Abschied vom S90
Jetzt ist er weg. Nach drei Jahren. Der riesige S90 D4 Momentum, in dem ich alles untergebracht hatte, was mir interessant erschien. Die helle Lederausstattung, Holzeinlagen, die Bowers und Wilkins Soundanlage, das Lichtpaket und die Akustikverglasung. Sogar ein Holzlenkrad hatte er, das gab es - glaube ich - nur ganz kurz mal im Konfigurator. Nach kurzer Zeit und erster Begeisterung über den Pilot Assist hatte ich mich dann auch noch entschlossen, auf längeren Strecken nicht mehr schneller zu fahren als das grüne Lenkrad erlaubt, also ungefähr 135. Seitdem konnte ich das Monster mit einem Verbrauch von 5,8 Litern Diesel bewegen. Kleinwagenwerte. Ich war und bin von dem Wagen wirklich begeistert. So souverän und entspannt hat mich noch kein Volvo kreuz und quer durch die Republik transportiert.. Ganz abgesehen davon, dass das Ding eine echte Designikone ist. In Frankreich habe ich sogar mal eine ganze Menschentraube beobachtet, die sich um das Auto gebildet hatte und diskutierte, was DAS denn wohl sein könnte🙂 Natürlich ist er in der Stadt nicht gerade praktisch, allerdings konnten 4 Außenkameras und ein virtueller Blick von oben dann doch einiges auffangen. (Leider nicht die Beule, die kurz vor Schluss noch ein hässlicher Container in die Heckklappe gedengelt hat, okay, selber schuld, wer in München einparken will). Selber schuld war ich auch, dass ich die elektrisch umklappbaren Rücksitze nicht mitbestellt hatte. Purer Geiz und die naive Vorstellung, Rücksitze? Die kann ich ja wohl noch selber umklappen. Von wegen. Elektrisch oder garnicht, stellte sich bei Auslieferung raus. Also: garnicht. Meine matte Selbstverteidigung, der Chef holt keine Platten ausm Baumarkt, verfing Zuhause natürlich auch nicht. Klar holt der Chef Platten, Latten, Säcke und sonstwas aus dem Baumarkt. Und natürlich steht er vor Ikea neben der feixenden Gattin und dem viel zu großen Paket...aber dafür hatte er ja wenigstens eine Anhängerkupplung. Kurz: der S90 war ein großartiger Wegbegleiter, der dazu noch unverschämt sparsam war, vermutlich, weil sie ihn noch nicht mit Ad Blue vollgepumpt und mit Anfahrschwächen zwangsgesäubert hatten. Der gleiche D4, verbaut in einem V60, bringt es heute kaum noch unter 7 Liter. Wir haben jede Fahrt in dem stolzen Schiff genossen. Und wenn er als Plug-In-Hybrid und Inscription (denn auf die B und W Anlage kann man nicht mehr verzichten) nicht so brutal teuer gewesen wäre, dann hätte ihn jetzt nicht ein V6 T6 Recharge abgelöst.
17 Antworten
Schick liegt immer im Auge des Betrachters, aber es hat ja auch nicht wirklich Konkurrenz 😉.
Das Model S wird 100%ig in den Büchern später stehen. Die (richtigen)E Alternativen sind Etron,Zoe, iPace, EQC, iD3...
wenn mir da jemand erzählt die haben da bessere Proportionen....
Aber deutlich bessere Qualität und ein deutlich besseres Servicenetz.
Wobei man letzteres als Volvo Fahrer ja schon kennt.
Auch wenn ich kein VW Fan bin, der ID.3 ist aus meiner Sicht optisch viel gefälliger. Fiat 500 oder dieser Honda sehen echt pfiffig aus. Tesla einfach nur komisch. Aber liegt vermutlich an meiner konservativen Domestizierung 😁
Aber bei meiner aktuellen Entscheidung sind es gerade die Dinge, die @ChAoZisonfire! in den Ring wirft, die mich noch sehr skeptisch, trotz Modellpflege auf einen Tesla blicken lassen. Servicenetz, bei Volvo schon recht dünn gesät ist bei Tesla ja nochmals geringer und nahezu jede Erfahrung aus dem Bekanntenkreis spricht hier von einer Wüste im Umgang mit dem Kunden, sobald man das Auto in Händen hat. Auch Qualität, schon von Volvo gebeutelt, lässt mich wenig Vertrauen haben. Noch hader ich schwer mit mir, wohin der Weg geht. Reichweite wären bei ID3/Tesla SR gerade so machbar für meine Wege wenn man sich an die Richtgeschwindigkeit und Hauptstrecken hält. Aber hier ja OT.