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Allradantrieb

Was ist eigentlich der Vorteil von Allradantrieb bei einer ansonsten heckgetriebenen Limousine mit nicht besonders viel Leistung?
Bei den Power-Limousinen verstehe ich den Zusammenhang zwischen hoher Motorleistung und Traktion. Bei einem C220 z.b. kann ich diesen Zusammenhang nicht herstellen.
Insofern man mit seinem Auto nicht im Gelände oder in Schneegebieten wohnt und weniger als, sagen wir 200 PS hat, was sind die Gründe, warum Allradantrieb, z.b. bei Mercedes dennoch gerne geordert wird?

Beste Antwort im Thema

Wir möchten unseren Allrad nicht mehr hergeben, auch wenn man vielleicht auf 80 % der Jahreskilometer davon garnichts merkt. Bei winterlichen Straßenverhältnissen und speziell im Schnee ist das Durchkommen mit Allrad einfach unschlagbar. Wir wohnen aber auch im Oberallgäu auf fast 900 m und sind auch im Winter oft in den Alpen unterwegs. Der Allrad gibt einfach ein sehr beruhigendes Gefühl wenn man im Winter unterwegs ist.

Auffällig ist für mich bei der ganzen Argumentation contra 4x4 (keine physikalische Sicherheit, trügerische Sicherheit, Investitionen, Sprit, etc. etc.), dass sie offensichtlich von ausgewiesenen Allradgegnern und möglicherweise auch solchen, die noch nie Allrad im Schnee gefahren sind, geführt wird.

In vielen Gegenden in den Alpen haben 90 % der Einwohner und mehr (!) einen Allrad. Warum wohl...? Und sie können ihn sich sowohl leisten und ich glaube kaum dass sie ständig in der Werkstatt stehen... Und dauernd in den Straßengraben rutschen sie auch nicht - wegen der trügerischen Sicherheit...

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das beide Achsen angeriben werden, der verschleiss ist geringer und der Vortrieb ist höher.

Wenn ich dran denke, Bootsanhänger inkl. Boot 3,2T und ich nimm den Allrad raus, wird das anfahren besonders am Berg zu ner witzigen aktion, und meine Hinterachse wird sich bedanken

Hinterachsdifferential unterdimensioniert?

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 21. Juli 2018 um 14:47:19 Uhr:


(wenn man nicht in einer von Rainy beschriebenen Gegend wohnt, in der man das Haus nicht mehr erreicht, wenn man keinen Allradgetriebenen Wagen hat).

Das ist uns ohne Allrad schon einige Male passiert. Wir wohnen grob zwischen Kempten und Leutkirch, also noch nicht so richtig in den Bergen sondern im Voralpenland. Wenn es im Winter schneit, dann praktisch immer verbunden mit Wind, manchmal auch Sturm, es bilden sich oft beeindruckende Schneewehen, auch auf der Straße. Wenn dann abends der Winterdienst nicht mehr unterwegs ist kam es schon oft vor, dass wir 20 Meter vor der Garage in der Schneewehe stecken geblieben sind - ohne Allrad. Heute juckt uns das nicht mehr, da fahren wir einfach durch und gut.

In der Schweiz (Wallis) hatten wir einmal die Situation, dass vor einer langen Steigung bei Schneefall die Polizei den Verkehr angehalten hat und jeden einzelnen nach Allrad gefragt hat. Wer bejahen konnte, durfte weiter fahren, wer nicht, musste neben der Straße auf einem Parkplatz Schneeketten anlegen. Wer keine Schneeketten hatte, hatte Pech. Es ist dann schon sehr angenehm, einfach weiterfahren zu dürfen und nicht einigermaßen gut gekleidet bei Schneetreiben, Kälte und Dunkelheit Schneeketten anlegen zu müssen...

Glaub ich nicht mal aber kein Gewicht auf der HA. Durchdrehende Reeifen bei reinem HA antrieb kein Problem erst recht wenn es leicht schmierig wird.

Wenn ich die Grobstolligen Gelände Hoppelreifen drauf hab, und hab nen echten Anhänger dran und fahr nur mit Ha Antrieb am Berg an, dann Spring mein Heck gemütlich rauf und runter aber Vortrieb eher weniger.

Nein ich hab keine Lust immer mit ner Palette Steinen auf der Ladefläche rum zu tuckeln damit ich etwas gewicht auf die HA bekomme.

Kumpel von mir hat sich nen Ram mit dem viper Aggregat geholt, nach 2 Monaten wieder verkauft da unfahrbar. Den gibt es leider nur mit HA Antrieb, bei nasser Strasse kann man mit dem Ding nicht ohne Drift anfahren, Bergauf gar nicht.
Im Hängerbetrieb kannst das Ding komplett vergessen , kommst nicht mehr vom Fleck und er besitzt nen Landschaftbaubetrieb, der ist fast jeden Tag mit nem richtigen Anhänger unterwegs

Ok.

Kenne nur Autotransporte, da kannst die Last auf der Kugel mit der Position des Fahrzeugs noch etwas "optimieren". Ist mit einem Frontkratzer unangenehm, aber erhöht die Sicherheit ungemein, da das Gespann nicht mehr tänzeln möchte...

Ein Vorteil von Allrad auch bei unter 200 PS ist, dass man dort, wo das im Anhang ersichtliche Verkehrszeichen die Schneekettenpflicht durch ein rundes blaues Schild mit Schneekettensymbol anordnet und meistens durch ein Zusatzschild Allradfahrzeuge hiervon ausnimmt, Mann oder Frau sich das oft mühsame Anlegen von Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern ersparen und einfach weiterfahren können.

Für Personen, die mit dem PKW in den Wintersport fahren, ein nicht unerheblicher Komfortvorteil, den man erst richtig zu schätzen weiß, wenn man einmal ohne Allrad in en Alpen unterwegs bei -15° die Scheeketten auflegen musste, um die Weiterfahrt genehmigt zu bekommen😁.

Schneekettenzeichen

Ja, sehe ich absolut genauso - siehe mein praktisches Beispiel im Posting von heute 15:07:43 Uhr 😎

Ich finde es immer wieder lustig, wie gebetsmühlenartig die Weisheit kommt, dass der AWD eigentlich gefährliches Teufelszeug ist, da er die wahren Strassenvehältnisse verschleiere. Komischerweise habe ich die letzten 2 Winter mit AWD ohne Blessuren überlebt. Was mache ich falsch? 😁😁

Wer so argumentiert, sollte sich auch schleunigst überlegen, auf ein Auto ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker umzuzsteigen. An diesem dann aber bitte nicht vergessen, die miesesten Reifen, die es am Markt gibt, aufziehen zu lassen und die Federung/Dämpfung durch eine massive, eingeschweißte Eisenstange zu ersetzen. Dazu noch die Scheiben einschlagen, damit man wirklich ungefiltert über die Umgebungsbedindungen informiert ist und sich nicht in falscher Sicherheit wiegt.

Der AWD ist ohne Frage ein Sicherheitsgewinn. Und zusätzlich ein Gewinn an Komfort. Dazu braucht es nicht einmal Schnee oder Eis, eine regennasse Strasse zeigt da schon den Unterschied auf. Gefährliche bzw. unangenehme Situationen aufgrund mangelnder Traktion treten erst gar nicht auf. Man fährt entspannter, und anstatt seine Aufmerksamkeit eventuell auftretenden Antriebsproblemen zu widmen, kann man sich ungestört auf den Verkehr konzentrieren. Im Vergleich zu Front- und Heckantrieb ist der AWD für mich die eindeutig beste Lösung für den Antrieb eines Pkw. Nach insgesamt 16 Jahren Heckantrieb, 16 Jahren Frontantrieb und nun knapp 2 Jahren AWD traue ich mir da ein auf eigenen Erfahrungen gewachsenes Urteil durchaus zu und muss mir keine zusammengebastelten Theorien aus den Fingern saugen.

Gruß
electroman

Gerade bei einem modernen Fahrzeug mit ESP ist der vermeintliche Sicherheitsgewinn/-nachteil von Front/Hinterrad- oder Allradantrieb ohnehin nicht mehr vorhanden, sofern man nicht die Hilfsmittel deaktiviert...

Das stimmt ganz einfach nicht.
ESP kann in vielen Fällen für mehr Sicherheit sorgen, hat aber auch seine ganz deutlichen Systemgrenzen.
Es bringt kaum mehr Traktion und ist genau auf diese angewiesen um zu funktionieren.

Im Winter an einem verschneiten, und vllt. abschüssigen, Hang bringt die ESP keine großen Vorteile.
Es mag verhindern das du wegrutscht, es bringt dich aber auch nicht vorwärts.
Ein Allradler fährt dort an dir vorbei.

Ähnliches beim z.B. Einfahren in Hauptstrassen bei schlechten Straßenbedingungen.
ESP verhindert ein mögliches ausbrechen, dafür kommst du aber nicht auf die Straße und verursachst deswegen eine Gefahr im fliessenden Verkehr. Ein Allradler kann viel einfacher auf die Geschwindigkeit des Verkehrs beschleunigen.

Grüße
Alexander

Wird immer geschrieben, wird aber auch nicht wahrer.

Der erste Punkt geht an dich, steht aber zum geschriebenen nicht im Widerspruch, weshalb auch? Mehr Traktion bringt an einem verschneiten Hang den Unterschied.

Der zweite Punkt ist völliger Blödsinn, diese Gefahr ist nicht vorhanden und zwar aus dem Grund, weil sich alle an die Straßenverhältnisse anzupassen haben. Wenn die Straße nass und/oder verschneit ist, unter Umständen Eis im Spiel ist, fahre ich garantiert nicht in die kleinste Lücke zwischen zwei LKWs...

Man könnte ja die Frage stellen, wann der erste mit dem Argument kommt, dass man mit einem Allradfahrzeug im Winter mit Sommerreifen fahren kann...

Polemisieren trägt nicht zu einer Diskussion bei, das ist einfach nur ganz mieser Stil.
Ich werde trotzdem auf dein Argument eingehen.

Wie gut deine Traktion tatsächlich ist merkt du i.d.R. erst wenn du dich für eine Lücke entschieden hast, dann stehst du entweder halb auf der Straße mit durchdrehenden Rändern oder fährst entspannt auf die Straße.
Linksabbiegen auf viel befahrenen Straßen zählt da auch mit rein.
Linksabbiegerspuren z.B. auf Landstraßen oder Einfahrten haben durch Dreck/Schnee/Schneematsch zumeist komplett andere Griplevel als der Rest der Straße.
Auch den besten passieren hier auch mal Fehleinschätzungen, aus diesem Grund ist das auch eine sehr sehr häufige Unfallursache. Viel häufiger als ein ausbrechendes Fahrzeug.
Wenn du das selbst noch nicht festgestellt hast frage ich mich wo du unterwegs bist, hier in Bayern ein häufiges Problem.

Auf manchen Straßen gibt es auch zu manchen Uhrzeiten ganz einfach keine großen Lücken.
Ein Allradfahrzeug hat hier den Vorteil, den man auch als Sicherheitsvorteil werten kann, das es gerade bei schlechten Bedingungen kleinere Lücken benötigt um sicher Ein- oder Abzubiegen als ein Front- oder Heckangetriebenes Fahrzeug. Ein Komfortgewinn ist es aber auch.

Grüße
Alexander

Zitat:

@frestyle schrieb am 21. Juli 2018 um 15:23:30 Uhr:


Kumpel von mir hat sich nen Ram mit dem viper Aggregat geholt, nach 2 Monaten wieder verkauft da unfahrbar. Den gibt es leider nur mit HA Antrieb, bei nasser Strasse kann man mit dem Ding nicht ohne Drift anfahren, Bergauf gar nicht.
Im Hängerbetrieb kannst das Ding komplett vergessen , kommst nicht mehr vom Fleck und er besitzt nen Landschaftbaubetrieb, der ist fast jeden Tag mit nem richtigen Anhänger unterwegs

Wie kann man auch nur auf die Idee kommen eine solche Karre für einen Gewerbebetrieb zu kaufen wenn es nicht gerade das Horizontale ist? Die Kiste ist Übermotorisiert und der Zehnzylinder macht die Kiste eh noch Kopflastiger als Sie eh ist. Pick Ups haben zwangsläufig ein Problem mit der Traktion auf der Hinterachse weil kaum Gewicht darauf lastet, dieses Problem haben aber auch alle Lieferwagen mit Heckantrieb.

Hier in der Gegend fahren die Landschaftsbauer Ford Ranger oder dessen asiatischen Kollegen. Sind Billiger und vor Allem sind sie Nutzfahrzeuge für grobes Gelände.

Hmm, auf jeden Fall interessante Antworten bisher, vielen Dank dafür.
Die Frage stellte sich für mich auch, da ich mal eine Weile ein 997/1 Carrera, davor einen W204 C300 und davor einen BMW Z3 2.8 gefahren bin, Traktionsprobleme hatte ich bei allen Autos nie festgestellt, obwohl ich sie gerne gefordert habe.
Das waren allerdings alles heckangetriebene Fahrzeuge. Bei Frontangetriebenen Fahrzeugen hat mich die mangelnde Traktion schon bei 120 PS gestört.

Also dass der Allradantrieb von Vorteil ist wenn es um reine Traktion geht ist doch überhaupt keine Frage.
Schnee, Steigungen, Anhänger etc.
Ich selbst habe auch einen kleinen SUV mit Allrad.

Was aber schon interessant ist, ist dass Allradfahrzeuge mehr (!) Unfallschäden haben als Fahrzeuge ohne Allrad. Soviel ich weiß stammt die Statistik von einer skandinavischen Versicherung. Wenn ich mit richtig erinnerere haben Allradfahrzeuge je nach Fahrzeug 15 - 40 % mehr Unfallschäden.

Da mag Berechenbarkeit bzw. Überschätzen des Fahrverhaltens eine Rolle spielen, bei einem Fronttriebler und Hecktrieblern kommt die Warnung durch wegrutschen der angetriebenen Achse früher. Beim Allradler mag das dann abrupter Auftreten.
Auch Überschätzen beim Bremsen, den beim Bremsen ist der Allradler nicht besser. Auch animiert der Allrad wohl den einen oder anderen zu schnelleren Fahren.

Dass dagegen die Traktion, insbesondere bei schlechten Wetterbedingungen besser ist, ist doch überhaupt keine Frage.

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