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Alter Gebrauchtwagen und Premiumsprit

Themenstarteram 30. Mai 2020 um 14:51

Moin Zusammen,

 

ich hatte mit meinem Kumpel eine Diskussion über folgendes Thema und würde gern mal eure Meinung dazu hören:

 

- wir gehen von einem relativ alten Gebrauchtwagen mit vielen KM aus (ca. 10-20 Jahre alt, mind. 200tkm Laufleistung)

- entweder wir wissen nicht was vorher getankt wurde, oder wir gehen davon aus dass der Wagen zuvor maximal mit normalem Super, vllt auch E10 betankt wurde, vllt auch mit dem billigsten Zeug was zu bekommen ist, aus Billigtanken, vllt mit gepanschten oder gerade so zulässigen Sprit

- der Wagen muss daher nach allgemeinen Annahmen einige Ablagerungen im Motor haben, bedingt durch das Alter und die Spritqualität

 

Jetzt kommt die Frage: wenn dieser Wagen nun mit Premiumsprit (Ultimate, V-Power, etc), welches ja auch explizit mit Reinigungswirkung beworben wird, betankt wird, was kann passieren? Passiert nichts? Lösen sich die Ablagerungen?

Kann das zu Problemen führen?

Zu letzter Frage: ich habe mal gelesen das bei alten Wagen die Ablagerungen teilweise auch die Dichtigkeit fördern, da sie dafür sorgen das mögliche Lücken im System geschlossen sind und bleiben. Wenn diese Ablagerungen nun entfernt werden, können die (alters- und laufzeitbedingten) Lücken hervortreten und zu Problem führen. Ist dies möglich oder Unsinn?

 

Ich bin gespannt :)

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22 Antworten

Dass "Dreck einen Motor dichtet" ist wohl kaum eine sinnvolle Option. Weil Dreck die unangenehme Eigenschaft hat sich irgendwann zu lösen und das ist vor allem im Ölkreislauf fatal.

Übrigens sind seit der Einführung der Kurbelgehäuseentlüftung quasi alle Ablagerungen bei Benzinern durch Motoröl bedingt. Bei Saugrohreinspritzern halb so wild, da gerade bei Kaltstart kondensierendes Benzin diesen "Siff" aus der Ansaugbrücke auswäscht. Beim Direkteinspritzer "eher nicht", der Siff kann wie beim Diesel gut festbacken. Vor allem, wenn der Motor neben der KGE auch noch ein AGR hat. Was faktisch alle Diesel haben und einige (aber nicht alle) Benziner. War zu Euro-3 Zeiten auch beim Benziner "beliebt", vor allem bei stärkeren Motoren.

Klare Antwort also "kommt drauf an". Und Reinigungsadditive sind nie schlecht. Nur funktionieren die im Benzin bei weitem nicht so gut wie die Werbung suggeriert. Und Ölknies bekommste mit entsprechenden Ölschlammspülungen raus. Das ist richtig aggressives Zeugs, wirkt aber. Und man sollte sich sich penibel an die Anwendungs-Vorschrift halten.

Themenstarteram 30. Mai 2020 um 17:28

Interessant.

Ich weiß jetzt allerdings nicht was son 15-20 Jahre alter Saugbenziner normalerweise da an Technik mitbringt.

Nichts. Aber bei unzulänglicher Wartung sowie den "frühen 2000er" Longlifeölen gerne Ölschlamm ohne Ende. Ändert der SPRIT nichts dran. Hatte selbst einen 2002er A4 Saugbenzner, der hatte nach kaum 8 Jahren "Scheckheft in einem großen Audizentrum" sowohl eine bescheidene Kompression wie auch Ölverbrauch. Durch je Menge Ablagerungen des "Longlife-Öls". Was sich hervorragend mit einer Motorspülung entfernen lies.

Wäre auch statt "Ultimate Plörre" mein Tipp beim Kauf eines älteren Autos. Egal was auf einem Ölzettel steht - Motorspülung rein und Ölwechsel.

Manche sagen, dass sich wegen dieser Ablagerungen und dadurch höherer Kompression, vielleicht auch Hotspots, mehr Oktan lohnen kann. Weiß nicht, ob das schon ein Grund für Dich war.

Eher wegen "Glühzündungen vom Dreck", Thema Ölkohle. Dass das keinen Sinn macht einen versifften Motor mit 100+ Oktan zu versorgen um den weder zum Klopfen noch klingeln und den Zündzeitpunkt im Rahmen zu halten sollte einleuchten.

Dreck steigert ganz sicher NICHT die Kompression. Im Gegenteil - unbewegliche und in Siff erstarrte Kolbenringe sind ein Garant, dass die Kompression absinkt.

Mir nicht.

Diese negativen Effekte durch mehr Oktan zu kompensieren erschien mir plausibel.

Auch wenn vielleicht nur teilweise, der Motor geht ja nun auch nicht gar nicht mehr.

Zumindest wäre es einen Versuch wert.

Zitat:

@GaryK schrieb am 06. Juni 2020 um 10:38:49 Uhr:

Dreck steigert ganz sicher NICHT die Kompression. Im Gegenteil - unbewegliche und in Siff erstarrte Kolbenringe sind ein Garant, dass die Kompression absinkt.

Ich habe bis jetzt nur von Ablagerungen am Kolben oben/Zylinderkopf im Brennraum gehört, die eben das bewirken.

Die Kolbenringe bewegen sich ja gegen Zylinder und Kolben und im Öl, was weniger zu Ablagerungen führen sollte.

Die wissen von deiner Theorie aber nichts. Dein feind ist Ölkohle und die kommt numal aus dem Öl, da hilft Benzin recht wenig.

Edit: Mein ehemaliger A4 (ASN Motor) hatte bei gerade mal 80.000 km und "Scheckheft" öl gesoffen wie Naddel den Sekt. 1l auf 2000km. Kompression "knapp über 10 bar", im sichtbaren Bereich der Nockenwelle lackartige Ablagerungen. Zwei Motorspülungen gegen Ölkohle später war die Nockenwelle überall blank, die Kompression um 1.5 bar hoch und der Öldurst mehr als halbiert. Nebenwirkungen der "alten" Longlifeöle der ersten und zweiten Generation. Für 20-30tkm "angegeben", hielten praktisch die Hälfte. So viel besser sind die neuen auch nicht. Wagen wurde bei 250.000 km verkauft, da war der Ölverbrauch wieder bei 1l alle 2500km. Vermutlich auch die KGE defekt, war noch die erste....

Gegen solche Ablagerungen als "Glühnester" kannste gerne 100 Oktan tanken. Oder eben "saubermachen". Was übrigens billiger ist, da mangelnde Kompression auch Benzin kostet (senkt den Wirkungsgrad).

Zitat:

@GaryK schrieb am 6. Juni 2020 um 11:56:36 Uhr:

Die wissen von deiner Theorie aber nichts.

:D

Das Ablagerungen an den Kolbenringe zu Undichtigkeiten und weniger Kompression führt hatte ich noch nicht gehört.

Dafür, dass Ablagerungen im Brennraum zu mehr Kompression und sich dann mehr Oktan lohnen könnte.

Zugegeben alles Hörensagen.

Zitat:

@ffurious schrieb am 6. Juni 2020 um 14:24:47 Uhr:

Das Ablagerungen an den Kolbenringe zu Undichtigkeiten und weniger Kompression führt hatte ich noch nicht gehört..

Das ändert aber nix an der Tatsache, das es trotzdem so ist. Für was sind denn, deiner Meinung nach, die Kolbenringe gut? Zum Komprimieren sollte der Brennraum dicht sein und undichte Ventile und undichte Kolben verhindern das. Die Ventile müssen ja nur dicht sein, wenn sie geschlossen sind, aber die Kolben müssen ständig dicht sein und wie soll das gehen? Dafür gibt es halt die Kolbenringe.

Genau. Ablagerung sind gut, denn sie bringen eine höhere Kompression und dadurch lohnt es sich wieder mit mehr Oktan zu fahren und deshalb mehr Leistung zu haben, Toll, das Leben kann so einfach sein :D

Naja, du meinst es zwar ironisch, aber es kann trotzdem stimmen, wenn es nur auf dem Kolbenboden Ablagerungen gäbe und nicht auch an den Ventilen und den Kolbenringen. Aber leider gibt es die nur im 3er-Pack. :mad: :D

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