Einfache Geräuschdämmung des W212 möglich?
Seit meinem neuen W212 (Mai 2014) bin ich mit zwei Dingen nicht ganz so glücklich: die schlechtere Qualität des Standardsoundsystems (im Vergleich zum Vormopf) und der Geräuschdämmung.
Keine Frage, der neue ist insgesamt deutlich ruhiger als der Vormopf aber irgendwie habe ich das Gefühl als würden die Fenster & Türen nicht richtig schließen - das Geräusch nervt mehr als der lautere Vormopf. Die Werkstatt hat sich das jetzt schon zwei mal angesehen und nur die Türen festgezogen. Mit einem Taxifahrer sprach ich mal, der meinte, dass viele Kollegen das gleiche Problem thematisierten. Ab hoher Geschwindigkeit hätte man das Gefühl, als wäre das Fenster einen kleinen Spalt offen. (Bei Regen/im Tunnel ganz deutlich wahrnehmbar)
Weiß jemand eine Lösung/einen Hack? Ich hatte mir jetzt schon ein paar mal überlegt, ob man mit Tesa-Moll mal experimentieren könnte - einfach in den Fensterrahmen oben einsetzen. Hat jemand Erfahrungen damit?
Beste Antwort im Thema
Nachrüsten der Spritzschutzleisten unterhalb der Türen beim W212 MOPF
Einleitung:
Beim W212 MOPF sind ab ca. 06/13 die Dichtungsleisten unterhalb der Türen entfallen (entfeinert worden…). Dies führt zu einer stärkeren Verschmutzung der inneren unteren Türholme sowie zu einer (subjektiven) höheren Geräuschkulisse beim Fahren
Dank der hier im Topic gesammelten Informationen habe ich erfolgreich die Leisten nachgerüstet. Hierfür ist kein handwerkliches Geschick von Nöten und das ganze dauert ca. 60 Minuten für alle 4 Türen (inkl. Reinigung der Türfalze komplett)
Teile:
Tür vorne:
A 212 690 47 62 (LINKS)
A 212 690 48 62 (RECHTS)
Tür hinten:
A 212 690 37 82 (LINKS)
A 212 690 38 82 (RECHTS)
Kleber:
Sikaflex 252 schwarz 300ml Kartusche (Gibt’s bei Amazon)
Benötigt werden ca. 150ml, also die halbe Kartusche
Die Preise und Teilenummern sind auch nochmal im Anhang (Stand 15.04.2015)
Einbau:
Sieht man sich die Türen von unten an erkennt man, das die für die Befestigung nötigen Löcher unterhalb des Türrahmens fehlen. Dankenswerterweise hat Mercedes aber nicht alle Löcher entfallen lassen, sondern das jeweils ganz außen liegende Loch ist geblieben. Dies dient uns dazu später die Leisten korrekt auszurichten.
Vorbereitung:
Alle 4 Türen unterhalb des Rahmens, wo später die Klebefläche ist, gründlich reinigen. Zuerst mit einen feuchten Lappen den groben Dreck entfernen, dann mit sauberem, fusselfreiem Tuch nachwischen und trocken wischen.
Reinigunsbenzin wird hier nicht benötigt, da das Sikaflex auch so ordentlich klebt.
Nun die erste Leiste probehalber anhalten (Ich habe hinten links angefangen, da dort die Leisten kürzer sind.)
Man sieht das die weißen Rastnasen bis auf die ganz außen liegende nicht passen (da keine weiteren Löcher vorhanden sind). Also weg damit. Diese sind nur geklippst und können mit einem kleinen Messer schnell abgehebelt werden. Diese Teile können weg, da sie nicht mehr benötigt werden.
Jede Leiste hat auch noch eine kleine schwarze Rastnase, welche Teil der Leiste ist. Diese kurzerhand rausbrechen (keine Angst, dabei kann man nichts kaputt machen) da sie sonst übersteht und die Leiste "kippeln" würde.
Montage:
Jetzt hat man eine Leiste mit einer weitestgehend planen Oberfläche und einer weißen Rastnase außen.
Nochmal anhalten und probeweise die Leiste einrasten um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie und wo die Leiste sitzt (mit Sikaflex auf der Leiste ist das sonst ne Sauerrei;-)
Jetzt einen gleichmäßig dicken Strang Sikaflex über die gesamte Länge der Leiste auftragen (Ich habe mich gegen Klebeband entschieden, da die Leiste nicht ganz eben ist und Sikaflex eine bessere und dauer-elastische Verbindung herstellt)
Die Leiste nun mit der Ratsnase über dem Loch ansetzten, reindrücken und zum Wagen hin ca. 1cm verschieben. Dieses lässt die Rastnase einrasten und verteilt auch optimal das Sikalfex. Nun die Leiste gleichmäßig andrücken und eventuell übergetretene Sikaflexmasse mit einen feuchten Lappen (mit Reinigungsbenzin) abwischen.
Ein längeres Andrücken bzw. zusätzliches fixieren der Leisten ist nicht notwendig, der Karosseriekleber klebt eh wie Hölle ;-)
Kontrollieren ob alles sitzt, Tür offen lassen und nun mit der nächsten Tür weitermachen. Die vorderen Türen unterscheiden sich nur in der Länge der Leisten, nicht aber in der Art und Weise wie diese montiert werden.
Die Türen ca. 2 Stunden offen stehen lassen, damit das Sikaflex abbinden kann. Danach kann man die Türen schließen. Eine größere Belastung (Waschstraße oder Regen-Fahrt) sollte man aber erst machen wenn man dem Sikaflex 24 Stunden zum kompletten Abbinden Zeit gegeben hat.
Fazit:
Die Leisten sind nicht vom "Original" unterscheidbar. Einziger Nachteil: Man kommt sie durch das kleben mittels Sikalex nicht mehr ab. Da ich aber nicht vor habe, die Leisten in "diesem Leben" nochmal zu tauschen, war mir das egal. Es sieht "original" aus und das ist was ich wollte...
Da ich alleine war und mit Handschuhen gearbeitet habe, hatte ich keine Muße das ganze mittels Handykamera zu dokumentieren (trotz sorgfältigem Arbeiten hat man immer etwas Sikaflex an den Handschuhen). Ich denke aber es geht mit der Beschreibung auch ohne Bilder.
Ich bin selbst kein großer Bastler aber diese Nachrüstung, war einfach, nicht zu teuer und hat bei dem schönen Sonnenschein heute Spaß gemacht.
Inwieweit es jetzt besser ist mit diesen Leisten werden ich über die Zeit testen können…
Ich hoffe ich kann dem einen oder anderen hier im Forum mit meinem Erfahrungsbericht weiterhelfen.
Gruß
Sebastian
1078 Antworten
Zitat:
@joerg_2 schrieb am 13. Juni 2021 um 00:54:45 Uhr:
Da kämpft der Hersteller mit jedem Gramm an Gewichtseinsparung und ihr stopft wieder zusätzliche Kilogramm in euer Fahrzeug. 😁Der war gut Jörg...!!!
Aber irgendwo muss man wohl Abstriche machen 🙄
Zitat:
@migoela schrieb am 13. Juni 2021 um 02:40:45 Uhr:
Zitat:
@joerg_2 schrieb am 13. Juni 2021 um 00:54:45 Uhr:
Da kämpft der Hersteller mit jedem Gramm an Gewichtseinsparung und ihr stopft wieder zusätzliche Kilogramm in euer Fahrzeug. 😁Der war gut Jörg...!!!
Aber irgendwo muss man wohl Abstriche machen 🙄Ich bin die Tage mal mit einem Kollegen mitgefahren. Das war in einem Passat. Der war so leise. Das muss jetzt unterboten werden. Das kann nicht sein, dass ein Passat leiser ist als ein Benz.
Soo, bin jetzt auf der Arbeit. Die Maßnahme hat auch gewirkt. Mehr mache ich hinten nicht mehr. Das reicht vollkommen.
Lohnen sich solche Arbeiten im T Modell, wenn die SA "J52 ZUSATZCODE FUER DAEMMMATTE" verbaut wurde?
Wenn diesen Thread von Anfang an, also von Seite 1 bis hier hin liest, dann weisst du mehr. Da war so ziemlich am Anfag ( die ersten 10 Seiten) die Rede von Werksdämmung und Jonalistenausgabe. Ob da dein Code eine komplett Dämmung ist oder nur teilweise, wirst du mit Sicherheit beantwortet bekommen.
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Zitat:
@joerg_2 schrieb am 13. Juni 2021 um 00:54:45 Uhr:
Da kämpft der Hersteller mit jedem Gramm an Gewichtseinsparung und ihr stopft wieder zusätzliche Kilogramm in euer Fahrzeug. 😁
Damit hast Du schon Recht, aber ich glaube, das war in teilen Sparen am falschen Ende!
Mehr oder weniger ist damit leider auch erreicht worden, dass der Grundcharakter, wofür die E-Klasse steht bzw. stehen soll, verändert wurde.
Wer sich für ein Modell der Oberklasse entscheidet, erwartet meiner Meinung schon ein komfortables, ruhiges Auto, also einen Kontrast zum Alltagsstress. Ich will garnicht die alte Leier : „Das Beste oder... „ bzw., dass wir alle nicht wenig Geld bezahlt haben, bemühen.
Es scheint jedoch so, dass wohl auch MB die Fehlentwicklung erkannt hat. Denn zu Anfang der Baureihe 212 gab es noch kein Akustikkomfortpaket und Akustikverglasung. Das kam (bin mir jetzt nicht sicher) mit der Mopf und in der BR 213 bzw. C257.
Vielleicht haben ja die „Dämm-Verrückten“ hier im Forum dazu beigetragen!?
Vielmehr hat man sich auf das Entwickeln eines künstlichen, sportlichen Motorsounds und krank klingenden Fehlzündungen gestürzt. Eine Entwicklung, die für viele wohl einerseits nicht nachvollziehbar ist und auch nicht konsequent war! Man hätte dann auch gleich den Wahlknopf bzw. die Einstellungsmöglichkeit für „ Komfort+++“ entwickeln sollen!
Und auch bei der Neuvorstellung, z.B. der neuen S-klasse wurde betont, dass man großen Wert auf die Geräuschdämmung gelegt hat und wohl ausgeschäumte Profile usw. verwendet.
Fakt ist, dass man mit seinem „ künstlerischen Laienschaffen" zwar gut nachbessern kann, jedoch eine werksseitige Maßnahme bestimmt besser ist als die in Teilen minimalinvasiven eigenen „Verrenkungen“.
Ich hoffe, dass diese neuen Erkenntnisse auch hoffentlich bei den Nachfolgern, wie dann in der BR 214 Einzug halten, damit man sich dann doch wieder für ein Modell mit Stern entscheiden kann.
Und das ohne „rosarote Brille“ und mit noch hoffentlich intaktem Gehör!
Den größten Vorwurf, den man sich selber machen kann, ist, dass man vor dem Kauf nicht ausreichend getestet hat. Aber wie ist der Mensch bzw. der Mann? Wie im richtigen Leben, lässt man(n) sich zunächst von der Optik leiten! Die Wertschätzung der inneren Werte kommt meistens später oder nicht!
Um zum Anfang und dem Mehrgewicht und folglichen Mehrverbrauch zurückzukommen, habe ich für mich persönlich festgestellt, dass ich um so ruhiger und gleichmäßiger fahre, je mehr Ruhe das Auto selbst ausstrahlt. Gemäß dem Motto: “ Ein 5-Meter-Schiff" fährt nicht los, sondern „legt ab“! Somit spare ich wiederum Sprit!
In diesem Sinne Euch einen schönen Sonntag!
Hagen
Je mehr mann dämmt um so mehr hört man Flöhe husten!
Wenn der Motor dann leise wirkt kommt das Reifenproblem, toll breit aber laut und auch wenn sie älter werden.
Hab vorn nun 69db das merkt man, hinten hört sich mit den alten 265 an wie LKW!
Das Beumarktmaterial ist ja auch nicht immer gut Schalldämmend wenn man mal mit dem Bodenmaterial unter den Teppichen vergleicht.
Mit 2 Pack Glaswolle im Kofferraum war es echt leise :-)
Für mich war es entscheidend, dass es offenporig ist, damit der Schall absorbiert wird. Es hat seinen Sinn und Zweck erfüllt und ich bin zu frieden damit. Gewicht mäßig wiegen die Dinger fast nichts. Es gibt mit Sicherheit bessere Ware im Netz, aber die kann ich nicht sehen und anfassen.
Jetzt wo es von hinten keine Abrollgeräusche mehr kommen, wirkt natürlich vorne wieder lauter. Da werde ich bis Ende nâchster Woche noch unter dem Armaturenbrett und unter dem Teppich Fußraum etwas reinstopfen.
Zitat:
und unter dem Teppich Fußraum etwas reinstopfen.
Vorsicht! Unterm Teppich ist zwar viel Hohlraum, aber wenn du das vollstopfst, erzeugst du wohlmöglich eine Schallbrücke. Ich hatte das auch probiert und plötzlich waren Motorgeräusche wieder sehr präsent.
Unter dem Teppich ist aber auch so schon sehr viel dicker Schaumstoff.
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 13. Juni 2021 um 15:40:32 Uhr:
Wie sieht es mit der Brennbarkeit der verwendeten Materialien aus?
Wenn man sieht, wie schnell ein Fahrzeug mit dem ganzen Kunststoff in Vollbrand steht, kann ich mir kaum vorstellen, dass Dämmmaterial da jetzt noch brandbeschleunigend wirken sollte.
Ich würde eher denken, wenn weniger luftleitende Hohlräume vorhanden sind, dass es eher hemmend wirkend könnte.
Genau so denke ich auch. Aber keine Sorge, da habe ich mich schon vorher informiert. Die Schaumstoffplatten haben eine Entzündungstemperatur von 405°C. Da brennt schon alles andere vorher.
Lautstärke ist ja bekanntlich auch subjektiv. Für unsere Wärmepumpe habe ich mir kürzlich einen Schallpegelmesser besorgt (4/5 Sterne bei Amazon), weil ein und die selbe App auf verschiedenen Smartphones komplett unterschiedliche Werte zeigten.
Damit muss ich die o.g. Werte einmal nachspielen. Wo habt ihr gemessen? Ich kann mir vorstellen, dass der Messort auch entscheidet ist.
Dachte an zwei Expander zwischen den Kopfstützen (Fahrer Beifahrer) um genau die Mitte der beiden Sitze zu erfassen.
Zitat:
@BeOCeka schrieb am 13. Juni 2021 um 21:01:03 Uhr:
Lautstärke ist ja bekanntlich auch subjektiv. Für unsere Wärmepumpe habe ich mir kürzlich einen Schallpegelmesser besorgt (4/5 Sterne bei Amazon), weil ein und die selbe App auf verschiedenen Smartphones komplett unterschiedliche Werte zeigten.
Du hast sehr wahrscheinlich mit dem internen Mikrophone des Smartphone gemessen. Qualitativ gibt es von Handy zu Handy schon Unterschiede beim Mikro. Wenn deine Handy einen externen Anschluss haben wäre für deine Messung ein externes Mikrophone besser gewesen. Dann hättest evt. auch den Schallpegelmesser nicht gebraucht.
Zitat:
@BeOCeka schrieb am 13. Juni 2021 um 21:01:03 Uhr:
Damit muss ich die o.g. Werte einmal nachspielen. Wo habt ihr gemessen? Ich kann mir vorstellen, dass der Messort auch entscheidet ist.
Dachte an zwei Expander zwischen den Kopfstützen (Fahrer Beifahrer) um genau die Mitte der beiden Sitze zu erfassen.
Der Messort sollte dort sein wo sich der Kopf bzw. die Ohren befinden, also an der Kopfstütze. Die Ohren sind ein nach vorne gerichteter Trichter. Das rechte Ohr ist nach rechts vorne, das linke nach links vorne gerichtet. Schall, der von vorne kommt, wird daher besser aufgenommen als Schall, der von hinten kommt. Aus Sicht der Zuhörer kommt darum in einem Orchester auch die Musik von vorne.
Hi,
Zitat:
@Aynali schrieb am 12. Juni 2021 um 07:51:05 Uhr:
Ich war gestern im Baumarkt und habe mir offenporige Schaumstoffplatten gekauft. Diese habe ich hinten in den Hohlräume hinter Sams und über den Radkästen vollgestopft. Wahnsinn. Zu 80% der Abrollgeräusche sind weg. Kann ich nur empfehlen.
Nur um es nochmal klar zu stellen, du hast dir da die Dämmung zusätzlich rein gemacht oder weil du da keine hattest?
Hab heute mal alles aufgemacht und festgestellt das da überall schon was ist ab Werk bei mir.
Ich hab es mit der App mal eingekreist.
Grüße