TAKATA Rückruf
Hallo zusammen,
nachdem es einiges in den Medien zu dem Thema Überdruckreaktion bei Auslösung gab, ist es um Seat auffällig ruhig. Auf der Webseite erhalte ich die Rückmeldung:
"(...) Dein Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer (VIN) *** ist mit einem Takata-Fahrerairbag ausgestattet, ist derzeit jedoch nicht von einem Rückruf betroffen. (...)"
Gibt es jemanden, der von der Rückrufaktion tatsächlich betroffen war?
Und hat jemand vielleicht vorsorglich den Airbag erneuern lassen?
Danke, Grüße!
5 Antworten
Hallo, bei mir ist dass das gleiche, wenn man allerdings ein anderes Land an gibt, ist die gleiche VIN dann doch betroffen 🤦🏼♂️
Das wird an der anderen Klimazone der Bahamas liegen, da wird wegen dem feucht warmem Klima der Rückruf wohl dringender sein als in Europa.
Die Gasgeneratoren in den Takata Airbags hatten ja glaube ich Probleme mit Schwächung durch Korrosion bei viel Feuchtigkeit.
Neuerdings ist eine Französin (in Frankreich) durch den Airbag umgekommen. Frankreich ist klimatisch zwar nicht identisch, aber doch recht ähnlich wie Deutschland.
Potenzielle Todesgefahr Takata-Airbag: Auch in deutschen Autos! - ARD Marktcheck
KBA hat überwachte Rückrufaktionen (insg. über 300.000 Fzg. nur in Deutschland):
Rückruf - Seite KBA-Online
Man kann doch seine VIN überprüfen lassen, ob das eigene Fahrzeug betroffen ist. Dann bekommt man eine entsprechende Antwort, ob ja oder nein und das Leben geht weiter.
Ein Auto ist nunmal "gefährlich". 😉
PS.: Meiner ist nicht betroffen...🥳
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Zur Übersicht und Klarstellung:
Es gibt für den Seat Leon in der KBA-Datenbank seit 2018 insgesamt neun Rückrufe wegen defekter Takata-Airbags mit Explosionsgefahr.
Erst „tröpfelt“ es so vor sich hin (2018-2019) mit ganz wenigen betroffenen Fahrzeugen:
KBA Rückruf vom 22.02.2018 (7665, Leon 2015): Potentiell betroffene Fahrzeuge Deutschlandweit: 2
KBA Rückruf vom 07.10.2019 (8899, Leon 2017 und andere Modelle): Potentiell betroffene Fahrzeuge Weltweit: 621 Deutschlandweit: 122
2023 kommt die erste große Welle, der große Hauptrückruf mit Fahrzeugen aus den Baujahren 2012 bis 2017, auf den im folgenden vom KBA auch immer wieder Bezug genommen wird:
KBA Rückruf vom 19.07.2023 (12778): Potentiell betroffene Fahrzeuge: Weltweit: 1.112.475 Deutschlandweit: 249.765
KBA Rückruf vom 25.09.2023 (13165): Potentiell betroffene Fahrzeuge Deutschlandweit: 6.274
KBA Rückruf vom 04.04.2024 (13697): Potentiell betroffene Fahrzeuge Deutschlandweit: 311
Ab 2024 kommt die nächste große Welle mit Nachmeldungen bis zuletzt 17.07.2025:
KBA Rückruf vom 11.06.2024 (13698, ältere Modelle Altea, Leon, Alhambra 2009-2010)): Potentiell betroffene Fahrzeuge Weltweit: 283.516 Deutschlandweit: 63.397
KBA Rückruf vom 06.09.2024 (14086R): Potentiell betroffene Fahrzeuge Weltweit: 189.740 Deutschlandweit: 48.868
KBA Rückruf vom 10.09.2024 (14083R): Potentiell betroffene Fahrzeuge Deutschlandweit: nicht bekannt
KBA Rückruf vom 17.07.2025 (14935R): Potentiell betroffene Fahrzeuge Weltweit: 1.104 Deutschlandweit: 118
Die Liste der französischen Regierung zur Verordnung vom 29. Juli 2025 (Stichwort Citroen C3 stop drive) listet ebenfalls Seat Leon-Modelle der Baujahre 2010-2017 auf. In Frankreich müssen mit Dringlichkeit alle genannten Fahrzeuge mit Baujahr 2011 und älter bis spätestens Ende 2026 ihre Takata-Airbags ausgetauscht bekommen, danach gestaffelt.
Liste des modèles concernés par année:
ALHAMBRA produits entre 2011 et 2017
ALTEA produits entre 2010 et 2015
ALTEA FREETRACK produits entre2013 et 2015
ATECA produits en 2017
EXEO produits entre 2009 et 2013
IBIZA produits entre 2016 et 2017
LEON 37x produits entre 2013 et 2017
LEON PQ produits entre 2010 et 2014
TOLEDO produits entre 2013 et 2017
Und bei der FIN-Abfrage aufgepasst!
Der Volkswagenkonzern nutzt den Trick mit der „Ländervorwahl“.
Die Eingabe eines durch seine FIN klar identifizierten Fahrzeugs führt in klimatisch heiß-feuchten Ländern zur zwingenden und umgehenden Austauschpflicht, während in Deutschland trotz eines KBA-Rückrufs die Rückrufaktion „ruht“.
Man kann bei der FIN-Prüfung ziemliche Überraschungen erleben, wenn man die FIN probeweise für andere Länder (Ländervorwahl für den „überwiegenden Betriebsort“) eingibt. So muss zum Beispiel ein VW up! in der Schweiz zum Airbagaustausch in die Werkstatt, während in Dänemark nichts geschieht. Ein VW-Beetle mit französischem Halter muss einen Airbagaustausch erhalten, mit deutschem Halter nicht, selbst dann nicht, wenn dieser das Fahrzeug als Grenzgänger in Frankreich betreibt. Hieran sieht man die neue Absurdität einer Risikobewertung „nach Klimazone“.
Die Aussage „Ihr Fahrzeug ist aktuell nicht betroffen“ hat also unter Umständen nichts damit zu tun, ob das Auto einen Takata-Airbag hat oder nicht, sondern spiegelt nur einen „Auslegungsspielraum“ der Risiken durch den Fahrzeughersteller wider.
Ein wesentlicher Grund: Rückrufe sind für die Kunden kostenlos, aber für den Hersteller teuer.