse, aber die D+ in meinem GLC ist "so naja".
Meine Kritikpunkte:
- Notbremsung auf BAB bei Laub, Plastiktüten und Taschentüchern auf der Autobahn.
- Notbremsung auf BAB bei Linkskurven, wenn rechts neben mir ein LKW mit Plane fährt und dessen Zurrbänder flattern. Hatte ich schon 2x in den letzten 2 Wochen.
- Bremst bei Radfahrern, obwohl diese auf einem parallel zur Fahrbahn verlaufenden Fahrradweg fahren in der Stadt.
- Bremst zu spät wenn vor mir jemand die Spur wechselt und in meinen Sicherheitsabstand fährt auf der BAB. Dafür bremst es dann abrupt und gefährdet so den Verkehr hinter mir.
- D+ bremst bei einem Stauende auf der BAB zu spät, so dass der Notbremsassistent eingreifen muss. Finde ich merkwürdig, dass D+ die Bremskraft als zu gering berechnet und ein anderes Assistenzsystem übersteuernd eingreifen muss.
- Ist auf "S" ruckartig und beschleunigt, selbst wenn vorne schon wieder gebremst wird.
- Fährt nicht alleine wieder an im Stau. Das können andere Systeme.
- Radarplatte friert schon bei leichtem Schneefall zu und dann geht nicht mal mehr eine normale Tempomatfunktion.
Nur kurzer Test im aktuellen GLC: Lenkautomatik übernimmt wirklich nur sehr kurz und schaltet dann ohne weitere Vorwarnung aus. Fand ich beim Probefahren nicht so toll. BMW macht es wohl länger, bin mir aber nicht sicher.
Automatischer Überholvorgang kann glaub ich nur BMW. Na ja, ist für mich entbehrlich.
Zitat:
@thfrank schrieb am 13. Sep. 2018 um 11:26:18 Uhr:
Lenkautomatik übernimmt wirklich nur sehr kurz und schaltet dann ohne weitere Vorwarnung aus.
Der Lenkassistent schaltet sich ab, weil es gesetzlich noch nicht erlaubt ist. Bevor er sich abschaltet erscheint eine Anzeige im Display und bei Nichteingreifen ein Warnton. Bis, ich glaube ca. 30 km/h, bleibt er drin und ermöglicht stop and go ohne Lenkeingriff.
Zitat:
@thfrank schrieb am 13. September 2018 um 11:26:18 Uhr:
Nur kurzer Test im aktuellen GLC: Lenkautomatik übernimmt wirklich nur sehr kurz und schaltet dann ohne weitere Vorwarnung aus. Fand ich beim Probefahren nicht so toll. BMW macht es wohl länger, bin mir aber nicht sicher.Automatischer Überholvorgang kann glaub ich nur BMW. Na ja, ist für mich entbehrlich.
Kann MB auch in den neueren Modellen.
Bei mir funktionieren die Assi-Systeme gut.
Bei meiner Frau funktionieren die Systeme auch sehr gut. Bei entsprechendem Verkehr und. bei Aktivierung des Nachfahr Tempomaten ist sie schon mehr als 1 Stunde auf "Vollautomatik" gefahren. Die sinnlosen Eingriffe und Warnungen habe ich auch beim BMW. Dem voll autonomen Fahren schaue ich eher skeptisch entgegen, da alle heutigen Systeme noch eher "dumm" sind und der Mensch nicht besser reagiert (hier waren wir schon sehr froh um die Assistenten) aber viel besser fährt als der Assistent.
Hallo,
ich habe meinen GLC 250 Coupe (Benziner) vor 2 Monaten in Bremen abgeholt, wurde bei der Abholung vom MB-Mitarbeiter ausführlich über die Funktion der Assistenzsysteme aufgeklärt und habe die auch sofort auf der Heimfahrt getestet. Bevor ich von einigen Erlebnissen berichte, möchte ich eins vorwegnehmen: das Lesen der Betriebsanleitung hilft ungemein und ist eigentlich ein Muss für jeden, der sich bei der Konfiguration seines Fahrzeugs unschlüssig ist. Die Betriebsanleitung, die man übrigens im Netz runterladen kann, liest sich allerdings wie ein Beipackzettel eines Arzneimittels – die Liste der Nebenwirkungen, also der Fälle, in denen man die Assistenzsysteme lieber ausschalten soll oder sich auf diese nicht verlassen kann oder in denen sie zu einer gefährlichen Situation führen können oder wann sie keine Unterstützung bieten, ist ziemlich lang. Ich war nach dieser Lektüre eher skeptisch, was das Mitkonfigurieren dieser Assistenzsysteme anbetrifft, habe aber trotzdem das komplette Paket genommen. Ich würde es zwar nicht als Fehlentscheidung sehen, aber den Satz aus der Betriebsanleitung „Mit diesen intelligent aufeinander abgestimmten Systemen setzt Mercedes-Benz einen Meilenstein auf dem Weg zu autonomen Fahren“ fand ich vorsichtig gesagt übertrieben. Vor allem angesichts dessen, dass schon paar Zeilen weiter Folgendes zu lesen ist: „Die Assistenzsysteme sind nur Hilfsmittel, Die Verantwortung für den Sicherheitsabstand, die Geschwindigkeit, das rechtzeitige Bremsen und das Einhalten der Fahrspur liegt bei Ihnen.“ Und genauso muss man es sehen – in einigen Situationen helfen die, man darf sich aber auf keinen Fall hundertprozentig darauf verlassen.
Jetzt zu meinen Erfahrungen.
Fahren im Stau mit eingeschaltetem Distronic und im niedrigen Geschwindigkeitsbereich klappte bis jetzt immer super. Wenn der Wagen von niedriger Geschwindigkeit abgebremst wird und zum Stehen kommt, braucht man danach nicht mal das Gaspedal zu treten, er fährt selbständig wieder los. Bei höheren Geschwindigkeiten ist mir schon passiert, dass der Wagen in einer etwas engeren Kurve nicht stark genug nachgelenkt hat und über die Fahrspurbegrenzung hinausfuhr. Mal ist er auch auf der Autobahn ziemlich nah an die rechte Spurbegrenzung gekommen, lenkte nach links nach und da ich mich gerade in einer langgezogenen Rechtskurve befand ist er dabei ziemlich stark über die linke Spurbegrenzung hinausgekommen. Solange man seine Hände auf dem Lenkrad hat, kann man sofort entgegenwirken, es soll aber auch „Neugierige“ geben, die die Grenzen der Assistenzsysteme austesten wollen, in solchen Situationen die Hände vom Lenkrad nehmen und das Auto „machen lassen“…
Paar unbeabsichtigte Bremsvorgänge bei der Überholung von großen LKWs, die sich gar nicht auf meiner Fahrspur befanden, aber als solche fehlerkannt wurden, habe ich auch schon gehabt.
Ein Fall noch beim Fahren mit eingeschalteten Assistenzsystemen in einer 30-Zone mit auf 30 km/h eingestelltem Tempomat. Beim Überfahren eines markierten Fußgängerübergangs in einer leichten Linkskurve hat er den Zebrastreifen wohl falsch interpretiert und deutlich nach rechts gelenkt, also in die Straßenbegrenzung hinein. Wie gesagt, nichts Schlimmes, wenn man keine Spielchen mit dem Händen-Weg-Vom-Lenkrad macht, aber auf jeden Fall eine Fehlfunktion.
Aufpassen sollte man auch, wenn man mit eingeschaltetem Abstands-Assistenten in einen Kreisverkehr reinfährt – biegt der vorausfahrende Wagen in den Kreisverkehr ein, verschwindet er aus dem „Blickwinkel“ des Systems und der eigene Wagen wird gerade dann beschleunigt, wenn man selbst in den Kreisverkehr einbiegt. Dieser Fall ist sogar in der Betriebsanleitung beschrieben und soll durch Einbeziehung von den GPS-Daten des Navigationssystems verhindert werden. Es passiert bei mir aber nicht.
Also wie gesagt, meiner Meinung nach sind die Assistenzsysteme schon eine nette Hilfe, man muss aber als Fahrer am Lenkrad genauso aufmerksam bleiben, wie ohne diese Unterstützung, nur dann sind sie eine echte Hilfe.
Alle Kritikpunkte von holgor2000 hab ich selbst noch nicht erlebt, aber da man sie auch schon als "Warnung" in der Betriebsanleitung nachlesen kann, werden sie wohl stimmen.
Gruß an alle
Ich habe sowohl einen aktuellen GLC als auch einen aktuellen X3, ich kann es also sehr gut miteinander vergleichen.
Im Gegensatz zu Holgors "Erlebnissen" habe ich bei inzwischen 140.000 km mit dem GLC keinerlei Probleme mit der Distronic gehabt. Sie arbeitet zuverlässig, eine Notbremsung hatte ich noch nie (auch nicht mit den Vorgängerfahrzeugen mit denen ich mehr als 200.000 km abgespult hatte.
Die Lenkungsunterstützung arbeitet im Stau sehr gut, auf kurvigen Landstrassen kann man sie dagegen nicht alleine lenken lassen, aber dafür ist Sie auch nicht gedacht.
Was thfrank schreibt stimmt so nicht. Die Lenkunterstützung überwacht ob die Hände am Lenkrad sind - das ist vom Gesetzgeber so gedacht - und warnt optisch und akustisch wenn sie sich aufgrund fehlender Fahrerkontrolle abschaltet. Die Abschaltung aufgrund fehlender Strassenbegrenzung während man selber lenkt erfolgte im ersten Baujahr durch optische Meldung. Inzwischen erfolgt hier auch ein deutlicherer Hinweis.
Ich halte die Assistenten von Mercedes für etwas durchdachter, z.B. warnt der Spurwechselwarner beim Blinken vor einem Fahrzeug im toten Winkel optisch und durch einen lauten Ton. Im Bmw wird es nur durch ein rotes Spiegeldreieck angezeigt.
Zitat:
@andy102 schrieb am 13. September 2018 um 13:17:56 Uhr:
...Fahren im Stau mit eingeschaltetem Distronic und im niedrigen Geschwindigkeitsbereich klappte bis jetzt immer super. Wenn der Wagen von niedriger Geschwindigkeit abgebremst wird und zum Stehen kommt, braucht man danach nicht mal das Gaspedal zu treten, er fährt selbständig wieder los....
Bist Du Dir da sicher? Das funktioniert bei meinem nur bei einem Stillstand von weniger als 3 Sekunden.
Alles, was länger als 3 Sekunden steht, fährt er nicht wieder von alleine los, sondern benötigt ein manuelles Signal vom Fahrer.
Zitat:
Bist Du Dir da sicher? Das funktioniert bei meinem nur bei einem Stillstand von weniger als 3 Sekunden.
Alles, was länger als 3 Sekunden steht, fährt er nicht wieder von alleine los, sondern benötigt ein manuelles Signal vom Fahrer.
Also so oft hab ich in den 2 Monaten noch nicht im Stau gestanden. Hab nur gemerkt, dass er im langsamen Verkehr zu stehen kam und dann wieder losgefahren ist. Ob es 3 sek. waren, kann ich leider nicht sagen. Ich werde es beobachten und davon berichten.
Laut Spec kann der GLC nur bis 3 Sekunden. Die E-Klasse kann auch nach längerer Zeit automatisch anfahren.
Daher würde es mich wundern, wenn dies bei jemandem hier anders wäre.
Das System des GLC ist eine Generation älter als das der E-Klasse.
ILS (Lichtsystem) interessiert Dich auch? Beim BMW (2015) um Klassen besser als bei meinem GLC (2017):
- Kommt mit Kurven nicht klar. Ich war gerade wieder in den Bergen mit Serpetinen und das Ding blendet jedes entgegenkommende Auto, weil das ILS nicht mitkriegt dass da jemand um die Kurve kommt. In Serpetinen muss man es abschalten. Dabei waere es gerade da wichtig.
- Wenn abgeblendet, dann dauert es ewig bis er wieder aufblendet nachdem das moeglich waere. Das Ding reagiert total traege. In Folge kann es sein dass man zu schnell im Blindflug unterwegs ist. BMW blendet gefuehlt wieder auf, da ist der Gegenverkehr gerade mal auf der Hoehe der Seitenscheibe.
Meine Erfahrung.