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Anschlagen hintere Hardyscheibe an Karosserie

Mercedes CLK 208 Coupé
Themenstarteram 3. August 2019 um 14:57

Hallo liebe Foristen,

ich habe seit Kurzem ein Problem mit meinem CLK, C208 (290.000 km): Bei niedrigen Geschwindigkeiten und höherem Drehmoment kommt abrupt eine starke Vibration von der Hinterachse. Beim Rückwärtsfahren (umgekehrtes Antriebsmoment!) tritt das Problem nicht auf. Auch treten bei höheren Geschwindigkeiten unter Teillast keine Vibrationen (wie etwa Unwuchtschwingungen) auf.

Ich dachte zuerst (mit Sorge) an ein Problem mit dem Differenzial. Heute habe ich das Fahrzeug auf die Bühne genommen, um mal zu schauen, und dabei auch gleich das Hypoidöl zu wechseln, das ich schon etwas länger habe, weil das Differenzial von außen immer ein wenig ölfeucht war. Ich hatte schon befürchtet, ein trockengelaufenes Differenzial vorzufinden, aber nichts da, es kam beim Ablassen jede Menge Öl (ich habe es direkt in einen Ölsammler gelassen, daher weiß ich nicht, ob es exakt die 1 Komma irgendwas Liter waren, aber bestimmt nicht weit davon weg), und da waren auch keine Metallspäne drin, es war halt nur das übliche schwarzbraun, das man nach knapp 300tkm wohl erwarten würde. Also habe ich erstmal einfach neu befüllt.

Beim Rumsuchen unter dem Wagenboden ist mir dann aufgefallen, dass auf dem Auspuffrohr in der Nähe der hinteren Hardyscheibe Gummikrümel lagen. Ich habe die Hardyscheibe betastet, und sie hat sich an der Oberfläche klebrig angefühlt, und ich konnte mit dem Daumen was von dem klebrigen Material abrubbeln. Beide Hardyscheiben und das Mittellager wurden vor einem halben Jahr gewechselt, es kann also bei diesen wohl keine Alterung sein. Deshalb habe ich weiter gesucht, und gesehen, dass direkt oberhalb der hinteren Hardyscheibe der Unterbodenschutz von der Karosserie abgescheuert war. Ich habe dann erstmal abgebrochen, da ja auch Mietwerkstätten heute recht teuer sind, und ich nicht mehr weiter wusste.

Dennoch für mein Verständnis wohl erst mal klarer Fall: beim Gasgeben nickt das Differenzial aufgrund des Antriebsmoments nach vorne oben, und drückt die Hardyscheibe gegen die Karosserie, wo diese dann mit dem Unterbodenschutz "reibschweißt" und die klebrige Masse erzeugt. Durch das klebrige Verhalten entsteht dann die rubbelige Vibration, die ich in der FGZ höre.

Die große Frage ist nun: warum? Ich würde ein Stützlager im Antriebsstrang als Übeltäter vermuten, und da es eher hinten ist, bevorzugt die Lagerung des Differenzials selbst. Da ich aber davon noch nie gehört habe, dass diese Lager verschleißen, frage ich nun hier...

Nachtrag: zumindest von Hand konnte ich die Kardanwelle im Bereich der hinteren Hardyscheibe keinen Mucks nach oben bewegen, was aber angesichts meiner bescheidenen Körperkräfte im Vergleich zum Antriebsmoment vermutlich keine Überraschung ist.

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11 Antworten

Hi Orange,

was ich dir empfehlen kann, ist folgendes:

Prüfe mal die Befestigungsschrauben/-muttern vom Differential...

in meinem Fall waren die Schrauben nur "handfest" angezogen.

Obwohl die Schrauben mit 110NM und die Mutter mit 50NM anzuziehen sind,

und darüber hinaus "selbstsichert" sind, gehe ich davon aus, dass die

Befestigung bereits "ab Werk" nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

Hinweis: Die Mutter muss im Inneren des Hinterachsträger gegengehalten werden...äußerst

schwierig da ranzukommen.

Gleiches galt übrigens für die Schrauben der Ölwanne, nachdem bei ca. 100.000km

leichter Ölverlust auftrat.... auch dort waren alle!!! Schrauben nicht mit dem nötigen

Drehmoment angezogen.

Grüße waltgey

Clk208447hinterachsmittelstueck
Themenstarteram 4. August 2019 um 7:45

Danke, guter Tip, werde ich mal prüfen. Ist das Differenzial eigentlich auch mit Gummis gelagert oder ist da Stahl auf Stahl (kann mich gerade nicht erinnern und Fahrzeug steht an der Straße)?

Mittlerweile ist mir auch noch was eingefallen: vor ein paar Jahren habe ich mal die hinteren Silentbuchsen (also die auf Zug belasteten, Edit: Quark, sind natürlich auch auf Druck belastet, aber Kraftrichtung geht von Karosserie weg) vom Hinterachsträger gewechselt, weil das der TÜV bemängelt hat. Die vorderen Silentbuchsen (also die auf Druck belasteten) habe ich damals nicht gewechselt, da die von oben (also zwischen Karosserie und Träger) eingepresst sind, und ich glaube da nicht so richtig dazwischen kam, ohne noch ein paar andere Teile abzuschrauben.

Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, könnte vielleicht das Antriebsmoment auch den ganzen Hinterachsträger vorne hochdrücken, weil die vorderen Buchsen im Eimer sind... ?

Themenstarteram 4. August 2019 um 9:06

So, gestern stand ich noch am Abgrund, heute bin ich schon einen Schritt weiter... ;-)

Die hinteren Gummilager am Differenzial sind bombenfest angezogen, das kann also in meinem Fall nicht das Problem sein.

Ich habe daher mal einfach einen hydraulischen Wagenheber unter das vordere Ende des Differenzials gestellt und gepumpt, um zu sehen, wo die Nachgiebigkeit bezüglich der Nickbewegung nach oben herkommt. Und siehe da: Karosserie und Achsträger bewegen sich während der ersten Millimeter praktisch nicht, wohingegen das Differenzial sich vorne nach oben bewegt und dabei das vordere Gummilager der Differenzialbefestigung eindrückt.

Ich habe da (auch unter Berücksichtigung der Wagenheberübersetzung) nur eine sehr geringe Kraft gebraucht. Bei genauerer Betrachtung sieht das besagte Gummilager bei der Bewegung recht weich aus, um nicht zu sagen: kompostiert... Würde also sagen: Fehler gefunden.

Ich schau mal, ob ich das selber wechseln kann, ansonsten ab in die Werkstatt mit klarem Auftrag.

Ist problemlos wechselbar, beim 208 allerdings etwas schlechter erreichbar als beim 210, da ist iwi mehr Platz.

Wenn es aussieht wie auf dem Bild würde ich gleich zur Flex greifen und nicht versuchen nur die Gummibuchse zu tauschen. Beim bestellen die Abstandsscheiben nicht vergessen, vorher schauen.

IMG_20161228_141005.jpg
Themenstarteram 4. August 2019 um 12:08

Hui, das auf dem Bild sieht ja nach was natürlich Gewachsenem aus ^^

Es scheint da einen Reparatursatz zu geben. Stimmt die Nummer: A2023509608 ?

Ich glaube bei mir fehlt die Abstandsscheibe sogar, was dann auch die geringe Steifigkeit bzw. den Schaden erklären würde. Weggerostet? Von jemandem nach Montagearbeiten vergessen?

Ich mache mal nachher ein Bild...

Themenstarteram 4. August 2019 um 12:54

So, Bilder... Ich würde sagen, da kann man schon durchgucken. :D

Aber irgendwie sieht das Gummi von der Form her ganz anders aus als entsprechende Teile die ich googlen konnte...

Themenstarteram 6. August 2019 um 18:41

Und nochmal ein Bild von der "Antiquität" nach dem Ausbau.

Wohlgemerkt, das kam direkt so raus, und nicht etwa weil ich es brutalst mit dem Schraubenzieher bearbeitet hätte... :D

Jetzt bleibt bloß das Problem, dass ich den Bolzen nicht rausbekommen habe. Ein T50-Bit war leider schon zu schwach und hat sich verabschiedet. Wenn das WD40 über Nacht nicht wirkt, werde ich wohl ausbohren müssen.

Themenstarteram 15. August 2019 um 12:50

Ich wollte nochmal kurz Feedback geben. Ich habe den Gummipuffer für die Aufhängung des Differenzials an der Karosserie jetzt gewechselt. Habe dazu den Reparatursatz von Mercedes A2023509608 erworben. Der sieht deutlich anders aus als das verrottete Originalteil, passt aber: 1 Metallplatte + 1Gummiteil oberhalb Hinterachsträger, 1 Metallplatte + 1Gummiteil zwischen Hinterachsträger und Differenzial, +2 Schrauben (1 lange + 1 kurze) von denen ich nur die kurze gebraucht habe. Ich habe zusätzlich noch 2 Unterlegscheiben (je 2mm, V4A) zwischen dem Differenzial und dem Reparaturteil eingebaut, um dieselbe Einbaulage wie vorher wieder herzustellen. Daimler sieht dazu wohl eigentlich verschiedene Distanzscheiben vor (von 1-4mm).

Das alte Teil rauszubekommen war noch eine Herausforderung. Der Schraubenbolzen war absolut festgerostet. WD40 half nicht (wenn ich recht bedenke, hat WD40 in meinen 25 Jahren Privatschraubererfahrung eigentlich noch NIE eine festgerostete Schraube gelöst!). Habe den Bolzen dann aus dem Differenzial herausgebohrt. Dann war aber noch die obere Lagerhälfte lose im Hinterachsträger. Da die Verhältnisse dort aber sehr beengt sind, musste ich mit viel Gehebel und Gefrickel und so einer Pillepalle-Schleifscheibe für die Bohrmaschine den Bolzen noch weiter kürzen, bis das Teil dann durch eine Öffnung im Hinterachsträger durchging. Was ein Schei*, aber jetzt ist ja gut.

Jetzt funktioniert alles wieder einwandfrei. Kein Rubbeln der Hardyscheibe mehr an der Karosserie beim Vollgasgeben.

Hallo CLKWorkOrange........gibt es dich noch ? Hätte mal ein paar Fragen an dich zu der Reparatur Differential !

Gruß Tommes69

Der letzte Beitrag von ClkWorkOrange, zumindest

im 208er Bereich, war im August 2019... :rolleyes:

https://www.motor-talk.de/suche.html?...

Vielleicht mal versuchen ihn mit einer PN zu erreichen, denn...

...auch von Stanley Kubrik wurde bereits seit längerem kein

Beitrag mehr gesichtet... :cool: ;)

https://youtu.be/K0FsKy5Dp8A?t=32

 

viel Glück, mike. :)

Themenstarteram 19. August 2022 um 15:58

Zitat:

Der letzte Beitrag von ClkWorkOrange, zumindest

im 208er Bereich, war im August 2019... :rolleyes:

 

https://www.motor-talk.de/suche.html?...

 

Vielleicht mal versuchen ihn mit einer PN zu erreichen, denn...

...auch von Stanley Kubrik wurde bereits seit längerem kein

Beitrag mehr gesichtet... :cool: ;)

 

https://youtu.be/K0FsKy5Dp8A?t=32

 

 

 

viel Glück, mike. :)

Haha.. :-) Ich bekomme noch Benachrichtigungen, im Gegensatz zu Stanley Kubrik (bedauerlicherweise).

 

Das Problem liegt eher darin, dass ich besagtes Fahrzeug bereits letztes Jahr einem Verwerter verkauft habe, nachdem es ein halbes Jahr lang nach HU-Termin bei mir herumstand, weil die DEKRA Diverses (berechtigtermaßen) bemängelt hatte, wie etwa zwei gebrochene Federn, ausgeschlagene Gummilager, etc., und ich lange gebraucht habe, mich dem Nihilismus zu ergeben... ^^

 

Nun lese ich hier, was ich an meinem ehemaligen Schatz so alles gefrickelt habe, und es ist wie aus einem anderen Leben in einer anderen Welt. Ich werde also vermutlich wegen Alzheimer im Frühstadium nicht weiterhelfen können. Aber Fragen kostet nichts.

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