Allradantrieb

[Natriumdampflampe]

Was ist eigentlich der Vorteil von Allradantrieb bei einer ansonsten heckgetriebenen Limousine mit nicht besonders viel Leistung?

Bei den Power-Limousinen verstehe ich den Zusammenhang zwischen hoher Motorleistung und Traktion. Bei einem C220 z.b. kann ich diesen Zusammenhang nicht herstellen.

Insofern man mit seinem Auto nicht im Gelände oder in Schneegebieten wohnt und weniger als, sagen wir 200 PS hat, was sind die Gründe, warum Allradantrieb, z.b. bei Mercedes dennoch gerne geordert wird?

[Turboschlumpf19]

Weiss ich nicht......

[Bamako]

Möglicherweise will der geneigte Käufer aus Prestigegründen einen Stern, aber hat Angst vor Heckantrieb und Glätte.

 

Verstehe ich nicht, hatte mit Omega und W202 soviel Spaß im Winter wie nie zuvor.

[edgar]

also ausser die traktion und die evtl höhere fahrsicherheit , da auch antriebseinflüsse vom esp geregelt werden können ....gibt es keinen grund .

wobei die genannten gründe auch fast die einzigen sind die generell allradfahrzeuge betreffen .

ist teuer , kostet etwas leistung und kraftstoff .

bei bremsen und schnellen kurven bringt allrad im allgemeinen ( achtung ....im allgemeinen ) nicht wirklich was

[Genie21]

Kauf mal einen X3 ohne Allrad. Ältere haben nur 150PS.

[gla]

Im Schnee ist Allrad ein Vorteil, jedenfalls was das fortkommen betrifft.

Wobei auch da oft Überschätzung besteht, meines Wissens haben Allradfahrzeuge mehr Unfallschäden als ohne Allrad.

Wenn man, sagen wir bei einer Veranstaltung auf einer nassen Wiese parken muss, kann es auch ein Vorteil sein.

Möglicherweise ist es auch auf nasser Straße ein Vorteil.

Wenn man ständig nur auf trockener Straße unterwegs ist wird Allrad wohl kaum etwas bringen.

[Trennschleifer89]

Manchmal gibt es bestimmte Ausstattungen nur in Verbindung mit Allradantrieb. Bei unserem Cabrio z.B. gab es die Automatik mit Wandler nur im Quattro, die frontangetriebenen Wagen haben eine stufenlose. Bei einem anderen Audi gab es beim Allradantrieb eine höhere Anhängelast usw.

Auch bei kleineren Fahrzeugen ist der Allradantrieb sehr beruhigend. In Wintersportgebieten sind Parkplätze meistens knapp, weil viele Flächen mit Schnee voll sind. Mit dem Allradantrieb fahre ich einfach auf einen verschneiten Waldparkplatz oder habe auch schon auf einem vom Winterdienst zusammen geschobenen Schneehaufen geparkt, ohne mir vorher den Kopf zu zerbrechen, ob ich da nachher wieder weg komme. (Darf man natürlich auch nicht zu weit treiben.)

Der Hauptnachteil ist für mich der höhere technische Aufwand, der zu mehr Reparaturen führt. 8 statt 4 Achsmanschetten, 6 statt 2 Wellendichtringe, 4 statt 2 Antriebswellen, 3 Differentiale mit jeweils eigenem Ölvorrat statt einem. Weitere Nachteile sind höheres Gewicht und höherer Kaufpreis.

Außerdem kann Allradantrieb über den Straßenzustand hinweg täuschen. Man fährt an und denkt sich nichts weiter und erst beim Bremsen merkt man, wie rutschig es ist. Beim Bremsen haben Allradwagen keinen Vorteil.

[Moers75]

Zitat:

@Natriumdampflampe schrieb am 20. Juli 2018 um 22:49:29 Uhr:

Was ist eigentlich der Vorteil von Allradantrieb bei einer ansonsten heckgetriebenen Limousine mit nicht besonders viel Leistung?

Da reichen auch 100PS um auf nasser Straße beim zweiradgetriebenen Auto ein Rad zum Durchdrehen zu bringen. Es ist halt irgendwie auch einfach ein souveränes entspanntes Gefühl mit Allrad sich einfach keinen Kopf um Traktionsprobleme zu machen. Sieht mit einer E-Klasse auch eher peinlich aus mit durchdrehenden Rädern anzufahren.

[tamwiri]

Für den "Normalverbraucher" ist Allrad eher ein Kostenfaktor, denn ein Sicherheitsgewinn. Dies vor allem da der Allrad auf Schnee und Glätte eine gefühlte Sicherheit vermittelt, welche jedoch physikalisch nicht gegeben ist.

Da macht es mehr Sinn frühzeitig mit dem Denken anzufangen und sich der Situation bewusst zu werden.

Der Verzicht auf Allradantrieb und die vorausschauende Denkweise spart Investitionskosten, Sprit und Reparaturen.

[Rainy01]

Wir möchten unseren Allrad nicht mehr hergeben, auch wenn man vielleicht auf 80 % der Jahreskilometer davon garnichts merkt. Bei winterlichen Straßenverhältnissen und speziell im Schnee ist das Durchkommen mit Allrad einfach unschlagbar. Wir wohnen aber auch im Oberallgäu auf fast 900 m und sind auch im Winter oft in den Alpen unterwegs. Der Allrad gibt einfach ein sehr beruhigendes Gefühl wenn man im Winter unterwegs ist.

Auffällig ist für mich bei der ganzen Argumentation contra 4x4 (keine physikalische Sicherheit, trügerische Sicherheit, Investitionen, Sprit, etc. etc.), dass sie offensichtlich von ausgewiesenen Allradgegnern und möglicherweise auch solchen, die noch nie Allrad im Schnee gefahren sind, geführt wird.

In vielen Gegenden in den Alpen haben 90 % der Einwohner und mehr (!) einen Allrad. Warum wohl...? Und sie können ihn sich sowohl leisten und ich glaube kaum dass sie ständig in der Werkstatt stehen... Und dauernd in den Straßengraben rutschen sie auch nicht - wegen der trügerischen Sicherheit...

[Trennschleifer89]

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 21. Juli 2018 um 12:41:25 Uhr:

Auffällig ist für mich bei der ganzen Argumentation contra 4x4 (keine physikalische Sicherheit, trügerische Sicherheit, Investitionen, Sprit, etc. etc.), dass sie offensichtlich von ausgewiesenen Allradgegnern und möglicherweise auch solchen, die noch nie Allrad im Schnee gefahren sind, geführt wird.

Quatsch. Ich habe das aus der Erfahrung mit unseren beiden Allrad-Audi geschrieben.

[Johnes]

Auch auf nasser Fahrbahn im Norden ist Allrad was ungemein geniales. Nicht zwingend erforderlich, aber sehr nützlich. Anfahren ohne Schlupf, Kurvenfahrten sind durch weniger Drehmoment je Rad angenehmer. Wo mein Fronttriebler schiebt, fährt der Allrad ohne Probleme zügig durch. Auch dreckige/sandige Straßen sind weniger schlimm. (Beide Fahrzeuge haben selbige Bereifung!)

 

Gerade, wenn man bei Regen aus der Nebenstraße kommt, ist Allrad nützlich. Gerade, wenn da nur wenige enge Lücken sind. Wo vor mir der Beamer oder Stern mit dem Heckrollen auf dem Asphalt kratzt, zieht mein Subaru durch.

 

MfG

[frestyle]

Was mich wundert das hier keiner auf Hängerbetrieb eingeht.

[Rainy01]

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 21. Juli 2018 um 09:14:44 Uhr:

Beim Bremsen haben Allradwagen keinen Vorteil.

Warum ist das so? Das Wort Allradantrieb sagt es schon, es geht um Antrieb. Und Antrieb brauche ich beim Fahren, beim Anfahren, eben immer dann wenn ich Antrieb brauche. In diesem Wort Allradantrieb steckt keine Verbindung zum Bremsen. Warum trete ich das so aus? Weil alleine die Fähigkeit lesen zu können ausreicht, um zu wissen, dass ein Allradantrieb nichts mit Bremsen zu tun hat. Und ausser lesen zu können, hilft auch der gesunde Menschenverstand.

[the_WarLord]

Bei einem hinterradgetriebenem Fahrzeug mit geringer Leistung (was auf den C220 zutrifft) gibt es in der Regel eher Nachteile denn Vorteile (wenn man nicht in einer von Rainy beschriebenen Gegend wohnt, in der man das Haus nicht mehr erreicht, wenn man keinen Allradgetriebenen Wagen hat).

Vorteile bei einem Allradfahrzeug: Auf nassem Untergrund mehr Traktion.

Nachteile: Geringerer Wendekreis (gegenüber Hinterradantrieb), mehr Teile, welche einen möglichen Defekt und eine umfangreiche Fehlersuche (mögliche Unwucht, Geräuschentwicklung etc.) nach sich ziehen können. Bei Kurvenfahrten mögliche Verspannungen, welche höhere Gegenlenkkräfte zur Folge haben.

@frestyle

Weshalb sollte Allradantrieb gegenüber Hinterradantrieb beim Hängerbetrieb von Vorteil sein?