Geräuschdämmung verbessern
Vorab wünsche ich allen noch eine frohe Rest-Weihnacht !
Hallo liebe Gemeinde,
habe in der freien Zeit versucht, etwas intensiver über die Geräuschdämmung am Auto
(C 218, 350 Benziner) nachzudenken.
Da der C 218 vom W212 „abstammt“ möchte ich mich an Euch wenden, weil hier wohl mehr Leute mal Lust zum „Schrauben“ haben. Man verzeihe mir diesen Fremdgang!
Dabei möchte ich das Auto nicht „atomisieren“, sondern im Hinblick und aus Angst, dass Befestigungen abbrechen oder Teile nachher nicht mehr passen oder klappern, sollen nur leichte Zerlegungen vorgenommen werden. Von allen Maßnahmen sollte äußerlich möglich nichts zu sehen sein.
Ist vielleicht ein etwas fragwürdiger Spagat zwischen „wenig riskieren“ und „Erfolg haben wollen“
Ich empfinde besonders die Abrollgeräusche als für die Fahrzeugklasse unangemessen hoch. Hier sollen die Pirelli PZero mit Mischbereifung 255/285 nicht unerheblich beteiligt sein, jedoch Reifen sind noch fast neuwertig und sollen bleiben. (Habe zum Vergleich einen E 39, 528i , wo bei 225er Reifen eigentlich nichts vom Fahrwerk zu hören ist. )
Verwunderlich ist, dass beim C218 eine Radkastendämmung in Form der Filzauskleidung nur hinten vorhanden ist; vorn ist nur eine relativ hell scheppernde Plasteauskleidung verbaut.
Nach etwas Recherche und Einschätzung (hoffentlich nicht Überschätzung) meiner handwerklichen Fähigkeiten habe ich Folgendes bei wieder warmen Wetter vor:
Vorderes Radhaus:
1. Radkastenverkleidung abbauen und oben darauf, also die sonst nicht sichtbare Seite, mit Alubutyl bekleben . Je nach Platz noch einen Schicht SCCA 9 darüber. ( soll feuchtebeständig, nicht saugend sein)
2. Könnte man zur Radseite auch Filz raufkleben ? Hätte jedoch hierzu nicht dauerhaftes Vertrauen, ob es auch hält. Habe auch noch nichts gefunden was auch so formbar wäre.
3. Eigentlich würde ich, wenn man über das offene Radhaus an die Stirnwand zum Fahrgastraum herankommt, auch dort das Blech mit Alubutyl + SCCA dämmen.
Sehe dort jedoch das Problem, dass wohl einerseits der Wasserablauf von der Frontscheibe
irgendwie in den Radkasten geleitet wird.( Gibt dort im Motorhaubenpfalz oben eine Art Reviöffnung, wo man das so sieht.) Wenn das mit dem Wasserablauf so ist, traue ich mich nicht , dort etwas einzubauen, was ggf. ablaufbehindernd wirkt bzw. wo sich Nässe stauen könnte.
Die Bleche sind ja in diesem Bereich wohl mit Wachs behandelt. Dieses möchte ich nicht entfernen.
Da die selbstklebenden Dämmstoffe aber immer einen sauberen Untergrund brauchen, klebt ja wohl darauf nichts.
Wie seht Ihr das ?
Bekommt man die Radhaus-Verkleidung gut ab? Es scheint so, als ob sich ein Teil noch am Unterboden herumzieht und dort auch noch etwas abgeschraubt werden muss. Ist hierbei etwas Besonderes zu beachten?
Hinteres Radhaus:
4. Radkastenverkleidung abbauen und wie oben beschrieben bei 1.
Kofferraum:
5. „Reserverradmulde“ mit einer Schicht Alubutyl und darüber Innenraumdämmung aus Faservlies ca. 9 mm oder Nadelfilz oder Dämmschaummatte. (Habe auch Filz mit Veloursoberfläche gefunden, was natürlich optisch besser sein würde.)
6. Seitliche Kofferraumverkleidungen zum Radkasten hin abbauen und Radkasten mit Filz dämmen. Es ist zwar Dämmung vorhanden, aber die ist - durchs „Schlüsselloch“ des Kofferraumdeckelscharnieres gesehen- nicht lückenlos und wirkt irgendwie lose.
Man könnte vielleicht auch noch die Seitenverkleidung selber dämmen, aber hier muss Bewegungsraum für den Bügel bleibe. Wie es es wirklich dahinter aussieht und wieweit die Seitenverkleidung gut abzubauen ist,weiß ich noch nicht.
7. Hutablage ist zum Kofferraum hin nur nacktes Blech. Darüber ist geformter Schaumstoff sichtbar. Also von unten Alubutyl + Abschluss mit Nadelfilz
8. der obere Querträger hinter der Sitzbank im Bereich der Durchladeöffnung hat nur eine relativ lose befestigte Filzverkleidung. Ich weiß nicht, ob es noch was bringt hier etwas zusätzlichen Filz anzukleben.
Fußraum Fahrerseite:
9.Wenn noch Platz,dann dort Alubutyl unter die Fußmatte und Ausstopfen von Leerräumen mit Filz.
Kann es hierbei Sicherheitsprobleme geben (Airbags, Crashverhalten)?
Muss man das Gaspedal ausbauen ?
10. untere Armaturen/Lenkradverkleidung abbauen und zusätzlich Dämmschaum oder
Dämmfilz in ca. 20 mm Stärke je nach Platz und unter Berücksichtigung Lenkradverstellung und Luftausströmung
11. Die Seitenwand im Fußraum zum Tunnel wirkt nur dünn gedämmt. Wenn man gegenklopft, merkt man, dass da noch eine Luftraum ist. Hier würde eine dünne Schicht Innenraumdämmung ggf. noch zwischenpassen. Oder doch besser Alubutyl?
Fraglich ist, ob die Verkleidung vernünftig abgeht.
Fußraum Beifahrerseite:
wie 9. und 11.
Am Boden werde ich nichts dämmen. Scheue den Ausbau!
Motorraum:
Motorsound eigentlich im Innenraum o.k. Bei vollem Beschleunigen etwas „kernig“, hier wäre etwas Dämpfung angebracht.
Standgeräusch außen nicht so prickelnd, na ja eben Direkteinspritzer !
Dämmung im Motorraum erscheint wegen der Platzverhältnisse, Kabel und Leitungen schwierig.
12. Trennwand des Motors, also im Zwischenraum zur Stirnwand zum Fahrgastraum im oberen Bereich mit einem ca.25 cm breiten Streifen Motorraumdämmung 10 mm (ADMS) dämmen. Montage und Verklebung erscheint schwierig, wegen der Einbauten und Einfädeln der Dämmung.
13. Bringt hier ein Streifen Alubutyl noch etwas ?
14. Motorhaubendämmung demontieren und darunter- falls nicht vorhanden, Alubutyl drunter. Vorher testen, ob Gasdruckdämpfer genug "Dampf in den Röhren" hat.
15. Zusatzliche Motorraumdämmung über Original noch drüber ? Sieht aber nicht so gut aus, weil die Schnittkanten ja offen sind.
So genug ! Ich hoffe, Ihr seit beim Lesen nicht eingeschlafen !
Meine Bitte an Euch:
a) Habt Ihr ähnliche „Sorgen“ ?
b) Hat jemand Erfahrungen mit Dämmmaßnahmen und verbauten Materialien?
c) Was bringt wirklich was von meinen geplanten Maßnahmen, welche sind sinnlos bzw. schwer zu realisieren?
d) Gibt es werksmäßige Verbesserungsmöglichkeiten.?Haben z.b die Diesel ein andere Motorhauben/-raumdämmung, die man dann austauschen könnte.
e) Habt Ihr Tipps, wie welche Teile aus- und wieder einzubauen sind!
Ich freue mich auf Eure Meinungen und Anregungen (gern auch von den E-Klässlern) und vielen Dank dafür im Voraus !
Schöne Grüße
Hagen
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 27. Dezember 2015 um 16:55:26 Uhr:
Einige Maßnahmen wurden schon hier umgesetzt:
http://www.motor-talk.de/.../...emmung-des-w212-moeglich-t5261482.htmlRadkasten vorne: nur hintere Seite der Radlaufschale in Richtung Fahrgastzelle bekleben sollte reichen (Bauteile lassen sich sehr leicht ausbauen). Filz auf der Außenseite? Na ja, wird nicht viel bringen da die harte Schale dahinter den Schall weitergibt.
Heckablage, Boden und Stirnwand sind ausreichend gedämmt.
Im hinteren Bereich ist viel zu holen da dort keiner sitzt (zumindest nicht in der klassische Dienstwagen-Nützung).
Im Motorraum würde ich nix anbringen - wegen der Abwärme.
Hi, Ja - die Radkästen und anliegende Flächen - auch rückseitige Flächen (innen) - plus A/B/C/D-Säulen sollten gedämmt werden mit Alubutyl und Schaumstoff / Vlies. Siehe Bilder 🙂
Ich hatte letzten Sommer von 17 Zoll auf 245/275 19 Zoll gewechselt. Nachdem ich den Wagen aus der Werkstatt abholte war ich am Überlegen – Felgen zurück oder Dämmen … der Wagen war unerträglich laut geworden. Ich tat letzteres - immer wenn es warm war. Jetzt geht’s gefühlt bereits wieder „Normal“leise wie gewohnt.
18 Antworten
Zitat:
@Mallnoch schrieb am 28. Dezember 2015 um 03:46:28 Uhr:
Ich habe in meinem 124er Dämmung unter die Fußmatten und hinter die seitlichen Verkleidungen gemacht. Hat schon wirklich viel gebracht bei mir.
Müsste im 212 dann sicher auch klappen.
Ich finde den 212 er sehr leise innen wenn ich Sommerreifen drauf habe,also für mich
perfekt und da brauche ich nichts mehr nachdämmen sondern tausche jetzt in
den nächsten Tage meine Winterreifen da nun auch heute der Dunlop Partner
sagte die sind zu laut.
Wäre dann vielleicht nur noch was für einen Alleinfahrer der ständig ohne Radio fährt
und in der ruhigen Natur,der da nochwas rauskitzeln könnte.
Zitat:
@Marc-S. schrieb am 28. Dezember 2015 um 08:48:06 Uhr:
Der Radkasten vorne bietet in der Geräuschdämmung von Fahrzeugen ein großes Potenzial und wird zunehmend von Herstellern bereits zu Dämmung verwendet. Die Radhausverkleidung von innen bekleben (wurde bereits genannt) und zusätzlich besteht die Möglichkeit den Resonanzraum des Innenkotflügels zu verkleinern. Dafür nutzt man in der Regel feuchtigkeitsabweisende (beschichtete) Schaumstoffe oder Luftsäcke. Diese werden im hinteren Bereich, also zum Fahrgastraum im Innenkotflügel geklebt oder geklemmt.Diese Maßnahme bringt dir garantiert mehr Ruhe im vorderen Bereich des Fahrzeug, als im Innenraum noch zusätzlich etwas zu bekleben. Die Hohlräume der hinteren Seitenwände wurden ja bereits von dir erkannt, ebenso die Kofferraummulde.
Beispiel:
Habe mich gedanklich an der Dämmung des Radkasten bzw. der dahinter liegenden Hohlräume „verbissen“. Danke für die Bestärkung darin!
Ich denke, dass vorn, wo Spritzwasser anfallen könnte, geschlossenzellige Dämmstoffe ( wie z.B. an Lüftungskanälen) einsetzbar wären. Probleme könnte das Ankleben machen, weil die Oberflächen ja gewachst sind. Am besten wären formschlüssige Teile, die schon fast von allein halten .
Kann ja auch sein, dass dort -wie in Deinem Link gezeigt- schon irgendwelche Teile verbaut sind !?
Die Wahrheit bringt erst das Öffnen !
Zitat:
@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 27. Dezember 2015 um 16:55:26 Uhr:
Einige Maßnahmen wurden schon hier umgesetzt:
http://www.motor-talk.de/.../...emmung-des-w212-moeglich-t5261482.htmlRadkasten vorne: nur hintere Seite der Radlaufschale in Richtung Fahrgastzelle bekleben sollte reichen (Bauteile lassen sich sehr leicht ausbauen). Filz auf der Außenseite? Na ja, wird nicht viel bringen da die harte Schale dahinter den Schall weitergibt.
Heckablage, Boden und Stirnwand sind ausreichend gedämmt.
Im hinteren Bereich ist viel zu holen da dort keiner sitzt (zumindest nicht in der klassische Dienstwagen-Nützung).
Im Motorraum würde ich nix anbringen - wegen der Abwärme.
Hi, Ja - die Radkästen und anliegende Flächen - auch rückseitige Flächen (innen) - plus A/B/C/D-Säulen sollten gedämmt werden mit Alubutyl und Schaumstoff / Vlies. Siehe Bilder 🙂
Ich hatte letzten Sommer von 17 Zoll auf 245/275 19 Zoll gewechselt. Nachdem ich den Wagen aus der Werkstatt abholte war ich am Überlegen – Felgen zurück oder Dämmen … der Wagen war unerträglich laut geworden. Ich tat letzteres - immer wenn es warm war. Jetzt geht’s gefühlt bereits wieder „Normal“leise wie gewohnt.
Hallo zusammen, mich quält immer wieder die selbe Frage zum Thema Geräuschdämmung… und zwar frage ich mich, warum es ständig heißt man solle die Innenseite der Radkastenverkleidung mit Alubutyl und einen Schaumstoff wie SCCA 9 dämmen, statt beides an dem anliegenden Blech der Radläufe zu kleben. Ist es nicht viel sinnvoller das Blech vorrangig von Dröhnen (Körperschall) zu befreien, anstatt es bei einem Stück Plastik zu probieren?