Assistenzsysteme im Auto: Lebensretter oder Sicherheitsfalle?
Ich finde es echt erstaunlich, wie viele Assistenzsysteme es heute in modernen Autos gibt – Spurhalteassistent, automatische Notbremsung, Müdigkeitserkennung und so weiter. Die sollen uns das Fahren sicherer machen, aber manchmal frage ich mich, ob wir uns nicht zu sehr darauf verlassen. Ich muss zugeben: Mir ist es selbst schon passiert, dass ich den Abstandspiepser ausgeschaltet habe – und trotzdem irgendwie davon ausgegangen bin, dass "schon was piepen würde, wenn was ist" Ist mir dann kurz vor knapp noch aufgefallen - zum Glück. Aber im Ernstfall kann das ja richtig gefährlich werden.
Was meint ihr – sind diese Systeme wirklich ein Sicherheitsgewinn, oder machen sie uns vielleicht sogar unaufmerksamer, weil wir uns zu sehr auf die Technik verlassen?
Freu mich auf den Austausch!
22 Antworten
Manchmal ist die Technik schon hilfreich.
Aber oft nervt sie so extrem.
Oft schalte ich den Spurhalte-Assistent aus. Weil manchmal auf schmalen Straßen auf den weißen Streifen fahren muss, damit genug Platz bleibt.
Und es kam schon manchmal vor das der Notbrems Assistent ohne Grund eine Vollbremsung gemacht hat. Und deswegen sollte man sich nie zu 100% auf die Technik verlassen.
Zitat:
@Voegpid2 schrieb am 2. September 2025 um 11:23:01 Uhr:
Manchmal ist die Technik schon hilfreich.
Aber oft nervt sie so extrem.
Oft schalte ich den Spurhalte-Assistent aus. Weil manchmal auf schmalen Straßen auf den weißen Streifen fahren muss, damit genug Platz bleibt.
Und es kam schon manchmal vor das der Notbrems Assistent ohne Grund eine Vollbremsung gemacht hat. Und deswegen sollte man sich nie zu 100% auf die Technik verlassen.
Genau. Habe eben mit einem Kollegen darüber gesprochen, ich wohne nicht so weit weg von einer Autobahn, auf der Dauerbaustelle ist. Also auch die Fahrspuren anders als "eigentlich angezeichnet" sind. Da hat mir das Auto tatsächlich das ein oder andere Mal ordentlich reingelenkt. Seitdem hab' ich's ausgeschaltet - ich fahre ja auch viel auf Pässen und so, da find ich's eher hinderlich.
Ich hatte auch schon ein paar Mal, dass der Notbremseassistent einfach angegangen ist (nur Geräusch, keine Bremsung) - obwohl wirklich weit und breit nix war.
Denke, da war vllt das Auto einfach dreckig oder so - keine Ahnung.
Ich bin super dankbar für die ganzen Gadgets, die es gibt, aber ich habe es eben bei mir selbst bemerkt - spätestens als ich den Motorradführerschein gemacht habe - ich verlasse mich beim Auto zu sehr drauf.
In Summe haben die Assistenzsysteme mehr Vor- als Nachteile. Auch wenn hin und wieder Fehlerkennungen, z.B. von Tempolimits passieren, komme ich doch deutlich entspannter und munterer ans Ziel.
Das Thema haben wir doch schon.
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Zitat:
@ktown schrieb am 2. September 2025 um 11:32:10 Uhr:
Das Thema haben wir doch schon.
Ach guck. Aktuelles und Verkehrspolitik-Forum? Kannte ich noch gar nicht.
Fakt ist, sie sorgen mit dafür, das sich synaptische Verbindungen im Gehirn auflösen.
Ist genauso, wie mit dem digitalen Unterricht und ChatGPT. Macht alles Denkfaul, bzw. verhindert bei Heranwachsenden das, von Geburt an gegebene, intellektuelle Potential zu entwickeln.
Ich persönlich halte nichts davon.
Wenn ich Auto fahre, möchte ich auch beschäftigt sein, sowohl mit dem Auto, als auch mit dem Verkehrsgeschehen. Sonst wird mir das zu langweilig und letargisch in der Blechbüchse.
Auf ner fast leeren Autobahn fange ich immer zu gähnen an.
Bin ich wieder mit Überholen und rückwärtiger Verkehrsbeobachtung beschäftigt, hört das Gähnen auf.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 2. September 2025 um 16:37:15 Uhr:
Fakt ist, sie sorgen mit dafür, das sich synaptische Verbindungen im Gehirn auflösen.
Dann habe ich synaptische Reserven für geistig anspruchsvollere Dinge als Autofahren. Nach der Logik müssten ja Nutzer von Bus und Bahn völlig verblöden...
Autofahren ist ein Mittel zum Zweck um möglichst schnell zum Ziel zu fahren und dort so ausgeruht wie möglich anzukommen. Und da habe ich in der Evolution meiner Dienstwagen vom ersten (nix) über die Stufen Tempomat -> ACC -> pACC -> Travelassist beim jetzigen und dessen Vorgänger deutlich Verbesserungen bemerkt.Von den Schritten vom Schaltgetriebe über Automatik zum "Einganggetriebe" des BEV ganz zu schweigen.
Zitat:
@MT-Momo95 schrieb am 2. September 2025 um 11:18:44 Uhr:
Was meint ihr – sind diese Systeme wirklich ein Sicherheitsgewinn, oder machen sie uns vielleicht sogar unaufmerksamer, weil wir uns zu sehr auf die Technik verlassen?
Sie sind ganz klar ein Sicherheitsgewinn, wenn man sie denn so konfigurieren kann, wie man sie braucht und wenn man sie als das nutzt, was sie sind, nur Assistenten.
Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wo die Assistenten ihre Grenzen haben und wann es sinnvoll ist sie zu verwenden. So verwende ich sie, sie haben ihre Vorteile und ich ärgere mich nicht, denn aufgrund ihrer mir bekannten Grenzen verwende ich sie nicht, wenn sie nicht das machen würden, was ich gerne hätte.
So einfach kann das Leben sein.
Viele erwarten von den Assistenten ein fast autonomes Fahren. Das können sie aber nicht, denn es sind nur Assistenten. Von seiner Assistentin erwartet ein Geschäftsführer ja auch nicht, dass sie die gesamte Firma leitet, denn das ist und bleibt seine Aufgabe. Er erwartet von ihr nur eine Unterstützung hauptsächlich in der allgemeinen Routine. So muss man auch die Assistenten im PKW betrachten.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 2. September 2025 um 16:42:08 Uhr:
Dann habe ich synaptische Reserven für geistig anspruchsvollere Dinge als Autofahren. Nach der Logik müssten ja Nutzer von Bus und Bahn völlig verblöden...
Diese Argumentation ist natürlich Blödsinn und ich denke, das weißt du auch. In der Bahn kann ich lesen, mit dem Handy oder Tablett daddeln usw. Im Auto hingegen darf ich das alles nicht, ich darf außer dem Autofahren einfach nur nichts tun oder mich mit dem Beifahrer unterhalten oder per Freisprecheinrichtung mit einer anderen Person. Also beide Beispiele von dir sind nicht miteinander vergleichbar.
Dennoch stimme ich mit Rainers Argumentation nicht oder nur sehr begrenzt überein, Voraussetzung natürlich, dass man die Assistenten sinnvoll einsetzt.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 2. September 2025 um 17:05:31 Uhr:
Diese Argumentation ist natürlich Blödsinn und ich denke, das weißt du auch. In der Bahn kann ich lesen, mit dem Handy oder Tablett daddeln usw. Im Auto hingegen darf ich das alles nicht, ich darf außer dem Autofahren einfach nur nichts tun oder mich mit dem Beifahrer unterhalten oder per Freisprecheinrichtung mit einer anderen Person. Also beide Beispiele von dir sind nicht miteinander vergleichbar.
Wie müssen dann erst Piloten verblöden? Abgesehen von Start und Landung schauen die i.d.R. auch nur dem Autopiloten bei seiner Arbeit zu. Lesen und Daddeln dürfen sie währenddessen aber auch nicht.
Ich habe doch nur gesagt, dass dein Vergleich hinkt. Deshalb stimme ich doch Rainer noch lange nicht zu, im Gegenteil, wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe. Gelesen?
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 2. September 2025 um 17:31:54 Uhr:
Ich habe doch nur gesagt, dass dein Vergleich hinkt.
Darum habe ich dann ja den (passenderen) Vergleich mit Piloten nachgeschoben.