Anfahrschlupf beim 7G+ (wieviel ist normal?)
Vorwort:
Meine Erfahrungen mit Automatikgetrieben halten sich in Grenzen.
Hatte mal vor mehreren Dekaden 😛 eine 4G in einem Simca 1501, an die ich mich nicht mehr erinnern möchte 😰. Danach fuhr ich traumatisiert bis auf die temporäre Nutzung in Mietwagen nur noch Schaltgetriebe.
Als überzeugter Selbstschalter bin ich dann vor eineinhalb Jahren zu der 7G+ in meinem 212 sozusagen gezwungener Maßen gekommen. Ich wollte diese Maschine, die es aber nicht als Schalter gab.
So habe ich mich gegen meine Überzeugung auf das "Abenteuer Automatik" eingelassen😎
Zum Thema:
Beim manuell geschalteten Auto gelingt es einem durchschnittlich begabten Fahrer irgendwann, den Druckpunkt der Kupplung zu finden und so mit relativ wenig Kupplungsschlupf anzufahren.
Ich konnte meinen alten 202 mit 360 000 km auf der Uhr und erster Kupplung noch problemlos mit Standgas anfahren.
Den immer so gepriesenen Automatik-Vorteil, im Stau nur die Bremse lüften zu müssen, konnte ich somit im Vergleich zu meinem Schalter gar nicht als Vorteil erkennen. Ich brauchte eben nur die Kupplung zu lüften.
Es gab und gibt natürlich auch immer Fahrer/innen, die das Spiel mit der Kupplung nicht beherrschen und dann durch die unangenehme Akustik beim Schleifenlassen der Kupplung auffallen. Das sollte aber die Minderheit sein.😉
Beim Automatik-Fahrzeug scheint es, dass dieses "Schleifenlassen" - ich bezeichne es mal als Schlupf - auch in den modernen Automaten nicht zu verhindern ist.
Ich habe sogar den Eindruck, dass sich gerade bei wenig Gasgabe in der Anfahrphase die Motordrehzahl unangemessen hoch zur Beschleunigung verhält.
Beim starken Gasstoß (Blitzstart) wird die Übertragung Motor-Getriebe schneller hergestellt.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich das alles im Rahmen des Normalen bewegt oder ob ich eventuell schon eineinhalb Jahre "mit unnormal schleifender Kupplung" fahre.
Hatte sogar deshalb schon eine gemeinsame Probefahrt mit dem MB-Servicemeister. Das Diagnoseergebnis kennt ihr alle: ..."das ist ganz normal".
Bevor meine JS im Mai ausläuft, möchte ich eine Entscheidung in der Sache treffen:
Akzeptiere ich das? Reklamiere ich? Resigniere ich und lasse in Zukunft die Finger von AT? Oder werde ich den Schlupf durch mir bisher unbekannte Maßnahmen begrenzen?
Ich brauche euren "Senf" dazu.
Klar, aufgrund meines subjektiven Empfindens ist es unmöglich einen Vergleichsmaßstab anzulegen, auf dessen Basis eine objektive Bewertung erfolgen könnte.
Ich brauche einfach eure Erfahrung/Meinung:
Habt ihr das auch? Stört es euch auch? Seht ihr eine Möglichkeit das abzumildern? Hat das eventuell etwas mit einer defekten Wandlerüberbrückungskupplung zu tun?
Vorab vielen Dank!
🙂Gruß
D.D.
Beste Antwort im Thema
Das ist völlig normal - es ist und bleibt ein Wandlergetriebe!
Im Wandler wird dient das Öl zur Krftübertragung - bis die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) gesetzt wird - dies passiert schneller, je mehr Gas gegeben wird.
Ohne WÜK wird über zwei Lamellenringe Öl gefördert - der eine Ring wird angetrieben vom Motor, der andere treibt das Getriebe an - "verbunden" sind beide nur duch den dazwischenliegenden Ölfilm.
Gibst du wenig Gas, wird wenig Öl zwischen den Hälften frei gegeben und die Getriebeseite somit nur wenig mitgenommen. Steigert man dieÖlmengen (mehr Gas), kommt es zu mehr Kraftschluss bis die WüK die Wandlerkupplung ausser Funktion setzt.
Ich hoffe ich habe das halbwegs rüber bringen können...😁
60 Antworten
Zitat:
@alfred320cdi schrieb am 2. November 2015 um 11:05:29 Uhr:
Moin,ich weiß jetzt nicht in wie weit technisch hier schon darauf eingegangen wurde .... aber müsste der "Düsentrieb" als Ingenieur nicht wissen, worum es geht ? 😁 😁
Dieser "Schlupf" ist nicht nur gewollt sondern sinnvoll.
...........
Hi Philipp,
wie heißt es doch so schön: " Dem Inschinör is nix zu schwör" .....vor allem, wenn es darum geht, Wissenslücken zu schließen. 😁
Nicht zuletzt mit Hilfe des Forums hatte ich meine letzte kleine Wissenslücke zum Automatikgetriebe tatsächlich schon vor deiner Erklärung geschlossen. Trotzdem danke!😉
Es geht hier auch nicht darum, die technische Notwendigkeit des Wandlerschlupfes zu er-/begründen oder anzuzweifeln.
Vielmehr geht es um die technische/persönliche Einflussnahme auf den Schlupf:
Bisher hat dieser Thread bereits hervorgebracht, dass gleiche Motor-Getriebe-Kombinationen durchaus unterschiedliche Schlupferscheinungen bei gleichen Anfahrtechniken aufweisen.
Und genau darum geht`s: wieviel Schlupf ist beim 7G+normal und wie kann ich zuviel Schlupf verringern?
🙂Gruß
D.D.