Aquaplaning + Tempomat...
Moin...
Habe leider den Z4 geschrottet bzw. wirtschaftlicher Totalschaden (sonst aber nichts passiert). Ursache sehr wahrscheinlich: Eingeschalteter Tempomat bei Regen. Wusste ich vorher nicht!!
Was passiert ist: Regen, Autobahn, Steigung. Plötzliches Aufschwimmen und Querstellen, dann in die Leitplanke rechts. Zum Glück ist mir niemand reingefahren, auch weil ich auf dem Standstreifen zum Stehen gekommen bin.
Normalerweise ist Aquaplaning kein Problem, man geht ja dann sofort vom Gas, "schlittert" etwas weiter und dann hat man wieder Grip. Wie ich durch Recherche herausgefunden habe ist das Problem beim Tempomat dass der denkt er müsste beschleunigen, da die Räder ja durch das Aufschwimmen und den Kontaktverlust "langsamer" werden. Bevor das ESP/DSC merkt dass da etwas nicht stimmt kann also in der Kombination Heckantrieb, Steigung, teilweise Grip und größere Pfützen ein Querstellen des Wagens auftreten. Sobald das passiert kann jedoch auch das ESP/DSC nichts mehr machen, vor allem bei glattem Untergrund.
Geschwindigkeit war völlig normal und nicht zu schnell.
Jetzt habe ich natürlich das Problem dass es keine neuen Zettis mehr gibt... naja mal sehen^^
Beste Antwort im Thema
Verstehe die Umstände durchaus - aber weil Du extra darauf hinweist daß Du "nicht" zu schnell warst:
Aufgeschwommen, Abgekommen, glatter Untergrund,.... = nicht angepasste Geschwindigkeit = zu Schnell!
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Verstehe die Umstände durchaus - aber weil Du extra darauf hinweist daß Du "nicht" zu schnell warst:
Aufgeschwommen, Abgekommen, glatter Untergrund,.... = nicht angepasste Geschwindigkeit = zu Schnell!
Zitat:
Aufgeschwommen, Abgekommen, glatter Untergrund,.... = nicht angepasste Geschwindigkeit = zu Schnell!
So ist es. Amen.
Tut mir leid für Deinen Zetti, aber Hauptsache, es gab keinen Personenschaden.
Aber davon abgesehen wundert's mich ein wenig...der Tempomat am E89 ist doch so dermassen "empfindlich", dass er bei mir bei der kleinsten Kleinigkeit abstellt. Da reicht schon eine kleine Bodenwelle, von "Ereignissen" wie durchdrehende Räder/abweichende Rotation etc. ganz zu schweigen.
Bei Aquaplaning ist das nicht so?
Sobald das ESP regelt, wird der Tempomat abgeschaltet, wie sollen sonst einzeln Räder gebremst werden. Leider kann das ESP die Physik nicht überlisten, deshalb kann es auch mal zu spät sein. Um dem nächsten Crash vorzubeugen hilft nur die Einsicht, Sch...... war ich wohl doch zu schnell.
hmm ja.. ich verstehe auf jeden Fall die Argumentation mit zu schnell oder nicht zu schnell, und das habe ich auch lange mit der Polizei diskutiert. Ich war definitiv nicht zu schnell, jedenfalls nicht was die üblich gefahrenen Geschwindigkeit bei den Witterungsbedingungen anbelangt. An der Stelle ist 120 erlaubt, der Tempomat war auf 100 eingestellt. Es ist natürlich so dass wenn man von der Fahrbahn abkommt man immer argumentieren kann dass man zu schnell war, denn ansonsten wäre man ja nicht abgekommen. So wird das auch vom Gesetz her gehandhabt. Selbst wenn ich 30 gefahren wäre und ich hätte mich aus irgendeinem Grund gedreht wird mir nahegelegt dass ich zu schnell war bzw. mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war. Das habe ich schon verstanden^^
Ebenso bin ich für die Unwissenheit bezüglich der Risiken des Tempomats bei glattem Untergrund auch selbst verantwortlich.
Was ich eher meine ist dass ich nicht fahrlässig oder zu risikoreich gefahren bin. Natürlich bin ich von außen betrachtet selber schuld. Allerdings ohne "aktives Eigenverschulden" oder wie auch immer man das bezeichnen will^^
Naja egal. Kann man nicht mehr ändern.
Und ich denke mal dass der Tempomat erst mal gar nicht merkt wenn kein Grip mehr vorhanden ist sondern erst wenn das ESP regelt. Das ist ja so wie eine ständige Beschleunigung, also als wenn man mit einem konstanten Druck auf dem Gaspedal steht. Und dann dreht der erst mal hoch wenn der Grip fehlt... irgendwie so glaube ich.
Zitat:
@Hyun-Kook schrieb am 25. August 2017 um 17:14:44 Uhr:
Und ich denke mal dass der Tempomat erst mal gar nicht merkt wenn kein Grip mehr vorhanden ist sondern erst wenn das ESP regelt. Das ist ja so wie eine ständige Beschleunigung, also als wenn man mit einem konstanten Druck auf dem Gaspedal steht. Und dann dreht der erst mal hoch wenn der Grip fehlt... irgendwie so glaube ich.
Naja - daß ist ja Sinn der Sache und der Technik (ASR, ESP,...) daß dies eben nicht geschieht. Das wird in Millisekundenschnelle geregelt. Ist ja auch im Winter so daß da nicht gleich was durchdreht - egal wie heftig man Gas gibt.
Unabhängig davon müsste die techn. genaue Erklärung eher BMW selbst od. ein Techniker der damit Vertraut ist am ehesten Bescheid Wissen.
Selbst in der Niederlassung/Werkstatt bezweifle ich daß hier in jeder genaue Auskunft geben kann wie es sich damit Verhält.
PS: Fahrlässigkeit wollte Dir Glaube ich auch keiner Unterstellen. Denke daß wir alle desöfteren Situationen erleben wo wir uns eigentlich über der Grenze der Physik bewegen. Zum Glück passiert ja meistens nichts. Wenn doch hat man Pech gehabt.
Ich denke da nicht an bewusstes eklatantes übers Limit gehen, sondern Situationen wie eben Deine (Plötzliche Wasserpfützen/Seen), Auftauchender Nebel (Wer fährt da bei 5-10m Sicht wirklich sofort 10-20km/h?),...
Zitat:
@Hyun-Kook schrieb am 25. August 2017 um 17:14:44 Uhr:
[...]Und ich denke mal dass der Tempomat erst mal gar nicht merkt wenn kein Grip mehr vorhanden ist sondern erst wenn das ESP regelt.
[...]
Die engel merken es aber sofort und reagieren auch richtig.
Schneller als du ohne tempomat vom gas haettest gehen koennen und auch geschickter, weil sie einzelne raeder bremsen koennen.
100 kann zu schnell sein wenn wasser auf der strasse ist mit der erlaubten geschwindigkeit hat das nichts zu tun.
Mir ist klar du kannst dich jetzt nicht wirklich freuen, aber du hattest glueck.
Wieder rauf auf's pferd und weiter machen, das solltest du jetzt machen.
w
Ja ich denke das war einfach eine Kombination unglücklicher Umstände. Wir standen ja auch eine Weile da mit der Polizei (die kamen zu dritt) und es fuhren viele LKWs und PKWs vorbei, und die haben selbst gesagt theoretisch fahren alle zu schnell bzw. mit nicht angepasster Geschwindigkeit. Ich habe halt Pech gehabt, aber in den Unfallbericht müssten sie halt schreiben dass ich zu schnell war.
Und wie ich gemerkt habe gibt es immer Diskussionen inwieweit der Tempomat Mitschuld hat oder nicht, bzw. inwieweit das ganze auch technisch zu betrachten ist bzw. was da nun genau passiert und ab wann das ESP regelt. Wäre echt mal interessant hier genaueres zu erfahren.
Ich persönlich finde es eher logisch dass das ESP erst mal nicht eingreift, sondern der Tempomat hochregelt, feststellt dass der Wagen nicht schneller sondern (sensorisch gesehen) eher langsamer wird, die Drehzahl erhöht, wieder feststellt dass er langsamer wird und wieder die Drehzahl erhöht. Quasi als temporäre Endloschleife. Eventuell gab es ja auch teilweise Grip; muss ja auch denn sonst wäre das Heck ja nicht ausgebrochen.
Alles in allem hätte ja das ganze nicht passieren dürfen wenn a) das ESP geregelt hätte bzw. hätte regeln können und b) das Heck nicht ausgebrochen wäre. Weil ohne Beschleunigung den Berg hoch kann meines Wissens nach das Heck nicht ausbrechen...?
Ah ja und Fahrlässigkeit habe ich auch nur so gesagt der Vollständigkeit halber, ich habe das nicht so verstanden dass mir das unterstellt wurde^^
Nein, war ganz einfach Pech, wobei ich grundsätzlich bei solchem Wetter ohne Tempomat oder ACC fahre, da ist mein Fuss gefragt, die sind einfach empfindlich bei Nässe.
Zitat:
@Hyun-Kook schrieb am 25. Aug. 2017 um 15:9:17 Uhr:
Normalerweise ist Aquaplaning kein Problem, man geht ja dann sofort vom Gas, "schlittert" etwas weiter und dann hat man wieder Grip.
Eigentlich ist das erste, was man tun sollte, Auskuppeln, um die Kraft von den angetriebenen Rädern zu nehmen. Das aber kann der Tempomat ja nicht. Beim sofortigen vom Gas gehen provozierst Du sonst einen ungünstigen Lastwechsel.
Aber hinterher schwafelt es sich immer leicht. Unterm Strich hast Du Glück gehabt, dass Dir nichts passiert ist.
Zitat:
@tomato schrieb am 26. August 2017 um 08:09:32 Uhr:
Eigentlich ist das erste, was man tun sollte, Auskuppeln ...
Wie geht das? Welches der beiden Pedale im Fußraum kann das? 😉
Mir ist ähnliches auch schon passiert und in meinem Fall hat der Tempomat sofort regiert und sich abgeschaltet. Von daher würde ich sagen, dass es einfach eine unglückliche Kombination von Umständen war. Vielleicht noch minimal mit einem Reifen auf die Fahrbahnmarkierung gekommen, was auch immer.
Und im Endeffekt war die Geschwindigkeit halt zu hoch. Was jetzt kein Vorwurf sein soll, ich wäre in so einer Kurve bestimmt auch mit 100 km/h unterwegs gewesen. Fahrlässig wird es bestimmt nicht gewesen sein und es hat ja zum Glück nur Materialschaden gegeben. Und im Netz findet man durchaus noch eine große Anzahl an fast neuen Z4 mit sehr wenig Kilometer.
Meiner hat gar keinen Tempomat (vielleicht zum Glück), aber mir ist aufgefallen, dass der Z4 sehr empfindlich auf Aquaplaning reagiert. Schon bei 80 km/h und leichtem Regen habe ich ab und zu bemerkt, dass er abhebt.
Da hilft nur langsam fahren bei nasser Fahrbahn.
Zitat:
@hornmic schrieb am 26. August 2017 um 09:47:56 Uhr:
Zitat:
@tomato schrieb am 26. August 2017 um 08:09:32 Uhr:
Eigentlich ist das erste, was man tun sollte, Auskuppeln ...Wie geht das? Welches der beiden Pedale im Fußraum kann das? 😉
Das geht mit der SA Kupplungspedal und gibt es nur für die aktiven und sparsamen Fahrer,denn das kostet keinen Aufpreis. 😛
Soll Gerüchten zufolge ganz links im Fußraum sitzen. 😉
Und bevor Beschwerden kommen,in der MT-Garage des TE ist keine Opamatik aufgelistet also gehe ich von handgerissen aus.
Greetz
Cap
Solange es nur ein Blechschaden war, ist es zwar ärgerlich, aber alles halb so schlimm. Blech kann man immer irgendwie wieder ersetzen. Mit der Gesundheit klappt das leider nicht mehr.
Streng genommen ist es natürlich auch aus rechtlicher Sicht fahrlässig. Denn die im Verkehr erforderliche Sorgfalt wurde außer Acht gelassen. Das Problem liegt eher bei der weitergehenden rechtlichen Bewertung. Denn während unangepasste Geschwindigkeit durchaus auch noch ein erhebliches Bußgeld (teils sogar mit Punkten) zur Folge haben kann, bleibt die bei Unachtsamkeit im überschaubaren Rahmen (meist 35€ oder gar bloße mündliche Verwarnung). Hoffentlich fallen dir daher deine Äußerung gegenüber der Polizei nicht noch auf die Füße.
Ansonsten ist der Z4 halt nicht das beste Fahrzeug für solche Bedingungen. Kurzer Radstand und Hinterradantrieb spielen da gewiss mit rein.
Mir ist außerdem aufgefallen (u.a. beim Fahrsicherheitstraining), dass unterschiedliche Reifenprofiltiefen durchaus auch einen erheblichen Einfluss auf die Aquaplaningempflindlichkeit haben können. Wer Gleichbereifung hat, kann daher problemlos VA und HA durchwechseln und so möglichst gleiches Profil haben oder das bessere Profil auf die HA montieren. Bei Mischbereifung geht es leider nicht und die HA-Reifen fahren sich i.d.R. schneller ab. Dann entsteht das Problem, dass die VA noch nicht aufschwimmt, aber die HA zu wenig Profil hat und dann nur die spurführende Achse "wegbricht". Umgekehrt schwimmt "vorteilhafterweise" erst die VA auf (spürt man schön in der Lenkung), aber die HA hat noch (minimalen) Grip. So bleibt das Fahrzeug wenigstens erst einmal stabil (Lenkbewegungen und Lastwechsel vermeiden) bis die Geschwindigkeit soweit abgefallen ist, dass auch die VA nicht mehr aufschwimmt.