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Fahrerflucht - Gutachter konsultieren oder abwarten?

Themenstarteram 17. Mai 2020 um 7:56

Hallo zusammen,

ich stand gestern hinter einem Lieferwagen (Mercedes Kastenwagen) an einer Kreuzung. Wir wollten beide links abbiegen und mussten auf eine freie Lücke im Verkehr warten. Völlig unvermittelt legt der Fahrer den Rückwärtsgang ein und fährt zurück. Ich habe noch mehrfach gehupt, um den Fahrer darauf aufmerksam zu machen, leider ohne Erfolg. Es hat geknirscht.

Daraufhin steigt der Fahrer aus, guckt sich das Malheur an, schüttelt mit dem Kopf, steigt wieder ein, biegt unvermittelt mit einem Affenzahn nach rechts ab und fährt davon.

Da ich davon ausging, dass der Fahrer zwecks Unfallaufnahme nun den Warnblinker einschaltet und nicht damit gerechnet habe, dass der Fahrer einfach wegfährt, hatte ich zu dem Zeitpunkt mein Handy noch nicht knippsbereit gehabt. Daraufhin bin ich hinter dem Fahrer hinterher, um wenigstens das Fahrzeug samt Kennzeichen zu fotografieren, was mir glücklicherweise auch gelungen ist. Durch die "Verfolgung" habe ich natürlich nicht die Kontaktdaten eines anderen Transporters hinter mir, der den Hergang bezeugen könnte.

Die herbeigerufene Polizei hat den Unfall aufgenommen, meinten aber gleich, dass der Vorgang mehrere Wochen dauern wird.

Da ich davon ausgehe, dass jemand, der aktiv Fahrerflucht begeht, sicher auch seine Beteiligung am Unfall abstreiten wird, stellt sich mir die Frage, ob es klug ist, gleich morgen zum Gutachter zu fahren. Nicht dass man zum eigentlichen Schaden auch noch auf den Gutachterkosten sitzen bleibt.

Rein visuell hält sich der Schaden in Grenzen. Außer ein paar kleinen Kratzern und Rissen (die die Polizei entdeckt hat), ist auf den ersten Blick nichts zu sehen. Aber man weiß ja nie, wie es dahinter ausschaut. Da der Sprinter auf Wagenhöhe eine Art Gummipuffer hat, dürfte am anderen Fahrzeug nichts beschädigt sein.

Was würdet ihr machen?

Beste Antwort im Thema

Ich hab seit 3 Jahren ne Dashcam, wenn ich sowas lese, weiß ich warum.

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Beim Zentralruf der Autoversicherer die Versicherung ermitteln und dort den Schaden melden. Gegen den Halter geht ja wohl die Polizei wegen Fahrerflucht vor? Könntest Du den Fahrer identifizieren?

Ich hab seit 3 Jahren ne Dashcam, wenn ich sowas lese, weiß ich warum.

Mach erst mal einen Kostenvoranschlag in einer Reparaturwerkstatt, das ist günstiger. Dann über den Zentralruf direkt an die Versicherung gehen. Mit einem Anwalt, wenn Du RS-versichert bist.

Hast Du Vollkasko? Dann kannst Du es auch über die laufen lassen und die holen sich das Geld vom Verursacher.

Wenn keine Spuren vom Transporter an deinem Fahrzeug sind, würde ich erst mal keine unnötigen Gutachter Kosten produzieren. Melde es der Versicherung und warte ab.

Im letzten Jahr hatte ich auch einen Fall von Fahrerflucht - im Stau auf der A81 bei Böblingen.

Trotz Photos vom Auto, amtl. Kennzeichen [private Daten Gelöscht, bitte unterlasst das Posten von fremden Kennzeichen, Moorteufelchen/MT-Moderator]und des Unfallverursachers (ungepflegter Mann Ende 50), der mir ganz sanft ins Heck gefahren ist, konnte der Unfallverursacher mit seiner rostigen C-Klasse unidentifiziert abhauen. :mad:

Die Suche nach dem Kennzeichen ging bei der Polizei leider ins Leere, da das Kennzeichen seit Jahren abgemeldet war und die auf den Photos sichtbaren Siegel des Kennzeichens anderweitig besorgt worden sind, um den Schein eines anständig zugelassenen Autos zu wahren.

Das Kennzeichen wurde von der Polizei Ludwigburg zur Fahndung ausgeschrieben, doch bisher gab es leider keinen Treffer...

Sprich: Der Unfallverursacher fuhr ein Auto, das nicht zugelassen und mit Fake-Kennzeichen ausgerüstet war, so dass auch kein Halter und keine Versicherung haftbar gemacht werden kann.

Quintessenz: Ich blieb auf dem Schaden von ca. 1000 € sitzen und habe den verzogenen Stoßfänger so belassen wie er ist, da mich der marginale Schaden an meinem Auto nicht so dermaßen stört.

Hätte ich einen Gutachter eingeschaltet und/oder einen Kostenvoranschlag erstellen lassen, wäre ich auch noch auf diesen Kosten sitzen geblieben... :(

Zitat:

@Kai R. schrieb am 17. Mai 2020 um 10:46:16 Uhr:

Mach erst mal einen Kostenvoranschlag in einer Reparaturwerkstatt, das ist günstiger. Dann über den Zentralruf direkt an die Versicherung gehen. Mit einem Anwalt, wenn Du RS-versichert bist.

Hast Du Vollkasko? Dann kannst Du es auch über die laufen lassen und die holen sich das Geld vom Verursacher.

Ein Kostenvoranschlag ist auch nicht kostenlos, genausowenig wie der Gutachter.

Ist immer die Frage, wie der Verursacher argumentiert. Wenn der behauptet, du wärst ihm reingefahren steht nachher Aussage gegen Aussage. Die Fahrerflucht dagegen ist wohl eine ganz andere Sache, dürfte sich aber nicht auf die Regulierung auswirken.

am 21. Mai 2020 um 9:23

Hallo!

"Aussage gegen Aussage" gibt es nicht.

Der Richter macht sich ein individuelles Bild.

Wie dieses hier aussehen würde, ist klar: der Sprinterfahrer hat schlechte Karten, weil er angezeigt wurde und abgehauen ist. Strafrechtlich kann das schon spaßfrei ausgehen.

Zivilrechtlich würden sich im Falle eines Lügens des Sprinterfahrers einigen und jede würde den Schaden des jeweils anderen bezahlen.

ZK

am 21. Mai 2020 um 11:16

Ich hatte eine identische Situation mit Dashcam. Der LKW musste von mir durch diverse Gestiken gestoppt werden. In der Regel lässt sich auch ohne Aufnahme vom Gutachter feststellen, wer hier wen geschoben hat.

Auto zur Werkstatt bringen, die regeln alles, Rechtsanwalt, Gutachter, Reparatur.

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