Allradantrieb
Was ist eigentlich der Vorteil von Allradantrieb bei einer ansonsten heckgetriebenen Limousine mit nicht besonders viel Leistung?
Bei den Power-Limousinen verstehe ich den Zusammenhang zwischen hoher Motorleistung und Traktion. Bei einem C220 z.b. kann ich diesen Zusammenhang nicht herstellen.
Insofern man mit seinem Auto nicht im Gelände oder in Schneegebieten wohnt und weniger als, sagen wir 200 PS hat, was sind die Gründe, warum Allradantrieb, z.b. bei Mercedes dennoch gerne geordert wird?
Beste Antwort im Thema
Wir möchten unseren Allrad nicht mehr hergeben, auch wenn man vielleicht auf 80 % der Jahreskilometer davon garnichts merkt. Bei winterlichen Straßenverhältnissen und speziell im Schnee ist das Durchkommen mit Allrad einfach unschlagbar. Wir wohnen aber auch im Oberallgäu auf fast 900 m und sind auch im Winter oft in den Alpen unterwegs. Der Allrad gibt einfach ein sehr beruhigendes Gefühl wenn man im Winter unterwegs ist.
Auffällig ist für mich bei der ganzen Argumentation contra 4x4 (keine physikalische Sicherheit, trügerische Sicherheit, Investitionen, Sprit, etc. etc.), dass sie offensichtlich von ausgewiesenen Allradgegnern und möglicherweise auch solchen, die noch nie Allrad im Schnee gefahren sind, geführt wird.
In vielen Gegenden in den Alpen haben 90 % der Einwohner und mehr (!) einen Allrad. Warum wohl...? Und sie können ihn sich sowohl leisten und ich glaube kaum dass sie ständig in der Werkstatt stehen... Und dauernd in den Straßengraben rutschen sie auch nicht - wegen der trügerischen Sicherheit...
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Zitat:
@Natriumdampflampe schrieb am 22. Juli 2018 um 01:11:08 Uhr:
............ Bei Frontangetriebenen Fahrzeugen hat mich die mangelnde Traktion schon bei 120 PS gestört.
Alles eine Frage des Einsatzzweckes des PKW und des eigenen Fahrprofils sowie der eigenen Ansprüche an die Sicherheit und Reserven des Fahrzeugs.
Vor meinem Allrad-BMW (258 PS) hatte ich in erster Linie für meine Geschäftsreisen in A, D und NL einen Volvo T5 mit 260 PS als Frontkratzer. Da konnte man auch noch im 2. Gang die Vorderräder zum Durchdrehen bringen😁. Musste man aber nicht, denn auch schon vor 5 Jahren fühlte ich mich der "Schummi gib Gummi" Generation entwachsen. Ich habe den Allrad auf den vielen - oft sehr schnellen - Autobahnfahrten und auch im Stadt- und sonstigen Überlandverkehr nicht wirklich vermisst. Nur das Kettenauflegen im Winter bei Fahrten in die Zentralalpen habe ich gehasst und auf nasser und schneebedeckter Fahrbahn fühle ich mich im Allrad-BMW um einiges sicherer, zumal ich weiß, dass die Grenzbereiche hier, z.B. bis das Fahrzeug ausbricht, etwas weiter entfernt sind.
Ob man bis in die Nähe des Grenzbereichs fährt, muss jeder Fahrer für sich selbst entscheiden. Die Sicherheitsreserven sind jedenfalls bei gleichem Tempo und einem vergleichbaren Automodell, wenn man AWD vs. Einachsantrieb auf feuchter, schneebedeckter oder teilweise vereister Fahrbahn betrachtet, mit AWD größer. Ich habe vor dem Kauf des BMW auch einen Heckantriebler 330D ausgiebig zur Probe gefahren. Als ich den 330D mit xDRIVE gefahren bin, wusste ich, was ich kaufen werde 😎
Heute sage ich: AWD war für mich die richtige Entscheidung😁
@ electroman: Dein Posting von gestern 20.00 Uhr spricht mir aus dem Herzen bzw. könnte von mir stammen! Ich möchte es noch dahingehend ergänzen, dass ich/wir sogar bereits schon den dritten Winter mit unserem Allrad ohne Blessuren überstanden habe(n), sogar ohne einen Kratzer am Auto und ohne ein einziges Mal in den Graben zu rutschen!
Den 4WD schätze ich im Anhängerbetrieb sehr.
Mit nassem schwerem Holz beladen, im Wald und Wiesen bisher immer voran gekommen.
Mit dem Volvo 850 (Frontantrieb) war schon mal ein Matschloch zum Verhängnis geworden.
Das stabile Fahrverhalten, beim Beschleunigen ist auch sehr angenehm.
Ein Allrad braucht mehr Sprit, wiegt mehr und benötigt mehr Wartung, dafür bekommt man (meiner Meinung nach) den optimalen Antrieb für ein Auto.
Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist (Walter Röhrl)
😁 Und trotzdem hat er sich nach einer Testfahrt im Auftrag einer Zeitung den aktuellen MX5 gekauft, hat aber immerhin Hinterradantrieb. Gibt also noch Faktoren die überm Allrad stehen.
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 21. Juli 2018 um 17:30:18 Uhr:
Ein Vorteil von Allrad auch bei unter 200 PS ist, dass man dort, wo das im Anhang ersichtliche Verkehrszeichen die Schneekettenpflicht durch ein rundes blaues Schild mit Schneekettensymbol anordnet und meistens durch ein Zusatzschild Allradfahrzeuge hiervon ausnimmt...
Halte ich für Blödsinn, denn wer hoch muss, muss auch wieder runter, aber beim Bremsen hat ein Allrad null Vorteile. Aber Schneeketten helfen beim rauf- und runterfahren.
Das von dir als Blödsinn bezeichnete ist mindestens in der Schweiz übliche Praxis. Und gehen wir einmal ganz entspannt davon aus, wenn die Schweizer schlechte Erfahrungen mit Bergabfahrenden ohne Schneeketten gemacht hätten, dann hätten sie diese Praxis längst abgeschafft.
Ich bin im Schnee bisher jeden Berg ohne Schneeketten problemlos runter gekommen, sowohl mit als auch ohne Allrad. Setzt halt gute Winterreifen voraus.
Zitat:
@4Takt schrieb am 23. Juli 2018 um 09:49:41 Uhr:
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 21. Juli 2018 um 17:30:18 Uhr:
Ein Vorteil von Allrad auch bei unter 200 PS ist, dass man dort, wo das im Anhang ersichtliche Verkehrszeichen die Schneekettenpflicht durch ein rundes blaues Schild mit Schneekettensymbol anordnet und meistens durch ein Zusatzschild Allradfahrzeuge hiervon ausnimmt...
Halte ich für Blödsinn, denn wer hoch muss, muss auch wieder runter, aber beim Bremsen hat ein Allrad null Vorteile. Aber Schneeketten helfen beim rauf- und runterfahren.
Wüßte nicht, dass die Fahrzeuge der letzten 30 Jahre an lediglich zwei der in der Regel vier Rädern eine Bremse haben...
Zitat:
@4Takt schrieb am 23. Juli 2018 um 09:49:41 Uhr:
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 21. Juli 2018 um 17:30:18 Uhr:
Ein Vorteil von Allrad auch bei unter 200 PS ist, dass man dort, wo das im Anhang ersichtliche Verkehrszeichen die Schneekettenpflicht durch ein rundes blaues Schild mit Schneekettensymbol anordnet und meistens durch ein Zusatzschild Allradfahrzeuge hiervon ausnimmt...
Halte ich für Blödsinn, denn wer hoch muss, muss auch wieder runter, aber beim Bremsen hat ein Allrad null Vorteile. Aber Schneeketten helfen beim rauf- und runterfahren.
Das kann eigentlich nur einer so schreiben, der entweder noch nie im Winter bei starkem Schneefall auf Bergstrecken unterwegs war oder noch nie auf schneeglatter Fahrbahn ein Allradfahrzeug gefahren ist.
Ich traf bisher noch nie - weder in A, CH, D, F oder I - eine Strecke, mit angeordneter Schneekettenpflicht und gleichzeitiger Ausnahme für Allradfahrzeuge, nur für die Passauffahrt an 😕
Wo ich ohne Ketten mit Allradantrieb hochkam, ging es den umgekehrten Weg auch ohne Ketten wieder zurück.
@4Takt: Wo gibt es denn solche Strecken mit einseitig (Bergabfahrt) angeordneter Kettenpflicht für alle PKW, während gleichzeitig die Bergauffahrt für AWD-PKW ohne Ketten freigegeben ist???? Hatte ich da bisher nur Glück oder wer schrieb hier den Blödsinn🙄 ????
Moin
Nee, sicher nicht, denn zumindest die Fahrzeuge der letzten 30 Jahre sind allesamt Allradbremse mit ABS. Wer also mit Allrad rauf kommt, kommt mit ähnlicher Traktion auch wieder runter.
Lediglich Volvoluders Aussage, das man mit Allradfahrzeugen fahren darf, wenn ein Schld mit Schneekette alleine am Wegesrand steht ist falsch. Nur wenn die Ausnahme Allrad auch dabei steht ist diese auch erlaubt.
Schneeketten haben aber dennoch einen wesentlich höheren Grip als Allrad, das darf ich mit schnöden Schleuderketten immer mal wieder feststellen, wenn sich auch Allradler an der überfröhrenen Kreuzung nur noch quer bewegen. Bis dis aber der Fall ist fällt ne Menge Schnee, oder hier dann eben Eis, aus dem Himmer.
Ansonsten ist 4WD wohl wirklich kaum zu schlagen außer durch noch mehr Allrad. (6x6 etc)
Moin
Björn
Bei Allradbremse kann man die 30 wahrscheinlich auf 80 Jahre ausdehnen.
ABS hingegen war bis vor ca. 15 Jahren noch eine Aufpreisposition.
Zitat:
@Friesel schrieb am 23. Juli 2018 um 16:34:09 Uhr:
..
Lediglich Volvoluders Aussage, das man mit Allradfahrzeugen fahren darf, wenn ein Schld mit Schneekette alleine am Wegesrand steht ist falsch. Nur wenn die Ausnahme Allrad auch dabei steht ist diese auch erlaubt.
...
Hatte ich so nicht geschrieben, sondern extra auf "und gleichzeitiger Ausnahme für Allradfahrzeuge" hingewiesen. War aber vieleicht etwas umständlich formuliert. Jetzt dürfte es aber klar sein.
Es gibt anscheinend viele Ausnahmen/Vorschriften für die Verwendung von Schneeketten, z. auch einfach mit Zusatzschild "Heute"😁 oder auch keine Schneekettenpflicht bei Verwendung von M+S-Reifen.
https://www.alamy.de/...-schneeketten-erforderlich-sind-123118419.html
https://www.oeamtc.at/.../...t-bei-der-verwendung-zu-beachten-16185446
Gruß
electroman
Ein Sicherheitsgewinn durch Allrad in gewissen Situationen zu ignorieren ist ein Verschleißen der Augen vor den Tatsachen.
Zitat:
@Destructor schrieb am 21. Juli 2018 um 21:46:40 Uhr:
Auf manchen Straßen gibt es auch zu manchen Uhrzeiten ganz einfach keine großen Lücken.
Ein Allradfahrzeug hat hier den Vorteil, den man auch als Sicherheitsvorteil werten kann, das es gerade bei schlechten Bedingungen kleinere Lücken benötigt um sicher Ein- oder Abzubiegen als ein Front- oder Heckangetriebenes Fahrzeug. Ein Komfortgewinn ist es aber auch.
Genauso kann es passieren. Dass die anderen Verkehrsteilnehmer, so wie manche hier blauäugig fordern, dann Rücksicht nehmen, ist reines Wunschdenken und an der Realität vorbei.
Ich habe es einmal erlebt, dass ich bei starker schneebedeckter Beschleunigungsspur auf die Autobahn auffahren musste, die wiederum relativ frei vom Schnee war. Es ist ja wohl jedem realitätsdenkenden Menschen klar, dass die LKWs auf der rechten Spur sich mit 80 bis 90 km/h auf der rechten Spur annäherten und nicht netterweise die Geschwindigkeit deutlich reduzieren. Ohne Allrad war es unmöglich auf diese Geschwindigkeit zu beschleunigen und somit wäre es nicht ganz einfach in eine passende Lücke zu beschleunigen, zumal die Autobahn nicht ganz leer war. Mit meinem Allradfahrzeug hingegen, war das Beschleunigen auf LKW-Geschwindigkeit souverän möglich und ein Auffahren auf die Autobahn kein Problem.
Ich will damit nicht sagen, dass ein Auffahren auf die Autobahn ohne Allrad nicht möglich gewesen wäre, aber mit Allrad ergibt sich in solchen Situationen ein absoluter Sicherheitsgewinn.
Zitat:
@gla schrieb am 22. Juli 2018 um 05:27:10 Uhr:
Was aber schon interessant ist, ist dass Allradfahrzeuge mehr (!) Unfallschäden haben als Fahrzeuge ohne Allrad. Soviel ich weiß stammt die Statistik von einer skandinavischen Versicherung. Wenn ich mit richtig erinnerere haben Allradfahrzeuge je nach Fahrzeug 15 - 40 % mehr Unfallschäden.
Man muss dazu die Randbedingungen dieser statistischen Auswertung kennen. Bitte liefere diese wenn möglich nach.
Mal ein Beispiel. Die skandinavischen Länder haben im Winter einen hohen Schneeanteil. Oft stehen dem Fahrer mehrere Fahrzeuge zur Wahl. Welche werden dann wohl genommen? Natürlich die wintertauglichen, also die Allradfahrzeuge. Logisch, dass die dann häufiger an Unfällen im Winter beteiligt sind, wenn die anderen in der Garage stehen.
Es kann so sein oder auch nicht, solange du aber nicht die Randbedingungen liefern kannst, wie die Statistik der skandinavischen Versicherung zustande gekommen ist, ist dieses Szenario absolut möglich und deine Aussage für den Popo.
Also, jeder muss selber entscheiden, ob er ein Allradfahrzeug fahren möchte und vielen Regionen ist ein Allradfahrzeug auch nicht nötig. Hier aber zu behaupten, dass in bestimmten Situationen ein Allradfahrzeug keinen Vorteil bringt, geht an der Realität vorbei.
Für meinen Teil möchte ich nicht darauf verzichten. Es bringt halt auch Spaß in jeder Situation die optimale Traktion zur Verfügung zu haben. 🙂
Gruß
Uwe