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angeblich anderes Auto beschädigt, Fahrerflucht?

Hallo, ich habe ein Problem: vor 3 Wochen wurde ich auf einem öffentlichen Parkplatz zu geparkt ( bitte nicht darauf eingehen, da ich im nachhinein selber weiß, dass ich die Polizei hätte rufen sollen..) auf jeden Fall habe ich beim engen Ausparken das Auto neben mir leicht berührt, zur selben Zeit war grad ein älterer Herr an seinem Auto schräg gegenüber von mir, und hat dies gesehen. Er hat mir geholfen mich aus der Lücke zu lotsen und als ich mir anschauen wollte, ob ich das Auto neben mir beschädigt hatte, fuhr der alte Mann weg. An dem Auto habe ich nichts entdeckt und auch mein Freund der dabei war hat nichts an dem anderen Auto gesehen und an meinem Auto auch nichts. Ich dachte, Glück gehabt, nur leider habe ich nun 3 Wochen später einen Geschäftsbrief der Polizei bekommen und ich solle mich dort melden, da es zu einer Verkehrsunfallflucht gekommen sei! Ich habe mir das fremde Auto noch mal angesehen und tatsächlich ist da nun eine kleine Delle an der Fahrerseite, NUR die war damals noch nicht da! Nun werde ich beschuldigt dieses Delle verursacht zu haben, da der ältere Herr auch gesehen hat, dass ich dass Auto tuschiert habe, jedoch hat er sich nicht vergewissert, ob ein Schaden entstanden ist, da er ja gleich weg gefahren ist! Ist er dann ein glaubwürdiger Zeuge? Werde ich nun trotzdem eine Anzeige bekommen? Welche Folgen wird das haben, wenn ich trotzdem weiter beschuldigt werde?Ich habe Angst, da ich als Studentin nicht viel Geld habe..

Beste Antwort im Thema

Die Idee mit der Beratungsstelle ist korrekt.
Gerade in unserem Rechtsstaat hat meistens derjenige die besseren Chancen, der den besseren Anwalt hat. Aussage gegen Aussage gibt es nur in amerikanischen Filmen.

Ich würde trotzdem in Erwägung ziehen, den Polizeitermin wahrzunehmen und sich anzuhören, was genau dort vorgebracht wird und welche Beweise dort vorliegen. Es besteht absolut keine Verpflichtung, sich zu diesem Zeitpunkt im Beisein der Beamten zur Sache zu äußern. Die Polizei ist lediglich zur Beweisaufnahme und Beweissicherung da, kein Polizist kann dich für irgendetwas verurteilen!

Allerdings wirst Du um einen Anwalt nicht herum kommen, wenn der Gegner die Sache wirklich durchfechten will. Sollte sich im Nachhinein heraus stellen, dass der Lackschaden von einem dritten Fahrzeug kommt, bist Du aus der ganzen Nummer raus und die Prozess- und Anwaltkosten gehen zu Lasten des Klägers.

Meiner Meinung nach (bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre) ist der Kläger hier in der Beweispflicht, nicht die Beklagte, die ja noch dazu einen Zeugen hat.

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Sprich erst einmal mit dem Rechtsbeistand von der ASTA.

Zitat:

Original geschrieben von botching123


Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.. Ich kenne mich mit so etwas gar nicht aus, weder mit Anwälten, Kosten noch wie meine Rechte da überhaupt sind. Ich habe wirklich Angst und weiß nicht was schlimmer ist: den ganzen langwierigen Rechtsweg mit Anwalt und Gericht zu gehen oder unschuldig zu sagen ich war es und dann die Kosten tragen? Für beides habe ich kein Geld...

Wenn Du wenig Geld hast, erhältst Du anwaltliche Beratung nach dem Beratungshilfegesetz (Kosten pauschal 10€). Wenn Du mit Deiner Mutter einen gemeinsamen Haushalt führst, kommt es auf das gemeinsame Einkommen an abzüglich bestehender Verbindlichkeiten ( Miete, Versicherungen). Einkommengrenzen vergleichbar mit H4 Niveau. Berechnung zu komplex, um hier näher zu erläutern.

Beratungsscheck gibt es beim Rechtspfleger im Amtsgericht oder direkter Gang zum Anwalt und der erledigt den Formularkram.

O.

Jetzt hab mal keine Angst, wir leben immer noch in einem Rechtsstaat 😁 wenn du keine Schuld hast dann brauchst du ja auch nichts zu befürchten. Nur weil ich kein Geld habe würde ich an deiner Stelle nicht behaupten das ich Schuldig bin aber auch nur wenn ich mir zu 10000000000% sicher bin das ich mich absolut korrekt verhalten habe.
Daher überleg einfach mal ob du alles richtig gemacht hat.

Zitat:

Original geschrieben von botching123


Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.. Ich kenne mich mit so etwas gar nicht aus, weder mit Anwälten, Kosten noch wie meine Rechte da überhaupt sind. Ich habe wirklich Angst und weiß nicht was schlimmer ist: den ganzen langwierigen Rechtsweg mit Anwalt und Gericht zu gehen oder unschuldig zu sagen ich war es und dann die Kosten tragen? Für beides habe ich kein Geld...

Dann gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, finanzielle Beihilfen zu erhalten, denn in Deutschland gibt es Rechtsbeihilfen für finanziell Schwache. Siehe z.B. die Infos hier:

www.igfm.de/Wo-finde-ich-rechtliche-Hilfe.1234.0.html

Wende Dich umgehend an das Bürgerbüro Deiner Stadt, eine öffentliche Rechtsauskunftsstelle oder das nächste Amtsgericht. Auskünfte können aber auch Beratungseinrichtungen kirchlicher (z.B. Diakonisches Werk) oder sonstiger Träger (z.B. Sozialverbände) geben.  

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Hallo, Botching123,

zunächst einmal eine grundsätzliche Anmerkung:

Wenn Du nicht mit 100 % Sicherheit ausschließen kannst (und das kannst Du fast nie), dass ein Fremdschaden entstanden ist, ist es immer besser, entweder auf den Fahrer/Halter des anderen Fahrzeuges zu warten oder gleich die Polizei zu verständigen.

Die Beamten hätten dann zusammen mit Dir überprüft, ob eine Beschädigung zu sehen ist, das Ergebnis dokumentiert, sich mit dem Fahrer/Halter in Verbindung gesetzt und dann dafür gesorgt, dass die Personalien ggf. ausgetauscht werden.

Möglicherweise wärst Du mündlich oder gebührenpflichtig verwarnt worden (30 - 35 €), aber damit wäre das Thema aus polizeilicher Sicht erledigt und Du müsstest Dir nun keine Sorgen machen.

Zu Deinem aktuellen Problem:

Denkbar ist, dass entweder der ältere Herr sich bei der Polizei gemeldet hat, um sicher zu gehen, dass der mögliche Geschädigte zu seinem Recht kommt, oder aber, dass die Ermittlungen so lange gedauert haben, weil es möglicherweise ein Überwachungsvideo gibt, das erst ausgewertet werden musste.

Letztendlich ist auch egal, warum es so lange gedauert hat, denn Fakt ist ja, dass es den Zusammenstoß gab.

Du wirst deshalb vermutlich nur versuchen können, durch eine plausible Aussage die Folgen für Dich möglichst gering zu halten.

Man darf dabei eines nicht vergessen:

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort setzt eine vorsätzliche Handlungsweise voraus.

Kann man Dir aufgrund einer gut formulierten Aussage nicht nachweisen, dass Du den Schaden tatsächlich bemerkt hast und dass Du nicht weggefahren bist, um Dich vor den finanziellen Folgen oder gar vor der Polizei zu drücken, dürfte es schwer werden, einen Strafbefehl zu begründen.

Ob sich ein Anwalt lohnt, dürfte davon abhängen, wie viel Du selber für diesen zahlen müsstest, denn möglicherweise ist der Anwalt wesentlich teurer als ein Strafbefehl, da die Höhe der Tagessätze ja vom Einkommen abhängig gemacht wird, und das ist bei Studenten ja selten sehr üppig.

Viele Grüße,

Uhu110

Die Idee mit der Beratungsstelle ist korrekt.
Gerade in unserem Rechtsstaat hat meistens derjenige die besseren Chancen, der den besseren Anwalt hat. Aussage gegen Aussage gibt es nur in amerikanischen Filmen.

Ich würde trotzdem in Erwägung ziehen, den Polizeitermin wahrzunehmen und sich anzuhören, was genau dort vorgebracht wird und welche Beweise dort vorliegen. Es besteht absolut keine Verpflichtung, sich zu diesem Zeitpunkt im Beisein der Beamten zur Sache zu äußern. Die Polizei ist lediglich zur Beweisaufnahme und Beweissicherung da, kein Polizist kann dich für irgendetwas verurteilen!

Allerdings wirst Du um einen Anwalt nicht herum kommen, wenn der Gegner die Sache wirklich durchfechten will. Sollte sich im Nachhinein heraus stellen, dass der Lackschaden von einem dritten Fahrzeug kommt, bist Du aus der ganzen Nummer raus und die Prozess- und Anwaltkosten gehen zu Lasten des Klägers.

Meiner Meinung nach (bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre) ist der Kläger hier in der Beweispflicht, nicht die Beklagte, die ja noch dazu einen Zeugen hat.

Für mich klingt das alles doch ein wenig komisch.
Es kommt zwar zum Kontakt zwischen den beiden Autos, ein Herr sieht die Sache und lotst die TE sogar noch aus der Parklücke und entfernt sich dann ohne sich das alles anzuschauen. Dann stellen zwei Personen fest, dass sich an beiden Fahrzeugen kein Schaden (Delle, Kratzer) ergeben hat.
Entweder hat der ältere Herr nichts gesehen und die Polizei wurde durch jemand anderes aufmerksam gemacht. Oder der ältere Mann hat tatsächlich etwas gesehen und hat sich als Zeuge ebenfalls vom Unfallort (unerlaubt) entfernt.

Was mich jetzt als TE aber interessieren würde, passt das Schadensbild am geschädigten Auto mit irgend einer Stelle vom Fahrzeug der TE überein (Höhe der Delle und würde die Höhe mit irgend einem Teil des Fahrzeugs übereinstimmen) oder liegt die Delle an einer Stelle, wo man beim Ausparken nie und nimmer drankommt ?

Der Mann hat sich das Auto auf jeden Fall nicht angesehen, da ich gesehen hab, wie er weg gefahren ist. Die Delle ist an der Fahrerseite weiter unten, es ist auch eine wirklich kleine Delle (Punktuell), wo ich wirklich nicht wüsste, wie man dass beim Ausparken mit der Autoseite hätte verursachen können. Da würde ja eher eine längliche Delle oder Kratzer entstehen, oder sehe ich das falsch?
Der ganze Stress wegen einer kleinen Delle am Auto? Muss sowas denn sein? Ich denke, dass dieses Frau die mich zu geparkt hat, etwas damit zu tun hat, da es ein Anwohnerparkplatz war und sie mich schon öfter darauf angesprochen hat, dass ich dort nicht zu parken hätte (wenn ich zu Besuch bei meiner Schwester war). Sie hat mir ständig Zettel an der Scheibe hinterlassen! Das ist nur eine Vermutung, aber bei der Polizei bringt diese Vermutung eh nichts..

Das klingt ja quasi nach einer Art Denkzettel.

Existiert vielleicht ein Foto von der Delle?

Das denke ich mir nämlich auch, da das alles sehr seltsam ist, weil auf einmal eine Delle im Auto ist. Ich weiß nicht, wann und ob überhaupt Fotos gemacht wurden, ich habe jedoch die Delle, nachdem ich den Brief bekommen habe, gesehen, da ich den Vorwurf der Fahrerflucht komplett absurd fand, doch dann war da plötzlich etwas..

@TE
Bitte noch eine grundsätzliche Anmerkung zum Thema "kein Geld": Wahr ist, daß man z.B. als Studentin knapp bei Kasse ist und wer nicht mit den sprichwörtlichen goldenen Löffeln im Mund geboren wurde, weiß wovon Du sprichst und kann es gut verstehen. Auch die Anflüge von Panik wegen der möglichen, unerwarteten finanziellen Belastung.

Aber:
Autofahren ohne Kosten geht nicht, und Dein Beispiel zeigt, daß dazu nicht nur Kauf, Unterhalt und Betriebsstoffe zählen sondern vom Kfz eben potentielle Betriebsgefahren ausgehen, die Kosten verursachen können. Paradebeispiel ist das Kind unter 10 Jahren, welches unvermittelt mit dem Fahrrad in Dein Auto fährt, sich verletzt und dann aufgrund der Betriebsgefahr Deine Haftpflichtversicherung einspringt. Samt Hochstufung. Und Du dazu noch auf Deinem eigenen Schaden sitzen bleibst.

Ein anderes Beispiel: Du hast unverschuldet einen Unfall mit Totalschaden und brauchst ein neues Fahrzeug. Neben einer bestimmten Pauschale ist es Deine finanzielle Last, durch die Gegend zu fahren und alle im Zusammenhang mit Auswahl und Kauf entstehenden Kosten zu tragen.

Fazit:
Autofahren erfordert gewisse finanzielle Reserven oder Einnahmemöglichkeiten und das meine ich absolut nicht sarkastisch sondern es ist nun mal einfach so.

Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971


Das klingt ja quasi nach einer Art Denkzettel.

Ähh, wie jetzt?

Die unbekannte, genervte Nachbarin haut bei Nacht und Nebel eine Delle in ein fremdes Auto um es dann der Schwester einer Anwohnerin in die Schuhe zu schieben, weil diese dort immer unbefugt parkt?

Zuviel Barbara Salesch gesehn? 😁

Zitat:

Original geschrieben von SpeedPiet


Die unbekannte, genervte Nachbarin haut bei Nacht und Nebel eine Delle in ein fremdes Auto um es dann der Schwester einer Anwohnerin in die Schuhe zu schieben, weil diese dort immer unbefugt parkt?

Nein, die hatte wohl schon 'ne Delle an der Stelle und sieht jetzt eine gute Gelegenheit, mit der Revanche auch noch ihr Fahrzeug reparieren zu können.

Ich weiß, dass es sich doof anhört, daher habe ich das auch vorher nicht mit dieser Frau erwähnt! Es ist eine Vermutung, die, wie ich bereits gesagt habe, eh keinen Unterschied für meine Lage erzielen wird! Ich weiß doch selber nicht was passiert ist, daher versucht man es sich irgendwie zu erklären. Dass diese Theorie völlig ohne Beweise und somit belanglos ist, braucht ihr mir nicht sagen. Nur wenn man unschuldig beschuldigt wird, klammert man sich an jedem Strohhalm...

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Nein, die hatte wohl schon 'ne Delle an der Stelle und sieht jetzt eine gute Gelegenheit, mit der Revanche auch noch ihr Fahrzeug reparieren zu können.

"Die" war aber garnicht diejenige die den Schaden am Auto hat, wenn ich das bis hierhin richtig gelesen habe:

Zitat:

Ich denke, dass dieses Frau die mich zu geparkt hat, etwas damit zu tun hat,

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