ASR-Funktion / ESP-Funktion beim W210?
Hallo zusammen,
habe seit vier Wochen eine W210 Limosine E230 5-Gang-Aut. von BJ: 1997 mit ASR, vorher hatte ich das gleiche Modell von Bj: 95 nur ohne ASR. Habe immer noch nicht ganz verstanden was eigentlich das ASR macht bzw. wo der Unterschied zum ESP ist. Das ist nun mein vierter aber der erste Mercedes mit solch einer Fahrwerkhilfe, auch Fachbücher helfen mir da nicht so richtig weiter.
- Könnt ihr mir weiterhelfen, wo der Nutzen/Anwendung im Alltag ist?
- Braucht man so etwas wirklich bei so einem gutem Fahrwerk, wie es der W210 mitbringt?
Danke.
Gruss
schmitz_katze
43 Antworten
Also, mal was praktisches:
Man braucht weder ABS/ESP/ASR.
Genausowenig wie Airbags und Gurtstraffer, Anschnallgurte & Co.
Jedenfalls nicht in normalen Situationen.
Für jeden normalen Autofahrer und auch 99% derer die für sich anderer Meinung sind, gilt dass z.B. ohne ABS alle 4 Räder blockieren und dann bremmst nichtmehr viel.
ABS verhindert dies, wird aber eben nur bei Vollbremsungen oder bei Schlamm / Matsch / Schnee oder allgemein schlechtem Untergrund gebraucht.
Damit ist es eigentlich nur für Extremsituationen...
ESP bremmst wenn du zu schnell in eine Kurve reingehst das Kurveninnerste HInterrad ab, damit du nicht übersteuerst und in die Leitplanke knallst.
(z.B. Autobahnkurve)
Auch dies braucht man nur wenn man sihc mal verschätzt hat und ist somit auch nur was für Extremsituationen.
ASR brauchst du, wenn du zuviel Gas gibst.
Nun meinen natürlich manche, sie gäben nie zu viel Gas und bräuchten es deswegen nicht.
Es ermöglicht aber einen einfachen undurchdachten Durchtritt und Maximale Beschleunigung nach vorne, ohne dass man sich im Kreis dreht weil die Hinterachse als Spurstabile Achse durch einen Burnout die Funktion verliert.
Braucht man auch nur in Extremsituationen.
Diese ganzen Extremsituationen konfrontieren uns am wahrscheinlichsten bei Schnee und Eis. Auch bei fahrerischen Fehlern von uns oder anderen.
Genau dafür brauchen wir dass alles, für nciht mehr und nciht weniger und genau dass macht einen Mercedes aus.
mfg, Mark
Zitat:
Original geschrieben von Mark-RE
Für jeden normalen Autofahrer und auch 99% derer die für sich anderer Meinung sind, gilt dass z.B. ohne ABS alle 4 Räder blockieren und dann bremmst nichtmehr viel.
ABS verhindert dies, wird aber eben nur bei Vollbremsungen .....
Schöner Beitrag, auch inhaltlich von der Aussage okay.
Nur eine kleine Anmerkung:
Auf trockener Aspahltfahrbahn bremsen 4 VOLL BLOCKIERTE Räder am stärksten und besten.
So zu sehen auch bei Zeitlupenaufnahmen aus der Formel 1.
Ein Wagen mit ABS bremst in dieser speziellen Situation - Vollbremsung auf trockener, gerader Strecke - sogar SCHLECHTER als ein Pkw ohne ABS.
Schönen Gruß,
CAMLOT
der trotzdem natürlich nicht auf ABS verzichten möchte...😉
Zitat:
Original geschrieben von Mark-RE
ESP bremmst wenn du zu schnell in eine Kurve reingehst das Kurveninnerste HInterrad ab, damit du nicht übersteuerst und in die Leitplanke knallst.
(z.B. Autobahnkurve)´
Ich denke, du meinst hier "Untersteuern". Der Wagen schafft es nicht dem Lenkwinkel entsprechend zu folgen. Oder anders gesagt, der gefahrene Kurvenradius ist kleiner als er eigentlich aufgrund des Lenkwinkels sein müsste. Der Wagen schiebt über die Vorderräder nach außen.
Dieses Beispiel ist aber sehr mit Vorsicht zu geniesen. Es suggeriert nämlich, dass ESP eine prinzipiell zu schnell gefahrene Kurve retten kann. Genau das kann ESP aber nicht. Das kann kein System da wir da an den Grenzen der Physik angelangt sind. ESP bedeutet "elektronisches Stabilitäts Programm" und genau das macht es auch. Es stabilisiert den Wagen und verhindert ein Schleudern bzw Ausbrechen.
Chris
Zitat:
Original geschrieben von Camlot
Auf trockener Aspahltfahrbahn bremsen 4 VOLL BLOCKIERTE Räder am stärksten und besten.
Bist du dir da sicher? Normalerweise gilt, Rollreibung ist größer als Gleitreibung. Das würde bedeuten, die höchste Verzögerung ist dort zu erreichen, wo sich das Rad gerade noch dreht.
Zitat:
So zu sehen auch bei Zeitlupenaufnahmen aus der Formel 1..
Ist ABS in der Formel 1 vielleicht verboten? Der von mir oben beschriebene Zustand ist ohne elektronische Helferlein mit der Hand (pardon Fuss) nur sehr schwer zu treffen. Da passiert's dann schon mal, dass ein Rad blockiert.
Chris
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@billigothi
Meine Behauptung ist - unabhängig von physikalische Gesetzen, die ich nicht kenne - aus Erfahrung richtig.
Ich habe das selbst in der Praxis testen dürfen.
Und es gibt kein ABS in der Formel 1.
ABS wurde in der Formel 1 im Jahr 1993 kurzzeitig von einigen Teams eingesetzt, aber bereits in der Saison 1994 wieder verboten.
Servus,
CAMLOT
Kann schon sein, dass blockierende Räder auf trockenem Asphalt einen Hauch besser verzögern als ein gutes ABS, fakt ist aber, dass Du nach dieser Aktion auf jeden Fall einen neuen Satz Reifen benötigst...
Übrigens ist nicht Asphalt = Asphalt. Es gibt extrem unterschiedliche Haftwerte. Ich bin mal in Italien eine Autobahnauffahrt bei leichter Nässe etwas zu zügig angefahren: es war wie Glatteis! Ich hab einen riesen Schreck bekommen und mir ESP gewünscht (war noch der Opel). Zum Glück konnte ich das Fahrzeug gerade noch abfangen.
Zum Fall des Untersteuerns: Hier sollte eigentlich das ESP gezielt etwas Gas geben und das kurveninnere Vorderrad abbremsen, damit sich das Fahrzeug wieder stabilisiert.
Jack.
Zitat:
Original geschrieben von JackMcBeer
fakt ist aber, dass Du nach dieser Aktion auf jeden Fall einen neuen Satz Reifen benötigst...
Richtig.
Aber m.E. immer noch besser als ein neues Auto oder, im schlimmsten Fall, ein neues Leben.
Bezüglich der unterschiedlichen Asphaltbeschaffenheiten stimme ich Dir natürlich 100%ig zu.
Auf neuen (unbekannten) (Renn-)Strecken sollte man daher tunlichst vorsichtig ans Belag-Testen herangehen.
Der reine Augenschein ist dabei oft mehr als trügerisch.
CAMLOT
Der Audi meines Vaters hat kein ABS und musste auf trockener Fahrbahn schon ab und zu mal ne Vollbremsung über sich ergehen lassen. Nicht wegen einer Extremsituation, bin halt experimentierfreudig 🙂
Die Reifen sind aber noch ganz!
Camlot:
Die Tatsache, dass ein Auto ohne ABS auf trockenem Asphalt besser bremst ist neu für mich. Das wurde uns in der Fahrschule und im Physikunterricht ganz anders eingebleut. Hat man das schon belegen können, bzw. gibt es physikalische Gründe dafür?
Gruss
Standbye
Hi!
Der Bremsweg KANN ohne ABS durchaus kürzer sein.
Aber nur bei geübtem Bremsfuß.
Deswegen wird sich jede Fahrschule hüten etwas anderes zu sagen als dass man ohne ABS einen kürzeren Bremsweg hat.
Ist einfach begründet. Die ABS Steuerung, egal wie gut diese ist, verzögert immer etwas mehr als nötig. Jedoch bedarf es bei aktuellen Fahrzeugen schon einen wirklich gut geübten Fahrer um das ABS zu schlagen.
Gruß,
Tim
Hallo soenni!
Ich verstehe was du meinst. Das ABS tastet sich vor. Das heißt es bremst so stark, bis das Rad stehen bleibt. Dann lässt etwas Bremskraft nach.
Ein geübter Fahrer würde es gar nicht erst zum stehenbleiben des Rades kommen lassen, sondern immer optimal bremsen.
Camlot sprach jedoch von 4 voll blockierenden Rädern. Und das war es, was mich so verwundert hat.
Gruss
STandbye
Hier müssten alle wissenswerten Grundlagen vorhanden sein.
Ich kann das Behauptete hier im Forum nicht beweisen.
Habe auch weiter oben geschrieben, daß ich die phyikalisch gesetzmäßige Theorie kenne.
Aber eben auch die Praxis.
Leider kann ich das hier ja auch nicht dokumentieren.
Aber es ist so.
Gilt, wie gesagt, nur bei ebener und glatter Bremsstrecke.
Weil nämlich ABS beim GERINGSTEN , also eigentlich zu vernachlässigendem Furz am ja nie SPIEGEL-glatten Asphalt für kürzeste Zeit die Bremse LÖST, wodurch, wenn auch nur für Millisekunden, die maximale Verzögerung UNTERBROCHEN wird.
Damit überleben zwar vielleicht die Reifen, nicht aber der Fahrer, weil bei Geschwindigkeiten von über 200 km/h der Unterschied beim Bremsweg etliche Meter ausmachen kann!
Der Anhalteweg beträgt BTW bei dieser Geschwindigkeit auf trockener Fahrbahn mehr als 250 Meter!!
Aber wir kommen jetzt auf einen falschen Diskussionspfad, ich wollte nichts gegen die wirklich WUNDERBARE Erfindung ABS sagen.
Ich wollte nur dahingehend einschränken, daß es auf der Welt m.E. NICHTS gibt, das NUR VORTEILE hat.
Wer zB. bei einem Rennen merkt, daß ein "Abflug" nicht mehr verhindert werden kann, wird immer VOLL BLOCKIEREN und nicht mehr "dosiert" (wie ABS) bremsen. Auch der Bremsassistent von MB bewirkt bei erkannter NOT-Bremsung eine, wenn auch nur teilweise, Zurücknahme des Anti-Blockier-Verhaltens von ABS.
Aber fragt mal Walter Röhrl.
Wenn es d e r sagt, wird man es glauben.
Und der sagt es. 😉
Servus, CAMLOT
Walter Röhrl...
mein Lieblingszitat von Walter Röhrl ist immer noch: "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."
😉
Gruß,
Tim
Hallo Alle,
Ich habe w210 290 turbodiesel mit ASR. Wie kann ich festellen, ob ich ASD habe?
Vielleicht sind alle E-Klassen, die ASR haben auch mit ASD ausgeruestet?
MfG
Evstati