Anti-Schleuder-System trügerische Sicherheit?

Meine Kaufgründe für das Anti-Schleuder-System: Trotz dass ich schon Jahre mit Wohnwagen fahre wollte ich eine Art zusätzliche Sicherung für den Notfall (so wie der Airbag im PKW).
Vor jedem Start überprüft das System im Selbsttest die korrekte Funktion der Sicherungseinrichtung und zeigt diese mit einer LED Statusanzeige (Grün dauerhaft) an. (Der Selbsttest zieht z.B. einmal am Bremsgestänge) Ob der Sensor bei anhaltenden Pendelbewegungen die Querbeschleunigungen erkennt und ein Signale an die Zentraleinheit leitet und das Bremssystems aktiviert, ist damit bestimmt nicht komplett geprüft.

Da ich sehr kritisch bin, entstand bei mir nach dem Einbau die Frage: wie prüfe ich selbst die Funktionsfähigkeit. Auf meiner ersten Urlaubsfahrt mit Anti-Schleuder-System sollte ich leider durch Seitenwind auf geringem Gefälle bei nasser Fahrbahn und Tempo 100 unfreiwillig Gelegenheit dazu bekommen.
Vom leichten Schlingern zur Pendelbewegungen des Wohnwagens nahm die Instabilität bzw. das Aufschaukeln immer mehr zu und ich verschenkte wertvolle Zeit weil ich vergeblich auf das Eingreifen von meinem Anti-Schleuder-System am Caravan wartete. Als es nach ca. 6 x kompletten Pendeln fast schon zu spät war, bin ich zu mir gekommen und habe mit dem PKW gebremst und damit das Gespann noch stabilisieren und wieder in die Spur bringen können.
Ich gebe zu, dass ich von der Technik über die Auflaufeinrichtung des Anhängers zu bremsen und damit das Gespann in die Spur zu ziehen wahrscheinlich zu sehr überzeugt war, so dass ich in der kritischen Situation wertvolle Sekunden verschenkt habe.
Ich habe auf das System noch Gewährleistung und Garantie aber mein Vertrauen könnte nur durch einen Check beim Hersteller wieder hergestellt werden (der verweist aber in seinen Bestimmungen auf den Händler!). ( Mir nützt z.B. auch kein positiver Test vom ADAC nichts, wenn in meinem System ein verdeckter Mangel steckt und ich deshalb das Notbremssystem nur nutzlos spazieren fahre.)
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von navec


@Rainer560sk:

Zitat:

Original geschrieben von navec



Zitat:

Es darf aber nichts sein, dass das ESP im Zugwagen deutlich vor dem ATC anspricht, dann ist etwas nicht in Ordnung.

Wieso sollte da etwas nicht in Ordnung sein?
Die Einrichtung im WoWa muss doch nicht mit dem ESP des Autos abgestimmt sein und daher kann das ESP (vor allem dann, wenn es sich um ein Zugwagen-ESP handelt, dass im Anhängerbetrieb speziell reagiert, wie z.B. bei meinem Golf) auch durchaus früher reagieren.

Ob es so besonders vorteilhaft ist, ein WoWa-ATC an einem Zugwagen mit Anhänger-ESP zu betreiben, wäre allerdings die Frage.

Hallo,

die Sache ist recht einfach, da das ATC aufkommende Schlingerbewegungen im Anhänger selbst erkennt, während sich zum Ansprechen des Anhänger-ESP im Zugwagen die Bewegungen des Anhängers erst auf den Zugwagen übertragen müssen, bevor das ESP sie erkennen und reagieren kann.

Beide Systeme stören sich übrigens nicht gegenseitig. Es ist eher so, dass der Bremseingriff des Zugwagens in Kombination mit einem ATC bei weitem nicht so stark sein muss und schneller wieder Ruhe im Gespann aufkommt.

Gruß Rainer

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Großen Dank für die Schilderung Eurer Erfahrungen. Also es gibt Benutzer die ein sehr frühes Eingreifen der Anhängerstabilisierung bestätigen.

Antworten auf Fragen:
Wenn mein PKW über ein Anhänger ESP verfügen würde hätte ich eine Nachrüstung mit der Anhängerstabilisierung nicht vorgenommen.

Nur auf holprigen Pfaden erlebe ich durch Nickbewegungen eine sanfte Abbremsung des Caravans durch das Anti-Schleuder-System (Allerdings ist das für mich kein kritischer Fall, wichtiger ist mir, dass mir bei Schlingerbewegungen geholfen wird.)

Die Werbung + Theorie:
Der Sensor sollte bereits geringste Schlinger- und Nickbewegungen im Ansatz am Anhänger detektieren und im kritischen Fall eine sanfte Abbremsung des Caravans einleiten bevor sich das Pendeln auf den Zugwagen überträgt. (Bei mir hatte sich das Pendeln schon sehr dramatisch auf das Zugfahrzeug übertragen!)

Die Praxis:
Währen des normalen Fahrbetriebs vom Caravan kommt es durch Strassenführung und Lenkverhalten des Fahrers permanent zu "Pendel-Bewegungen“ d.h. zu Querbeschleunigung.

Denkbare Probleme:
Die normalen Bewegungen des Caravans von kritischen Fällen zu unterscheiden.

Gruß Dido

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