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AGR-Rate erhöhen Vor-/Nachteile?

BMW
Themenstarteram 26. März 2017 um 11:46

Hallo

ich würde bei meinem M57 Motor im X3 die Agr Rate erhöhen lassen also das weniger Abgase mitverbrannt werden. Habe vor kurzem die Ansaugbrücke gereinigt und diese sah ganz gut aus also dürfte das schon mal ganz gut passen nur es war halt doch verrußt.

Jetzt ist die Frage ob es da Nachteile geben könnte? Habe gelesen das dann die Verbrennungstemperatur stark ansteigt also von 400° auf 600-700°.

Vielleicht kann hier zusammenfassend aufgeklärt werden ob das irgendwelche Risiken mitsichbringen könnte.

Danke

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17 Antworten

Also ich fahre schon länger mit stillgelegten AGR Ventil beim n47 Motor. bis jetzt keine Nachteile zu spüren.

Themenstarteram 26. März 2017 um 13:52

theoretisch regeneriert auch der dpf auch nicht mehr so oft wenn die abgastemperatur quasi fast der abbrenntemperatur der regeneration entspricht oder?

...die AGR ist nur (temporär) im Leerlauf und bei Teillast aktiv - bei höheren Drehzahlen bzw. höherer Drehmomentanforderung ist sie inaktiv, weil iin diesen Betriebszuständen zuviel Ruß entstünde(Schwarzrauchgrenze), der den DPF über Gebühr belasten würde.

Die erhöhten Brenntemperaturen bei Teillast sind also völlig unschädlich.

mm

Themenstarteram 26. März 2017 um 17:55

@maxmosley wann kann man sagen das diese inaktiv ist also ab welcher motordrehzahl bzw ab welcher gaspedalstellung in etwa. Wo findet Teillast so in etwa statt?

...ich kenne die AGR-Kennfelder der verschiedenen Motortypen nicht, aber im Bereich von 2.500Upm wird die AGR reduziert bzw. deaktiviert, wobei die Schwarzrauchgrenze bei höherer Last (Beschleunigung, Steigung) schon bei niedrigerer Drehzahl erreicht wird. Es gibt also ein lastabhängiges Drehzahllimit für die AGR.

Deshalb schaffen manche Modelle in den xDrive-Versionen - weil die etwas schwerer sind - die EUR6-Norm nur mit zusätzlicher SCR-Ausrüstung (AdBlue) statt nur mit NOx-Speicherkat wie die HA-Versionen.

Spätestens seit dem "Diesel-Skandal" ist klar, dass jede Emissionskontrolle - von den immer arbeitenden Oxy- Kat und Dieselpartikelfilter abgesehen - nur auf den Umfang der EUR5/6-Testnorm beschränkt ist.

Wer deren Definition kennt (ich nicht), weiß auch, bis zu welchen Betriebspunkten (Drehzahl/Drehmomentanforderung) AGR bzw. AdBlue-Eindüsung aktiv ist.

mm

Themenstarteram 26. März 2017 um 19:33

Danke deine Antwort reicht mir. Die sache ist also wenn man jetzt mit dem diesel so herumcruist ist man mindestens 80% der zeit in diesem kennfeld da man zwischen 1500-2500u/min sich befindet außer man dreht wirklich voll aus, aber das ist beim diesel doch nicht üblich mMn.

Wie sieht es mit dem verbrauch eigentlich aus. Sinkt dieser wenn jetzt weniger abgase mitverbrannt werden? Hat man da eventl. auch bisschen mehr leistung oder besseres Ansprechverhalten?

...die Abgase verbrennen nicht, weil sie ja nichts mehr enthalten (Kraftstoff), was verbrannt werden könnte.

Sie werden beigemischt, um die Verbrennungstemperatur zu senken - sie nehmen also einen Teil der Wärmeenergie während des Brennverlaufs auf.

Je höher nämlich die Brennraumtemperatur, um so stärker oxidiert der in der Ladeluft enthaltene Stickstoff mit dem ebenfalls enthaltenen Sauerstoff zu NOx.

Eine suboptimale Motorperformance wird in kauf genommen:

AGR mindert die Zylinderladung, weil die Abgase ein Teilvolumen einnehmen und verschlechtert ebenso den Wirkungsgrad des Motors, weil die Verbrennung kälter verläuft.

Somit steigt der Verbrauch, sinkt das Drehmoment und das Ansprechverhalten ist ebenfalls schlechter, als es ohne AGR wäre.

Themenstarteram 29. März 2017 um 11:10

@maxmosley bei dem motor ist ja eine optimierung auf knappe 300ps und 680nm vorgenommen worden laut vorbestitzer. ich habe heute nachgeschaut und der wert war auf 0,0mg/hub habe dies mit rheingold auf max 40 setzten können. jetzt stellt sich mir die frage da jetzt die temperatur steigt ist das nicht irgendwie schädlich für einen leistungsgesteigerten motor. bei volllast usw ist diese ja gleich das habe ich verstanden aber allgemein herrschen jetzt höhere temperaturen.

meine auch gelsen zu haben, das der motor langsamer warm wird mit (fast)deaktiviertem agr? wieso das?

Das der Motor länger braucht um warm zu werden kann ich nicht bestätigen. Bei mir hat sich nichts verändert mit deaktivierten AGR. Der Motor muss die höhere Temperatur ab können denn bei volllast ist die Temperatur noch höher als bei teillast ohne AGR und dann würde der Motor ja bei Leuten die oft schnell unterwegs sind irgenwann hoch gehen...

...der Motor wird tatsächlich etwas langsamer warm, weil mit kleinerer AGR-Rate weniger Abgase rückgeführt werden - dem Gesamtsystem geht somit Wärmeenergie verloren.

Um dem scheinenden Widerspruch vorzubeugen:

Die bei kleinerer AGR-Rate heißere Verbrennung steigert den Druck im Brennraum, so dass mehr mechanische Arbeit am Kolben verrichtet werden kann - der Thermische Wirkungsgrad steigt.

Diese stärkere Erwärmung verläuft aber "adiabatisch" (schnell, weitgehend ohne Übergang der Wärme vom Verbrennungsgas zu den umgebenden Bauteilen) - kommt also der Motorperformance zugute - im Gegensatz zur "isothermen" Temperaturerhöhung (langsam, mit gleichmäßiger Erwärmung der Umgebung).

Die Wärmeabgabe der AGR ist z.B. ein isothermer Prozess.

jacky_cola hat Recht: Die erhöhte Temperatur bei Teillast ohne AGR ist aus dem genannten Grund unerheblich.

Ich habe kürzlich bei einem E60 520d und bei einem E70 3,0D die AGR Rate reduziert. Ich habe bei beiden aufgrund Reparaturen die Sauganlage demontiert. Der 520er war absolut "versottet" - der E70 nur minimal.

Es sind zwar unterschiedliche Motorengenerationen (N47 / M57), aber logischerweise befindet sich der E70 aufgrund des Gewichtes bzw. des erhöhten Leistungsbedarf weniger im AGR Bereich. D.h. das AGR ist auch stark abhängig vom bewegten Fahrzeug. Damit will ich sagen, dass man bei einem 330D mit M57 bestimmt wesentlich mehr mit Versottung usw. zu kämpfen hat, als bei einem X5 mit dem man ständig Hänger zieht :-)

Ich kann zu den o.a. Fahrzeugen leider noch nicht berichten, da diese Anpassung erst vor wenigen Tagen erfolgte.

Das AGR arbeitet, wie bereits erwähnt wurde, nur im Teillastbereich. Der "höchste" Betriebspunkt liegt bei ca. 2500 / 200Nm. Daher würde ich mir über die Spitzentemperatur keine Gedanken machen. Wurde aber auch schon gesagt...

Ich würde mir keine großen Erwartungen machen, denn im Verbrauch wirst du es nur marginal merken. Du tust aber deinem Motor etwas gutes. Je weniger AGR, desto weniger Versottung und weniger Schwarzrauchenticklung (in weiterer Folge weniger DPF Beladung).

Was ich aber noch anmerken möchte: Die AGR Rate wird je nach Betriebspunkt (Drehzahl / Last) vom Steuergerät vorgegeben. D.h. komme was wolle, die Abgase werden in die Zylinder gepresst! Je nach Zustand vom Motor (Wirkungsgrad Turbolader, Zustand AGR Kühler, Undichtheiten im Frischluft / Abgassystem etc.) wird die Soll- AGR Rate nicht mehr erreicht. Wenn dies der Fall ist, dann beginnt der Motor die Frischluft (über die Drosselklappe) zu drosseln. Somit werden die Druckverhältnisse wieder angepasst und die AGR Rate entspricht wieder dem Soll. In Summe ist dies natürlich Wirkungsgradvernichtung pur. Bei ungünstiger Komponentenstreuung kann auch bereits bei Neufahrzeugen eine Drosselung im AGR Bereich auftreten. Ich vermute, dass es bei neueren Motorgenerationen ev. sogar schon standard sein könnte.

D.h. in meinen Augen macht die AGR Reduzierung vor allem bei Fahrzeug mit höherer Laufleistung absolut Sinn! Hier könnte sich in der Tat ein merkbarer Verbrauchsvorteil ergeben. Ich bin gespannt was den 520d betrifft, denn dieser hatte immer leichte Ruckler im Teillastbereich (z.B: Geschwindigkeit halten). Ich könnte mir vorstellen, dass auch hier Abhilfe geschafft wird....

...da es eine faktische Messung der Abgasmasse nicht gibt, findet eine mittelbare Überprüfung der AGR-Rate per Lambdasonde im Oxy-Kat statt:

Weniger Abgas > mehr Restsauerstoff

Tatsächlich versucht dann die Motorsteuerung, per AGR-Ventil den Abgasanteil zu erhöhen.

Wenn das nicht geht - und zum Schutze der Umwelt ein "Notlauf" angestrebt würde - wäre es allenfalls sinnvoll, per Ladedruckregelung "an der Quelle" einzugreifen, so dass der/die Turbo(s) das fehlende Abgasvolumen nicht durch Frischgas ersetzen und so ein niedriger Ladedruck erzeugt wird.

Woher stammt die Info, dass die Drosselklappe zu diesem Zweck aktiviert wird?

...das Androsseln soll keine Notlaufeigenschaft sein, sondern eine Regelung die dann eingreift, wenn die AGR Soll-Rate nicht erreicht wird. Eine Senkung des Ladedrucks hätte ja einen Leistungsverlust (bzw. eine Betriebspunktverschiebung) zur Folge.

Eine Berechnung der AGR Rate lässt sich durch die Druckverhältnisse realisieren. AGR stellt ja im wesentlichen eine Verbindung zwischen Abgaskrümmer und Sauganlage her. Beide Drücke sind bekannt (Ladedruck und Druck vor Turbine). In Kombination mit der Stellung des AGR Ventils lässt sich die zugeführte Abgasmasse berechnen.

Das Androsseln ist definitiv der Fall. Es kann aber sein, dass es erst bei den neueren Generation (Nx7 TÜ) zum Einsatz kam. Denn soweit ich im Kopf habe, verfügen erst die Nx7 TÜs über einen Drucksensor vor Turbine....

D.h. was die M57 Generation betrifft, gebe ich dir recht....

...danke für die Info!

Diese Eigenschaft der Drosselklappe habe ich noch nicht beschrieben gesehen - kann man das irgendwo nachlesen?

Ich frage, weil mein 35D, N57D30TOP(TÜ) - aufgrund besonderer Umstände - eine Permanentdrosselung erfahren müsste...das Gegenteil ist spürbar.

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