Agila B Antriebswelle geht nicht aus Getriebe

Opel Agila B (H-B)

Erstmal "Moin" aus dem Norden :)

Da ich hier wieder neu bin, eine kleine Vorstellung:

Ich bin Andreas , 55 Jahre alt und schraube seit 1987 an Autos. Ich habe eine eigene kleine Werkstatt mit Hebebühne, Reifenmaschinen und allerlei Werkzeug (jetzt nur noch für meine eigenen Autos und Motorräder).

Aber manchmal hat man so Fälle...

Also zu meinem Problem:

An dem Opel Agila B (bzw. Suzuki Splash), 1242ccm; 63kW und 5Gang Schaltgetriebe aus EZ 08/2008 mit 80.000km von meiner Freundin ist der Simmerring am rechten Antriebswellenausgang rechts undicht.

Zum Simmerringwechsel wollte ich nun die Antriebswelle ausbauen. Diese soll getriebeseitig "nur" gesteckt sein, es gibt lediglich einen Sicherungsring, der mit einem Ruck aus der Führung gezogen werden soll.

Das kennt man ja auch von anderen Opel-Modellen.

Nur leider lässt sich der Antriebswellenflansch dort einfach nicht heraushebeln. Ich habe es mit 2 Reifenmontierhebeln, mit großen Schraubendrehern und auch mit einem Meißel als Hebel versucht - keine Chance. Ich habe den Flansch auch immer mal verdreht, beim Hebeln etwas gejackelt - er springt einfach nicht aus der Nut.

Auch habe ich versucht, die linke Antriebswelle herauszuhebeln - dasselbe Problem.

Nun ist das Getriebegehäuse ja aus Aluminium und dient als "Gegenlager" bei sämtlichen Hebelversuchen. Somit kann man dort nicht unendlich viel Kraft einsetzen, um das Gehäuse nicht zu zerstören.

Ich habe mir einige YT-Videos dazu angesehen. Immer hebelt der Mechaniker kurz einmal unter den Flansch und er springt heraus. Nur nicht bei unserem Agila.

Nun ist unser Agila ja ein Auto aus der ersten Serie. Ich habe die Befürchtung, dass dort die Maße der Nut noch etwas anders sind und diese möglicherweise in späteren Serien jüngerer Modelle geändert wurde.

Hat jemand noch eine Idee, wie ich den Flansch dort herausgezogen bekomme?

Ich bin für alle Anregungen dankbar.

Viele Grüße,

Andreas

11 Antworten

Die Anleitung sagt einfach nur mit geeigneten Mitteln heraushebeln, dabei ggf die Welle drehen damit der Clip positioniert wird, was immer das bedeutet.

Schonmal mit dem Monti versucht und dabei auf den Monti geschlagen mit dem Hammer? Ein "Schreckmoment" ist oft besser als viel Kraft. Dabei was zwischen Getriebe und Hebel legen um das Getriebe nicht zu sehr zu beschädigen.

Ansonsten was bauen und n Wichser einsetzen.

Vielen Dank für Deine Antwort ULFX.
Ja, ich habe da gestern 2 Stunden alles versucht. Mit Monti und Hammer, Welle ein Stück weitergedreht wieder mit Monti und Hammer. Meißel als Hebel angesetzt, mit'm Hammer dann seitlich auf den Meißel (also quasi als Hebel-Hammer) - nix!
Es gibt wohl ein passendes Werkzeug dafür (V7862), das kostet aber um die 900,00 €...

Also laut Anleitung benötigt man kein Spezialwerkzeug, aber wenn es nicht anders geht...

Für 1x allerdings etwas teuer.

Vielleicht geht es mit ein Gelenk-Hebeleisen raus bzw besser? Ist auch nicht ganz so teuer und universell(er) einsetzbar.

Bisher hatte ich auch 1x n Gelenk was ums verrecken nicht raus wollte, da wollte ich allerdings nur die Manschette tauschen. Das ging dann noch von "hinten" her.

Ja, ich versuche es gleich mal weiter. Ein Gelenk-Hebeleisen habe ich sogar.
Einen Schlagabzieher mit Gleithamer auch. Notfalls muss ich mir dafür etwas bauen..
Aber danke nochmal :)

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Gerne, berichte mal...

Moin ULFX,

da bin ich wieder..

Ja, in meinem Job ist gerade viel los, darum komme ich im Moment nur am WE zum Schrauben an meinen Autos.

Heute (Sa.) ging es dann weiter.

Zunächst waren noch weitere Reparaturen am Agila notwendig (Radlager HA, Radbremszylinder HA), dann haben wir uns wieder um den Gelenkwellenflansch gekümmert.

Soviel vorweg: Er ist immer noch drin..

Wir haben es mit einer 42er Trenngabel versucht: Hebeln mit einer 2m Verlängerung, Auskeilen mit der Trenngabel, Trenngabel einklemmen und mit dem Hammer bearbeitet...

Das einzige was passiert, ist, dass das Getriebegehäuse extreme Macken bekommt...

Beim Hebeln mit der 2m-Verlängerung bekommt man ja schon Angst, dass die Motorlager ausreißen..

Für andere Werkzeuge ist dort auch zu wenig Platz. Um den Flansch herum sind bummelig 8mm Platz, zwischen Flansch und Getriebegehäuse nur 3mm.

Nun ist ja das Ziel, diesen Sicherungsring zu zerstören.

Mir liegt nun keine Zeichnung von dem Getriebeteil vor und ich weiß nicht, ob sich dort auch im Getriebe eine Nut befindet.

Dann wäre es ja auch möglich, mit einem Hammer auf den Flansch zu schlagen bis der Sicherungsring aufgibt..

Hättest Du (oder jemand hier im Forum) zufällig eine Zeichung parat?

Viele Grüße,

Andreas

Das ist ja ärgerlich...

Normalerweise sind das doch einfache Metallringe auf der Welle die in eine Nut im Diff einrasten!?

Aber ob man den zerstören kann? Ich weiß nicht bzw denke eher nicht.

Hat das Getriebe einen Diff-Deckel den man abnehmen kann und ggf von dort was ausrichten kann?

Viele Möglichkeiten an Angriffflächen gibt es ja nicht. Was mir noch einfällt, aber da muss das innere Gelenk für geopfert werden: was anschweißen und dann mit dem Wixxer da ran zum raus ziehen/schlagen.

Btw: hatte die Tage einen KWS beim Corsa D, eigentlich eine Sache von 5 Minuten, denkste. Der wollte ums verrecken nicht raus kommen und so viel Platz ist da hinten am Motor auch nicht.

Am Ende habe ich die Ölwanne demontiert und den Sensor von innen her ausgeschlagen.

Der Sensor war aufgepilzt und wollte deswegen nicht raus, warum auch immer. Denke, vernachlässtige Ölwechsel.

Ich habe schon etliche KWS an der Motorengeneration erneuert, aber noch nie solche Probleme gehabt. Manchmal will einen das Leben eben prüfen 🤪

Das ist wirklich merkwürdig. Hatte so einen Fall mal bei einem Antriebsgelenk, wo der Sicherungsring partout nicht nachgeben wollte und das Gelenk nicht (kaum) abging. Vielleicht kann man einen Abzieher ansetzen, vorspannen und dann mit Hammerschlag auf den Abzieher.

Moin zusammen,

zunächst vielen Dank für Eure Antworten.

Nun hatte ich gestern wieder Zeit, mich um den Agila B zu kümmern.

Tja, was soll ich sagen.. Es ist einfach zu wenig Platz an den Antriebswellenflanschen.

Meine Freundin und ich haben nun das Getriebe ausgebaut und dabei vorher die Antriebswellen an den Flanschen herausgezogen.

Also haben wir das Getriebe mit den beiden noch montierten Wellenflanschen ausgebaut.

Als das Getriebe auf dem Tisch lag, konnten wir den linken Flansch mit einer Trenngabel mit 42mm Öffnung tatsächlich heraustreiben (Siehe Bilder).

Zwischen dem Getriebegehäuse und dem Flansch auf der rechten Seite war zu wenig Platz für die Trenngabel, da die Steigung der Trenngabel zu "steil" ist.

Dort konnten wir dann ein Radlager-Trennmesser ansetzen (siehe Bilder).

Das ging nun auch sehr zügig.

Die Simmerringe tragen die Bezeichnungen BE5630E (rechts) und AH2386L (links). Notfalls habe ich diese auch noch vermessen, eine Beschaffung wird kein Thema sein (das war ja die eigentliche Reparatur).

Nun sind aber bei den Flansch-Demontagen ja erwartungsgemäß die Sicherungsringe zerstört worden, da diese werksseitig zu groß diemensioniert waren.

Aber jetzt brauchen wir ja neue Sicherungsringe und ich habe die Befürchtung - wenn ich die bei Suzuki / Opel bestelle - dass die erneut zu groß sind.

Darum habe ich die Flansche um die Nut für den Sicherungsring genau vermessen und kurz eine Skizze in der Werkstatt hingekritzelt. (siehe Bild).

Zu meiner Skizze (Bild):

Nun hat die Verzahnung einen Kerndurchmesser von 21,6mm - also quasi der Durchmesser der "Zahn-Täler".

Die Nut hat einen Durchmesser von 17,85mm und eine Breite von 2,15mm.

Die Nut-Breite von 2,15mm ist ja nun konstruktiv so bemessen, dass dort ein Sicherungsring mit einer Drahtstärke von 2mm einzusetzen ist.

Der Kerndurchmesser der Verzahnung beträgt 21,6mm, das entspricht ja dem kleinsten Durchmesser der Verzahnung im Getriebe. Also muss der Sicherungsring in der Lage sein, sich auf dieses Maß federnd zu verformen.

Somit wäre ein Außendurchmesser des Sicherungsringes von 22mm sinnvoll. Allerdings hätte so ein Sicherungsring (Drahtstärke 2mm, Außendurchmesser 22mm) dann einen Innendurchmesser von 18mm.

Die Nut hat jedoch nur 17,85mm. Wenn der Sicherungsring dann (federnd) bei Herausziehen nach innen "gedrückt" wird, um über die 21,6mm zu gleiten, müsste die Nut einen Durchmesser von 17,6mm haben.

Andernfalls wird der Sicherungsring bei Demontage IMMER beschädigt, bzw. lässt sich nicht "einfach" demontieren.

Passt also nicht.

Ich denke, hier liegt der Konstruktionsfehler.

Konstruktive Lösung:

Die Nut müsste einen Durchmesser von 17,5mm haben, oder die Nut müsste nur 1,95mm breit sein und ein Sicherungsring mit 1,8mm Drahtstärke kommt zum Einsatz.

Lösung im Betrieb:

Verwendung eines Sicherungsringes mit 22mm Außendurchmesser und einer Drahtstärke von 1,8mm.

Zwar "klappert" dann der Sicherungsring in der Nut, aber die auftretenden Kräfte in axialer Richtung sind ja tatsächlich sehr gering, so dass der erhöhte Beschleunigungsweg von 0,4mm (2 x 0,2mm) in axialer Richtung bei einsetzender Kraft während der Restlebensdauer des Autos keine negativen Auswirkung haben wird..

Ich mache mich also auf die Suche nach einem Sicherungsring (Runddraht-Sprengring) 22 x 1,8..
Viele Grüße, Grasi

2025-06-08-auszug-m-trenngabel
2025-06-08-auszug-m-trenngabel
2025-06-08-auszug-m-trennmesser
+1

Nächstes mal Flüssigdichtung (Bremsenreiniger, verstehste 😉 ) und Ölverluststop anwenden. Öl ergänzen und gut. In der Werkstatt wäre der simple Simmerringwechsel am Ende extrem teuer geworden. Auch wenn der Kunde nur den Wechsel in Auftrag gegeben hat, aber was kann der Mechaniker dafür, wenn die Welle nicht raus will!?

Klar, diesen Tanz macht kaum eine Werkstatt, wenn nur das Getriebe kleckert.

Aber das ist ja nun das Auto meiner Freundin..😉

Und bei meinen Autos mache ich ja auch immer alles vernünftig.

Aber als ich noch meine Autowerkstatt (mit externen Kunden) hatte, habe ich in solchen Fällen die Kunden angerufen und nachgefragt: Günstig "zukleben" oder das volle Programm für 800,00.

Tatsächlich haben die meisten Kunden dann gesagt: Nee, mach' mal ordentlich, dann kostet das eben 800.

Also so what..🤷

Gruß,

Grasi

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